19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell 31.3. Die Apokryphen)

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bastian-m
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19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell 31.3. Die Apokryphen)

Beitrag von bastian-m »

Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte
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19.3.2023

Are we brothers in arms in different dreams
Dreams long long gone and ruled by dead kings and queens
A lot of things happen there's nothing you can do
The latest truth is a liar cause today is brandnew
Maybe sleep is a station but life is a train
And if it will pass you better jump on again

(aus: "Haunted head and heart" von Fury in the Slaugtherhouse)

Nachdem ich im Januar Vom Ende aller Sorglosigkeit online gestellt habe, eine bewusst pessimistische kleine Geschichte über die Zeit und den Wert der Berge in ihrem Lauf, bekam ich ein paar wirklich nette PNs ob es mir gut geht. Mir bleibt also nichts anderes, als hiermit eine positive Antithese zu formulieren. ;-)
Meine Frau und ich haben beide die Stelle gewechselt, was bedingt, dass sie etwas weniger frei hat als vorher und ich mehr. Selbstverändlich leide ich mit ihr und selbstverständlich übernehme ich nun mehr im Haushalt und selbstverständlich tue ich dies nur, um guten Gewissens auch ohne sie wegzufahren. Und selbstverständlich weiß ich, dass sie nicht im Alpinforum liest. Wir hatten ausverhandelt, dass wir das Wochenende gemeinsam verbringen und so bin ich erst heute Nachmittag in Bochum aufgebrochen um in entspannten 3 Stunden (danke an den Kölner Ring und das Kreuz Leverkusen für rein gar nichts!) in Frankfurt mit Verwandtschaft essen zu gehen.

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Auf der Hinfahrt - mein erster Regenbogen des Jahres. Heißt bestimmt irgendwas!

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Zeit hatte ich nicht mehr viel, aber wenigstens ein ganz klein wenig wollte ich mich heute bewegt haben. Kurz vor Frankfurt, per Zufallsprinzip entschieden, irgendeine Abfahrt im Grünen die A66 verlassen, geparkt, schnell ein paar Kilometer Route zusammengeklickt und auf die Garmin-Uhr geladen. Laufschuh an und los!

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Für Technikinteressierte: OpenMTB-Karte auf einer Garmin Fenix 6, GPX-Track mit Locus Maps auf einem Android-Handy erstellt und via Garmin Conmect per Bluetooth auf die Uhr übertragen. Die Navigation nutze ich recht oft bei langen Geländeläufen.

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Mich begeistert der Gedanke immer wieder, dass der Zufall mich irgendwo an einen Random-Ort zum Laufen verschlägt, den ich sonst meinen Lebtag sicher nicht gesehen hätte. Und wahrscheinlich auch nicht wieder sehen werde.

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Noch an keinem Tag in diesem Jahr habe ich so viel Frühling gerochen.

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Mit dem Auto sind es bis Frankfurt nur noch gute 10 Minuten, aber hier ist nichts und niemand.

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Das praktische an Messe-Vierteln ist, dass hier die Hotels immer dann sehr preiswert sind, wenn gerade keine Messe ist. 48€ darf man heutzutage als Schnäppchen bezeichnen.

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Erwähnenswert bleibt allerdings die wahrscheinlich wirklich recht unvergleichliche Aussicht.

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Die Wahl war gut :-)

Ich fürchte, morgen geht ein früher Wecker. Und ich hoffe, dass ich wie sonst auch, eh vor ihm wach bin. Der Tag könnte etwas länger werden.
Ich bin sehr gespannt, meine Kernkompetenz im Alpinforum ist ja eigentlich das Nichtvollenden von Geschichts-Reihen oder das Garnichterstanfangen. Aber diese Woche klappt es bestimmt. Ich weiß gar nicht, ob ich morgen Abend Handyempfang haben werde. Erste Ausrede also schon parat!

To be continued.
Zuletzt geändert von bastian-m am 31.03.2023 - 23:23, insgesamt 9-mal geändert.
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icedtea
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von icedtea »

Würde mich als A66 MTK-ler ja schon interessieren, wo du unterwegs warst; die Hochspannungsleitungen haben leider nicht wirklich geholfen, da wir davon so viele haben 😉
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
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judyclt
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von judyclt »

OpenMTB-Karte auf einer Garmin Fenix 6, GPX-Track mit Locus Maps auf einem Android-Handy erstellt und via Garmin Conmect per Bluetooth auf die Uhr übertragen. Die Navigation nutze ich recht oft bei langen Geländeläufen.
Taugt die Garmin eigene Funktion nichts für einen schnellen Lauf oder warum über Locus?
Hält der Akku der Uhr aktive Navigation bei langen Läufen aus?
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bastian-m
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von bastian-m »

Ich mag die Kartendarstellung in Locus unter Verwendung der OpenAndroMaps zur Planung gerade für Trailläufe erheblich lieber.

Der Akku meiner Fenix 6 Pro hält bei aktiver Navigation sehr lange. Vor einer Woche hatte ich z.B. nach dieser Aktivität https://www.strava.com/activities/8697502576 noch 72% Akku. Also zumindest mir fehlt die Kondition, um die Uhr mit einem Lauf leer zu bekommen. ;-)
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icedtea
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von icedtea »

bastian-m hat geschrieben: 19.03.2023 - 23:11
icedtea hat geschrieben: 19.03.2023 - 23:04 Würde mich als A66 MTK-ler ja schon interessieren, wo du unterwegs warst; die Hochspannungsleitungen haben leider nicht wirklich geholfen, da wir davon so viele haben 😉
strava5516249086990659913.jpg
Ah, beim Modellflugplatz in Weilbach 👍
4km von unserem Wohnort 😎
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von F. Feser »

Bitte stellen sie ihre Rückenlehnen senkrecht und stellen sie das Rauchen ein. Hier kommt wieder einmal ein Bericht zum Live verfolgen. Danke Basti.

