Skigebiet Valmeinier / Valloire (Galibier Tahbor): Erfahrungen (2012!)

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Kamikatze
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Skigebiet Valmeinier / Valloire (Galibier Tahbor): Erfahrungen (2012!)

Beitrag von Kamikatze »

Skigebiet Valmeinier / Valloire (Galibier Tahbor): Erfahrungen

(ich hatte diesen Bericht bereits 2012 vorgetippt, aber nie zu Ende gestellt... Nach Kaldinis Bericht jetzt aber endlich mal den Ansporn dazu gehabt, die alte txt-Datei wieder rauszusuchen - hat mich bestimmt 30 Minuten Durchforsten alter HDDs gekostet - und fertigzustellen! So habe ich hauptsächlich ein paar Rechtschreibfehler korrigiert, die Formulierung größtenteils gleich gelassen. Irgendwie krass, Texte vom 10 Jahre jüngeren Ich zu lesen, aber auch irgendwie interessant, denn so sehr hat sich der Schreibstil seitdem nicht verändert... nur meine nicht vorhandene Kommasetzung war scheinbar echt grauenvoll :twisted: halbwegs *korrigiert*)

Vorweg ließe sich auf alle Fälle sagen: Das Skigebiet taucht viel zu selten in Empfehlungen auf. Es ist völlig zu Unrecht so "unbekannt". Ich persönlich kenne bisher: Fieberbrunn, Steinplatte, Hochzillertal / Hochfügen (wobei die beiden erstgenannten nur eingeschränkt als Maßstab dienen sollten, da ich sie nur in meiner ersten, noch etwas "unbeholfenen" Skiwoche kennengelernt habe). [Anm. der Redaktion 2022: Inzwischen könnte ich viele weitere Gebiete ergänzen: Brandnertal, Arlberg (St. Anton und Warth/Schräcken sowie Zürs/Lech), Arosa/Lenzerheide, Mayrhofen, Damüls/Mellau, Silvretta/Montafon, Ischgl (*kotz*), Sonnenkopf - und bestimmt habe ich noch was vergessen]

Wann, wo, mit wem und wie?
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Ich war zusammen mit meiner Schwester unterwegs. Wir haben dabei in Valmeinier 1800 im "Grand Panorama II" gewohnt (im Übrigen eine sehr zweckhafte, aber trotzdem gemütliche und wenn man nicht zu viel bezahlen möchte, empfehlenswerte Unterkunft). Gebucht wurde die Unterkunft inkl. der Skipässe (und bei mir kam noch die Ausrüstung dazu) über Snowtrex.de (Slogan: "Snow up your life"). Wir würden es wieder machen: So wurden uns ein paar im Buchungsprozess aufgetauchte Fragen freundlich an der Hotline beantwortet.

Der Zeitraum der Reise war vom 23.03.2012 bis zum 31.03.2012, wobei Skifahren für uns aufgrund der An- und Abreisezeit nur an fünf Tagen, von Montag bis Freitag möglich war. Für die Anreise mussten wir selber sorgen.

Anreise
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Bei der Anreise mussten wir uns für eine der drei Optionen entscheiden: Flug, Bahn oder Bus. Ein Auto hat[te] keiner von uns. Die Anreise per Flugzeug (wohl am besten über Chambéry Airport oder wenn nach dem Flugzeug noch einer etwas längeren Zugfahrt nichts im Wege steht, auch Turin oder Genf) schied aufgrund des hohen Preises aus. Beim Preis nahmen sich Bus (via Piaunddirk, zumindest war das das einzige, was wir gefunden hatten) und Bahn nicht viel - wenn man zufälligerweise an einem der Abfahrtsorte des Busses wohnt, mag der Bus allerdings auch entscheidend günstiger sein.

