Ein lang gehegter Traum ging in Erfüllung, als es am 5. Januar 2023 endlich mit einem Besuch auf der Grebenzen klappte. Ich hatte da vor ein paar Jahren ein ganz großes Aha-Erlebnis, als ich das erste Mal einen Bericht hier im Forum sah...
...man fährt mit einer uralten 4SB hinauf, ehe es mit einer Kette von drei interessanten, klassischen Schleppern weiter durch den Wald geht. Nachdem ich den Vortag mit ein paar anderen aus dem Forum im schönen Lachtal verbracht hatte, nutzte ich die Nähe zur Grebenzen und nahm mir in St. Lambrecht ein Zimmer.
Hier macht das Gebiet keinen gemütlichen Eindruck, denn die Talstationen liegen direkt neben einem tristen Sportzentrum, aber wenigstens musste man nicht erst noch eine unwegsame Strecke bewältigen.
Leider hatte man – aus meiner subjektiven Sicht – im Vorjahr eine lange EUB als Zubringer neu errichtet, was aber objektiv verständlich ist. Wenigstens hatten sie die Retro-4SB stehen lassen – die alte Grebenzenbahn. Sie bedient den unteren Abschnitt der Talabfahrt, während die neue Bahn direkt zum Grebenzenhaus hinauf geht.
Ich fuhr in der Früh ein paar Mal mit der 4SB, die sonst nur von einigen Skikursteilnehmern genutzt wurde, die an einem abgesperrten Abschnitt der Piste trainierten. So wurde auch verständlich, dass man die Bahn stehen gelassen hat, weil man mit der EUB sonst immer ganz hinauf hätte fahren müssen. Morgens war auch der Schnee noch in einem guten Zustand – am späten Vormittag sollte hier alles aufgeweicht sein.
Dahinter startete wohl bis 2000 auf gleicher Trasse der Pabstinlift. Vermutlich hat man die Grebenzenbahn dann als Gebrauchtanlage hingestellt.
Die Sessel der 4SB sind noch richtig retro - von ca. 1985. Lt. Liftworld stammen sie von der alten Weibermahdbahn in Lech.
Während ich gemütlich nach oben ruckelte, übten sie nebenan...
38 Jahre mitfahrender Idioten...
Kurz vor dem Ausstieg sieht man die steile Trasse des kurzen Starnberglifts 1. Leider war der außer Betrieb. Hätte ich es doch nur im Februar 2022 hier her geschafft, als es die EUB noch nicht gab! Einen Tag hätte ich mehr Zeit benötigt nach einem Besuch am Katschberg... Aber es ist eh ein Wunder, dass sie den Lift nicht gleich abgerissen haben, denn er wird nun wohl lediglich als Ersatz noch benötigt, falls die EUB ausfällt oder ein Mega-Andrang herrscht. Wenigstens liefen Starnberg 2 und der Grebenzenlift oben noch, zwei absolut geniale Schlepplifte. Dafür war aber auch der rückwärtige Dreiwiesenlift an jenem Tag außer Betrieb. Vielleicht muss ich da noch einmal hin...
Sie hätten die EUB auch ganz auf den Gipfel ziehen können, um dann alle Schlepper abzubauen.... (wie es sich bestimmt viele Leute gewünscht hätten).
Die 4SB hätte lt. Homepage außer Betrieb sein sollen und so nahm ich dieses Trostpflaster gerne an – so ne alte Girak ist ja auch nicht schlecht.
Zoom zu den Windrädern im Skigebiet Lachtal, wo ich am Vorabend noch mit den Forumskollegen in der Abenddämmerung fotografiert hatte.
Zoom zum Swoboda-Lift...
Zoom ins Blaue bzw. Grüne hinein...
Im Tal gibt es noch den uralten Sonnenlift...
Schöner Landschaftlicher Eindruck...
In der neuen, langen EUB...
Seitenblick von der neuen zur alten Grebenzenbahn.
Überm Rennen...
Retromotive aus der neuen Bahn heraus...
Vom Verlauf gefiel mir die neue EUB sehr, denn es geht einerseits durch den Wald, aber man hat später gute Ausblicke auf die Landschaft ringsherum.
St. Lambrecht
Die lange Trasse...
Oberhalb von St. Lambrecht muss es früher mal einen Stemag gegeben haben. Zumindest habe ich im Internet mal ein altes Foto finden können, bei dem man das Kloster entsprechend im Hintergrund sieht. Von der Perspektive her müsste der Lift dort am Waldrand hinauf gegangen sein. Vom alten Pabstinlift, dem Vorgänger der 4SB, habe ich hingegen nichts finden können.
Am Grebenzenhaus – rechts oberhalb steht die Bergstation des Starnberglifts 2. Die EUB endet links von meinem Standpunkt aus.
Talstation des lt. Liftworld erst 2004 erbauten Grebenzenlifts. Soll damals den 1966 erbauten, alten Grebenzenlift ersetzt haben. Dieser soll aber nur 1.000 Meter Länge bemessen haben, wohingegen der jetzige Lift 1.300 m misst. Kurios...
Da der alte Grebenzenlift auch von Swoboda gewesen sein soll, gehe ich davon aus, dass man den 2004 bei der Neuaufstellung wieder verwendet hat.
Zoom in die Trasse.
