Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

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Harzwinter
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Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

Beitrag von Harzwinter »

Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

Dieser Bericht ist Teil der Berichtsserie meiner dreitägigen Skifahrt im März 2022:
Abtenau / Karkogel 19. März 2022
Altaussee / Loser 19. März 2022
Tauplitzalm 19. März 2022
Ramsau / Obertraun - Dachsteinüberquerung mit Dachsteingletscher und Krippenstein 20. März 2022
Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022
Kaprun / Kitzsteinhorn 21. März 2022

Anfahrt: Uttendorf - Stubachtal - Enzingerboden in 0:20 h
Wetter: Sonnig, -5°C bis +3°C
Schnee: 30 - >100 cm fester Altschnee, vormittags auffirnend
Anlagen geöffnet: Alle außer SCHL Zehnerlift (nur WE) und DSB Tauernmoos (Saison 2021/22 geschlossen)
Wartezeit: Keine außer 2 Minuten an der Mittelstation Grünsee nach Stillstand der oberen Sektion EUB
Gefallen: Schöner, alter Anlagenmix (hier stört mich nicht mal die langsme DSB), tolle hochalpine Szenerie
Nicht gefallen: DSB Tauernmoos geschlossen
Bewertung: 6 von 6 Punkten

In die Weißsee Gletscherwelt in Uttendorf möchte ich schon seit rund 35 Jahren, seit ich das Skigebiet erstmals im Skiatlas oder auf der Landkarte entdeckt hatte. Allerdings komme ich im Rahmen jährlicher Skiurlaube und -ausflüge selten ins Salzburger Land, und als Tagesausflug ist die Region von meinem heutigen Wohnort im Raum Karlsruhe aus nicht erreichbar. So hat der Besuch zwar arg spät geklappt, aber immerhin überhaupt. :D

Die Anfahrt ab Uttendorf durchs Stubachtal zur Seilbahntalstation im Enzingerboden ist an diesem Montagmorgen auf leerer Straße bereifungsverschleißend und verbrauchsindifferent in 20 Minuten zu schaffen. Ich staune über den in Seilbahnnähe gut gefüllten Parkplatz. Aha - Übernachtungsgäste des Berghotels Rudolfshütte oben im Skigebiet. Zeitgleich mit mir fährt um 9 Uhr niemand mit der 40 Jahre alten Doppelmayr-EUB hoch ins Skigebiet. An der EUB-Mittelstation Grünsee heißt es umsteigen in die zweite Sektion zur Rudolfshütte. Es fällt auf, dass die komplette Ver- und Entsorgung des Berghotels Rudolfshütte über die EUB läuft. Mehrere Seilbahnmitarbeiter sind damit beschäftigt, haufenweise Kartons, Behälter, Gepäck etc. in die Gepäckgondeln ein- und wieder herauszuladen. Ob volle Gepäckgondeln in der Mittelstation einfach von Sektion 1 auf Sektion 2 geschoben werden können oder umgeladen werden müssen, ist mir nicht bekannt. Mit so einem Aufwand kann das Berghotel doch nicht kostendeckend zu betreiben sein, denke ich ... das erinnert mich ans längst verschwundene Berghotel auf dem Moucherotte über Grenoble und seine längst verschwundene EUB, über die die Versorgung der Unterkunft genau so lief, nur ohne Mittelstation.

Auch in der zweiten EUB-Sektion fahre ich allein mit der 6er-Kabine hoch und freue mich über die allmählich hochalpinen Impressionen und die in der Sonne schimmernde Abfahrt. Und dann ... kommen mir viele Skifahrer entgegen. Sehr viele. Nicht etwa unten auf der Piste, sondern per Talfahrt in der EUB, mit den Skiern außen im Köcher. Was ist hier los ??? Irgendetwas defekt oder gesperrt? In den meisten besetzten, zu Tal fahrenden Gondeln befinden sich Kinder. Abreise aus der Rudolfshütte mit Gepäck ?? Erst später begreife ich, dass sich hinter der EUB-Mittelstation Grünsee (und von der EUB-Bergfahrt aus kaum zu sehen) der kurze Skischul-Übungslift befindet. Um ihn vom Berghotel Rudolfshütte zu erreichen, müssen die Ski-Anfänger zwangsläufig die obere EUB-Sektion per Talfahrt benutzen.

