Die Fahrt ging zügig vorwärts und Graubündenfan kümmerte sich als guter Beifahrer um eine Unterkunft. Das war noch nicht so einfach, da viele Hotels nur Checkin bis 22 oder 23 Uhr anboten, wir aber erst nach 24 Uhr vor Ort sein werden. Zum Schluss wurde ein Hotel schnell angerufen wobei sich herausstellte, dass Checkin doch 24 Stunden möglich war. Na also, geht doch!

Am Fréjustunnel muss man mittlerweile schon 56,90€ abdrücken für eine Hin- und Rückfahrt (Einfach 45,60€), plus zirka 20€ einfache Autobahngebühr zwischen Genf und Fréjus. Käuft man das gleiche Ticket auf der Italienischen Seite, zahlt man noch einen Euro drauf. Nur die einfache Tunnelfahrt ist damit schon teurer als die Schweizer Jahresvignette. Da sollte sich mal einer über die Schweiz aufregen...

Und so gut die Französische A43 zur Tunnel war, so schlecht ist mittlerweile die Italienische A32 runter nach Turin. Beide Autobahnen wie immer quasi ausgestorben, egal welche Tageszeit. Komisch, bei den Preisen... Zum Glück passiert man vor Oulx keine Mautstelle mehr, denn auch wenn die A32 mautpflichtig ist, runter nach Via Lattea kommt man von der Fréjustunnel umsonst, dank eines offenen Mautsystems. Von der Autobahn runter bis nach Sestriere ist es nur noch ein kurzer Weg. Bis Cesana verläuft der Weg durchs Tal, danach geht es leicht den Berg hinauf. Komisch sind in Italien immer mal wieder die bescheuerte niedrige Tempolimits wie 50, wo man auch 80 oder 100 fahren kann und sich auch keiner dran hält. Including myself.

Achtung: Es gibt viele Bilder, aber wir haben auch viel gefahren und gesehen.