Es geht erst einmal lange durch den Wald...
Hier fotografierte ich in der Mitte zufällig die Kreuzung mit der ursprünglichen Lifttrasse. Die Schneise links der Stütze führt hinunter bis zum Beginn des Skiwegs, der zur neuen Talstation geht. Leider wurde mir das erst zuhause in München bewusst, als ich mir den Berg auf Googleearth ansah und mir die alte Trasse auch auf einem Telezoombild vom Lachtal aus auffiel.
Hier sieht man sie rechts der jetzigen Grebenzenlifttrasse...
Gleicher Standpunkt mit Blick nach vorne – der alte Lift ging links des jetzigen Verlaufs weiter am Waldrand empor.
Hier weiter oben – der alte Lift verlief schräg links weiter.
Nach Passieren der Almwiesen taucht der Lift wieder in den Wald hinein – von der Bergstation ist noch lange nichts zu sehen
Aber irgendwann erreicht man sie dann doch...
Die prägnante Stütze am Ausstieg.
Am Alpenhauptkamm braute sich schlechtes Wetter zusammen und im Lachtal schien vermutlich die Sonne nicht. Da hatten wir am Vortag auch wettermäßig Glück...
Hier muss irgendwo der alte Grebenzenlift heraufgekommen sein. Er endete aber unterhalb des Gipfels – er war ja auch 300 Meter kürzer wie der jetzige. Dafür gab es von 1984 bis 2004 noch einen Tellerlift, der einen ganz hinauf brachte. Dieser hieß lt. Liftworld Kessellochlift. Von 2000 bis 2004 hatte man also fünft (!) Sektionen an Schleppliften zu bewältigen, ehe man ganz nach oben gelangte. Papbstinlift, Starnberglift 1, Starnberglift 2, Grebenzenlift und der Kessellochlift schließlich. Kurios...
Auf der anderen Seite des Liftausstiegs...
Blick von der Grebenzen...
Auf der Rückseite verläuft noch dieser alte DePretis von 1976 – der Dreiwiesenlift. Leiter außer Betrieb.
Fahrt hinab zum Starnberg 2 – hier noch einmal eine Stütze des Grebenzenlifts.
Hier oben war es total schön – kaum was los, super Ausblicke und ein alter Swoboda...
Die beste Piste im Gebiet neben dem besten Schlepper (vom Verlauf her zumindest)...
Abfahrt am Starnberg2
Na, wäre doch begradigt und mit ner 6KSB viel besser
Das schlechte Wetter kam näher...
Die Talstation irgendwo am Waldrand. Vom Starnberg1 war hier nix zu sehen – da gibt es wohl einen Skiweg von dessen Bergstation tief im Wald...
Wie gesagt – die Piste war einfach nur noch schön und dann noch dieses Prachtstück von einem Schlepplift! Gott sei Dank haben sie die EUB so platziert, dass sie ihn noch brauchen. Ich war übrigens nicht der einzige Fan des Lifts, denn später filmte einer an der Talstation.
Ein alter SL, steile Abschnitte, Walddurchfahren und sogar eine Skibrücke... der Starnberg2 ist echt ein Muss für jeden Schlepperspinner.
Da zieht er ordentlich an...
Blick zurück...
Danach taucht man erst einmal in ein flaches Waldstück ein...
Dann die Brücke...
Da musste ich an die alten Knapplhoflifte am Hauser Kaibling denken – da ging es bei den Pistenkreuzungen früher auch über solche Konstruktionen.
Noch lange nicht am Ende...
Blick über die Schulter...
Am Ende einer schönen Auffahrt.
Die Bergstation...
Hier noch mal der Starnberg1 – geht ganz schön steil hinauf... die Bergstation müsste sich gleich nach der Geländekuppe befinden, da der Lift nur gute 500 m lang ist. Dennoch wäre ich ihn zu gerne gefahren.
Lt. Liftworld sind beide Starnberg-Lifte erst 1997 erbaut worden. Der obere ist m.E. definitiv eine Gebrauchtanlage. Vielleicht ja der alte Knapplhoflift 1 vom Hauser Kaibling alias Gumpenberglift? Der müsste so 1996 ersetzt worden sein.
Aber haben die beiden Lifte ältere Schlepper ersetzt? Zuhause klärte sich diese Frage:
download/file.php?id=94031&mode=view
Dieser Karte nach gab es bis 1997 kein einheitliches Skigebiet an der Grebenzen. Ähnlich wie am Kasberg musste man mit dem Auto oder dem Bus eine Passstraße erklimmen, ob die oberen Lifte zu erreichen – damals der alte Grebenzenlift, der Tellerlift als Forsetzung und der rückwärtige Dreiwiesenlift.
Unten im Tal gab es den Sonnenlift, der jetzt noch lebt und schließlich den Pabstinlift, der wohl trassengleich im Jahr 2000 von der 4SB ersetzt wurde. Kurios muss es dann von 1997 bis 2000 gewesen sein, als man mit 5 Schleppern bis zum Gipfel fuhr....
(Am Aineck gab es früher eine Kette von immerhin vier Schleppern.)
Als meine Stundenkart mittags ablief, beendete ich meinen Grebenzenbesuch und wechselte noch zum Tonnerhüttenlift in der Nähe, wo es abenteuerlich wurde...