Da wir beide die Bahn als ein wesentlich angenehmeres Fortbewegungsmittel empfinden, entschieden wir uns für diese. Man sollte allerdings früh genug im Voraus buchen - so konnte ich z. B. für nur 39 Euro von Norddeutschland [nahe Bremen] nach Genf (Schweiz) reisen. Warum ausgerechnet Genf? Weil es die Sparpreise der Deutschen Bahn ins Ausland nur zwischen bestimmten Großstädten gibt. In Richtung Frankreich funktionierte bei den von mir ausprobierten Städten, die ungefähr auf dem Weg lagen, nur Genf. Als deutsches Gegenpart sollte man einfach mal verschiedene Großstädte in seiner Umgebung ausprobieren, wenn's mit der eigenen Stadt nicht funktioniert. Durch den Sparpreis kommt es dann trotz dieser zusätzlichen Fahrt zu einer deutlichen Ersparnis im Vergleich zum Normalpreis (dieser hätte bei mir bei über 200 Euro gelegen...) ["Ich von 2022" möchte ergänzen: Habe noch mal nachgeschaut: Aktuell liegt bei der vergleichbaren Verbindung - inzwischen 3 Minuten langsamer, aber andere Umstiege - der inzwischen "Flexpreis" genannte Normalpreis bei 202,60€ - da beschwer sich nochmal jemand über gestiegende Bahnpreise :surprised: bin selber überrascht].

Von Genf aus (wo ich mich mit meiner Schwester getroffen hatte, die in Süddeutschland lebt und etwas mehr gezahlt hat als ich...) ging's dann mit "normalen" Fahrkarten weiter (in Genf am Schalter gekauft). Die Strecke in Frankreich war vom Preis her recht human (ca. 43 Franken pro Person). [35,37€ zum damaligen Wechselkurs]

Da die Informationen über eine Bahnanreise nach Valmeinier (bzw. Valloire) im Internet teilweise recht undeutlich waren [guter Witz, die waren 404 not found, komplette Katastrophe, nichts hat man gefunden], hier nochmal das Wichtigste zusammengefasst: Man muss mit der Bahn nach "Saint-Michel-de-Maurienne" (nicht zu verwechseln mit dem noch ein Stück weiter weg gelegenen Ort "Saint-Jean-de-Maurienne"!) fahren. Der Bahnhof dort nennt sich "Saint Michel Valloire"... Wenn man also nach Bahnverbindunden sucht, den Namen des Bahnhofs und nicht des Ortes eingeben ;) [Logisch, oder? Natürlich sucht man danach! Mag sein, dass sich das inzwischen geändert / verbessert hat, ist immerhin ein Jahrzehnt vergangen]

Soweit so gut, nach gut 17-stündiger Bahnanreise war ich dann schließlich mit meiner Schwester in Saint-Michel-de-Maurienne - tatsächlich ohne eine Minute Verspätung! - angekommen [Davon träume ich noch heute! Zumindest vor dem ICE4 bin ich mit einer geschätzten Defektrate von 30-40% mit dem ICE gestrandet, weil der Zug unterwegs den Geist aufgab... Inzwischen fahre ich aufgrund eines anderen Wohnortes aber auch nicht mehr so oft Zug und seit dem ICE4 scheint das besser geworden zu sein; damals der IC von Bremen aus war aber so ein Uralt-Wagen... puh. So ein alter Interregiowagen: https://de.wikipedia.org/wiki/Interregi ... 220576.jpg]. Von dort aus geht's dann das letzte Stück mit Bus weiter (die Verbindungen findet man zum Beispiel aus altibus.com). Direkt am Bahnhof geht neben dem Bus nach Valmeinier 1500 bzw. 1800 unter anderem auch einer nach Valloire. Für 8,50 Euro die Fahrt ist man dabei (wenn man bei dem Kauf des Hinfahrtstickets auch gleich die Rückfahrt mitbucht, wird's sogar noch etwas günstiger - ansonsten gibt es die Tickets u. a. an der Touristeninformation in Valmeinier 1800).

Das Skigebiet
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Jetzt der Punkt, der vermutlich die meisten interessiert. Schließlich sind die Informationen und Erfahrungsberichte über Valmeinier / Valloire nur sehr rar gesäht (Tipp: im englischsprachrigen Bereich des Internets findet man noch den ein oder anderen weiteren Erfahrungsbericht, einfach mal nach googlen).

[CUT: Das ist der Punkt, an dem ich damals den Urlaub gestartet habe und nicht weitergetippert habe - ab hier ist jetzt also mein 10 Jahre älteres, an die 30 gehendes Ich am tippen!]

