Maurienne, Aussois März 2014, Von der Sonne verwöhnt
Verfasst: 18.11.2014 - 13:23
Aussois, auf einem sonnenverwöhnten Plateau bei Modane gelegen, besticht durch ein kompaktes und trotzdem abwechslungsreiches Skigebiet, das allen etwas bieten kann, auch den zahlreichen Tourengehern.
Nur wer die unendlichen Weiten sucht sollte entweder Star Trek schauen oder im benachbarten Orelle, dem Hintereingang zu Les 3 Vallees, sein Glück suchen.
Ort:
Aussois liegt als einer der wenigen Skiorte im Tal auf einem sonnen verwöhnten Südhang.
Bekannt geworden ist der Ort durch die Barrière de l’Esseillon, einer zum Schutz vor den Franzosen gebauten Festungsanlage, als Savoyen noch zum ("italienischen") Königreich Sardinien gehörte.
Skigebiet:
Neben einem großen Langlaufgebiet bietet Aussois dem alpinen Skifahrern ein sehr schönes Skigebiet, das auf einer kleinen Fläche erstaunlich viel bietet.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hänge, bei dem jeder anders ausgerichtet und anders zu fahren ist.
Pistenplan
Skipass:
Man kann zwischen dem lokalen Skipass (27 Euro/Tag) und dem Skipass eski-mo wählen, gültig für das obere Maurienne.
Das Gutscheinsystem Ski Maurienne Sans Frontières gibt es nicht mehr (Stand 2018!).
Wetter:
Einfach traumhaft und sehr warm.
Schnee:
Im Talbereich hatte die Sonne schon ganze Arbeit geleistet. Ab Mittag wurde es hier heftig sulzig. Im ganz hinteren, nördlich ausgerichteten Teil war es den ganzen Tag lang hart und griffig.
Offen / geschlossen:
Alles offen außer der schwarzen Außenrumpiste Balmes (leider) und der nicht beschneiten grünen Talabfahrten.
Wartezeiten:
< 1 min.
Gefallen:
Landschaft, abwechslungsreiche Pisten insbesondere im hintere Kessel mit dem Lift Fournache.
Nicht gefallen:
Ab Mittag heftiger Sulz auf den Talabfahrten.
Aussois, während überall anders im Tal viel Schnee lag merkte man im Ort die sonnige Lage. Oberhalb vom Ort sind die beiden unübersehbaren und beschneiten Talabfahrten zu sehen. Während die linke eher leicht ist ist die rechte ziemlich anspruchsvoll und was für Könner.
Der Skispass beginnt hier mit zwei Sesselliften, die einen rauf in den Schnee bringen. Links die schon etwas in die Jahre gekommene aber trotzdem schnelle und bequeme 4 KSB Gran Jeu.
Und rechts die noch viel ältere 2SB Cotes. Ein Lift für Genießer, der nur Vormittags als Verstärker fuhr. (Bild zum Vergrößern anklicken.)
Hinweis: Die 4SB Gran Jeu ist 2015 durch eine neue 6 KSB ersetzt und die 2SB Côtes ersatzlos abgebrochen worden.
Die Talstation der 2SB Côtes:
An der Bergstation der Sesselbahn Côtes hat man die Wahl ob man über eine der drei Talabfahrten wieder abwärts fährt oder weiter mit der 2SB Settves ins Herz des Skigebietes hoch fährt, vorbei an der Bergstation der 4KSB Gran Jeu und der Talstation der 6KSB Armoise bis zur Bergstation der 3SB Eterlou.
Sie erschließt selber zahlreiche relativ anspruchvolle Pisten, die schon früh in der Morgensonne aufweichen.
Seit 2016 ist auch die 2SB Settves Geschichte.
Die an der Bergstation der 2SB Settves endende 3SB Eterlou erschließt im vorderen linken Skigebietsteil schöne baumfreie Anfängerpisten.
Die Fahrgeschwindigkeit und die Häufigkeit der Stops ist allerdings auch anfängergerecht... Der Lift auf gesamter Länge:
Nochmals ein Überblick über den linken Skigebietsteil, rechts mit den Bergstationen der beiden fixen Sesselbahnen und mittig die Bergstation der 4 KSB Gran Jeu.
Auf der gegenüberliegenden Talseite sieht man das Skigebiet von La Norma, knapp 20 Minuten entfernt.