Stammdaten und GPS-Track
Wertung des Skitages: 4 von 5 Punkten
Gesamtzeit: 8 Std 18 min
Abstand: 120 km
Höhenmeter: 12.784 m
Hotelzimmer in Sestriere
Am nächsten Tag standen wir auf und schauten raus... Klarer Himmel, wie bestellt! Unten stand ein gutes Frühstücksbuffet bereit, welche schon um 7 öffnete! Sehr schön! So hat man wenigstens am morgen ausreichend Zeit was zu essen, bevor es auf die Piste geht. Ein Hotelmitarbeiter konnte sogar Deutsch reden, und erzählte kurz darüber, dass er in St. Moritz bereits gearbeitet hat.
Ausblick vom Hotelzimmer
Nach dem Frühstück schnell alles im Zimmer wieder eingepackt und ausgecheckt. Für 107€ für zwei Personen einen wirklich fairen Preis. Nicht gerade das neuste Hotel, aber alles sauber, grosses Zimmer und gutes Frühstück. Alles wieder im Auto geladen und ab zur Piste. Direkt unter der 8EUB zum Monte Fraiteve (32) war um 8:30 auch noch viel Platz frei. Nur ein Rennteam machte sich bereits fertig. An der Kasse, ohne jegliche Warteschlange, lösten wir den internationalen Skipass für 48€. Ein sehr fairer Preis für dieses grosse Skigebiet. Ohne Montgenèvre kostet der Skipass sogar nur 39€ für nen ganzen Tag. Schnäppchen! Dafür muss man seinen Namen direkt an der Kasse auf dem Skipass schreiben, damit nochmal extra sichergestellt wird, dass man diese nicht zwischendurch weitergeben oder verkaufen kann.
Graubündenfan machte sich bereits mit dem Pistenplan vertraut und wir entschieden uns zuerst nach Frankreich zu fahren, um uns dann langsam über Sauze d'Oulx wieder zurück nach Sestriere zu arbeiten. Als erste standen wir um 8:50 vor der Absperrung der 8EUB zum Monte Fraiteve. Kurzer Zeit folgten mehrere hinter uns, aber eine richtige Schlange war nicht da. An der fixen 4SB Garnel (30) sammelte sich derweil ein ganzes Rennteam. Wie in Italien üblich starten die Lifte bloss keine Minute zu früh, um Punkt 9 wurde der Lift in Bewegung gesetzt und die Absperrung abgemacht.
Die ersten Rennfahrer warten bereits vor der 4SB Garnel, während wir die Tickets an der Kasse lösten.
Oben angekommen auf dem Monte Fraiteve (2701 m) diesen Anblick!
Davon schlägt das Skifahrerherz höher!
Nachdem die ersten Pistenbilder des Tages geschossen wurden, konnte ich mich nicht mehr halten! Was für ein geiles Wetter, was für ein Panorama! Derweil steckte die Schweiz und generell Österreich bereits im Nebel und Schnee und wir geniessen griffige Pisten bei bestem Wetter! Schon kam das Gefühl hoch, dass dies ein perfekter Skitag werden konnte!
Blick zurück zum Monte Fraiteve auf der Olimpica alta.
Letzter Schnapschuss vor der lange Abfahrt bis Sansicario (1700 m)
1000 Höhenmeter am einem Stück auf perfekten Pisten! Bäm! Mit viel Euphorie schnallten wir die Skier am Ende der Piste ab und liefen über Eis und Gras zur Gondelbahn. Schon jetzt war die lange Autofahrt von gestern vergessen. Einfach Genial! Trotzdem ein wenig Schade, dass man aufgrund Schneemangel im unteren Bereich nicht bis zur Mittelstation der Gondelbahn runter fahren konnte, aber das ist wohl hier eher selten der Fall. Also gings mit der Gondelbahn runter ins Tal nach La Comba (1360 m).
Während der Gondelfahrt fährt man an der Bobbahn und Biatlonstadion von der Olympischen Spiele 2006 vorbei. Alles am vergammeln. Was für eine Kapitalvernichtung! Wirklich traurig sich dies anzuschauen. Die Farben auf der olympischen Ringe waren fast komplett abgeblättert. Nur die Gondelbahn wurde gut in Schuss gehalten, aber sogar der Liftaufzug an der Mittelstation sah unbenutzt und abgekommen aus. Eins war uns klar: Wir sind eindeutig in Italien angekommen und nicht in Süd-Tirol!
Talfahrt mit Gondelbahn zur La Comba
Direkt neben der Talstation der Gondelbahn befindet sich die Talstation der DSB Rafuyel (40), welche über die Strasse auf die andere Talseite hinauf führt. Wir kamen dabei zwischen ein Rennteam, und haben uns geschickt etwas vorgedrängelt. Auf ein kleiner fleck Schnee, welche zusammengekratzt worden war für den Sessellifteinstieg, schnallten wir die Skier an und fuhren mit der erste Sektion hoch.
Bergfahrt DSB Rafuyel, kaum Schnee!
Weiterfahrt mit der 4KSB zum Bergdorf Sagnalonga (41) mit ordentliche Sesselabstände. Förderkapazität fast noch niedriger wie bei der DSB. Dafür machte die Bahn ordentlich Höhenmeter in rasantem Tempo!
Wieder zurück in die winterliche Welt! Weiterfahrt mit der dritte Sektion: 4SB Bercia (42). Eine ziemlich lahme Anlage vom Italienischen Lifthersteller CCM. Wir sahen einige Leute hier die Piste runter brettern. Die Abfahrt ist nett, aber... Wie kann man bloss hier Wiederholungsfahrten machen?!
Rückblick auf Sagnalonga mit Bergstation der 4KSB
Oben auf der Colle Bercia (2293 m) angekommen juckte es wieder an den Skiern, es wird Zeit um nach viel Bähnlifahrten wieder ins Tal zu rennen! Eine schöne rot-blaue Abfahrt durchs Wald fuhr hinunter nach Claviere (1760 m). Dort strandeten wir versehentlich am falschen Lift (4SB La Coche), obwohl wir zum französischen Col Boeuf wollten, wovon der Talstation ein paar Höhenmeter höher lag. Zeitverlieren mit ein weiteren fixen Sesselbahn? Nö, besser schnell hochlaufen und am zweiten Teil des Hangs den Förderband nutzen. Pfui, das hat Zeit gespart!
Ausblick nahe Colle Bercia
Rückblick am Förderband auf der Italienische 4SB La Coche
Bergfahrt mit der 4SB Col Boeuf in Frankreich. Die Talstation liegt aber soeben noch auf Italienischen Boden. Spontan sind die Lifte auch nicht mehr von Leitner, sondern von Poma.
Blick auf Montgenèvre und 4SB Montquitaine (81) auf der andere Talseite (nicht gefahren).
Oben angekommen checkt Graubündenfan die Lage auf der Staatsgrenze. Wenn man vom Sessellift aussteigt kann man links wiederum Italien reinfahren, rechts bleibt man dann in Frankreich.
Eine alte Bahn mit Holzstützen. Material für starli.

