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Hochkönig - 07.04.2019 - Ein Emotionaler Tag

Verfasst: 10.05.2019 - 20:42
von Wibbe
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Noch heute morgen beim Frühstück hatte ich überlegt, wo ich hinfahren sollte. Wie am Vortag nach Kitzbühel, ins eingeschränkte Saalbach oder zum Hochkönig. Kitzbühel brauche ich eigentlich keinen weiteren Tag, Saalbach schien mir zu klein und der Hochkönig mit über 40 km Fahrtstrecke vom Hotel fast zu weit. Mann, ich hab's echt nicht leicht :lach:

Ich entschied mich dann aber doch für den Hochkönig, da es dort erstens einen Lift zu verabschieden gab und zweitens vermutete ich dort weniger Ansturm. Während der sich ziehenden Autofahrt von St. Johann über Hochfilzen nach Maria Alm kamen Zweifel auf, ob das jetzt so intelligent war. Die Entscheidung war aber doch goldrichtig. Der Tag wurde ein richtig, richtig guter - und ein emotionaler.

Aber alles zu seiner Zeit.

Der pünktliche Start an der Aberg-EUB bringt eigentlich relativ wenig, da die weiterführende KSB immer erst um 9:00 startet. Also nehme ich gemütlich die Talabfahrt, die leider noch total gefroren war.
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Eine Abfahrt später am Aberg oben war es auch noch zu hart.
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Daher bog ich in die versteckte Variante an der Schwarzeckalmbahn ab. Wie man sieht, firnt die gerade auf.
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Zum ersten Mal überhaupt finde ich dieses Schlussstück gut präpariert vor.
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Es mussten noch eine Handvoll Wiederholungen folgen, so gut gefiel mir diese Variante.
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Dito. Und komplett alleine. Die wenigen anderen Skifahrer nahmen alle die Hauptpiste, die sicher absolut eisig war.
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Nachdem ich innerlich mit mir gerungen hatte, ging es doch weiter nach Osten.
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Es winkte ja noch der Südhang an der LSAP Gabühel, die scheinbar kurz vor der Rente noch dekoriert wurde.
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Die Piste ging gut, also mache ich zum Abschied der Bahn gleich noch 2 Wiederholungsfahrten - das hatte ich bisher immer vermieden, da mir eine lange DSB-Fahrt reichte bzw. der Hang schon immer zerfahren war.
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Auch die Talstation war übrigens voller Luftballons und die Bahn war so hoch frequentiert, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe.
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Unauffällig und leise gleitet man dahin, die Vögel zwitschern...
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Ja, es ist kitschig, aber in der neuen Bahn wird man das alles nicht mehr wahrnehmen.
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Wobei sie es verstehen, den Nachfolger dezent in die Landschaft zu integrieren.
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2 Wiederholungen reichen vorerst. Die Abschiedsfahrt kommt dann später bei der Rückfahrt. Weiter geht es mit der Bürglalm, deren Piste noch zu hart aussah.
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Daher wollte ich gleich weiter zur Zachhofalmbahn.
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Die Piste super im Firnfenster, aber gut bevölkert.
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Aber das war eher eine Momentaufnahme. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Dientener Einwohner, die aber um 12:00 pünktlich zuhause am Mittagstisch sein mussten, wie ich mehrfach vernommen habe.
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Man merkte nämlich, wie es zusehends leerer wurde. Die Pisten blieben aber genialst. Daher entschloss ich mich dazu, gar nicht weiter zu schaukeln.
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Einige Wiederholungen später fuhr ich also wieder zurück nach Dienten.
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Wo ich dann aus dem Jubeln gar nicht mehr rauskam. :D Der Grund war diese Piste unter mir - eine Abfahrt, die mir sonst nie so ganz taugt war jetzt im absolut perfekten Firnfenster (oben angetaut und darunter noch griffig).
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Und ich war fast alleine. Die ganze Zeit über musste ich sie nur mit ein paar anderen Fahrern teilen, die ich vom Lift aus beobachtete. Sie hatten offensichtlich genau so viel Freude daran wie ich.
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Während der kurzen Mittagspause scharrte ich bereits wieder mit den Hufen - pardon Skischuhen. Dort werde ich noch ein paar mal fahren.
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Weinenden Auges verlasse ich dann doch diese Abfahrt des Tages - nein, es war eigentlich DIE Abfahrt des kompletten Frühjahrs! Aber die schwarzen Pisten am Aberg standen auch noch auf meiner Liste.
Als nächstes steht also die endgültig letzte Gabühel-Fahrt für mich an. Das letzte Mal geht es den gemütlichen Weg am Dorfrand von Dienten entlang. Der wird mir fehlen.
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Genau so wie das Stationsinnere. So lässig ist einfach keine 10 EUB.