La Norma in Nahaufnahme:
Die schnelle und sehr bequeme Alternative, um ins Skigebiet zu kommen, ist die 4 KSB Gran Jeu.
Mit Ihr kann man auch alle Talabfahrten erreichen, wobei die Grüne mangels künstlicher Beschneiung geschlossen war.
Die schönste von allen war für mich die rote Talabfahrt Choulliere.
Anfangs windet sie sich mal mehr mal weniger steil bzw. schmal durch den Wald.
Zum Schluss kommt dann der großem Auftritt für jeden Skifahrer. Die Piste wird richtig breit, steil, schnurgerade fast in Falllinie zum Berg und endet mit einem langem Auslauf. Das Ende ist vor allem vom Ort aus sehr gut sichtbar (siehe die ersten Bilder im Bericht).
Es fehlt nur unten eine riesige Bar für die Zuschauer zum bewundern oder ...
Die viel genutzte blaue Alternative verläuft im großen Bogen auf der anderen Seite des Berges hinunter.
Im Bereich der Talstationen befinden sich noch zwei Übungstellerlifte, hier rechts im Bild.
Da die Talabfahrten nachmittags schon sehr heftig sulzig waren fuhren viele mit der 4KSB gen Tal.
Zurück nach oben. Weiter hinten erschließt die 6 KSB Armoise und vor allem der KSSL Plan Sec einen Hang in überwiegend westlicher Richtung mit einem schönen Blick gen Stausee. Die dazu gehörigen Pisten sind im Bereich der Sesselbahn eher flach und laden zum laufen lassen ein.
Im unteren Bereich des KSSL ist es dagegen anspruchsvoller.
Dies trifft insbesondere auf die schwarze Piste zu, die einige Überraschungen wie Kompressionen, Sprünge etc. bereit hält. (Bild zum Vergrößern anklicken)
Der Obere Bereich der KSSL aus der 6KSB Armoise aufgenommen.
Den hinterste gen Nordwest ausgerichtete Teil des Gebietes erreicht man mit der 6KSB Armoise. Die Geländekammer wird von der 2SB Fournache erschlossen und bietet wunderschöne, anspruchsvolle Pisten. Nachmittags wurde es hier dank des guten Schnees voll.
Die gesamte Sesselbahn Fournache samt allen Nordpisten. Meine absolute Lieblingsecke in dem Gebiet, trotz dass der Sessellift etwas langsam ist.
Rechts hinter dem Bergrücke liegt der Rest des Gebietes.
Die Piste Stella lag dagegen recht sonnig und verlief in weitem Bogen durch den hintersten Bereich der Kammer, war aber fast genauso schön:
Fazit:
Ein wunderschönes sehr kompaktes Skigebiet mit vielen Möglichkeiten. Meiner Meinung nach eines der besten Skigebiete des Tals auch wenn nicht alles perfekt ist wie die Sulzanfälligkeit oder die langsame Sesselbahn Fournache.
Zum Schluss noch etwas ohne Skifahren. Wer Zeit hat sollte sich die Barrière de l'Esseillon anschauen. Ursprünglich geplant waren fünf Festungsanalagen, fertig gestellt hat das Königreich Sardinien vier, gut erhalten geblieben sind drei. Sie dienten dem Schutz des Cenis-Passes gegen die Frankreich, das damals noch nicht über Savoyen herrschte. Hinzu gekommen sind später noch Relikte der Alpen-Maginot-Linie, diesmal entgegengesetzt ausgerichtet.
Von hier hat man auch einen guten Blick talwärts Richtung Modane.
Im Vordergrund liegt eine der größten Windkanalanlagen der Welt. Die zum Institut ONERA gehörende Anlage stammt ursprünglich aus dem Ötztal und wurde früher mit Wasserkraft betrieben.
Hinweis: Dieser Bericht wurde etwas überarbeitet, da die ganzen Bildlinks dank Serverumzug nicht mehr funktionierten.
Die Zubringer aus dem Tal wurden alle in den Jahren 2015/16 ersetzt. So ist die Liftkette aus 2SB Côtes und 2 SB Sétives ersatzlos abgebaut worden und die fast parallele verlaufende 4KSB Gran Jeu durch eine neue 6 KSB Gran Jeu ersetzt worden.