Die ehemalige Bergstation.
Piste unterquert Loipe, kurz vor den nächsten Liftknotenpunkt.
Unten hat man die Wahl zwischen zwei Lifte. Wir wählen die Kombibahn (Telemix) Serre Thibaud welche über die Strasse auf die andere Talseite hochführt. Übrigens: Fürchtbar den Andrang hier!

Der Blick auf Montgenèvre verändert sich langsam...
Harte Kerle wählen natürlich den Sessel (selbstverständlich ohne Hauben in Frankreich), statt Gondel. Eine unverschämtheit bei dem Wetter!

Ein wenig Frühlingsfeeling mit Vogelzwitschern...
...mit hübsisches Panorama!
Blick zurück Richtung Italien. Von da ganz weit entfernt kommen wir her! Wer erkennt auf dem Bild unseren Startpunkt Monte Fraiteve?
Bergstation der ziemlich lange Anlage (2,3 km), fuhr aber brav seine 5 m/s.
Blick auf die gegenüber liegende dunkelschwarze "Les 3 Fournéous" mit recht spektakulären KSSL. Werden wir gleich fahren!

Doch zuerst diesen nicht weniger schwarze Buckelabfahrt "Tretas" am andere Seite der Bergkam. Schaute eisig aus, wars aber nicht! Griffiger Schnee!
Im unteren Bereich jedoch schon etwas eisig zwischen den Bäumen. Frans freut sich über die geile Abfahrt, ist aber gleichzeitig vorsichtig mit dem Ski. Hier und da gibts Bodenkontakt.
Unten gehts aufs komplett vereiste Plateau zum Lifteinstieg.
Während der Liftfahrt sieht die Piste gleich etwas weniger Steil aus. Trotzdem tut sie ihre schwarze Klassifizierung alle Ehre an, wie in Frankreich üblich.
Zwar schaute die DSB Rocher Rouge (102) auf dem Pistenplan kurz aus, in Wirklichkeit hat sie schon eine ordentliche Länge. Fixe Lifte dauern eben. Wieder oben auf dem Berggrat erlangt geht es über eine schöne Carvingpiste runter zum berüchtigten steilen KSSL "Les 3 Fournéous".
Lifteinstieg KSSL "Les 3 Fournéous" von Montagner (kein Poma oder Montaz Mautino). Heute kein Raketenstart wie vor zwei Jahren, aber trotzdem fuhr sie zügig und nach der ersten kurve hebt man ein wenig ab, wobei die männliche Eier ein wenig platt gedrückt werden.
Oben angekommen entschieden wir uns zuerst für die rote Abfahrt "Chalvet" bis nach Montgenèvre. Zurück werden wir dann die dunkelschwarze "3 Fournéous" fahren. Im oberen Bereich war die Piste ein wenig unschön zu fahren, doch wie tiefer wir kamen, desto schöner wurde die Piste bis sie einfach perfekt zum carven bzw. rennen war!
Unten mit ein dicken Lach aufs Gesicht angekommen, fuhren wir wieder mit der 6EUB "Le Chalvet" (83) von Agudio hoch, wovon in 2013 die Gondeln erneuert wurden. Die Bergstation war früher eine Mittelstation mit Stationsdurchfahrt. Mittlerweile muss man als zweite Sektion die DSB "Le Chalvet Superieur" nehmen.
Bergfahrt DSB "Le Chalvet Superieur" (84) mit Blick auf soeben runtergefahrene Piste. Eine schöne Carvingautobahn! Leider war sie nur im oberen Bereich durch Triebschnee ein wenig unschön zu fahren.
Blick auf das französische Tal von Briançon nach L’Argentière-la-Bessée.
Jetzt wirds ernst... runter gehts auf der "3 Fournéous". Doch trotz Warnung war sie gar nicht so schlimm. Auch hier war der Schnee überrachent griffig. Die Buckel machten kaum was aus. Gefühlt war sie einfacher als die vorher gefahrene "Tretas" Buckelabfahrt.