Nach zwei Sektionen EUB ist das Berghotel Rudolfshütte erreicht, und man steht in tollem hochalpinem Gelände, nur beeinträchtigt von den Stauseen, denen das Skigebiet überhaupt seine Existenz zu verdanken hat. Aber es liegt ja Schnee, dann sieht man die Eingriffe in die Landschaft nicht so. Zu Gründerzeiten dienten noch die Kraftwerks-Pendelbahnen als Zubringer ins Skigebiet. Sie existieren nach wie vor, aber nur noch für den Personal- und Materialtransport für die Kraftwerksanlagen. Ich sah keine Pendelbahnkabine fahren, die alten Bahnen sind aber teilweise in früheren Forenberichten dokumentiert.

Das Höhenskigebiet Weißsee / Rudolfshütte verfügt als Beschäftigungsanlagen über zwei Sesselbahnen sowie zwei kürzere und einen etwas längeren Schlepplift. Leider ist die DSB Tauernmoos den ganzen Winter 2021/22 geschlossen, eine deutliche Schmälerung des Angebots. Das wusste ich vorher, trotzdem wäre von der Bergbahngesellschaft die Nennung des Grundes zu erwarten, damit man sich als Besucher nicht verkaspert vorkommt. Kosteneinsparung? Hangbewegung? Keine Ahnung. Außerdem ist unter der Woche der etwas längere Schlepplift Zehnerlift geschlossen. Macht nix; einerseits wird seine steile Abfahrt auch von der EUB erschlossen, andererseits war sie bei meinem Besuch völlig vereist. :lach: Blieben zum Skifahren also DSB Medelzkopf, Hüttenlift und Schafbühellift sowie die obere Sektion EUB - genug Programm für meinen Vormittag. Das Skigebiet Weißsee Gletschwelt ist weitestgehend ein Naturschneegebiet; nur im unteren Teil der EUB-Abfahrt von der Rudolfshütte zum Grünsee stehen wenige Schneekanonen.

Die Weißsee Gletscherwelt mag ihren Namen in den 1960er/1970er Jahren verdient haben, auch wenn hier nie Skibetrieb auf einem Gletscher war. Doch heute ist der größte Teil der früher im Gebiet sichtbaren Gletscher längst über Salzach, Inn und Donau ins Schwarze Meer abgeflossen. Lediglich unter der Pyramide des Eiskögeles erkennt man noch spaltige Reste des Ödenwinkelkees. Bei meinem Besuch machten stattdessen die Pisten dem Namen Gletscherwelt alle Ehre, denn so vereist wie die oben beschriebene Abfahrt des Zehnerlifts waren von 9 bis 11 Uhr eigentlich alle Pisten im Gebiet, was mir wegen guter Kanten und leerer Strecken aber egal war. Die landschaftliche Impression wertet das wieder auf. Man fährt Ski vor dem benachbarten Kitzsteinhorn und anderen Tauernbergen wie Hocheiser, Hoher Riffl, Totenkopf oder Granatspitze. Die längste Abfahrt im Höhengebiet ist die der DSB Medelzkopf, von der aus man tief ins Tauernmoostal hinunterschaut. Es muss toll ausgesehen haben, als da noch ein Gletscher drin war, aber der war gemäß einer alten Ansichtskarte wohl schon um 1980 nur noch als Toteis vorhanden. Der Großglockner ist vom höchsten Punkt des Skigebiets unterm Medelzkopf nur zehn Kilometer Luftlinie weit weg, das Kitzsteinhorn ist dagegen fast doppelt so weit von Österreichs höchstem Berg entfernt. Sehen kann man den Glockner aus dem Skigebiet Weißsee Gletscherwelt aber trotzdem nicht, denn er wird vom Medelzkopf weiträumig verdeckt. Interessant ist dagegen, dass man von der Bergstation DSB Medelzkopf nach Süden durchs Kalser Törl bis ins Osttiroler Großglocknerdorf Kals abfahren (und schieben!) könnte, wenn man das wollte. Einen Rückbringershuttle gibt's im Gegensatz zur Dachsteinüberquerung für die 83 km Distanz durch den Felbertauerntunnel aber keinen. :D Für die Rückfahrt per öV dürfte ein kompletter Tag einzukalkulieren sein.

