Endlich schaffte ich es mal wieder, mich im Allgäu auf die Socken zu machen, um ein paar verbliebene Schlepplifte abzuklappern. Ich hatte am Freitag, den 03.06.2011 frei genommen und mich in meinen Heimatort begeben. Fernab vom üblichen „Jagdrevier“ in Oberbayern und dem nördlichen Tirol, setzte ich meine Mitte November letzten Jahres begonnene „Allgäuer Schleppliftsafari“ fort.
(Bilder vom ersten Teil gibt es hier.)
[Edit: Auch hier müssen irgendwann in den 20ern

Gegen halb zehn erreichte ich den kleinen Ort Sulzberg südlich von Kempten, wo noch einer jener selten gewordenen Einzellifte der „ersten Reihe“ steht. (So wie der Wolfsberglift in Siegsdorf, der Ödberglift in Gmund oder der Teisenberglift an der A8...)
Jene schon weitläufig abholzten Anlagen entstammen noch der Zeit, als man auf jeden Hügel, der nicht bei Drei auf den Bäumen war, mit einen Lift erschloss.
Hier hat sich also noch einer gehalten. Im Allgäu hat es noch ein paar dieser „Hügellifte“. Weiter in Richtung Oberstdorf hat jener durch warme Winter und dem Hang zu großen Gebieten geborene Virus leider auch schon gewütet – doch dazu ist ein Teil III in Planung, den ich am Tag danach in Anbetracht des schwülwarmen Wetters und der etwas verspäteten Heimkehr von der Kneipe spontan verschob, den piepsenden Wecker abstellte und bis Mittags ausschlief. Doch zurück zum Freitagmorgen und dem Lift in Sulzberg.
Zoom in Richtung Kempten. Zwar befand sich hinter meinem Rücken das obligatorische Bauernhaus, das als Herberge für die Liftwachen dient, doch anscheinend war man hier zu faul, den Fremdling wieder zu verjagen. Zwar spürte ich kritische Blicke im Kreuz, doch niemand schrie mir hinterher, wie noch Wochen zuvor am Peißenberg.
Weiter unten sieht es ein bisserl LSAP-mäßig aus. Ob dieser Lift nicht etwa auch davon befallen ist? Vielleicht weiß da jemand aus der direkten Umgebung mehr.
Sie waren der Grund, warum ich einen kleinen Umweg (Jetzt weiß ich, wie es Zottel an der Steinbergalm damals erging...) auf dem Marsch die Trasse nach unten einlegen musste. Irgendwie begrüßten die mich bei meinem Näherkommen einfach zu stürmisch, so dass ich ängstlicher Städter lieber schnell einen Bogen einschlug.
Kaum stand ich hier und knipste, kamen sie auch schon wieder angelaufen. (Den Weg vom Ort nach oben war ich übrigens über eine Straße und einen Wanderweg abseits vom Lift gegangen. Ich kannte mich nicht aus und hatte von der Kirche aus, wo ich mein Gefährt parkte, einfach grob die Richtung eingeschätzt. Glücklicherweise konnte ich am Hügelkamm oben dann quer hinüber bis zur Bergstation laufen.)
Ein schöner Hang – für einen winterlichen Zwischenstop (wenn der Lift also wirklich noch läuft!?) wäre ich hier jederzeit zu haben.
Eine Fliege und mal wieder der Blick in die Vergangenheit, als es mich noch nicht gab und die Liftstützen noch rot gestrichen waren...
Gruß an die Pistenraupenfans...
Leider konnte man hier nicht mehr sehen.
Zoom gegen die Sonne – hier habe ich mal gewonnen...
Darum die Schüsse! Und ich dachte schon, die hätten mir gegolten. War der Bauer, der jetzt bei Stütze 2 liegt, doch unschuldig gewesen...
(Die Talstation ist übrigens unbewacht. Ich hatte schon befürchtet, auch hier auf ein Gehöft zu treffen.)
Der nächste Lift, den man auch von der A7 aus sehen kann – Schlepplift Gehrhalde zwischen Oy-Mittelberg und Petersthal (den dortigen Seillift habe ich weggelassen).
kein LSAP

[Edit 2020: mittlerweile leider schon]
Netter, kleiner Lift – auch mal was für eine Wintersafari.
Hier bereute ich es, dass ich meine Jacke im Auto hatte liegen lassen. Es sah nach Regen aus (kam aber keiner) und ein kühler Wind wehte. Aber so war ich wenigstens allein auf weiter Flur.
Schaut nach Kurzbügler aus, da kein Niederhalter zu sehen ist.
Der Steilhang kam mir gerade recht. Oben fror ich dann nämlich nicht mehr.
Im Hintergrund ist die A7 zu sehen, die neuerdings bis zum Grenztunnel reicht. Nesselwang wird’s freuen.