Was mich damals wahnsinnig erstaunt hat: Englisch! All you need. Meine Schwester konnte als Sprachtalent zumindest die Grundlagen des Französisch ganz gut (ich hatte das aus Gründen - grml, das Thema führt jetzt zu weit - im Abi nie). Trotzdem wurde ihr überall auf Englisch geantwortet. Im Supermarkt, beim Skiverleih, bei der Rezeption des Appartments. Schade für sie. Aber beruhigend für mich. Damals waren deepl und Google Translate noch nicht so weit wie heute. Hätte man komplett vergessen können. Aber hey: Das zog sich durch: An jedem Lift sprach das Personal gut genug Englisch, um die notwendigen Sachen zu "besprechen". Auch, als die Liftkarte meiner Schwester beim zweiten (oder dritten?) Lift den Geist aufgab.

Ich glaube, die damaligen Schneeverhältnisse hier aufzuzählen bringt jetzt nicht mehr viel. Daher der Schnelldurchlauf. Ja, es war Osterferienzeit (in Norddeutschland). Nein, es war nicht viel los. In Valmeinier war ab spätem Vormittag Slushed-Ice angesagt. Hat uns trotzdem nicht immer abgehalten, dort zu fahren. Als Norddeutscher hat man glaube ich eh ne größere Frusttoleranz, was matschige Pisten angeht. Uns hat damals Crey du Quart am besten gefallen. Die Valmeinier-Seite war bei teilweise 18°C in Valmeinier 1800 natürlich entsprechend matschig und daher nicht der favorisierte Teil des Gebietes, maximal morgens früh. Den Bergrücken oberhalb von Valloire runter... (Setaz) uff. War damals Eispiste, links und rechts Abgrund. Danke, aber nein danke :lol: Irgendwo bei Crey du Quart gab es auch noch einen Schlepper, der so extrem lang war und nen Bergrücken hochfuhr. Auch nicht so meins (dauerhafte Panik: Was passiert, wenn ich da rausfalle? Wie komme ich da je wieder weg?). Obwohl die Piste, die der erschloss eigentlich ganz nett war. Leider habe ich den alten Pistenplan nicht mehr, eventuell war es der Grand Plateau (ist im Pistenplan korrekterweise als "schwieriger Lift" eingezeichnet).

Oh wow. Das war ne gute Zeit. Ich lieb's. Hat mein Leben beeinflusst: Habe nach dem Urlaub meine Schwester in Konstanz besucht. Der Kontrast Skiurlaub <-> Bodensee bei bestem Sommerwetter war abnormal geil. Einer von mehreren Gründen (dort wurde ein Studiengang angeboten, der mir - auch im Nachhinein - super gefiel), warum ich dann später für ein paar Jahre dorthin zog. Die Nähe zu den Skigebieten natürlich auch, aber leider zahlte sich das selten so aus, wie ich es damals erhofft hatte. Das waren aber auch noch Zeiten, wo ich selten alleine loszog.

Auf jeden Fall ein geiles Skigebiet mit geilen breiten Pisten :ja:

Und: YOLO, damals habe ich meine erste GoPro gekauft. Die HD Hero. Quasi die Hero 1, auch wenn sie damals noch keine Nummerierung hatte. Entsprechend existiert sogar ein Video auf Youtube, was unseren damaligen Skiurlaub super festhält!
Direktlink
720p sind heutzutage schon nicht geil, aber das Wetter damals war so genial... wow. Leider hat die GoPro damals bei sowas zum kompletten Überbelichten tendiert. Auch die Stabilisierung hat inzwischen Quantensprünge gemacht (das Video ist schon in Adobe Premiere Pro nachstabilisiert)... Hab inzwischen die Hero 8 Black und wow, ein Unerschied wie Tag und Nacht. Egal, ich mag das Video noch heute. Auch, wenn ich gelernt habe, dass weniger (=kürzer) mehr ist. Ist also schon relativ lang, das Video. Wer es bis nach Setaz schafft, bekommt Bonuspunkte. Wer es bis zu meiner Gesichtsbremse schafft, erst recht :D Meine Schwester und ich haben teilweise den Helm gewechselt, weil dort die Kamerahalterung drauf war. Also nicht wundern. Ich bin der Typ mit der roten Skijacke, meiner Schwester mit der roten Skihose.

Ich denke, das Video gibt ganz gut die Eindrücke wieder, die wir damals gewonnen haben. Daher belasse ich es jetzt mal bei dem Text, den ich jetzt 10 Jahre später noch schreiben könnte. Was bringt das noch für einen Mehrwert? Die Impressionen von 2012 dürften viel relevanter sein :tongue:

Viele Grüße,
euer Kamikatze! :biggrin:
Winter da!

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