P.S. Das mit dem nicht mitlesen ist hoffentlich abgestimmt. Könnte sonst doof werden… wie heißt es so schön. Frage für einen Freund…

Gute Reise!
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von judyclt »

Ja, die Kartendarstellung ist in Locus um Welten besser. Da müsste Garmin wirklich mal investieren.
Hab nur so eine uralte Vivoactive. Die bekomme sogar ich leer, auch wenn ich keine 40km am Stück laufe. :biggrin:
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von GIFWilli59 »

bastian-m hat geschrieben: 19.03.2023 - 23:37 Ich mag die Kartendarstellung in Locus unter Verwendung der OpenAndroMaps zur Planung gerade für Trailläufe erheblich lieber.

Der Akku meiner Fenix 6 Pro hält bei aktiver Navigation sehr lange. Vor einer Woche hatte ich z.B. nach dieser Aktivität https://www.strava.com/activities/8697502576 noch 72% Akku. Also zumindest mir fehlt die Kondition, um die Uhr mit einem Lauf leer zu bekommen. ;-)
Was helfen kann: Musik per Bluetooth von der Uhr abspielen, dann bleiben noch 10h Laufzeit lt. Datenblatt 😉
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
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molotov
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von molotov »

Ich freue mich auf den Bericht, sind immer was besonderes!
Touren >> Piste
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Jojo
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von Jojo »

Diedenbergen - bester Skiservice ever ;).
Der Bundesgesundheitsminister warnt:
Der vorangegangene Beitrag kann Spuren von Ironie, Zynismus und Sarkasmus enthalten. Sollten sie mit einer dieser Substanzen
in Konflikt geraten oder einfach nicht in der Lage sein, diese zu erkennen, so konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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bastian-m
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 19.3. Start)

Beitrag von bastian-m »

F. Feser hat geschrieben: 20.03.2023 - 00:07 P.S. Das mit dem nicht mitlesen ist hoffentlich abgestimmt. Könnte sonst doof werden… wie heißt es so schön. Frage für einen Freund…
Ich glaube nicht, dass sie das Forum jemals selbst ausgerufen hat. Wenn ich auf dem Sofa liege und auf dem Tablet viel Blau im Browser zu sehen ist, weiß sie aber, wo ich wahrscheinlich gerade surfe. Sie fragt durchaus immer mal wieder verwundert, ob das jemand liest. Und sagen wir so: Es ändert sich vielleicht der Grund der Niederlage im ehelichen Ringen, aber natürlich nicht der Ausgang. ;-)
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bastian-m
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | 20.3. Ischgl, je ferner desto schöner

Beitrag von bastian-m »

Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte
Ischgl, je ferner desto schöner!
20.3.2023

Well dear friend i guess we both know the scene
You and yourself placed in the corner of the ring
Those unforgiven memories travelling down
Your face winners and losers in a senseless race

(aus: "Haunted head and heart" von Fury in the Slaugtherhouse)

Wenn man bereits im Auto sitzt wenn der Handywecker geht, hat man den ersten Sieg des Tages schon errungen. Gegen 5:45 Uhr war ich vom Hotelparkplatz in Frankfurt gerollt. A5->A8->A7. Und dann wie immer die Frage: Ins tiroler Oberland via Fernpass oder Arlbergtunnel? Im Navi ist Fernpass häufig ein paar Minuten schneller prophezeit. Im Ruhrgebiet gibt es den Spruch "A40 nur wenn'e Zeit hast." Das selbe gilt aus meinem Erleben für den Fernpass.
Wann immer ich mich gegen die Arlbergroute entschied, nachts, tags, Nebensaison - egal - ich hatte es eigentlich immer bereut. Entweder erschreckte sich ein gelbes Nummernschild vor einer Schneeflocke, ein österreichischer Betonmischer hatte doch nicht mehr links an dem italienischen Reisebus vorbeigepasst, der wiederum seinerseits gerade einen Traktor überholte - irgendwas war immer. Aber gut, später Montag Vormittag, bei Google Maps alles grün.

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Der Fernpass bekommt eine neue Chance.


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Kurz nach dem Abzweig Zirl wird dann kurz vor mir für eine Viertelstunde die Straße vollgesperrt... Ich sag nichts, ich wusste es ja eigentlich vorher.

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Gegen 12 bin ich dann in Ischgl. Zum Fruhlingsskifahren kann man es vielleicht mal machen, aber mittlerweile ein Ort, der mir von Jahr zu Jahr mehr wiederstrebt. Nicht mehr meins ... sagen wir, wir haben uns auseinandergelebt. Ob wir trotzdem Freunde bleiben können? Ich denke nicht.

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Nach 20min Suche auch weiter außerhalb am Ortsrand gebe ich auf und fahre zähneknirschend ins Parkhaus, denn mit läuft die Zeit davon.

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Ich bin der Temperatur angemessen gekleidet. Es ist Frühling.

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Bestimmt ein ganz netter Tag.

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Natürlich ignoriere ich aus Trotz den Aufzug hoch zur Fimbabahn.

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Der Dorftunnel dürfte bekannt sein.

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wahrscheinlich ist deutlich weniger Leuten bekannt, wo der Aufzug in der Tunnelmitte hinführt.

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Der Aufzug bringt einen in den eher stilleren Teil des Ortes zwischen Kirche und Volksschule.

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Hier endet ein kleiner Abzweig der Talabfahrt. Ich bin jetzt nicht so der Pistentourengeher aber es bleibt keine Wahl.

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Nach einer halben Stunde passiere ich dann die Mittelstation der Fimbabahn.

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Danach gibt es einen kurzen Abzweig, um sich für einen Augenblick alleine zu fühlen.

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Hilft aber nichts, man muss trotzdem am Schwarzwasser-Lift vorbei.


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Die Zeit der Nassschnelawinen ist angebrochen. Trotz des schneearmen Winters darf man sich nicht täuschen lassen, es liegt genug rum um einen umzubringen.

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Kurz vor der Bodenalpe dann bereits erste Auflösungserscheinungen.

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Morgen ist's vorbei mit der durchgängigen Schneeschicht. Ich drücke mir die Kopfhörer tiefer in die Ohren um den Lärm oben von der Paznauner Taya nicht zu hören. Jedem das seine, aber bitte nicht in meinem Kopf.