Nach der dunkelschwarze Abfahrt kann man auf der blaue Piste "Pharo" einfach nur Vollgas geben. Und nein, in Frankreich sind blaue Pisten nicht zu flach... Dafür gibts ja die grüne Pisten. Traumhaft zum Carven!
Leider doch kurz eine falsche Abfahrt verpasst und müssen nun kurz Ziehweg fahren um zurück zum Lift zu kommen.
Jetzt sind wir wieder unten an der Kombibahn angekommen. Diesmal fahren wir aber auf die südliche Talseite mit der (leider) fixen 4SB "Le Templin" (82) hoch.
Oben angekommen wählen wir eine geschlossene rote Abfahrt runter ins Dorf von Montgenèvre.
Anfängerbereich von Montgenèvre. Nur schnell kreuzen um zum weiteren Kombibahn zu gelangen.
Kombibahn/Telemix "Les Chalmettes". Hier kamen auf 4 6er-Sesseln 2 8er-Gondeln. Selbstverständlich wählten wir auch hier wiederum den Sessel bei dem Wetter.
Nach der Kombibahn ging es rasant weiter zum KSSL "Le Querelay" (97), welche parallel an der 4SB Observatoire (103) verläuft. Wir wählten natürlich den schnellen Montaz Mautino-Schlepper statt der lahmen fixen Sesselbahn.
Zügig waren wir auch schon oben! Kuppelbare Stangenschlepper faszinieren mich immer wieder! Dazu konnte sich Graubündenfan auch immer mehr an den KSSL-Anlagen anfreunden.
Hinter der Bergstation endet das Skigebiet.
Blick rüber zur Bergstation der 4KSB "Les Gondrans", wo wir gleich noch sein werden.
Die Piste parallel an der KSSL "Le Querelay" fuhr zwischen ein paar Bäume in gemütliche Atmosphäre runter zur 4KSB.
Bergfahrt 4KSB "Les Gondrans" (105) von Poma.
Bergstation mit Turbo-Ausstieg am Col des Gondrans auf 2455 m.
Blick runter auf die vielen Pistenvarianten am Gondrans. Rechts gegenüber steht ein neuer 4SB "Le Crete" (104), was vor zwei Jahren noch ein sehr steiler KSSL war. Heute leider geschlossen, aber für uns auch nicht so wichtig. Wir haben am Nachmittag noch viel zu schaffen in Italien!
Durch die Crossstrecke ging es erneut runter zur Kombibahn Chalmettes, um danach wieder langsam zurück nach Italien zu fahren. Wir waren uns unsicher ob der Piste hinten am Colletto Verde (2560 m) nach Italien geöffnet war. Auf der interaktiven Pistenplan von Montgenèvre stand sie nicht drauf, auf unsere Pistenkarte von der Liftkasse jedoch schon. Vor zwei Jahren war sie aber auch gesperrt. Was tun? Den Rückweg über Col Boeuf würde uns noch viel Zeit kosten, und hatten noch unendlich viel vor, also wagten wir uns in der unendlich langen (1,8 km) fixen 4SB "Le Rocher de L'Aigle" (95). Wenn wir oben nicht hinten durch zurück nach Italien fahren können, haben wir wenigstens noch eine lange rote Abfahrt zurück nach Montgenèvre. So war der Gedanke...
Bergfahrt mit der 4SB "Le Rocher de L'Aigle" (95) von Poma. Zwar ist die Anlage lahm, aber führt wenigstens durch ein sehr hübsche Landschaft...
...quer durch ein kleines Couloir!
Blick zurück auf Montgenèvre und dem Couloir.
Heia! Unsere Verbindungspiste zurück nach Italien ist geöffnet! Kurze Zeit zum Feiern!

Blick rüber in der ferne auf unseren Startort: Sestriere! Könnt ihr es erkennen?