Ober verläuft der Lift sehr flach.
Ich ließ die Kirche im Dorf...
Hier kommt er vom Steilstück rauf.
Mein nächstes Opfer – der Elegglift in Faistenoy, der sehr versteckt in der Pampa liegt. Die Leute im Dorf werden sich schon über den „Touri“ mit Münchner Kennzeichen gewundert haben, der x-mal seine Runden drehte. Am Lift selbst wiederum war man ungestört und so unternahm ich wieder eine kleine Wanderung nach oben.
Alter Antrieb. Wie der sich wohl anhört?
Dass es hier doch nicht regnen würde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht.
Scheinen noch T-Masten der älteren Generation zu sein.
Ein kleiner, kurzer Hang.
Hier hat wohl der Liftler zu heftig niesen müssen...
Trasse des Lifts vom Ausstieg aus...
Die Stadelheim-Perspektive...
Zoom Richtung Oy-Mittelberg. (Hoffentlich stimm'ts – ich kenn mich in diesem Eck des Allgäus nicht im Detail aus. Erst auf der B310 wurde es wieder besser...)
Umlenkung vorm Wald. Irgendwie herrschte hier oben eine düstere Stimmung. Aber das ist noch nichts gegen die Bergstation der LSAP-Sesselbahn (ESL) in Reit im Winkl. Die steht mitten im Wald und als ich dort im November 2009 knipste, sah ich aus den Augenwinkeln, wie jemand aus dem Fenster des leerstehenden Gebäudes herausschaute. Da verzog ich mich dann lieber wieder schnell...
Ziel Nr. 4 an jenem Tag – der alte Leitnerschlepper „Bichllift“ in Wertach. In meiner Kompasskarte ist der noch eingezeichnet und daneben steht „Lift derzeit außer Betrieb“ - das kenn ich noch von der DSB Geigelstein, die wenigstens wieder vom LSAP-Virus geheilt worden ist. (Die Fahrt kann man wirklich nur jedem Fan empfehlen!) Ganz im Gegensatz zu diesem armen Kerl, dessen Leiche man wenigstens noch liegen gelassen hatte, was den gemeinen LSAP-Fan freilich Freude bereitet...
Hier gibt es noch interessante Bilder und Fotos aus dem LSAP-Forum, wo auch noch Bilder des Vorgänger-Schleppers gezeigt werden, der bis in die 60er Jahre hinein mittels Holzstützen nach oben führte und dessen Talstation noch ein bisserl weiter unten gestanden haben muss. Tja, da wäre es eigentlich „Tradition“ gewesen, den alten Leitner nach seinem Ableben um 1989 durch einen modernen T-Mastenlift zu ersetzen.
Zoom hinein ins LSAP...
Besser geht’s nicht.
Der Deckel stand offen und gab interessante Blicke frei...
R.I.P. Bichllift
Könnte auch in Italien aufgenommen worden sein...
Da die Tür sperrangelweit offenstand, erlaubte ich mir, das Innere der Hütte abzulichten.
Das WC benutzte ich nicht...
1988 – da müsste man nochmal zurück dürfen...
Fehlt bloß noch eins von Piz Buin...
Blick auf die so 500m lange Trasse. Oben nach dem Steilhang geht es noch ein Stück weiter – ich bin aber außen rum gelaufen, weil da Kühe und Zäune den Weg vesperrten.
Nebenan stand die Tür auch offen.
Wenn der Besitzer wüsste, was für Schleppliftfreaks es hier im Forum gibt – mit Ebay könnte der sich die Entsorgung sparen und noch ein paar Scheinchen dazu verdienen.
Aus den 80ern oder auch schon 70ern...
Aus den 60ern...
Stöcke vom Opa noch...
Ein alter Holzbügel – vielleicht noch vom Vorgängerlift.
Wieder zurück am Lift.
Zweifellos das Highlight des Tages. Bislang kannte ich den Schlepper nur vom Vorbeifahren. 2006 oder 2007 hab ich mal von weiter weg ein Bild gemacht und seitdem wollte ich ihn mir immer mal wieder genauer ansehen.
Lift mit Wertach im Hintergrund.
Hier blieb ich dann auf dem Weg und lief erst mal ein Stück um den „Bichel“ herum, um zur Bergstation zu gelangen. Ach, auch hier war es angenehm in Sachen Schleppliftfotografiererei – keine Aufpasser in Sicht!
Die gehören zum Allgäu dazu...
Kein LSAP-relevantes Objekt, sondern nur ein interessantes Fotomotiv.
Die Umlenkstation...
Irgendwie hielt sich das Wetter – später kam dann wieder die Sonne raus.
Die besten Zeiten sind vorbei...
Daran hielt ich mich...
Auch hier erstrahlten die Stützen einst im Rostschutzrot...