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Dann ist bald auch die Gampenalpbahn erreicht.

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Und dann endlich endlich verlasse ich das Skigebiet.

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Das markante dreigipfelige Fluchthorn, dahinter Zahnspitze und ganz hinten Breite Krone.

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Schließlich öffnet sich der Blick hinein in den weiten Kessel des Fimbatals.

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Als die Sonne verschwindet wird es schlagartig kalt. Mir ist eh zu warm obwohl ich recht dünn angezogen bin. Aber ich bin dafür ganz okay in der Zeit.

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EU-Außengrenze

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Und dann kommt sie in Sicht, die Heidelberger Hütte. Die einzige Hütte des DAV auf schweizer Boden, allerdings nur von Österreich aus im Sommer per Jeep zu erreichen.

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Gutes Timing, langsam wird mir doch frisch.

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Die Hütte ist rappelvoll, am Samstag hatte ich den letzten Platz gebucht. Ich bin ja immer wieder mal gerne auch ein paar Tage alleine in den Bergen, dieses Mal wollte ich das aber eigentlich gar nicht. Die Woche hatte sich kurzfristig ergeben und bis kurz vorher war auch nicht klar, ob ich aus privaten Gründen vielleicht mittendrin auf Abruf zurück nach Bochum fahren müsste. Egal, am Ende hat sogar die Frau daheim gesagt "Aber besser alleine fahren als zu Hause bleiben müssen. Fahr doch ruhig." Der kluge Mann wittert hier eine Falle.

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Skiraum - voll.

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Die Hütte ist gut in Schuss gehalten, aber länger nicht kern-renoviert worden. Der Urigkeitsfaktor ist entsprechend erheblich.

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Luxus: Ich bin als Einzelgast ins Viererzimmer gesteckt worden. Natürlich zu anderen dazu. Aber nachts ruhiger als das Lager.

Um 18:30 Uhr ist Essenszeit, ich komme schnell mit einem ähnlich alten Paar aus Bayern ins Gespräch, der Abend ist kurzweilig und die obligatorische Hüttenruhe kommt viel zu schnell heraufgezogen. Unter lauter Gleichgesinnten ist man nie alleine.
Dann kommt die letzte Herausforderung des Tages: In der Hütte gibt es keinen Empfang, mit Glück ein ganz bisschen am Fenster. Wäre mir eigentlich völlig egal, aber ich hatte ja den Fehler gemacht, diesen Thread hier zu starten. Pflichtbewusst löse ich ein Ticket für das auch eher langsame Hütten-WLAN. Und jetzt hacke ich seit einer guten Stunde im Bett liegend auf dem Handy herum. Nicht so richtig komfortabel für einen Bericht. Aber wer wird schon über sowas jammern in diesen Zeiten!

To be continued.
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gerrit
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 20.3. Ischgl, je ferner desto schöner)

Beitrag von gerrit »

Meine Hochachtung und mein Dank für Deine Geduld, so viel Text am Handy zu tippen, ich kann zwar auf einer normalen Tastatur am Computer deutlich über 200 Anschläge pro Minute schreiben, aber mit den Daumen am Handy-Screen verzweifle ich meist schon bei Kurznachrichten und bewundere die digitalen Handy-natives, die mühelos jede Menge Text fabrizieren können.
Wünsche Dir schöne Tage, hoffentlich klappts mit dem Wetter. Mittwoch und Donnerstag sollten die besten Tage sein.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
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19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 21.3. Ischgl, Larainfernerspitze)

Beitrag von bastian-m »

Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte
Skitour Larainfernerspitze (3009m) - der Zufall ist manchmal das beste Gewürz
21.3.2023

Leave the road and memorize
This life that pass before my eyes
And nothing is going my way
There's no one left to take the lead
But I tell you and you can see
We're closer now than light years to go

(aus: "Find the river" von R.E.M.)

Am Abend vorher hatte ich ja zusammen mit einem ähnlich alten Paar aus Bayern (man beachte den Unterschied, gestern schrieb ich gleichaltrig, heute erkenne ich mein eigenes Alter ein bisschen mehr an) zum Essen am Tisch gesessen. Später kam noch ihr Bergführer dazu, den sie sich für die nächsten Tage gebucht hatten.
Meine Nacht war so mittelunruhig, es schnarchte niemand, aber ich hatte beim Check-in meinen Hüttenschlafsack abgeben müssen. Im Kampf gegen Bettwanzen und anderes Ungetier desinfiziert die Heidelberger Hütte neuerdings alle mitgebrachten Hüttenschlafsäcke in der Microwelle. Meiner hat einen metallischen Zip an der Seite, daher geht das nicht und er wurde tatsächlich einbehalten und bis zu meiner Abreise in einer Biohazard-artigen Box gesichert. Als Ersatz bekam ich einen Hüttenschlafsack gestellt, der gefühlt für Menschen bis 1,70m konzipiert ist, ich bin aber 1,86. Ich bin öfter irgendwie eingewickelt, ausgewickelt, verknotet oder aufgedeckt wachgeworden.
Als sich die Gesellschaft des Vorabends dann zum Frühstücken wieder einfindet, haben sie nichts dagegen, dass ich mich für den Tag in das Dreiergrüppchen einkaufe. Wir wollten alle auf die Larainfernerspitze und gemeinsam und für mich mit den Vorzügen eines Bergführers - super!

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Um 8 Uhr sammeln sich die Gruppen mit entspannteren Tageszielen vor der Hütte.

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Auf den ersten Metern im Aufstieg. Links wieder das markante dreigipfelige Fluchthorn, rechts daneben leicht zurückgesetzt die Larainfernerspitze.

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Wir sind gut tempokompatibel. Eigentlich ein Wagnis für die drei, sie konnten ja nicht wissen, ob sie sich da nicht einen schwitzenden Bochumer Bremsklotz an die Hacken hängen.

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Das Tourengebiet um die Heidelberger Hütte herum ist ein wundervolles Eldorado aus zahlreicher angenehmen Zielen mit tollen Hängen. Es gibt hochalpineres, knapp über 3000m ist meistens Schluss, aber mir taugt es enorm.