Und schließlich wurde das Skipassgutscheinsystem "Ski Maurienne Sans Frontières" inklusive einer gemeinsamen Vermarktung des Maurienne aufgegeben.
Nur wer die unendlichen Weiten sucht sollte entweder Star Trek schauen oder im benachbarten Orelle, dem Hintereingang zu Les 3 Vallees, sein Glück suchen.
Ort:
Aussois liegt als einer der wenigen Skiorte im Tal auf einem sonnen verwöhnten Südhang.
Bekannt geworden ist der Ort durch die Barrière de l’Esseillon, einer zum Schutz vor den Franzosen gebauten Festungsanlage, als Savoyen noch zum ("italienischen") Königreich Sardinien gehörte.
Skigebiet:
Neben einem großen Langlaufgebiet bietet Aussois dem alpinen Skifahrern ein sehr schönes Skigebiet, das auf einer kleinen Fläche erstaunlich viel bietet.
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Hänge, bei dem jeder anders ausgerichtet und anders zu fahren ist.
Pistenplan
Skipass:
Man kann zwischen dem lokalen Skipass (27 Euro/Tag) und dem Skipass eski-mo wählen, gültig für das obere Maurienne.
Das Gutscheinsystem Ski Maurienne Sans Frontières gibt es nicht mehr (Stand 2018!).
Wetter:
Einfach traumhaft und sehr warm.
Schnee:
Im Talbereich hatte die Sonne schon ganze Arbeit geleistet. Ab Mittag wurde es hier heftig sulzig. Im ganz hinteren, nördlich ausgerichteten Teil war es den ganzen Tag lang hart und griffig.
Offen / geschlossen:
Alles offen außer der schwarzen Außenrumpiste Balmes (leider) und der nicht beschneiten grünen Talabfahrten.
Wartezeiten:
< 1 min.
Gefallen:
Landschaft, abwechslungsreiche Pisten insbesondere im hintere Kessel mit dem Lift Fournache.
Nicht gefallen:
Ab Mittag heftiger Sulz auf den Talabfahrten.
Aussois, während überall anders im Tal viel Schnee lag merkte man im Ort die sonnige Lage. Oberhalb vom Ort sind die beiden unübersehbaren und beschneiten Talabfahrten zu sehen. Während die linke eher leicht ist ist die rechte ziemlich anspruchsvoll und was für Könner.
Der Skispass beginnt hier mit zwei Sesselliften, die einen rauf in den Schnee bringen. Links die schon etwas in die Jahre gekommene aber trotzdem schnelle und bequeme 4 KSB Gran Jeu.
Und rechts die noch viel ältere 2SB Cotes. Ein Lift für Genießer, der nur Vormittags als Verstärker fuhr. (Bild zum Vergrößern anklicken.)
Hinweis: Die 4SB Gran Jeu ist 2015 durch eine neue 6 KSB ersetzt und die 2SB Côtes ersatzlos abgebrochen worden.
Die Talstation der 2SB Côtes:
An der Bergstation der Sesselbahn Côtes hat man die Wahl ob man über eine der drei Talabfahrten wieder abwärts fährt oder weiter mit der 2SB Settves ins Herz des Skigebietes hoch fährt, vorbei an der Bergstation der 4KSB Gran Jeu und der Talstation der 6KSB Armoise bis zur Bergstation der 3SB Eterlou.
Sie erschließt selber zahlreiche relativ anspruchvolle Pisten, die schon früh in der Morgensonne aufweichen.
Seit 2016 ist auch die 2SB Settves Geschichte.
Die an der Bergstation der 2SB Settves endende 3SB Eterlou erschließt im vorderen linken Skigebietsteil schöne baumfreie Anfängerpisten.
Die Fahrgeschwindigkeit und die Häufigkeit der Stops ist allerdings auch anfängergerecht... Der Lift auf gesamter Länge:
Nochmals ein Überblick über den linken Skigebietsteil, rechts mit den Bergstationen der beiden fixen Sesselbahnen und mittig die Bergstation der 4 KSB Gran Jeu.
Auf der gegenüberliegenden Talseite sieht man das Skigebiet von La Norma, knapp 20 Minuten entfernt.
La Norma in Nahaufnahme:
Die schnelle und sehr bequeme Alternative, um ins Skigebiet zu kommen, ist die 4 KSB Gran Jeu.
