Wieder hat es mich in mein Lieblingsgebiet verschlagen. Nachdem wir ja schon zu Schneestart in der Vorweihnachtswoche in SFL so wunderbare Bedingungen hatten, sollte es nun noch besser sein.
Wobei ich diesmal auch ein paar negative Worte loswerden muss. Ja, ja, ich zähle ja eigentlich zu den SFL-Fan-Boys, die das Gebiet immer verteidigen. Aber irgendwann ist auch bei mir eine Grenze erreicht. Wir schreiben den 20.01. So gut wie keine Nation hat irgendeine Ferienzeit. Aber ich musste so sehr wie sonst nicht einmal zur Hauptsaison um eine Unterkunft kämpfen. Selbst am Freitag Abend um 19:00 waren viele Vermieter am Telefon nicht dazu bereit, ein Zimmer für 2 Nächte von Samstag bis Montag an mich zu vergeben. Es könne ja noch jemand kommen und das Zimmer für die gesamte Woche nehmen. Glücklicherweise fand ich dann doch noch eine gemütliche kleine Pension in Ladis.
Was den Füllungsgrad betrifft, schwante mir beim Buchen ja schön Böses. (Zu diesem Thema werde ich am Ende des Berichts noch meine Meinung kundtun.) Warum bin ich dann überhaupt hin? Naja, die Wettermodelle prophezeiten ja eine hohe Wahrscheinlichkeit von Bewölkung. Da zog ich halt dann SFL aufgrund der höheren Anzahl an Wald einem Gebiet wie Gurgl oder Sölden vor, wo ich locker ein Quartier bekommen hätte können. Im Nachhinein ist man ja immer schlauer. So auch diesmal. Ich erwischte in SFL sogar "schlechteres" Wetter, als es im Ötztal der Fall gewesen wäre. Das ärgert mich aber keineswegs, denn ich hatte hier 2 überragende Tage. Außerdem kenne ich mich hier ja aus, und mit einer hohen Frequentierung komme ich klar.
20.01.2019 - Der beste (Ski-)Tag meines Lebens
Da meine Unterkunft in Ladis recht weit weg von der Sonnenbahn war, musste ich aufs Auto ausweichen. Deshalb fuhr ich gleich zur Waldbahn. Ein Einstieg von dort ist mir nämlich lieber als in Ladis, da man sonst gleich immer mitten im Fiss-Getümmel ist. Außerdem hatte ich so 10 Minuten mehr Zeit zum Frühstücken. Nach der Waldbahn folgt sofort eine Fahrt mit der Sattelbahn. Die gemeldeten Wolken waren bereits vorhanden. Sie sollen ja im Tagesverlauf dichter werden. Hm, noch habe ich eine gute Bodensicht. Mal abwarten...
Als Erster oben angekommen, nehme ich zuerst die Harbalobabfahrt, denn ich wollte ja gleich weiter zur Scheid. Mein Grobplan sah vormittags Scheid/Lazid und nachmittags Sattelkopf vor.
Klasse, ist die Harbalob heute in einem super Zustand! Da muss ich nochmal hoch.
Also gleich wieder zur Königsleithebahn.
Ich glaube ich muss meinen Plan über den Haufen werfen! Denn weil hier der Schnee so gut war, wollte ich dann lieber die Gondeabfahrt nehmen. Ich ahnte, dass diese ähnlich gut sein könnte und diese Vermutung war goldrichtig.
Blick nach Fiss. Noch habe ich die Hoffnung, dass die Wartezeit an der Sattelbahn überschaubar ist.
Denkste, war leider klar.