Blick runter auf die schwarze Piste 100 (Grand Charvia). Am Anfang ist sie sehr schön steil, unten wird sie gemütlich flacher, bis sie fast zu flach wird. Nur wo ist die 4KSB "Col Saurel"? Wir haben sie nicht gesehen, obwohl wir eigentlich an der Talstation vorbei gefahren sind...
Vielleicht waren wir um den Flachstück zu schaffen auch einfach zu schnell, denn schon sind wir wieder unten in La Coche. Zurück in Via Lattea!
Mit der 4KSB Serra Granet von Doppelmayr (mit Ausrüstung von Agamatic?) gehts wieder rasant hinauf zur Colle Bercha (2293 m). Doch wie kann man nur hier in der Mittelstation im flachen Teil aussteigen?! Manche Leute versteht man nicht...
Rückblick auf Mittelstation.
Oben auf der Colle Bercha angekommen haben wir unsere Montgenèvre Rundreise endgültig vollbracht! Jetzt gehts noch einmal rasant runter nach Sagnalonga, bevor wiederum viele Bahnfahrten auf uns warten. Die Piste war schön zum Vollgas fahren und da war mann dann auch schon unten.
Restaurant am Lifteinstieg für Talfahrt in Sagnalonga.
Die Abfahrt runter zur DSB war gesperrt, deshalb müssen wir mit der 4KSB wieder hinunter fahren. Ein komisches Gefühl mit Skier und Stöcke aufm Schoss zu sitzen. Der Lift ist nicht gerade flach und saust mit 5 m/s runter ins Tal. Immerhin schneller als die dazugehörige blaue Zick-Zackpiste, welche ich vor zwei Jahren gefahren bin und seeeehr flach war. Es gibt wohl auch eine schwarze Abfahrt, diese war aber damals vor zwei Jahren auch geschlossen, genauso wie heute.
Für die Talabfahrt mit der DSB Rafuyel muss man wiederum die Skier anschnallen. Dies war vor zwei Jahren genauso, denn es gibt hier keinen Talabfahrt. Nicht offiziell laut Pistenplan zumindest. Wir haben allerdings neue Netze gesehen und neu im Berg gebauten kurven für eine potentielle Abfahrt. Wird die Talabfahrt wieder reaktiviert?!
Klar war eins... auch die reaktivierte oder neugebaute (?!) Talabfahrt hatte viel und viel zu wenig Schnee um es überhaupt ansatzweise zu versuchen. Deshalb schön gemütlich mit der DSB runter.
Ankunft in La Comb (1360 m), unten im Tal. Ein kleines Schneehäufchen am Austieg genüge tun um sicher ohne Kratzer aussteigen zu können. Danach sollen die Skier umgehend abgeschnallt werden.
Doch noch nicht bevor der DSB gemütlich über die Strasse geschwebt hat...
Wir sind wiederum umgestiegen in der 8EUB "Ski Lodge" zurück nach Sansicario und fahren dabei wiedermal an der desolaten Bob und Rodelbahn der olympischen Spiele von 2006 vorbei.
Oben in Sansicario angekommen müssen wir ein kleines Stück rüberlaufen zur 4KSB "La Sellette" (37). Schaut von dieser Seite eher nach Saisonende aus, obwohl das Gras und die Luft noch lange nicht nach Frühling bzw. Sommer riechen.
Vor zwei Jahren gab es im Frühling an diesen Lift schon 10 min Wartezeiten, jetzt ist hier nichts los. Kein Wunder, fast alle Pistenvarianten sind geschlossen. Was aber offen hat, wurde wunderbar hergerichtet. Unsere erste Abfahrt heutmorgen hier runter war Traumhaft Genial, ich kann es nur nochmal wiederholen.
Blick zurück nach Sansicario.
Bergstation 4KSB "La Sellette" von Doppelmayr, hat wiederum das Stationsdesign von Agamatic?!
Eine noch Top in Schuss gebliebene Piste brachte uns zum nächsten 4KSB um zurück zur Monte Fraiteve zu kommen. Das hier ist der 4KSB "Roccia Rotonda" (36), eine Leitner-Anlage.
Blick auf Liftstrecke zurück. Links gegenüber kann man die Pisten von Sagnalonga erkennen und leicht oberhalb der Bildmitte Montgenèvre.
Weiterfahrt mit der Doppel-SL "Fraiteve". Die linker Seite ist einfacher beim Ausstieg, damit man sofort richtig für die nächste Pisten steht, ansonsten muss man durch ein Tunnel etwas hochkraxeln.
Blick auf die Pisten von Sestriere. Oef... da müssen wir später auch noch alles fahren. Die Zeit rennt uns davon!!
Zeit für ein Bildvergleich mit heute morgen. Immer noch traumhaftes Wetter und die Pisten sind weiterhin noch sehr gut in Schuss!
Oben am Monte Fraiteve angekommen, also fast oben (Förderband benötigt man nicht), geht es auf der schwarze "25 bis" runter in ein kleines Zwischental, was die Verbindung darstellt zwischen dem Teilgebiet von Sansicario und Sauze d'Oulx. Wäre hier der DSB "Colo" (12) als Rückbringer zu, kann man von Sauze d'Oulx nicht mehr zurück nach Sestriere oder Sansicario kommen. Da der blaue Piste von Monte Fraiteve runter nach Sauze d'Oulx (und Sestriere) geschlossen war, müsste man die schwarze Abfahrt nehmen. Dafür wurde auch im ganzen Skigebiet gewarnt, da die DSB nicht talwärts befahren werden darf. Sogar morgens in Sestriere hatte den Pistendienst uns davor gewarnt, aber hey, ne schwarze Piste für nen Schweizer und Niederländer?! Kein Problem!