Für Liftnostalgiker ist der SCHL Hüttenlift interessant. Die gerade mal 360 m lange Anlage ist zwar längst von Doppelmayr revisioniert, die originalen Gitterportalstützen stammen als letzte verbliebene aber aus der Gründerzeit des Skigebiets, also von ca. 1965 - eine Rarität für Freunde alten Metalls!

Für den Ausklang meines Skivormittags in der Weißsee Gletscherwelt wiederhole ich noch ein-, zweimal die endlich auffirnende, lange Abfahrt der oberen EUB-Sektion. Dann geht es - mit größter Vorsicht! - über den unglücklich gelegenen, mit Skianfängern überfüllten Übungshang hinter der EUB-Mittelstation und weiter im Schuss am Grünseeufer entlang auf die schmale, teils steile Skiroute zur Talstation Enzingerboden.

Im Skigebiet Weißsee Gletscherwelt war ich ganz klar nicht zum letzten Mal! Aber beim nächsten Besuch möchte ich die DSB Tauernmoos laufen sehen.
Weiter geht's in 35 Minuten Autofahrt auf einen Nachmittagsabstecher zum Kitzsteinhorn ... ja, ernsthaft. :D

Blick aus Uttendorf ins Guggerntal, ein einsames Nebental des Stubachtals. Am Ende des Stubachtals liegt das Weißsee-Skigebiet. Im Tal direkt hinter den sichtbaren Bergen verläuft bereits die Felbertauernstraße.
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20 Autominuten später: Stationsgebäude der Weißsee-EUB auf dem Enzingerboden im Talschluss des Stubachtals. Neben der Seilbahn befinden sich hier diverse Gebäude der Wasserkraftwerksanlagen, ein kleiner Stausee und eine kleine Feriensiedlung, die wohl aus der Arbeitersiedlung für den Bau der Kraftwerksanlagen in den 1960er Jahren entstand. Bei meinem Besuch ist hier überall deutliches Gebrumm von Turbinen oder Pumpen hörbar, und diverse Lkws verteilen Aushub. Der Enzingerboden ist ein Industriegebiet, kein Platz zum Urlaubmachen.
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Kabine der Doppelmayr-EUB von 1982.
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Rückblick aufs Industriegebiet Enzingerboden.
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Nach Überqueren einer Kuppe kommt die EUB-Mittelstation Grünsee in Sicht.
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In der EUB-Mittelstation Grünsee muss man für die nächste Sektion umsteigen; es gibt keinen Durchfahrbetrieb.
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Rückblick aus der zweiten Sektion auf die EUB-Mittelstation Grünsee samt Namensgeber links daneben. Rechts vom Stationsgebäude an der sichtbaren Abfahrt befindet sich - kaum zu erkennen - der Übungslift. Die Talabfahrtsroute quetscht sich rechts am Stationsgebäude vorbei und verläuft anschließend zunächst als gefälleloser Ziehweg am Ufer des Grünsees entlang, bevor sie der Trasse eines Fahrwegs folgt. Das ist schlecht und unfallträchtig umgesetzt: Die Talabfahrer wollen mit möglichst hoher Geschwindigkeit am Stationsgebäude vorbei auf den Ziehweg einfahren. Das geht aber nicht, weil genau dort und im Engpass neben dem Gebäude die Anfänger üben. :(
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Trasse 2. Sektion EUB gegen SCHL Zehnerlift. Oben links die Stützen der Kraftwerks-Pendelbahn.
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Rückblick aus der 2. Sektion der EUB.
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Gebäudeensemble: Bergstationen von Kraftwerks-Pendelbahn und EUB, dazwischen bauliche Erweiterungen, dahinter der verquollene Bau des Berghotels Rudolfshütte.
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Bergstation Rudolfshütte der EUB.
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Pistenplan Skigebiet Weißsee.
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Erster Blick fünf Meter nach Verlassen der EUB-Bergstation: Man steht auf dem Skihang des Hüttenlifts und schaut in Richtung DSB Medelzkopf. Rechts das Berghotel Rudolfshütte.
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Für eine Fahrt mit dem Schlepplift begibt man sich in die Senke, in der die Talstationen beider Anlagen stehen. Die vermeintliche "Brücke" zwischen den beiden Stationen ist eine zusätzliche Sperrmauer des Weißsees bei maximalem Füllstand.
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Von der Bergstation des Hüttenlifts sieht man die Situation besser: Links das Tauernmoostal mit dem Eiskögele, der Medelzkopf mit der Doppelsesselbahn, rechts daneben der niedrige, spitze Tauernkogel, der schwarze, felsige Kalser Bärenkopf; über dem Berghotel Rudolfshütte die knappen Dreitausender Granatspitze und Stubacher Sonnblick, und die Berggruppe rechts über der Seilbahnbergstation ist die Hohe Fürlegg. Bis aufs Eiskögele sämtlich Berge, die man nicht kennen muss, aber sie sind halt auf vielen Berichtsfotos zu sehen.
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Skihang Hüttenlift mit Blick ins Tauernmoostal. Nicht die schlechteste Kulisse zum Skifahren.
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Berghotel Rudolfshütte mit Tauernkogel, Kalser Bärenkopf und Granatspitze. Dir originale Rudolfshütte versank beim Stauseebau im Weißsee und wurde durch das immer wieder erweiterte Bauwerk, das heute das Berghotel ist, ersetzt.
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Talstation DSB Medelzkopf von 1980.
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Rückblick aus der DSB Medelzkopf. Der auffällige Berg am rechten Bildrand ist das Kitzsteinhorn, links daran anschließend der Grat von Maurerkogel und Schmiedinger, nach denen die Skilifte am Kitzsteinhorn benannt sind.