Und weil die Pisten so gut sind, stelle ich mich freiwillig gleich wieder in die Warteschlange. Was mir jetzt auch bewusst wird: Der Himmel wird eher blauer als bewölkter (wie eigentlich gemeldet). Das wird ein richtig guter Tag

Weil man an der Königsleithebahn zum Glück nie anstehen muss, nahm ich zur Abwechslung wieder einmal die Harbalob.
Geil, geil, geil! Entschuldigt die Wortwahl, aber mehr fällt mir dazu nicht mehr ein. Alle fahren sie die Jochabfahrt, damit sie ja rechtzeitig mit den tausenden anderen im Masner sind, wo sich sich dann die Beine in den Bauch stehen. Ich werde die Menschheit nie verstehen

Kurzzeitig reihe ich mich aber auch in die Herde ein, um dann auf die noch einsamere Gristabfahrt abzubiegen.
Das muss ich eigentlich nicht kommentieren, oder?
Und weiterer Verlauf.
Nach ein paar Wiederholungen hier fahre ich wieder einmal zur Sattelbahn hinunter. Dieses Mal nehme ich die Gfall - sensationell guter Schnee. So gut habe ich all diese Pisten noch nie erlebt. Naturschnee ist halt doch durch nichts zu ersetzen.
Dito, es staubt einfach nur. Die immer noch bestehende Wartezeit an der Sattelbahn nehme ich nach wie vor gerne in Kauf.
Trotzdem wechsle ich wieder zur Grist, denn an der Königsleithe habe ich fast immer einen Privatsessel. Ein kurzer Seitentblick noch zu den Starthängen am Sattelkopf, die teilweise zugegeben immer wieder deutlich voller waren als auf meinem Foto. V.a. auf den ganz linken schwarzen Starthang der Harbalob trifft das zu. Da müssen halt alle durch, die zur Jochabfahrt wollen.
Der Wechsel ist aber nur von kurzer Dauer. Zu sehr stickt mich schon wieder die Gonde

Schussstück der Fissabfahrt unter der Sattelbahn.
Der untere Bereich der Fissabfahrt lädt dann v.a. auf der rechten Seite trotz der zahlreich vorhandenen Gäste immer wieder zum Carven ein. Und man kann erkennen, dass die Schlange an der Sattelbahn kürzer wird.
Nächste Abfahrt. Dabei nehme ich übrigens immer diesen kleinen Umweg, von dem aus dieses Foto gerade entstanden ist - Warum? Hierhin verirrt sich kaum jemand. Lieber fahren alle durch die bereits vorhandenen Buckel auf der Hauptabfahrt. Auf "meiner" Variante kann ich ungestört carven und habe dann den kurzen Ziehweg mit der immer wieder beeindruckenden Aussicht. Das sind einfach diese kleinen Feinheiten, die für mich das Gebiet so besonders machen.
Königsleithebahn. Irgendwie komme ich nicht vom Sattelkopf weg. Es ist mittlerweile schon fast Mittag und ich bin nach wie vor nur diese beiden Bahnen gefahren.
Während einer erneuten Bergfahrt sah die Kerbboden ziemlich leer aus (das ist hier nicht selbstverständlich). Die Gelegenheit packte ich aber gleich beim Schopfe. Der Schein trügte nicht. Die Präparierung war jedoch hier leider eher auf Arlberg-Niveau. Einmal reicht also.
Dann doch lieber wieder Grist. Die ist sowieso in jeder Beziehung viel besser. Super Schnee, anspruchsvolles kuppiertes Gelände, gute Präperierung. Das ist eine meiner absoluten Lieblingspisten - nicht nur in SFL, sondern generell.
Und sie fährt einfach keiner.

Dazu auch bei der Bergfahrt etwas fürs Auge. Ein sehr rares Bild unter der Leithebahn. Es ist ca. 50 cm tief verschneit.
Und noch einmal die Grist. Gefühlt bereits das 6. oder 7. Mal für heute. Aber was sieht man auf dem Bild? 2 andere Skifahrer. Das war ungelogen das erste Mal, dass ich mir diese Abfahrt teilen musste. Jetzt ist es an der Zeit, weiter zu ziehen.