Bergfahrt mit der 4SB "Chamonier" (11), ausnahmsweise in Italien mal eine Poma-Anlage (wie einiges in Sauze d'Oulx). Aber wem interessiert es... ist ja ne lahme Anlage. Hauptsache die dazugehörige Piste sieht am Nachmittag immer noch gut aus!
Oben am Col Basset (2424 m) angekommen fahren wir auf Vollgas rüber zum andere Ende des Skigebietes am Punta di Moncrons (2507 m). Quer an viele andere Pisten vorbei, die runter nach Sportinia und Sauze d'Oulx führen, kommen wir an der 3SB "Cote Faure" (4) an.
Der Skihütte "Clot Bourget" im unteren Bereich der 3SB Cote Faure sorgte mit ein wenig lauteren Musik für ein wenig Partylaune
Während der Bergfahrt fährt man am stillgelegten Schlepper mit grösseren Stützen vorbei.
Auch der Ausblick über das Tal in Richtung Bardonecchia und Fréjustunnel samt Autobahn ist hieroben sehr hübsch!
Oben angekommen wollten wir rasant über der rote "33 bassa" runter nach Sauze d'Oulx fahren. Eine herrliche breite Carvingspiste, welche eine menge Freude bereitete, bis sie doch auf einmal zum Schlepper führte und dann beendet war. Also müssten wir mit dem SL "Tuassieres" wieder den Berg hoch und über eine Querverbindung runter. Flach war die Querverbindung jedoch keinesfalls und schon waren wir auf der Hauptpiste runter nach Sauze d'Oulx. Erneut ein wahrer Genuss und das am späteren Nachmittag!
Zwischenstation Clotes, wo der gleichnahmigen 4SB (1) von Doppelmayr ausm Dorf rauskommt und der 4KSB "Lago Nero" (2) von Poma erneut weiter auf dem Berg nach Sportinia führt. Hier war kurz etwas mehr los, aber man könnte die Menschen gut umfahren.
Schlusshang "52 alta" runter ins Dorf. Der Schnee war weiterhin noch sehr gut zu fahren. Wir fuhren jedoch nicht bis ins Dorf hinunter, sondern wählten links den Abzweig um über ein kleiner Ziehweg auf der Piste weiter runter zum tiefsten Punkt in Jouvence Aux zu fahren.
Unterwegs kommt man noch die 4KSB "Sportinia" (7) von Poma vorbei, welche wiederum zum gleichnamigen Bergweiler/Station führt. Wir wählen jedoch den noch tieferen 4KSB und fuhren auf Vollgas über eine schöne Piste ("Gran Pista Alta") durch den Wald bis nach Jouvence Aux. Ein Wahnsinn wieviel Kapazität und Möglichkeiten es hier gibt um wieder in Sportinia zu gelangen!
Blick zurück auf die Talstation. Unten konnten wir sofort wieder einsteigen in den 4KSB (10) von Leitner, welche über Sinas leicht oberhalb von Sportinia führt.
Sieht hier eher nach Winteranfang aus... Und wer lässt seine Skier runterfahren?! Die Piste runter ist ausgezeichnet!
Zwischenstation Sarnas mit Zwischeneinstieg.
Blick zurück auf Sarnas
Oben angekommen fuhr eine kurze Piste wiederum nach Sportinia wo wir unsere vorletzte Lift in Sauze d'Oulx benötigten um wieder zurück nach Sestriere zu kommen. Und dann kurz das:
Unsere einzigste Warteschlange des Tages! Wartezeit? 4 Minuten. Aber Mensch, nach alle den direkten Einstiege war das ein kurzer Enttäuschung. Wir fahren heute verwöhnt, obwohl es ja Samstag am Ende der Weihnachtsferien ist!