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Wir werden zwar nicht dort abfahren wo wir aufsteigen und richtig pulverig ist es auch nicht, aber man darf sich trotzdem auf dem Hin- schon sehr auf den Rückweg freuen.

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Wir kommen dem Fuß des Fluchthorns langsam näher. Kurz davor werden wir später rechts abbiegen.

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Ich kann mich gar nicht sattsehen an all den Gipfeln.

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Es bewölkt sich ein wenig mehr als wir in den Gipfelstock einsteigen, die Sicht bleibt aber gut.

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Steiler Quergang. Geht auch anders, ich glaube unser Guide macht es für uns zur Übung.

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Egal ob für das große oder kleine persönliche Gipfelglück - allumfassende Adjektive gibt es zur Beschreibung nicht.

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Gefälle von oben lässt sich eh kaum einfangen und mit dem Handy bei grauem Himmel.noch weniger. Hier profitiere ich maximal von unserem Guide, alleine wäre ich auf Nummer sicher gegangen und so angefahren wie aufgestiegen. So komme ich in den Genuss von einigen knackigen und teils unverspurten Geländepassagen.

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Vor dem nächsten Highlight komme ich noch in den Genuss eines Fresh-Ups in der Schneeprofil-Analyse. Es löst erst beim Hebeln mit dem Ski aus, dann aber nahe am Grund. Der nächste angepeilte Steilhang dürfte somit sicher sein.

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Wir sind natürlich einzeln durchgefahren. Alles gut und für mich ziemlich großartig.

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Da unten irgendwo wird die Hütte in Sicht kommen.

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Letzte Rinne für diesen Tag :-) Es ist wärmer als es aussieht, der Schnee im unteren Drittel ist nicht mehr firnig sondern schwer durchfeuchtet.

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Wir sind um 1 wieder an der Hütte. Ob wir noch ein bisschen LVS-Training machen wollen? Natürlich wollen wir! Kann man ja nie genug üben und mein letztes ist schon länger her Einbudeeln, suchen, sondieren usw. das übliche. Was ein Glück, was der Zufall mir für diesen Tag so beschert hat. Der Plan, ohne all zu detaillierte Pläne zu reisen, geht eben doch meistens auf. Wer sagte noch einst "Der Zufall ist das beste Gewürz"?

Dann tauchen wir langsam wieder in das Hüttenleben ein und das ist auch der Grund dafür, warum gestern und heute weniger Geschichte mitbringen. Hier ist nicht der Ort an dem ich Lust habe, 2h zu schreiben. Auch wenn es auf dem Handy eh lang genug dauert.
Aber ab morgen Abend wird sich der Charakter des Urlaubs das erste Mal wandeln und mit ihm dann wahrscheinlich auch der Berichtsstil. ;-)
Zuletzt geändert von bastian-m am 22.03.2023 - 23:11, insgesamt 1-mal geändert.
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gerrit
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 21.3. Der Zufall ist oft das beste Gewürz)

Beitrag von gerrit »

Sehr schön! Leider sind die Wolken ein bisschen zu früh gekommen, aber trotzdem erfreulich.
Wenn man pingelig ist: eigentlich müsste dieser Teil der Erzählung ja unter Schneeberichte Schweiz eingeordnet werden :wink: , aber der Gipfel befindet sich immerhin genau an der Landesgrenze.....
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
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Beitrag von bastian-m »

gerrit hat geschrieben: 21.03.2023 - 19:29 Sehr schön! Leider sind die Wolken ein bisschen zu früh gekommen, aber trotzdem erfreulich.
Wenn man pingelig ist: eigentlich müsste dieser Teil der Erzählung ja unter Schneeberichte Schweiz eingeordnet werden :wink: , aber der Gipfel befindet sich immerhin genau an der Landesgrenze.....
Ich war am Gipfel Pinkeln und dabei Richtung Laraintal gedreht, von daher habe ich den Schnee auf der österreichischen Seite in seiner Beschaffenheit definitiv mehr verändert als bei den Eidgenossen. Damit passt die Zuordnung wieder. ;-)
Schönes Wetter ist schön, aber bei 750km Anreise in die Alpen bin ich immer froh, wenn es sich für mich überhaupt zu irgendwas ausgeht. Ich kann halt nicht Freitag Abend am heimischen Küchentisch beschließen, dass es Samstag Morgen auf den Berg geht. Ist blöde, aber senkt auch die Ansprüche.
Ich hoffe, deine Genesung schreitet derweil voran!
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Emilius3557
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 21.3. Der Zufall ist oft das beste Gewürz)

Beitrag von Emilius3557 »

Dankeschön! Wie lange hast Du von Ischgl auf die Heidelberger Hütte benötigt? Wir sind ja damals per Lift auf den Palinkopf und zur Fuorcla Gronda aufgestiegen und dann zur Hütte gequert (meist nicht gefahren).

Da kommen natürlich Erinnerungen unsere Touren an der Heidelberger Hütte vor 10 Jahren hoch!
Ich erlaube mir den Bericht zu verlinken:
http://www.sommerschi.com/forum/reporta ... t2936.html
Besinnung auf die Kernkompetenzen - altbewährte Dummschwätzerei...
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 21.3. Der Zufall ist oft das beste Gewürz)

Beitrag von GIFWilli59 »

Emilius3557 hat geschrieben: 21.03.2023 - 21:23 Dankeschön! Wie lange hast Du von Ischgl auf die Heidelberger Hütte benötigt?
Knapp 4h für 13,2 km / 900 hm. Sagt jdfls Strava. :versteck:
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 22.3. The best might be now)

Beitrag von bastian-m »

Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte
Skitour Breite Krone (3079m) - the best might be now
22.3.2023

These mist covered mountains
Are a home now for me
But my home is the lowlands
And always will be

There's so many different worlds
So many different suns
And we have just one world
But we live in different ones

(aus: "Brothers in arms" von Dire Straits)


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Irgendwann in der Nacht hatte ich vor dem Hüttenschlafsack kapituliert. Meine körperliche Anatomie machte es unmöglich, den maximalen hygienischen Nutzen aus diesem Stück Stoff, das zu 100% den Kontakt zwischen meinem Körper und der Wolldecke verhindern soll, herauszuholen. Der nachfolgende Schlaf war um so tiefer und endete wie immer von alleine ein wenig vor dem 6:15-Wecker. 6:30 Uhr frühstücken mit dem Grüppchen, 7:45 anfellen.