Die Südabfahrt war aber eine schlechte Wahl. Voll, voll, voll. Da kann der Ausblick noch so gut aussehen. Hier gefällt es mir nicht.
Also gleich weiter über Alpkopf und Plansegg (Mittags hielt sich an der 6 KSB/B der Andrang in Grenzen; zuvor sah es immer nach min. 5 Minuten Wartezeit aus). Ich wollte ohnehin sofort zur Scheid. Deshalb nahm ich die Kerbabfahrt. Kleine Randnotiz: Der Wetterbericht sagt mittlerweile für den gesamten Tag blauen Himmel. Jawoll, der Wetterpoker hat funktioniert!
Das Scheidgebiet schien mir auch eine gute Wahl zu sein.
Bei der Auffahrt mit der 4 KSB Obere Scheid eine kleine Enttäschung. Eine meiner Favoriten, die mittlere Scheid, war offensichtlich miserabel präpariert.
Ne, da nehme ich lieber die obere Variante, die zwar schon etwas zerfahren war. Aber halt pulvrig und ultragriffig. Was will man denn mehr?
Nun nehme ich für die nächsten paar Fahrten die 6 KSB/B (hier mit Blick zur Lazid-Piste).
Das Foto zeigt die Situation ganz gut. Die Herde fährt auf der breiten Scheidabfahrt und die geniale Böderkopf wird vernachlässigt. Genau die ist jetzt auch mein Ziel.
Blick nach unten beim Weg dorthin.
BÖDERKOPF

Weitere Wiederholungsfahrten mussten folgen. Aber dieses Mal war sie nicht völlig leer. Ich brauche die Abfahrt aber komplett für mich alleine, um das gerade Erlebte zu reproduzieren. Also weiter zu einer anderen Piste. Dann fahr ich halt nochmal hoch.
Das ist die Variante, die ich Ersatzweise wählte. Die 2. Abzweigung der Arzköpflabfahrt zur Böderkopf ist von ersterer aus schwer zu finden und daher immer leer. Ein perfekter Hang zum Carven.
Ich nahm die Böderkopf noch ein paar Mal, diese Abfahrten waren allesamt sehr gut, kamen aber nicht mehr an diese eine heran. Ich erwischte die Linie einfach nicht mehr. Naja vielleicht morgen. Ich hatte schon so dermaßen Hunger, deshalb musste ich leider weiter. Ist schon fast 14:00, die Peischlkopf nehme ich aber noch schnell mit.
Nicht schlecht, aber lange nicht so toll wie das bisher gefahrene. Positiv war, dass das schwarze Schlussstück heuer geöffnet ist.
Noch schnell ein Foto von der Lawensbahn während ich eine Skigruppe abwarte, die gerade den Steilhang fährt.
Danach hatte ich die Piste für mich alleine. Hier bin ich im Schlussstück vor der Lawensbahn. Mensch, bin ich vielleicht hungrig. Ich muss jetzt dringend was essen. Der Unterzucker droht. Irgendwie habe ich heute dazu einfach keine Zeit, weil Skifahren einfach zu schön ist.
Ok, eine Abfahrt noch, weil sie sich von Lawens aus anbietet. Die Lazid-Nord. Oben war sie super zu fahren, unten raus nach der Abzweigung ins Laustal leider ziemlich ruppig präpariert.
Blick zurück. Noch eine Fahrt mit der Lazidbahn und dann kehre ich im Lassida ein. Und danach kommen diese schattigen Pisten noch dran.
Während der ausführlichen Mittagspause konnte ich es kaum erwarten, bis es weiter ging. Zurück auf den Skiern biege ich gleich hinter der Lassida-Hütte in die Tschein ein.
Tip-Top. Griffige Unterlage, feine Pulverschicht oben drauf. Klasse!
Leider konnte ich bereits bei der Abfahrt erkennen, dass es sich gerade richtig an der Laustalbahn staute. Ok, ich hatte ohnehin Schwung genug, um direkt zum Stierlerhüttelift durchzufahren. Dort konnte ich direkt rein gehen. Mein Plan war, via Plansegg wieder zurück zur Lazid-Bahn zu kommen. Aber auch daraus wurde nichts, wie das Bild zeigt. Gampen voller als voll. Daher auch die Plansegg mit Sicherheit mit 5 Minuten Wartezeit. Also wählte ich Plan C und nahm die Familienbahn als direkten Rückbringer zur Lazid-EUB, ganz schön umständlich. So voll habe ich es hier seit unserem Silvesterurlaub im Winter 13/14 nicht mehr gesehen. Und wir hätten eigentlich "Januar-Loch".

