Geil ist neben einer hier unwichtigen Bedeutung mittlerweile zu einer Steigerungsform von gut geworden. Isch geil ist also die tiroler Variante von "ist geil". Ich hoffe, dass jetzt alle Missverständnisse diesbezüglich ausgeräumt sind, was den Titel angeht.
Wer es bis hierher geschafft hat zu lesen, dem sei noch verraten, dass es leider viele Bilder geworden sind. Je nach Verbindung kann es etwas dauern; und sollte jemand ein Smartphone besitzen - dem rate ich wegen der Größe, den Bericht lieber am PC zu lesen. Für gesprengte Datenvolumina übernehme ich keine Haftung.
Legen wir also los mit dem Ischg(ei)l. Kein anderes Gebiet wird so kontrovers betrachtet die Ischgl. Es wird gerne als Ballermann der Alpen gesehen (von en Gegnern), von den Befürwortern als Wirtschaftsmaschine im einst verarmten Paznaun. Samnaun auf der anderen Seite bildet den ruhigeren Gegenpol. Gerne wird von Aklexzessen berichtet, von Schidiebstahl, und. und. und...
Aber ist Ischgl immer so? Kris hat ja von einem Systemfehler gesprochen; aufgrund dieser Behauptung denke ich, dass die Ischglkritiker noch nie in ihrem Leben in der Nachsaison in einem solchen Gebiet waren. Aus einem vollen Megagebiet wird ein leeres, stilles, fast schon einsames Megagebiet. Man ist fast alleine auf weiter Flur und fragt sich, warum hier eigentlich noch Vollbetrieb herrscht. Von einem Systemfehler wie an anderer Stelle ausgesprochen war bei uns jedenfalls nichts zu merken.
Zum Positiven:
- Parken in der ersten Reihe
- Kein Parkplatz wurde auch nur annähernd voll
- (fast) Vollbetrieb
- Wartezeiten Fehlanzeige
- Sehr gute Pistenpräparierung
- Manche Bahnen fahren bis 17 Uhr - liebes Kitzsteinhorn, so wird es gemacht und nicht um 15:30 zugesperrt!
- Egal wohin wir gefahren sind, perfekte Firnverhältnisse!
- Velilltal, Nachtweide und Höllspitz (boah!

- Spritpreise in Samnaun (1,13, Euro versteht sich!)
Zum Negativen:
- So mancher Stein kam uns auf der Piste in die Quere. Gut, das schiefrige Silvrettakristallin ist etwas brüchig, sodass die Frostsprengung einiges auf den Ziehwegen runterkommen lässt.
- Irgendwie fehlt der Silvrettaarena aber eines - kleine, gemütliche Hütten (beispielsweise wie die Krefelderhütte am KSH).
Soweit zur Kurzkritik, jetzt kommen wir zu den über 100 Bildern.

Tag 1. 24.4.13
Begonnen hat unser Tag recht zeitig, da wir (schafi und ich) uns entschlossen haben, den Tag in Samnaun zu beginnen. Hier gibt es neben billigem Sprit auch gute Schokolade.

Von der Alp Trida lässt sich schon mal die Visnitzbahn einsehen. Hier geht der pickelharte Schnee schon in Firn über. Los ist, no, na, wie am Parkplatz vermutet, nichts.
Und hier haben wir die längste KSB der Schweiz, die Flimsattelbahn. Auch nicht wirklich ausgelastet.
Das Schweizer Schinationalteam verziert indes die Trainingspiste an der Alp Trida Sattelbahn. Die Pisten sind top top beinand, es gibt keine Beschwerden.