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Heute bei mehr Licht kommt unser gestriger Gipfel, die Larainfernerspitze, erheblich besser zur Geltung.

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Aufbruch in einen verheißungsvollen Tag.

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Der breite Kessel des oberen Fimbatals tut sich auf. Dutzende dieser Gipfel sind lohnenswerte Ziele. Unser heutiger befindet sich leicht links der Bildmitte im Hintergrund: Die Breite Krone mit ihren 3079m.

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Die Breite Krone in ihrer vollen Pracht. Der Zustieg erfolgt rechts herum über das Kronenjoch (welches gleichzeitig den Übergang in das Jamtal darstellt) und dann von der Rückseite.

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Wir kommen näher.

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Vielleicht bin ich der rechts auf dem Bild und vielleicht sieht man, das alle Spaß haben.

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Auf der weiten Fläche wird der Aufstieg für mich zu etwas meditativem. Die Gruppe harmoniert enorm, welcher Zufall hat mich hier bloß hineingespült. Aber man muss eben auch den Dingen mal freien Lauf lassen, damit sich etwas glücklich fügen kann.

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Die Rückseite der breite Krone ist recht abgeweht. Wir nehmen die Ski nicht mit ganz hoch, das lohnt sich für ein paar Höhenmeter steinige Abfahrt nicht.

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Die letzten Meter.

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Blick hinüber zum Piz Tasna. Auch ein äußerst lohnenswertes Tourenziel. Dahinter verstecken sich die letzten Ausläufer des Skigebietes vom Scuol.

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Ein fotogener Tag.

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In der Ferne beim Blick nach Norden: Die Schneisen der Abfahrten vom Pardatschgrat zur Mittelstation. Ich möchte nicht tauschen.

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Der Augstenberg mit dem mittlerweile auch dramatisch geschrumpften Futschöl-Ferner, dessen Eis die ihn umgebenden, im Sommer die Wärme leitenden Felsen zu meidem versucht, schier in sich kauernd und langsam sterbend. Es gibt ein Foto von mir als Jugendlicher, wie ich im Sommer unterhalb auf dem Futschöl-Pass stehe und die jetzt eigentlich gar nicht mehr existierende Gletscherzunge nah bis zu mir hinabreicht.

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Einfach nur eines der zahlreichen Gipfelpanoramen bei bester Fernsicht. Ich gebe mir keine Mühe welche zu benennen, aber einige Prominente kann man erkennen.

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Aber irgendwann muss es wieder runter gehen. Zum Glück, denn auf uns wartet viel Schönes! Wobei sich hier oben noch ein wenig Harsch dazwischen gesellt, aber das Steilstück ist trotzdem gut zu fahren.
Direktlink
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Durch die vielen Kuppen gibt es so zahlreiche Varianten, mittlerweile hat die Sonne uns Firn bereitet.

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Dann erreichen wir die Jamtalhütte.

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Der Jamtalferner mag noch mach etwas aussehen, aber nur wenn man keine älteren Bilder kennt. Er wird jährlich vermessen und bilanziert und ist einer der am schnellsten schmelzenden Gletscher Österreichs. Zur Zeit der ungezügelten Wachtumsphantasien in den 70er Jahren reifte Pläne für seine skitechnische Erschließung durch eine Straße. Die Pläne scheiterten damals nicht am Umweltschutz, sondern am Wiederstand fast der gesamten Dorfbevölkerung Galtürs.

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Die Jahreszeit der Grundlawinen an den Südhängen ist angebrochen.

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Für mich heißt es Abschied nehmen von der kleinen Gruppe. Ihr Weg wird sie morgen von der Jamtalhütte weiter zur Wiesbadener Hütte führen. Ich hatte nie vor, sie noch länger um ihren Pärchenurlaub zu bringen. Und ab morgen werden sie Eispickel und Gurt brauchen, beides habe ich eh nicht dabei. Eigentlich erstaunlich, denn grundsätzlich bin ich kein Meister des rationierten Packens. Gerade was Klamotten angeht, tendiere ich dazu, zu viel dabei zu haben. Aber die Sorge vor dem Vermissen einer perfekt mit Temperatur, Windgeschwindigkeit, Sonnenstand, Tiedenhub und Pollenflug harmonierenden Bekleidungsschicht ist stets größer als die Furch vor mehr Kilos aus dem Rücken.
Auf dem Gipfel der Breitspitze hatten mich meine Begleiter gefragt, ob ich bei all dem Zeug vielleicht auch eine Kaffeemaschine dabei hätte. Ich nicke "Welche wollt ihr? Filterkaffe oder lieber Siebträger?"

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Im T-Shirt mache ich mich alleine auf den Weg auf den meist flachen Talhatscher hinaus Richtung Galtür. Mit jedem Höhenmeter wird es pappiger. Und bremsiger.

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An der Einfassung des Jambachs (das Wasser wird durch einen unterirdischen Stollen in den Kopsstausee geleitet) hat sich eine Massschneelawine bis ins Wasser gewälst. Aufmerksames Nachobengucken lohnt sich um diese Tageszeit. Nicht durch den schneearmen Winter täuschen lassen.

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Die ersten Häuser kommen in Sicht. Sehr gut, viel weiter reicht der Schnee auch nicht mehr.

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Wie immer bis zum letzten Meter...

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...immerhin bis kurz vor das Ortseingangsschild. Ganz schön viel Frühling hier unten. Sieht eher aus wie mitte April. Und ganz bis zum Ortsschild hat es auch nicht gereicht. Von hier sind es noch 10min Fußmarsch bis zur nächsten Bushaltestelle am Alpinarium. Wartezeit auf den Bus: -15 Sekunden. Er will gerade losfahren als ich um die Ecke biege, sieht mich und wartet kurz.