Mit Ihr kann man auch alle Talabfahrten erreichen, wobei die Grüne mangels künstlicher Beschneiung geschlossen war.
Die schönste von allen war für mich die rote Talabfahrt Choulliere.
Anfangs windet sie sich mal mehr mal weniger steil bzw. schmal durch den Wald.
Zum Schluss kommt dann der großem Auftritt für jeden Skifahrer. Die Piste wird richtig breit, steil, schnurgerade fast in Falllinie zum Berg und endet mit einem langem Auslauf. Das Ende ist vor allem vom Ort aus sehr gut sichtbar (siehe die ersten Bilder im Bericht).
Es fehlt nur unten eine riesige Bar für die Zuschauer zum bewundern oder ...
Die viel genutzte blaue Alternative verläuft im großen Bogen auf der anderen Seite des Berges hinunter.
Im Bereich der Talstationen befinden sich noch zwei Übungstellerlifte, hier rechts im Bild.
Da die Talabfahrten nachmittags schon sehr heftig sulzig waren fuhren viele mit der 4KSB gen Tal.
Zurück nach oben. Weiter hinten erschließt die 6 KSB Armoise und vor allem der KSSL Plan Sec einen Hang in überwiegend westlicher Richtung mit einem schönen Blick gen Stausee. Die dazu gehörigen Pisten sind im Bereich der Sesselbahn eher flach und laden zum laufen lassen ein.
Im unteren Bereich des KSSL ist es dagegen anspruchsvoller.
Dies trifft insbesondere auf die schwarze Piste zu, die einige Überraschungen wie Kompressionen, Sprünge etc. bereit hält. (Bild zum Vergrößern anklicken)
Der Obere Bereich der KSSL aus der 6KSB Armoise aufgenommen.
Den hinterste gen Nordwest ausgerichtete Teil des Gebietes erreicht man mit der 6KSB Armoise. Die Geländekammer wird von der 2SB Fournache erschlossen und bietet wunderschöne, anspruchsvolle Pisten. Nachmittags wurde es hier dank des guten Schnees voll.
Die gesamte Sesselbahn Fournache samt allen Nordpisten. Meine absolute Lieblingsecke in dem Gebiet, trotz dass der Sessellift etwas langsam ist.
Rechts hinter dem Bergrücke liegt der Rest des Gebietes.
Die Piste Stella lag dagegen recht sonnig und verlief in weitem Bogen durch den hintersten Bereich der Kammer, war aber fast genauso schön:
Fazit:
Ein wunderschönes sehr kompaktes Skigebiet mit vielen Möglichkeiten. Meiner Meinung nach eines der besten Skigebiete des Tals auch wenn nicht alles perfekt ist wie die Sulzanfälligkeit oder die langsame Sesselbahn Fournache.
Zum Schluss noch etwas ohne Skifahren. Wer Zeit hat sollte sich die Barrière de l'Esseillon anschauen. Ursprünglich geplant waren fünf Festungsanalagen, fertig gestellt hat das Königreich Sardinien vier, gut erhalten geblieben sind drei. Sie dienten dem Schutz des Cenis-Passes gegen die Frankreich, das damals noch nicht über Savoyen herrschte. Hinzu gekommen sind später noch Relikte der Alpen-Maginot-Linie, diesmal entgegengesetzt ausgerichtet.
Von hier hat man auch einen guten Blick talwärts Richtung Modane.
Im Vordergrund liegt eine der größten Windkanalanlagen der Welt. Die zum Institut ONERA gehörende Anlage stammt ursprünglich aus dem Ötztal und wurde früher mit Wasserkraft betrieben.
Hinweis: Dieser Bericht wurde etwas überarbeitet, da die ganzen Bildlinks dank Serverumzug nicht mehr funktionierten.
Die Zubringer aus dem Tal wurden alle in den Jahren 2015/16 ersetzt. So ist die Liftkette aus 2SB Côtes und 2 SB Sétives ersatzlos abgebaut worden und die fast parallele verlaufende 4KSB Gran Jeu durch eine neue 6 KSB Gran Jeu ersetzt worden.
Und schließlich wurde das Skipassgutscheinsystem "Ski Maurienne Sans Frontières" inklusive einer gemeinsamen Vermarktung des Maurienne aufgegeben.