Und wieder hoch mit der EUB. Zumindest gibt es hier keine Wartezeiten. Es will keiner mehr hoch. Auf dem Bild erkennt man gut, was los ist. Der Almabtrieb aus dem Masnergebiet ist in vollem Gange. Wahnsinn, wie voll es dort heute gewesen sein muss. Dazu fällt mir nur noch dieser Smiley ein:

Mir egal, was die anderen machen. Ich fahre noch ein paar mal hier runter. Dann stelle ich mich halt wohl oder übel in die Laustal-Schlange. Gleich darf ich wieder raus und diese ultragriffigen steilen Pisten genießen.

Nun war die X-Dream an der Reihe. Bisher fand ich die immer grenzwertig hart. Heute nicht. Trotz schon lange nicht mehr geschliffener Kanten ein super Halt. Schöner könnte eine konstant 70% Piste nicht sein.

Die Situation im Laustal entspannte sich ein wenig. Die Ankunftsrate an der Bahn nahm etwas ab, sodass die Schlange etwas kürzer wurde. Hier ein Standard-Foto, das ich in diesem Lift immer schieße.
Bei jeder Bergfahrt fällt mir schon die Malfrist auf, die ich jetzt dann auch noch fahren werde.
Gesagt getan. Am Plansegg war es zwar selbst ca. 15:40 noch nicht ganz leer, aber diese Piste war es mir noch wert. Leider war sie nicht gut präpariert, sodass ich sie nicht carven konnte, sondern kurzschwingen musste. Eine weitere Fahrt am Lazid wäre die bessere Wahl gewesen.
Plansegg ging sich noch einmal aus. Ich nahm die Seables, die eigentlich auch eine meiner Favoriten ist. Heute war sie aber schon ziemlich zerfahren. Aber: Wie gestern am Arlberg heißt das nicht, dass sie mir nicht gefallen hat. Es war ja zwischen den Buckeln kein Eis, sonder eine griffige Unterlage. So müsste das immer sein!
Die letzte Fahrt des Tages führt mich - wie könnte es auch anders sein - auf den Mittleren Sattelkopf.
Das ist für mich jetzt fast schon ein Ritual - zumindest wenn ich alleine unterwegs bin - dass ich mich noch hier in den Schnee setze und den Sonnenuntergang beobachte, während die Leithebahn garagiert wird.
Als letzter hier oben mache ich mich nach Sonnenuntergang auf den Weg ins Tal über Sattel- und Waldabfahrt Fiss zu meinem Auto. Auch diese waren bis unten noch genial zu fahren (sogar noch zu carven).
Was war das heute nur für eine weltklasse Skitag! Ja, es gab Momente, die mir nicht gefallen haben. Das lag bei ein paar Pisten an der Präparierung und an ein paar kurzen Momenten an der Frequentierung. Zu 90% habe ich aber heute einfach nur überragende Pistenverhältnisse gehabt. So pulvrig griffige und gleichzeitig kompakte Pisten habe ich noch nie in dieser Dichte erlebt. Dann kommt noch dazu, dass ich die besagten kuppierten bzw. richtig steilen Pisten ohnehin liebe und zumeist für mich allein hatte. Ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher: Das war der beste Skitag meines Lebens (bisher)! Ich bin 26 und fahre seit 6 Jahren regelmäßig in die Alpen, aber so oft und lange wie ich heute dieses Grinsen im Gesicht hatte und beim Bericht schreiben 1 Woche später immer noch habe, das gab es noch nie.
21.01.2019 - Der Tag nach dem besten Tag