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Irgendwie stimmt mich die Situation gerade richtig traurig. Ja, auch ich habe mich in den letzten Jahren über die fix geklemmte Krücke beschwert. Aber jetzt, wo sein Ende gekommen ist, und da ich zuletzt auch immer mehr die ruhigen Örtchen in einem Skigebiet schätzen gelernt habe, finde ich den Abbau richtig schade.
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Perfekt zur Stimmung passend ertönt kurz vor der Bergstation noch eine Trauersonate. Klasse Jungs, danke!
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Und tschüss alte DSB!
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Jetzt aber schnell umdrehen, sonst fang ich noch an zu heulen.
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Weiter geht es mit der schwarzen Piste nach Hinterthal - nichts los und kaum zerfahren.
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Was für ein Hammer-Skitag. Gut, dass ich hierher gekommen bin.
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Etwas arg bremsig war dann allerdings das obere Flachstück an der Sinalco-Bahn.
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Dafür war's unten einwandfrei.
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Endlich am Aberg angekommen - 1,5h verbleiben noch. Da hinten sind die beiden schwarzen Pisten, auf die ich mich bereits freue.
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Und auch die Abfahrt am Karlift sieht super aus. Genau, den nehme ich heute auch noch, ich bin ihn ohnehin noch nie gefahren.
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Ein paar einwandfreie Runs an der 4 KSB später bin ich auch schon drin. Sie mussten ihn sogar extra wegen mir einschalten, da sonst keiner damit fuhr. Das nenne ich einen Privatlift :lach:
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Er erschließt eine coole Piste und das Beste: Sie ist noch weniger frequentiert als der Rest hier.
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Der Wahnsinn! Ich weiß gar nicht mehr wo ich zuerst fahren soll.
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Also wieder mal KSB. Ich mag diese steile Bahn einfach. Auch weil sie generell eher wenig frequentiert ist.
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Die Pisten 16 und 15 sind einfach immer klasse - insbesondere bei dieser geringen Frequentierung heute.
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Dito.
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Ich sabber beim Schreiben gleich auf die Tastatur.
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Schöne Aussicht nach Saalfelden, wo schon seit längerem Frühling herrscht.
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Und noch ein Zoom zum Kitzsteinhorn.
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Ich war fast alleine hier. Unglaublich, wenn man weiß, was mittlerweile am Hochkönig selbst im Januar los ist bzw. wenn ich das mit gestern in Kitzbühel vergleiche.
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Leider schließen die Bergbahnen doch irgendwann. Ich verweile noch kurz am Gipfel, während bereits die Schlechtwetterfront aufzog.
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Zoom zur Schmittenhöhe.
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Der Blick schwenkt um 180° zum Hochkönigmassiv.
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Ganz hinten die Leoganger Steinberge oder sind es die Loferer Steinberge?
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Gipfelkreuz
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So, die Bahn ist garagiert. D.h. ich bin jetzt wirklich der letzte hier oben. Dann genieße ich mal die letzten Schwünge.
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Unfassbar! So muss eine Piste um 17:00 nach Betriebsschluss aussehen! :D
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Diesen Augenblick muss ich noch auskosten. Ich habe es eingangs bereits erwähnt. Das war für mich heute der Frühjahrstag der Frühjahrstage. Eine Hammer-Abfahrt nach der anderen bei genialsten Schneebedingungen. Ich hatte nicht mal Zeit, dass komplette Skigebiet abzufahren. Aber das stört mich überhaupt nicht.
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Der 3. Tag dieser Saison, der meine Skala sprengt: :D :D :D :D :D :D :D von :D :D :D :D :D :D
So gut habe ich den Hochkönig noch nie erlebt. Seit der letzten Saison war ich ja nach einem in jeder Hinsicht ganz enttäuschenden Tag im Januar nicht mehr so euphorischen, was dieses Gebiet betrifft. Heute gab es dafür die Entschädigung. Ich bleibe jedoch dabei, dass ich das Gebiet im Januar/Februar nicht mehr ansteuere. Im April, wenn nichts mehr los ist dagegen ist es aufgrund vieler sonnenabgewandter Pisten genau richtig!

Also für den April 2020 steht schonmal eines meiner Ziele fest, dann auch gerne für 2 Tage :top:

Re: Hochkönig - 07.04.2019 - Ein Emotionaler Tag

Verfasst: 12.05.2019 - 23:23
von vovo
So Liftabschiede können hier sicherlich viele nachempfinden - war ja auch eine nette Bahn, die da recht steil startet und dann durch den Wald hinaufführt. Das mit der Idylle denke ich mir auch immer - zumindest, sofern es kein Mistwetter hat. Da sind dann die Fahrten in einer Kabine einer EUB oder 6/8 KSB mit fußballfeldbreit ausgeholzter Trasse nicht mehr so schön.