Blick hoch auf die Strecke der 4KSB "Rocce Nere" (8), auch von Poma. Irgendwie macht Sauze d'Oulx ein wenig alles auf französisch, obwohl es hier und da auch Leitner gibt. Die Sessel sitzen trotzdem eigentlich ziemlich bequem. Während der Bergfahrt sassen wir neben zwei Holländerinnen. Sie waren hier erst seit 11 Uhr mitm Nachtbus angereist und wollten wissen wo es ne schwarze Piste gibt. Aha, das kenne ich aus Winterberg... Kann manchmal schief laufen.

Oben angekommen ging es nichts wie runter zur DSB "Colo" (12) um wieder auf dem Monte Fraiteve zu gelangen. Wir hatten leider schon vom Liftmitarbeiter erfahren, dass die Verbindungspiste bzw. beide Talabfahrten von Monte Fraiteve runter nach Sestriere geschlossen seien und wir mit der 8EUB, womit wir am frühen morgen als erste hochgefahren sind, wieder runter fahren müssen. Schade... aber generell haben wir heute eigentlich nichts zu klagen. Also auf gehts!
Bergfahrt DSB "Colo". Interessant ist die Trassierung der Kurvenschlepper "Rio Nero". Insbesondere das Spannfeld für den talwärtsfahrende Teller.
Am Monte Fraiteve angekommen konnten wir sofort mit der 8EUB runter ins Tal fahren. An der Mittelstation sahen wir dann doch auf einmal Skifahrer. War dann doch irgendwo eine Piste bis Mittelstation geöffnet? Wir wissen es leider nicht. Die Spannung in der Gondel steigte, wir hatten stress. Wir hatten noch 45 Minuten Zeit um einmal quer über die Pisten in Sestriere zu fahren und sowohl Teilgebiet "Monte Sises" als "Ranchetta" ab zu klappern. ski-chrigel Tempo war angesagt!

Das Tempo konnten wir leider mit der ersten Lift in Sestriere nicht halten. Die 4SB "Garnel" (30) von Doppelmayr braucht man um unten von der 8EUB wieder ins Skigebiet zu kommen, denn die Talstation der 4KSB "Cit Croc" (28), hier Bergstation rechts im Bild, lag leider zu hoch. Die 4SB Garnel hatte zwar einen Zwischenausstieg, aber das war leider auch nicht schneller gewesen.
Trotz der lahmen Vorgängerlift waren wir zügig in den nächsten langen Sesselbahn unterwegs, die 4KSB "Banchetta" (19) von Leitner. Sie führt auf den Banchetta (2555 m) hinauf. Allerdings war es für den steilen SL "La Motta" samt schwarze Piste zu spät. Diese schliesste bereits um 16 Uhr, und wir waren zu spät dran. Trotzdem hatten wir kurz noch Hoffnung, da der Schlepplift noch länger lief, aber sie wurde dann abgeschaltet, obwohl noch jemand in der Lifttrasse war. Schade...
Beim runterfahren vom 4KSB Banchetta in Richtung Borgata (1840 m), kommt man an der Bergstation von der 4KSB "Nuova Nube" (18) vorbei. Wir fuhren rechts runter ins Tal über eine herrliche Autobahncarving Piste, welche noch Top in Schuss war (leider keine Bilder davon geschossen wegen Zeitmangel).
Unterwegs schiessen wir die Bergstation der Pendelbahn (14) aus Pragelato vorbei. Leider haben wir für die schöne Waldpiste runter nach Pragelato keine Zeit mehr. Dort unten soll es wohl noch ein kleines Teilgebiet geben, welche nicht auf dem Pistenplan eingezeichnet ist und möglicherweise auch nicht im Skipass inkludiert ist. Der Pendelbahn gehört aber zu Via Lattea und zum Ticketverbund.
Bald unten! Graubündenfan bekam zuerst das Schrecken, weil er eine geschlossene Sesselbahn sah, dies war jedoch den fixgeklemmten Auslastungsbahn 4SB "Nube d'Argento", nicht aber die hier im Bild abfotografierte 4KSB "Nuova Nube". Gegenüber am Berg kann man gut sehen, dass die blaue Talabfahrt von Monte Fraiteve runter nach Borgata bzw. Sestriere unmöglich geöffnet sein könnte.
Bergfahrt mit der 4KSB "Nuova Nube" (18) samt Pistenvarianten, leider noch nicht alle geöffnet. Auch hier hatte der Lift schöne 5 m/s drauf!
Oben angekommen ging es nochmal rasant runter, doch nicht bevor Graubündenfan dieses Bild vom Abend geschossen hat. Es war 16.38 Uhr und wollten gerne noch kurz auf dem Berg gegenüber, damit wir wenigstens alle KSB-Anlagen in Sestriere auch gefahren sind. Also runter auf der breite Carvingautobahn! Was für ein Spass, aber dank ein paar Buckel im unteren Bereich auch ein Stress zugleich!
Unten ging es diesmal zur Rückbringerbahn von Borgota nach Sestriere. Es gab Auswahl zwischen eine 4KSB und 4SB... beide Anlagen liefen und wir staunten uns nur wieso Menschen sich nur für eine lahme Liftanlage entscheiden können, obwohl parallel eine zügige kuppelbare Anlage am gleichen Hang hinauf fährt und sogar eine besser platzierte Bergstation hat. Manche Menschen kann man einfach nicht verstehen.
Rückbringerbahn 4KSB "Trebials" von Leitner, zurück nach Sestriere. Es war 16.42 Uhr, vielleicht schaffen wir es ja noch bis 16.45 mit der letzte Fahrt auf Monte Sises hoch!
Dahinten quer über der Anfängerpiste hinter am Schlepper vorbei müssen wir hin zur Talstation... oeweha... Stress!