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Piste DSB Medelzkopf. Rechts vom Kitzsteinhorn dominiert nun die viel prominentere Pyramide des Hocheisers die Kulisse.
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Blick von der Abfahrt Medelzkopf ins Tauernmoostal mit den Resten des Ödenwinkelkees unterm Eiskögele. 1960 mag noch ein "richtiger" Gletscher in dem Tal gelegen haben, schon 1980 war's bloß noch ein Toteisrest.
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Hocheiser (3206 m) im Zoom. Seine Rinnen sind bestimmt was für Extremskifahrer. :lach:
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Schmiedinger, Maurerkogel und Kitzsteinhorn (3203 m) im Zoom. Aus dieser Perspektive ahnt man das übererschlossene Alpinski-Spektakel auf der anderen Seite gar nicht.
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Tauernmoostal in der Totalen. Mit einem Gletscher gefüllt wäre es eindrucksvoll, aber das ist hier mindestens 50 Jahre her. Am linken Ende befindet sich der Tauernmoos-Stausee der Kraftwerksanlagen.
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Tauernmoos-Stausee und Hang der Tauernmoos-Sesselbahn des Skigebiets, die im Winter 2021/22 leider außer Betrieb blieb. Wer ein wenig sucht, findet unten rechts im Bild die Talstation und oben links die Bergstation, dazwischen diverse Stützen.
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Nochmal an der DSB Medelzkopf. Links im Bild der ziemlich tief abgelassene Weißsee.
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DSB, Hüttenlift und Berghotel, von der Abfahrt Medelzkopf gesehen.
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Wer von der Bergstation DSB Medelzkopf ein paar Meter zu dieser Gruppe Steinmännchen aufsteigt, ...
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... kann durchs Kalser Törl, einer Passhöhe, nach Osttirol hineinschauen. Und würde man durch dieses Tal kilometerweit flach die Ski laufen lassen bzw. schieben, käme man in Kals-Großdorf heraus, der Skischaukel mit Matrei in Osttirol.
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Abfahrt DSB Medelzkopf in der Totalen.
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Wieder hoch mit dem Hüttenlift, ...
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... einer von Doppelmayr revisionierten Uraltanlage aus der Gründerzeit des Skigebiets mit dieser seltenen Portalstützen-Bauform.
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Portalstütze Hüttenlift mit Tauernmoostal, Eiskögele und Medelzkopf.
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Bergstation DSB Tauernmoos. Wenn sie den kompletten Winter 2021/22 außer Betrieb blieb, warum hat man dann die Sessel nicht abgenommen?
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Abfahrt des kurzen Schafbühellifts über den Grat.
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Blick von der Abfahrt des Schafbühellifts auf obere Sektion und Mittelstation der Kraftwerks-Pendelbahn.
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SCHL Schafbühellift.
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SCHL Zehnerlift mit hart gefrorener, schwarzer Piste.
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Abfahrt zur EUB-Mittelstation.
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Schöner Zwischen-Steilhang der Abfahrt zur EUB-Mittelstation.
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Weiter in Richtung EUB-Mittelstation, die man schon sieht.
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Und angekommen. Die EUB-Mittelstation am Grünsee liegt sehr schön.
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Noch einmal hoch zur Bergstation der EUB.
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Abfahrt zur Mittelstation im Panoramamodus.
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Staumauer des im Winter großenteils abgelassenen Tauernmoosees. Merkwürdig geschwungene Konstruktion. In österreichisch rot-weiß die Stützen der Kraftwerks-Pendelbahn.
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Die nächste Abfahrt ist meine letzte im Weißsee-Skigebiet und soll mich auf die Talabfahrt führen. Da ich weiß, dass als Zubringer die gefällelose Strecke am Grünseeufer zu absolvieren ist, möchte ich natürlich mit Speed Max am EUB-Mittelstationsgebäude vorbeifahren. Das geht aber nicht, weil genau dort die Anfänger üben und herumstehen. Das sollte doch besser zu lösen sein ... ?!?
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Ziehweg am Grünseeufer entlang. Schön, aber gefällelos. Wer nicht schieben will, muss nach Passieren des Anfängerhangs so viel Geschwindigkeit wie möglich aufbauen.
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Rückblick vom Grünseeufer zur EUB-Mittelstation.
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Dann geht es auf die Talabfahrtsroute. Knapp hinterm Grünsee besteht eine gute Möglichkeit, von der Trasse in die benachbarte Schlucht zu fallen. Ich bin ja kein Freund von zu vielen oder überdimensionierten Absperrungen, aber hier sollte besser eine aufgestellt werden.
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Auf der unspektakulären Talabfahrtsroute, die einer Forststraße folgt.
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Talabfahrtsroute kurz vorm Talboden ...
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... und Ende an der EUB-Talstation. Ich fahre weiter nach Kaprun.
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Re: Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