Der Wecker läutet um 7:00. Ich bin hundemüde und habe überhaupt keine Lust auf Skifahren. Ich bewege mich aus dem Bett und mir tut so ziemlich jeder Muskel weh, den ich habe. Die letzten beiden Tage und insbesondere der gestrige haben deutliche Spuren hinterlassen. So aggressiv fahre ich sonst nicht. Oje, das wird heute eine Qual. Und dabei wollte doch unbedingt verstärkt nochmal am Lazid fahren.
Naja, wird schon werden. Erstmal ausführlich Frühstücken (manchmal bin ich über mich selber überrascht, wie viel ich in kurzer Zeit in mich hineinstopfen kann) und dann auschecken und ab zur Waldbahn, denn der Wetterbericht versprach Sonne pur. Aber bereits bei den Aufwärmübungen merkte ich, dass ich eigentlich keine Kraft mehr habe. Alles klar, Planänderung: Ich fahre zur Lawensbahn. Erstens war es noch leicht bewölkt und ich versprach mir dort am Südhang eine gute Sicht. Die hatte ich zwar, aber obwohl die Pisten in einem ausgezeichneten Zustand waren, machte es nicht viel Spaß. Ich war selber einfach zu schwerfällig.
Das Wetter wurde auch nicht viel besser. Hm, dann nähere ich mich mal dem Tal, weil Waldabfahrten dann doch besser sind als sich hier oben aufzuhalten.
Währenddessen herrschte ein heilloses Durcheinander am Gampen. (Ich habe leider kein Foto gemacht). Der Grund war eine technische Störung am Plansegg. Niemand wusste nun, wo er hin soll. Ich habe sofort die Flucht ergriffen und nahm die Waldabfahrt Serfaus.
Nach einer Fahrt mit dem Sunliner (nach 2 Minuten Wartezeit! Hatte ich hier noch nie) auch noch gleich die Waldabfahrt Fiss hinterher. Das Gute daran war: Auf den Talabfahrten war ich zum Kurzschwung gezwungen, was mich wieder wach werden ließ. Die Freude am Fahren kam zurück. In der Leithebahn setzt nun Schneefall ein, aber es wird heller.
Trotzdem verstehe ich heute die Welt nicht. Wenn Plansegg ausfällt, bricht scheinbar das Chaos aus. Selbst die Harbalob-Piste, die sonst eigentlich recht leer ist, war heute ein Ameisenhaufen. Da werde ich jetzt sicher nicht runter fahren.
Also fiel meine Wahl auf die Gfall, wo ich ausreichend Bodensicht und eine jungfräuliche Piste hatte.
Achja: Und ich war hier allein - sogar an der Bahn.
Das schreit ja nach Wiederholungsfahrten. Na, dann fahre ich halt heute wieder am Sattelkopf. Was soll's. Der Bereich gefällt mir eh so gut.
Ein Ziel hatte ich aber heute noch: Und zwar wollte ich noch auf die Nordseite zur Naggalunabfahrt. Dazu fuhr ich zunächst über die Langwiese ins Tal nach Fiss.
Selbst um 11:30 musste ich an der Schönjochbahn noch 2 Minuten anstehen. Wahnsinn, was an diesen Tagen los ist. Dieselbe Wartezeit hatte ich übrigens eine Liftfahrt später an der Schöngampbahn, was mich wiederum nicht so sehr schockierte. Das ist ja eh Standard.
Die Plazör ist auch extrem stark frequentiert.
Zum Glück sah es auf der Naggalun besser aus. Das ist einfach eine nette Piste. Leider schlich die 8 KSB mit gedrosseltem Tempo gemächlich nach oben. Und das trotz Warteschlange. Das ist ein No-Go. Deshalb beließ ich es bei 2 Fahrten. Randnotiz zum Wetter: Heute hätte es von der Früh weg sonnig sein sollen und es ist immer noch fast vollständig zugezogen. Gestern genau das Gegenteil. Tolle Leistung der Modelle