Geschafft!


Blick zurück auf Sestriere. Das runde Gebäude steht markannt in die Landschaft und konnten wir heute sogar oben aus dem Skigebiet von Montgenèvre sehen.
Blick auf die Bergstation der 4KSB Trebials wovon wir soeben kamen und weiteren Blick auf den Banchetta, samt KSB-Anlagen und SL zur Monte Motta (2823 m).
Ausblick von der Bergstation "Cit Croc"
Feierabendstimmung!

Die letzte Abfahrt des Tages runter zur 8EUB und Parkplatz wurde genussvoll absolviert. Unten am Parkplatz klatschen wir ab... Einfach ein genialer Tag mit 'perfekter' Planung!
FAZIT
Für den bescheidenen Schneeverhältnissen hat Via Lattea fast alles rausgeholt was drin war. Insbesondere in Italien perfekt präparierten Pisten, das meiste auch in Frankreich, grossenteils sogar bis zum Schluss schön und griffig zu fahren! Dazu perfektes Kaiserwetter: Nicht zu kalt, nicht zu warm! Unsere Ziele würden erreicht, das ganze Skigebiet wurde an einem Tag abgefahren. Nur einmal hatten wir eine kurze Wartezeit, ansonsten einfach überall sofort einsteigen, im seltenen Fällen mal 1-2 Sessel warten. Wenn wir nicht wussten, was uns am nächsten Tag erwarten wurde, hätten wir gesagt: Dies kann am Wochenende nicht mehr getoppt werden, aber wir sollten eines besseren belehrt werden. Freut euch auf die Fortsetzung!
Für mich war es bisher mein bester Skitag der Saison und für Graubündenfan die Zweitbeste nach Zermatt. Die Verbindung zwischen das Hauptgebiet (Sauze d'Oulx, Sestriere, Sansicario) und das Teilgebiet Claviere (IT) mit Anschluss auf Montgenèvre (FR) ist ein wenig unschön gelöst, aber damit kann man sicherlich leben. Auch die Anzahl der fixen Sesselbahnen sind manchmal etwas nervig, dafür laufen die kuppelbare Anlagen immer ungedrosselt auf 5 m/s, was der Zeitverlust wieder ausgleicht. Dazu noch die schöne und zügige KSSL-Anlagen in Montgenèvre und die absolute Vielfalt an Panoramen und Pisten im ganzen Skigebiet. Wir beiden werden Via Lattea sicherlich in Zukunft nochmal besuchen!
Zufrieden fahren wir mit dem Auto die SP23R von Sestriere, samt einige Schlaglöcher, runter nach Cesana um von dort aus über dem Montgenèvrepass nach Briançon zu fahren. Graubündenfan merkt nochmal zurecht auf wie weitläufig das Skigebiet ist und wie weit wir am heutigen Tag gefahren sind. Schon beeindruckend. Das weitere Abendprogramm erfährt ihr dann im nächsten Bericht, dann aus Frankreich.