Auf dem Weg von der Viderjochbahn 1 zur Talstation der Greitspitzbahn. Rechts im Bild der Greitspirt. Auch hier ist nichts los, die Piste geht auf und wir haben unseren Spaß.
Von der Greitspitzbahn kann man gut die Grenze entlangschaun. Zwei Welten prallen aufeinander, die Welt von Garaventa und die DM Welt.
Blick zum Pardatschgrat.
Dann geht es nochmal auf der schweizer Seite runter, insgesamt 5 Mal fahren wir mit der Greitspitzbahn, weil die Piste einfach perfekt ist. Genuss pur!
Dann geht es über die Lange Wand hinunter ins Höllkar. Auch diese Piste geht schon auf, hier finden wir aber die ersten Steine. Dass die Pisten im Höllkar aber dermaßen genial zum Fahren sein werden, haben wir hier noch lange nicht geahnt.

Palinkopf, dort werden wir dann in einer Stunde sein. Davor gibt es 5 Wiederholungsfahrten an der Höllkarbahn und zwei an der Langen Wand.
Die Lange Wand Bahn macht gut 600 Höhenmeter und eignet sich hervorragend zum Höhenmeterfressen. Und erst diese Pisten (sabber).
Nochmal Palinkopf, haben wir also noch etwas aufgeschoben.

... diese Pisten im Höllkar laden zu Wiederholungsfahrt um Wiederholungsfahrt ein!
Nochmal betrachtet, irgendwie lustig, die beiden Bahnen so nebeneinander zu sehen. Der Generationenunterschied wird hier besonders deutlich.
Und immer noch sind wir im Höllkar zugegen, es wil uns einfach nicht fad werden beim Hochgeschwindigkeitscarven. Erst als es hier etwas tiefer wird, geht es auf den Palinkopf.
Blick von der Langen Wand in die Schneeschüssel Höllkar. Man könnt sich dran gewöhnen.

Am Eingang des Höllkares treffen aber gleich mal 3 Bahnen zusammen. Linker Hand die Sassgallunbahn, rechter Hand die Höllbodenbahn und mittig die Höllkarbahn. Etwas oberhalb beginnt die Lange Wand.
Nochmal von oben: die Talstationen der Palinkopfbahn (links) und der Zeblasbahn (rechts). Ausgesprochen übrigens Zeablasbahn (ähnlich also See --> Sea).
Die Schwarze (Nr. 14b) ins Höllkar hinunter.













Nochmal der Blick aus dem Höllkar.
Jetzt der Wechsel zur Zeblasbahn. Auch hier schaut es nicht schlechter aus! Und, heute sind keine Anfänger unterwegs, sondern fast nur Könner. Hier lässt jeder seine Schi laufen, ohne einander in die Quere zu kommen! Angenehm, höchst angenehm.
Blick aus der Palinkopfbahn ins Höllkar.
Und erstmals kann man die Idalp sehen. Die Konzertbühne steht schon.
Vom Palinkopf kann man schön ins Samnaunerische sehen. Dort wo es grün ist, parkt das Auto.

Die Lawinengefahr im Gelände ist aber im Moment nicht zu verachten gewesen, überall gehen mächtige Grundlawinen ab, wen wundert es, bei 15 Grad plus. Dementsprechend sind einige Pistenabschnitte auch gesperrt.
Mit ist durchaus bewusst, dass es, was das Höllkar angeht, langsam langweilig werden muss. Dennoch, einfach mal die Bilder wirken lassen - keine Leute, fast schon totale Stille, nur unterbrochen von einem Rauschen, wenn die Schi durch den Firn gleiten. So intensiv habe ich das in Ischgl noch nie wahrgenommen.
Blick auf die Greitspitze. Der Gipfel stellt den höchsten Punkt im Gebiet dar und wir seit zwei Jahren zusätzlich von der Langen Wand Bahn erschlossen. Interessant finde ich aber den Greitspitz Kurvenschlepper, der vom Idjoch her die Greitspitz erschließt. Die höchste Sesselbahnstation gehört aber den Schweizern.