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Einfahrt Ischgl und Vorbeifahrt am örtlichen M-Preis. Ungeachtet der tollen Pisten die sich zur rechten Zeit am rechten Ort im Skigebiet finden: Ischgl, wir zwei haben uns auseinandergelebt.

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Eine halbe Stunde später stehe ich in einem kleinen Weiler am Südhang oberhalb und etwas talauswärts von See. Ich kenne das Paznaun eigentlich ziemlich gut, aber das es dort Siedlungsraum gibt, war mir noch unbekannt. Ich dachte, Langesthai sei der östlichste Weiler am Südhang. Zufallswahl bei AirBnb für die nächsten zwei Nächte. Man muss dem Glücksrad mal wieder eine Chance geben. Aber die Zahl der Nieten ist eh gering.

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Man schaut von hier bereites auf das obere Inntal und Landeck.

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Die Straße ein Stück in die andere Richtung zurück eröffnet einen eher ungewohnten Blick auf See.

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Das Hostel gehört einer Deutschen, die mit ihrer Schwester hierher ausgewandert ist. Der Tag geht zu Ende und eröffnet den Raum für neue Gesellschaft und neue Geschichten von denen sich zeigen wird, ob etwas dabei ist das es wert ist, erzählt zu werden.
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gerrit
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 22.3. The best might be now)

Beitrag von gerrit »

Sehr diszipliniert von Dir, noch so spät am Abend diesen Tagesbericht zu verfassen! Da hat ja wirklich alles gepasst!
Nachdem meine Bergausflüge ja im Moment lediglich virtuell stattfinden können, bedanke ich mich für´s zeitnahe Mitnehmen, nachdem Du ja "meine" Schischuhe trägst, kann ich mich ein wenig in die Bilder "hineinimaginieren"..... :wink:
Ich denke, bei meinem Knie verläuft alles plangemäß, nächste Woche kann die die Orthese ablegen und teilbelasten, bin schon gespannt, wie sich das anfühlen wird. Muskelmasse am Oberschenkel hat natürlich in den 4 Wochen schon abgenommen.
Erinnerungen: meine Berichte seit 2005 (bzw. 1983)
Daß wir echt waren, werde ich auch noch erfinden! (Josef Zoderer)
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 21.3. Der Zufall ist oft das beste Gewürz)

Beitrag von bastian-m »

Emilius3557 hat geschrieben: 21.03.2023 - 21:23 Dankeschön! Wie lange hast Du von Ischgl auf die Heidelberger Hütte benötigt? Wir sind ja damals per Lift auf den Palinkopf und zur Fuorcla Gronda aufgestiegen und dann zur Hütte gequert (meist nicht gefahren).
Da kommen natürlich Erinnerungen unsere Touren an der Heidelberger Hütte vor 10 Jahren hoch!
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http://www.sommerschi.com/forum/reporta ... t2936.html
So, jetzt bin ich beim Morgen-Kaffee und mit "richtigem" WLAN auch dazu gekommen, auch deinen ausführlichen Bericht von damals zu lesen. Ich hatte das Ringen um die Erschließung des Val Gronda und dessen Durchführung ebenfalls eng verfolgt. Ich würde jetzt, 10 Jahre später, als Fazit ziehen: Für die Silvrettaarena als Skigebiet ein eher nutzloser Berg, der all das aus meiner Sicht nicht wert war. Aber natürlich war es ein ordentliches behördliches Verfahren, es wurde genehmigt und damit ist es nicht zu beanstanden.
Die Ausführung als PB wurde damals ja nur gewählt, weil anders ein genehmigungsfähig geringer Flächenverbrauch nicht möglich gewesen wäre. Die einzige Piste ist weder besonders lang noch bietet sie spezielles, nach unten raus ist es eher ein Ziehweg. Ohne Beschneiung ist sie diesen Winter erst sehr spät überhaupt aufgegangen. Noch dazu mit der PB lockt sie nicht zu Wiederholungsfahrten. Die Meisten Gäste werden einmal hinauffahren, die Aussicht kurz genießen und das war es dann auch. Die Geländevarianten Richtung Fimbatal sind ganz nett, aber vom ganzen Tourengebiet des oberen Fimbatals eigentlich mit die weniger attraktiven. Es hat schon Gründe, warum der Val Gronda vor seiner Erschließung nicht gerade massenhaft begangen wurde. Bei frischem Neuschnee werden schon ein paar kommen, aber Ischgl ist in der Freeride-Scene dadurch so bedeutungsarm geblieben wie zuvor.
Um das Projekt genehmigungsfähig zu machen, ist man damals für mein Empfinden so viele Kompromisse eingegangen, dass die schlussendliche Erschließung für mich ein Pyrus-Sieg aus Trotz ist. Wer heutzutage eine PB als Beschäftigungsanlage auf einen Berg baut wo es das Gelände nicht zwingend erfordert, sollte es aus meiner Sicht bleiben lassen.
Profitiert hat am Ende ausgerechnet die Heidelberger Hütte. Ein paar abenteuerlustige 0/8/15-Skitouris machen die Querfahrt zur Hütte als DAS Ereignis ihres Urlaubs, essen dort und schieben den Ziehweg hinab ins Gebiet zurück. Als Zustiegsalternative zum Hüttentaxi nehmen viele Tourengeher die Variante mittlerweile an. Mein langer Zustieg vom Tal an ist natürlich Murks, ich habe es bewusst gewählt weil ich Bock auf Sport hatte. Incl. Toilettenstop an der Fimba-Mittelstation und Fotos machen waren es wie Cedric bereits schrieb, knapp unter 4h.
Geschadet hat es dem Tourengebiet nicht, all die zahlreichen lohnenswerten Gipfel und ihre Hänge sind unberührt geblieben.
Und ich verspotte Ischgl heute dafür, dass sie damals als Begründung ins Feld geführt haben, dass diese Neuerschließung notwenig sei, um die Konkurrenzfähigkeit der Silvrettaarena und Arbeitsplätze im Tal zu sichern. Bilanziert man heute, was das dem normalen Pistenskifahrer an Mehrwert gebracht hat, kann ich nur müde lächeln. Und das liegt nicht an der Uhrzeit.
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 22.3. The best might be now)