Ich wollte zurück zum Sattelkopf. Am schnellsten gelingt das mit der Diretissima. Klasse zu fahren!
Blick zur Kerbboden. Sah gut aus, ich bin sie aber nicht gefahren.
Auf Serfauser Seite ist es schon deutlicher heller. Also nichts wie rüber.
Zuerst wollte ich die Joch-Piste nehmen.
Bin dann aber doch wieder spontan in die Grist eingebogen, die auch heute wieder gut war. Die Diretissima hat aber kraftmäßig Spuren hinterlassen. Der Joch-Ziehweg wäre in meiner Situation sicherlich sinnvoller gewesen.
Ein 3-Gang-Mittagsmenu an der Seealm Hög soll noch einmal für die letzten 3 Std. die letzten Kräfte mobilisieren. Ich fühle mich tatsächlich nun viel besser. Waldabfahrt Serfaus. Auch das Wetter ist mittlerweile endlich wie versprochen.
Erstmal wieder hoch mit der Komperdell-Bahn. Am Gampen herrscht offensichtlich wieder Normalität. Plansegg läuft ja auch wieder. Brauche ich aber selber nicht.
An der Mittelstation stieg ich gleich um in die Lazid-EUB, um schließlich den genialen Starthang der Lazid-Nord zu fahren.
Noch einmal kurz zur Oberen Scheid. Die Mittlere Scheidabfahrt sah verdammt gut aus.
Blick zur Bergstation der Scheid. Noch ist nicht viel los hier. Heute waren nicht so viele im Masner.
Zum Glück scheint endlich die Sonne. Das hebt meine Laune gleich noch mal ein bisschen.
Oben an der Bergstation ergab sich diese interessante Spiegelung. Die Luft ist ganz schön feucht, was sich auch auf die gefühlte Temperatur niederschlug.
Ich folgte dem Ziehweg um den Berg herum und genoss die Stimmung.
Biege aber dann scharf links ab.
Wie man sieht war die Piste leider auch heute mies präpariert. Schade drum. Ich mag sie sonst so gerne.
Deshalb nahm ich noch einmal die Scheid. Ich beließ es aber bei einer Wiederholungsfahrt, da ich diese eine Linie von gestern eh nicht mehr treffe. Trotzdem machts natürlich Spaß.
Der kurze Lazid-Lift bringt mich zum Lawens-Bereich. Der ist immer meine Wahl anstatt des Laustalziehwegs, den die restliche Meute nimmt.
Sofort ging es weiter mit der Peischlkopf, die noch sensationell gut war. Die gefiel mir deutlich besser als heute in der Früh, was mit Sicherheit an der nun guten Sicht lag.
Dito. Ich war wieder komplett alleine.
Also gleich noch einmal auf der anderen Seite hinunter.
Das Mittagessen hat sich rentiert. Ich habe noch einmal Power, um den Lazid abzufahren. Alle Pisten auch heute wieder traumhaft. Also gleich wieder hoch.
Zeitsprung zur letzen Piste, die ich heute in dem Bereich fahre. Am Ausläufer der Nord-Abfahrt, die heute besser gewalzt war. Deshalb gefiel sie mir auch von den schwarzen heute am besten.
Noch ein Zoom zur 6 EUB. Dann war's das mit dem Lazid.
Zum Abschluss geht es wieder zum Sattelkopf. Wohin auch sonst.

Standardritual vor der letzten Abfahrt. Fast absolute Ruhe. Man hört nur das leise Brummen der 6 KSB.
Wieder einmal hat sich bestätigt, dass SFL einfach mein unangefochtener Favorit ist. Kuppierte, anspruchsvolle und leere Pisten bei überwiegend guter Präparierung und diesmal auch noch genialem Pulverschnee. Das finde ich in dieser Häufigkeit sonst in keinem Skigebiet, das ich bisher besucht habe. Dieses Mal haben sich der Sattelkopf sowie Scheid/Lazid als meine absoluten Favoriten herausgestellt. Sogar diese beiden doch eher kleinen Bereiche reichen mir locker für 2 Tage, Masner/Pezid und die Nordseite bieten ja bekanntlich auch reizvolle Pisten, die ich gerne gefahren wäre. Aber ich kann nicht überall gleichzeitig sein, obwohl ich das während des Skitags am liebsten wäre. Auch dieses Gefühl habe sonst nirgends. Dazu kommt noch das angenehme Klientel.
Die letzten beiden Tage sprengen meine Wertungsskala mehrfach.
Ich gebe einfach mal