Beitrag von vovo »

Das Gebiet ist traumhaft schön - ich war 2018 mal im Frühjahr dort. Sofort waren die Eindrücke von damals wieder da - die Anfahrt, die geile Retro-EUB, die 1980er-DSB und der Uraltschlepper. (Leider liegen die Bilder noch unbearbeitet "auf Halde"...)

Ich will mal im Sommer hin, denn da kann man, glaub ich gelesen zu haben, auch manchmal mit der alten Pendelbahn fahren.
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Re: Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

Beitrag von mw.dd »

Ich war vom 25-29.3.23 mit meiner Frau (ein paar Freunde kamen am Sonntag dazu) im Berghotel Rudolfshütte und dem angeschlossenen Skigebiet.
Meine Eindrücke sind durchwachsen...
Am Ankunftstag schien die Sonne; ganz oben waren ein paar Zentimeter Nasschnee gefallen, der zwar gut aussah, aber nur an manchen Stellen auch gut fahrbar war. Leider war der Wind schon ziemlich heftig; das war insbesondere auf der DSB Medelz sehr unangenehm.
Der Sonntag begann mit Sonnenschein, aber wieder sehr starkem Wind. Da es im Laufe des Tages außerdem zuzog und Schneefall einsetzte, bin ich nicht viel gefahren.
Am Montag ganztägig Schnee und starker Wind, dazu sehr wechselnde Sichtbedingungen (oben immer schlecht). Es waren nur die Gondel und der Hüttenlift in Betrieb. Der Wind ließ im Laufe des Tages etwas nach. Wir haben eine Abfahrt bis ganz nach unten gemacht - da war es eher Schneeregen.
Der Dienstag begann wieder mit Schnee und Sturm. Skigebiet komplett geschlossen. Im Laufe des Vormittags wurden der Hüttenlift geöffnet, später die Talabfahrt. Da außerdem Schnee und Wind nachließen, die Wolkenlücken immer größer wurden und es ab dem späten Mittag überwiegend sonnig war, konnten wir endlich den Neuschnee nutzen und hatten doch noch einen tollen Skitag. Leider waren nur Hüttenlift und Gondel in Betrieb, alle anderen Pisten geschlossen (viele Schneeverwehungen). Zum Glück kommt man von der Bergstation des Hüttenlifts gut zur traumhaften Piste am Zehner, die gut einen halben Meter von Neuschnee bedeckt war.