Beitrag von bastian-m »

gerrit hat geschrieben: 23.03.2023 - 07:05 Sehr diszipliniert von Dir, noch so spät am Abend diesen Tagesbericht zu verfassen!
Ich habe es zwischendrin schon ein bisschen verflucht, weil ich all das nette Ratschen dafür halt nicht bereit bin abzukürzen und so wird es dann halt eine Tablet-Session abends im Bett. Damit kann ich aber immerhin zügig tippen und gerade das Bildermanagement ist erheblich leichter.
gerrit hat geschrieben: 23.03.2023 - 07:05 Da hat ja wirklich alles gepasst!
Nachdem meine Bergausflüge ja im Moment lediglich virtuell stattfinden können, bedanke ich mich für´s zeitnahe Mitnehmen, nachdem Du ja "meine" Schischuhe trägst, kann ich mich ein wenig in die Bilder "hineinimaginieren"..... :wink:
Ich denke, bei meinem Knie verläuft alles plangemäß, nächste Woche kann die die Orthese ablegen und teilbelasten, bin schon gespannt, wie sich das anfühlen wird. Muskelmasse am Oberschenkel hat natürlich in den 4 Wochen schon abgenommen.
Den Scarpa Maestrale sieht man halt nicht umsonst so häufig. Wenn er zu Fuß und Wade halbwegs passt, ist das schon ein wirklich schöner Allrounder.
Grüß deine Osteoblasten von mir, sie mögen weiterhin gute Vorarbeit für deine Wintersaison 2023/24 leisten!
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 23.3. Einer von uns beiden ist hier falsch!)

Beitrag von bastian-m »

Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte
Einer von uns beiden ist hier falsch!
23.3.2023


The evening hangs beneath the moon,
A silver thread on darkened dune.
With closing eyes and resting head
I know that sleep is coming soon.

Upon my pillow, safe in bed,
A thousand pictures fill my head.
I cannot sleep, my mind's a-flight;
And yet my limbs seem made of lead.

(aus: "Sleep" von Stephen Layton)

Heute muss ich es schaffen, mich irgendwie richtig kurz zu fassen ... wieder so eine meiner Kernkompetenzen. Obwohl ich der einzige Gast im Hostel bin, weitere Gäste kommen erst Freitag - man könnte also sagen, ich hause gerade alleine in einer Wohnung mit fünf Schlafzimmern zum Spotpreis - habe ich in der letzten Nacht sehr mies und sehr wenig geschlafen. Viel schlechter als die Nächte davor im Lager auf der Hütte. Warum auch immer. Mit Kaffee kann man ja einiges kaschieren... zumindest vorübergehend. Ich hatte eigentlich folgenden Plan: Ich wollte mir für zwei Tage den Silvretta-Skipass kaufen und damit heute in Kappel und morgen den halben Tag in See fahren, Mittags die Ski auffellen und über die Furglerscharte aufsteigen und nach Serfaus wechseln und von dort mit dem Bus zurück nach See. Heute Kappl, morgen See, Freitag wo anders verabredet. Heute - Donnerstag - Kappl, morgen Freitag See - und ... moment mal, da ist ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum. Wieso fehlt mir denn ein Tag in meiner Planung? Wahrscheinlich, weil ich erst Sonntag in den Urlaub gestartet bin... Hmm..., okay, erstmal noch einen Kaffee kochen. Also entweder See oder Kappl. In beiden war ich lange nu, in Kappl habe ich 1990 Skifahren gelernt, in See kenne ich die beiden neuen Bahnen noch nicht. Dann also heute See und Kappl dann ein ander Mal. Der Wetterbericht hatte eigentlich vormittags gut und zum Nachmittag hin zuziehend angesagt, doch der Himmel ist grau. Mit etwas verhaltener Motivation fahre ich um 11:30 Uhr mit der Medrigjoch-EUB in das fast komplett leere Skigebiet.

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Die Rossmoosbahn zuckelt im Schneckentempo dahin. Die Wopfner-Antriebsstation erinnert ein wenig an die alten Pomas. Sie quietscht und hat schonmal bessere Tage gesehen. Schade, dass sie so für Wiederholungsfahrten recht unattraktiv ist.

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Zwar bald auch achon 10 Jahre alt, aber für mich die persönliche Erstbefahrung: Die Versing-EUB. Eine Neuerschließung in das Hochtal der Ascherhütte.

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Blick von der Bergstation hinauf in die Glockenscharte. Würde man die Bahn verlängern, je nach dem wie man das Ganze oben am Kamm dann weiter führt, könnte man eine Verbindung nach Fiss oder Serfaus realisieren. Und eigentlich wollte ich jetzt auffellen und da hoch. Die Vernunft lässt mich davon absehen, es ist der wärmste Tag des Jahres bisher, wir haben gegen 12 Uhr Mittags und es ist auch ohne Sonne alles durchweicht. Ich hätte am frühen Vormittag gehen sollen. Jetzt hat der Tourengeher bei diesen Verhältnissen eigentlich vom Berg zu sein. Meine Laune sinkt ein wenig...

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Die EUB Furglerblick. Im Grunde eine reine Rückbringer-Bahn, um von der Versingbahn aus nicht den flachen Ziehweg nehmen zu müssen.

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Ziemlich genau in der Bildmitte ist das Furglerjoch zu sehen. Hierüber könnte man auch gut eine Verbindung nach Serfaus realisieren.

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Mittlerweile beginnt die Wolkendecke ein wenig aufzureißen. Ich probiere mal die Talabfahrt.

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Der Frühling knabbert überall.