Na gut, doch ein PVG Bild. Also was soll ich sagen - ich finde die Bahn ja sinnlos. Aber seit dem ich wieder mal dort war, denke ich, dass es nächstes Jahr eine massive Enttäuschung geben wird. Die Piste wird nicht besonders spannend werden, dazu noch relativ schmal. Und mit Freeriden wird es wohl nichts werden, wenn das umgesetzt wird, was unweigerlich umgesetzt werden muss.
Über die Gampenbahn geht es in den Bereich Höllspitzbahn. Und die schwarzen Pisten sind wieder leer und traumhaft aufgefirnt. Aber, es geht tatsächlich noch besser!

Davor noch ein Blick auf den Apres Ski Partytempel Paznauner Taya. Los ist nichts und die Musik ist dezent.
Vis à vis erschließt die Paznauner Taya Bahn den Höhenrücken zwischen Paznauner Taya und Höllkar. Dahinter ist die Idalp zu sehen.
Höllspitzbahn - die Piste daneben - ja was soll man da noch sagen?! Antwort 4 Mal runter! Macht gut 2400 Höhenmeter!
Und auch an der Paznauner Taya Bahn schaut es super aus. Auch hier ging es drei Mal runter.
Übers Höllkar ging es nach mehreren Wiederholungsfahrten zur Nachtweidebahn. Und dort schauen die Pisten am Nachmittag so aus. Absatz? Nix da! Firn? Aber natürlich. Lustig sind die Leute, die sich mit ihren Pseudoracecarvern abplagen und uns ungläubig nachschaun, wie wir durch den Firn gleiten, scheinbar mühelos. Ich verrate es euch - es war mühelos!
Die Sonnenbahn musste ich auch noch unbedingt fahren. Und selbst der Übungshang war genial zu fahren! Zwar etwas unruhiger als die Nachtweide Pisten, aber dennoch für Vollgasfahrten geeignet.
Der Pistenzustand ist links zu sehen. Ja, es ist Nachmittag!
Auch am Berg stehen zwei Stationen nebeneinander. Schön in den Hang integriert der Bahnhof der Sonnenbahn.
Und auch am Idjoch schaut es nicht übel aus. Verdammt, der Tag wird zu kurz! Die Flimjochpiste sind wir dann jedenfalls nochmal gefahren. Und keine Sorge, vollgas!
Diese Piste mussten wir uns aber leider für den Folgetag aufheben. Wo ist die STOP Taste!

An der Bergstation der Sonnenbahn steht dieses jedenfalls unter Kurioität fallende Schild.
Auch zwei Wiederholungsfahrten an der Velillbahn - Pistenzustand ideal, nix los. Es lädt förmlich zum Vollgasfahren ein. Absatz? Was soll das sein?

Schaut etwas verbuckelt aus, die waren aber weich und konnten im Carvingschwung durchfahren werden.
So, ist ist 16:15, Zeit, zum Auto abfzufahren.
Noch ein Blick zum Alp Trida Sattel, dann geht es über die...
... Alp Trida nach Compatsch.
Vorbei an Krokussen, durch das stille Tal hinaus. Bis hinunter perfekt zu fahren!
Ein Schneeband geleitet uns ins Tal. Dort erwischen wir den Skibus, der uns zur Talstation bringt. Und dort erwische ich noch ein kleines Highlight für den Seilbahnliebhaber.
Alt und Neu Seite an Seite.
Ein herrlicher Tag geht zu Ende. Irgendwie befriedigt gehen wir noch durch das Dorf und kaufen einige Tafeln Schokolade, essen noch ein Eis, tanken das Auto voll (1.13) und fahren mit einem breiten Grinser über die alte Samnaunerstraße via Martina ins Inntal. Wir kommen ja morgen wieder.
Übrigens: wer sich gerne teure Uhren anschaut, der ist in Samnaun richtig. Nahezu jede hochwertige Uhrenmarke ist hier vertreten, selbst die Deutschen.


Fortsetzung folgt...
MFG Dachstein