Das Hotel ist sehr groß (ca. 300 Betten) und ziemlich verwinkelt. Es war praktisch voll belegt, überwiegend von Skitourengruppen aus Osteuropa und Familien aus Niedersachsen (da waren wohl schon Ferien). Die Zimmer waren nicht auf dem neuesten Stand, aber großzügig und sauber. Alle Mahlzeiten gab es als Buffet; leider ist der Buffetbereich recht klein und ungünstig angelegt, was zu Drängeleien und Warteschlangen führte. Die Qualität des Essens war für eine derartige Massenabfertigung allerdings ziemlich gut.
Der Wellnessbereich ist ganz hübsch und die Aussicht aus der Sauna auf die Berge hat was. Der Pool ist für Erwachsene ohne Kinder nur dann benutzbar, wenn Skischule ist ;)
Die Kletterwand mitten im Hotel ist was besonderes, die anderen Indoor-Freizeitmöglichkeiten/Schlechtwetteralternativen (Spielzimmer, Kicker, Tischtennis etc.) werden dafür stiefmütterlich behandelt; hier könnte man vielleicht noch etwas mehr Platz zur Verfügung stellen und etwas Aufwand in die Pflege investieren.
Das (überwiegend tschechische) Personal war durchweg professionell, leider aber nicht immer freundlich und manchmal sichtlich genervt. Das kann an der hohen Auslastung gelegen haben...

Das Skigebiet... nun ja. Die Abfahrt zur Mittelstation hat nette Abschnitte, aber auch nervige Gleit-/Schiebestücke. Zweimal am Tag kann man das machen, dann wird es langweilig; außerdem ist die Gondel eher von der gemütlichen Sorte. Die Abfahrt von der Mittelstation ist ein langes Schiebestück am Grünsee, später ein breiter Forstweg mit ein paar Kehren. Einmal fahren reicht.
Medelz ist toll. Die mindestens 15 Minuten auf dem Sessel allerdings nicht.
Die Piste am Zehner machte für mich den besten Eindruck (war die Tage nicht präpariert); der steile Ankerlift dürfte allerdings auch nicht jedermanns Sache sein.
DSB Tauernmoos ist aus, da sie erstens repariert und anschließend von der Behörde abgenommen werden muss.
Das am Dienstag ab Mittag (und auch gestern) weder der Zehner noch die DSB Medelz lief, war ärgerlich. Aussagen des Personals deuteten auf Mangel an demselben hin.

Fazit: Angesichts des doch vergleichsweise günstigen Preises (114,50€ pro Nacht inkl. HP und Skipass) für ein gut ausgestattetes Hotel in ziemlich exklusiver Lage würde ich einen Kurzaufenthalt bei guten Wetterbedingungen durchaus empfehlen. Für Familien mit kleinen Kindern sollte das auch für eine Woche gut passen.
An der Verfügbarkeit und Qualität der Liftanlagen und Pisten muss aber dringend gearbeitet werden.
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Re: Uttendorf / Weißsee Gletscherwelt 21. März 2022

Beitrag von vovo »

mw.dd hat geschrieben: 30.03.2023 - 09:36 An der Verfügbarkeit und Qualität der Liftanlagen und Pisten muss aber dringend gearbeitet werden
Am besten eine 3 S vom Tal herauf und statt den Schleppern ein paar 8 KSBen...
Nein, ich finde gerade weil dort nicht alles ausgebaut ist, hat das Skigebiet seinen Reiz und ist wohl nicht überlaufen. Einzig die Anfahrt zur Talstation habe ich etwas kurvig in Erinnerung. Eine weitere Bahn von ganz unten wäre da sicher genehm. Vor allem nach viel Neuschnee wollte ich da nicht rauffahren - schon zu oft bin ich irgendwo liegen geblieben...
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