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Entgegen meinen Gewohnheiten entschließe ich mich spontan, den Skitag um 14 Uhr schon zu beenden. Ich habe alles gesehen, der Schnee ist weder sulzig noch firnig sondern einfach nur nass und irgendwie ... ja, ich glaube, ich bin sehr sehr müde.
Ich schleife mich selbst in den M-Preis und sitze dann etwas mies gelaunt und schläfrig im Auto und überlege, wie ich den Tag noch zu meiner Zufriedenheit retten kann. Aus der Erfahrung von zwei Jahrzehnten der Tagesgestaltung nach Nachtdiensten weiß ich, jetzt gibt es nur noch eine Möglichkeit, den Tag für mich noch zu einem guten zu wenden. Ich fahre kurz hoch ins Hostel und ziehe mich um.

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Ich habe auf Laufklamotten gewechselt und parke gegen 16 Uhr das Auto am Rand des Weilers Versahl - das ist der von Kappl aus kommend gesehen direkt vor der letzten Lawinengalerie vor Ischgl. Ich starte die Garmin und laufe los. Entlang an Beton. Und einem komischen Blechklotz alias die neue Therme. Ich frage mich, ob wir gerade das moderne Gegenstück zum Baustil der 60er Jahre sind. Fragt uns die jüngere Generation in 40 Jahren, wie wir den Schund früher schön finden konnten? Dann werde ich sagen: Ne, fand ich auch damals schon hässlich.

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Die Ausläufer des großen Silvretta-Parkplatzes.

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Dann geht es über die Trisana und am Ortsende in die südliche Variante des Talwanderwegs.

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Hm, da ist eine Talabfahrt im Weg, nämlich der kleine Ast zur Anbindung des Weilers Paznaun.

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Wenn keiner kommt halt Anlauf nehmen und mit Schwung drüber. Ich mache zwei große Schritte die Kante hoch, dann kommt ein Skifahrer. Ich halte an, er hält an.

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Ich trage Laufschuhe, kurze Hose und ein langärmliges Shirt, er einen Skianzug und einen Schal im Gesicht. Es sind 15 Grad. Er stutzt einen Moment, dann lacht er "Einer von uns beiden ist hier falsch.". In irgendeiner Ecke in meinem Kopf dialogisiert ein Stummes Neuron "Warum liegt hier eigentlich Schnee?" "Und warum hast du eine Maske auf?" Ich schüttel mich kurz und laufe weiter. (wer es nicht versteht: Fragt jemanden zwischen 30 und 40.

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Ich bin auf der anderen Seite, der Skifahrer will wohl auch lieber vergessen und ist schon weiter.

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Und dann plötzlich Kindheitserinnerungen. In diesem Wald habe ich von meiner Oma beaufsichtigt gespielt. Wie alt war meine Mutter da? Wahrscheinlich in etwa so alt wie ich jetzt...

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Dann wird der Blick das erste Mal frei in Richtung Galtür und zur markanten Balunspitze. Ich habe mein erstes Hoch, ich bin wieder im Reinen mit mir und dem Tag.

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Die Lawinengalerie vor dem Ortseingang von Mathon.

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All zu viel Lawinengefahr droht hier nicht mehr. Am Südhang macht der Frühling unaufhaltsam Höhenmeter.

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Natürlich höre ich auf das Schild, schließlich will ich die Loipe nicht zerstören.

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Passage unterhalb von Mathon.

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Der Edelweißlift. Er wurde im Zuge der Errichtung des Lawinendamms neu gebaut. Vielleicht einer der letzten gebauten Doppelmayr-SL mit Kurve?

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Entlang der Rückseite des Wildparks Mathon.

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Tatsächlich liegt hier mal Schnee auf dem Weg. Hätte ich mal die Trailrunnign-Schuhe mit Stollensohle genommen und nicht meine Straßenlaufschuhe mit glatter Sohle.

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Diesen Abschnitt der Trisana kennt wahrscheinlich kaum jemand, die Straße verläuft weiter oben am Hang und hier unten zwängt sich das Wasser durch den engen Talgrund.

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Dann öffnet sich das Tal wieder und langsam kommen die ersten Ausläufer von Galtür in Sicht.

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An der nächste Brücke sollte ich mal langsam umdrehen.

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Nach einem Stündchen und nicht ganz 11 Kilometern trete ich den Rückweg in etwas anderer Variante an.

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Ein bisschen oberhalb geht es zurück in Richtung Mathon.

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Blick nach rechts.

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Selber Fotostandort, nur Blick nach links Schön. Nicht!

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Der Weiler Piel, direkt vor Galtür, gehört aber noch zur Gemeinde Ischgl.

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Hier standen bis zum 24. Februar 1999, einen Tag nach der Katastrophe von Galtür, einmal ein paar Häuser des Weilers Valzur, bis ein Monstrum von Lawine aus dem Taleinschnitt kam und mehrere Mensch tötete.

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Besagter Dreiecks-Dorflift in Mathon

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Dieses Mal laufe ich direkt durchs Dorf.

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Und über die Lawinengalerie.

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Ischgl taucht am Horizont wieder auf.

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Hier steht mein Auto. Der spontane Halbmarathon ist voll. Doch noch was aus dem Tag gemacht. Jetzt bin ich zufrieden.

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Falls sich noch jemand wundert: Ich mach sowas öfter. Normales gemütliches Training. Außer Laufen kann ich sportlich sonst aber nix richtig. Außer Skifahren vielleicht, aber das zählt nicht weil geht ja nur im Urlaub.

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Die Lichter machen die späte Dämmerung erst schön.

Okay, kurz war auch das nicht. Aber ich habe einiges ausgelassen was in den Notizen stand. Muss für heute reichen. Und ich schlafen. Hoffentlich!
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Re: 19.-26.3.2023 | Eine gemischte Tüte Unbeschwertheit bitte | (aktuell: 23.3. Einer von uns beiden ist hier falsch)

Beitrag von icedtea »

Ich mag deine so wundervoll "anders" rüberkommenden Berichte 👍
Entschleunigt und differenziert; ein ganz spezielle Art vom Alltag runterzukommen. Diese Vielfalt macht das Forum lesenswert.
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
Als nächstes: 🤷‍♂️
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