Ich fühle ich mich hier einfach wohl, zumindest aktuell noch.
Denn die Orte und der Zulauf wachsen und wachsen. Das Thema wird ja hier im Forum schon seit Jahren immer wieder moniert und bisher sah ich noch kein zu großes Problem darin. Aber mir fällt natürlich auch auf, dass die Leute jedes Jahr mehr werden. Mittlerweile muss ich selbst im Januar schon voll antizyklisch fahren, um noch diese so geschätzte Ruhe zu haben. Wir haben jetzt in der Nebensaison einen Zustand, wie ich ihn vor 5 Jahren sonst im Februar vorgefunden haben. Das kann doch nicht ewig so weitergehen! Das Gebiet verträgt diese Leute irgendwann nicht mehr. Ja, es gibt überdurchschnittlich viele Abfahrtsvarianten pro Bahn wie in kaum einem anderen Gebiet. Aber irgendwann werden auch diese überlastet sein.
Das größte Problem, das ich sehe, wird der Kapazitätsausbau der Bahnen werden. Hier im Infrastruktur-Topic wurde das ja schon vielfach diskutiert. Als erste Lösung auf das Wartezeitenproblem wird auch hier gleich der Ruf nach neuen leistungsstarken Bahnen groß. Ich befürchte auch, dass das so kommen wird. Leider. Denn wenn man genauer nachdenkt, dann merkt man, dass das genau kontraproduktiv ist und das Skigebiet zerstört - wahrscheinlich auch für mich.
Nehmen wir einmal das Beispiel Möseralmbahn. Hier steht eine alte 6 EUB. Ersetzt man diese durch eine 10 EUB mit 4.000 P/h, wird die Schlange in Fiss sicher kürzer. Aber: Wo sollen denn diese Menschenmassen dann hin? Zur ohnehin schon überlasteten Sattelbahn, die ja sehr kapazitätsschwach ist. Kein Problem, dann machen wir daraus noch eine 8 KSB/B-S mit ebenfalls 4.000 P/h. Und dann? Dann sind die Wartezeiten kürzer. Toll. Aber dann ist für mich der Sattelkopf gestorben. Leere Pisten wie Gonde und Gfall würden der Geschichte angehören und die Situation an den Bergstationen möchte ich mir gar nicht vorstellen. Da stehe ich lieber bei jeder Fahrt mit der aktuellen 4 KSB 5 Minuten am Lift an und habe Pisten wie oben beschrieben.
Deshalb ist meine persönliche Meinung zum Skigebietsausbau, dass er nicht funktioniert. Es geht nicht mehr. Das Gebiet ist ideal erschlossen. Es sind einfach zu viele Leute da. Und da ist das Grundproblem nur der nicht enden wollende Ausbau der Hotellerie. Das Skigebiet befindet sich definitiv auf einem Scheideweg (oder schon darüber) und ich bin gespannt, ob die Verantwortlichen die Zeichen der Zeit erkennen und dem noch gegensteuern. Allein mir fehlt aber der Glaube daran. Ich hoffe zutiefst, dass ich mich nicht in 5 Jahren mit Wehmut an diese wunderbaren Tage zurückerinnere und sage: SFL, das war einmal mein absoluter Favorit. Aber jetzt bringt mich dort nichts mehr hin. Es bleibt abzuwarten, ob sich die aufkommenden Wolken wieder verziehen, oder das einst so schillernde Licht dauerhaft verdecken.
Im Moment werden zumindest die gegenüberliegenden Gipfel noch angestrahlt und bieten mir die Bodensicht, um die letzte Abfahrt in vollen Zügen zu genießen.
Letzter Blick zum Bergstationsbereich Unterer Sattelkopf. Eine gut zu fahrende Waldabfahrt später stehe ich dann schon am Parkplatz und trete die Heimfahrt an. Ich freue mich auf den nächsten Besuch. Aber jetzt ruft erst einmal wieder die Arbeit