(Außer dem Kolbenalmlift und der obersten Stütze des Steckenberglifts II kenn ich keine mehr mit roter Bemahlung. Außer vielleicht noch der auf der Zugspitze – SL Weißes Tal – da kommt die alte Grundierung mittlerweile auch wieder zum Vorschein.)
Ein Vogelhäusle auf der Stütze?
Oder war der Liftler hier nur nicht gerade ein Basketballspieler?
Der Bichllift von der Kante des Steilhangs oben aus.
Zoom
Noch ein letztes Bild aus Wertach, ehe ich meinen Gaul sattelte und weiterzog...
Weiterfahrt zu den Schleppern am Grünten? Ich entschied mich dagegen, denn ich wollte dort eh im Winter nochmal hin und auch in Wagneritz hatte ich die alte Lifttrasse schon besucht. (Damals standen auch noch die Kammereggschlepper.) Vielleicht bei Teil V...
Die Buronlifte ließ ich auch aus – aber im Winter muss ich da einfach wieder hin. Ein total nettes, kleines, uriges Schigebiet mit einem 1,4 km langen, Kurven-Gittermastenlift vom Tal herauf und einem total steilen Gittermastenlift als 2. Sektion, dessen Piste nicht mal präpariert ist. Schifahren wie in den 60ern...
Talstation des LSAP Hotzenlifts in Unterjoch – müsste ein Pendellift gewesen sein.
Scheint auch schon seit einigen Jahren LSAP zu sein – so wie die Trasse zugewachsen ist. Ich ließ eine Wanderung nach oben sein und machte noch einen Abstecher zum Sonnenhanglift auf der anderen Seite des Hügels.
Kurz vor der Grenze steht noch mitten in der Pampa dieser Schlepplift. Leider wurde hier gerade das Gras gemäht und so konnte ich nicht ungestört nach oben wandern. Aber, so weit ich mich erinnere, ist der Lift im Winterforum ja schon ganz gut dokumentiert worden.
Ich überlegte noch, ob ich es nicht einfach darauf ankommen lassen sollte – aber irgendwie war ich in jenem Moment gerade etwas müde und aufgrund des aufreißenden Himmels war es auf einmal recht warm und schwül geworden. So stieg ich wieder ins Auto und fuhr weiter...
Die Wiedhaglifte in Oberjoch. Schöne, steile Liftanlage...
Hier bin ich zuletzt im Dezember 2008 hochgefahren – leider hatte ich an jenem Tag keine Kamera dabei.
Auf gleicher Trasse gab es früher einen Gitterportalmastenlift (und davor einen Holzstützenlift, wenn ich recht gelesen habe irgendwo im Forum...), von dem in den alten Schiatlanten noch Fotos zu sehen sind. Die alten Stützen hat man dann als Unterbau für die Abwurframpen an den Bergstationen oben verwendet. (Sieht zumindest nach alten Schlepperstützen aus.)
Hier war es nicht möglich, „mal schnell“ die Trasse hochzulaufen.
Vmtl. die alte Talstation des Gitterportalmastenlifts.
Schleppliftzugang im Sommerschlaf...
Die Grenzwieslifte kurz vor dem Ende der Zivilisation (Spass

Die scheinen ja noch mit Diesel zu laufen. Der linke Lift müsste lt. alten Pistenplänen kürzer gewesen sein – heute reicht er bis auf die gleiche Höhe wie sein „Bruder“ hinauf.
Trasse des alten Gundlifts, der oben sehr steil verlaufen ist. 1990 bin ich ihn noch gefahren – ein einziges Mal genau! Hatte, glaube ich, blaue Schleppstangen, Portalmasten und die Talstation rechts im Bild ist heute eine Einkehrhütte mit Übernachtungsmöglichkeit. 2008 hab ich da noch mit meiner Schwester ein Bier getrunken und sie hat sich sogar auch noch an den alten, steilen Schlepper erinnert...
Rechts oben im Bild auf der freien Wiese stand der 2001 zusammen mit dem Gundlift abegtragene Iselerlift, ein steiler Gitterportalmastenschlepper im Winter und ein ESL im Sommer. (Ab den 40ern stand hier ein Holzstützenlift, der dann ersetzt wurde.) 1990 stand er wegen Lawinengefahr leider still und ich hab mir damals noch gedacht, dass ich den unbedingt mal fahren möchte. Leider ist da wie bei so vielen Kindheits- und Jugendträumen nichts daraus geworden.
Auch schon lange in Planung und Gott sei Dank noch kein LSAP...
Der große Spiesserlift zwischen Ober- und Unterjoch. Genau was für mich – nicht nur wegen des Namens...
Rechts vom großen Spießer verläuft der kleine...
Schaut aus, als ob den einer im Sommer benutzt hätte...
Im Anschluss daran unterbrach ich die Allgäuer Schleppliftsafari kurz, um einen Abstecher ins österreichische Jungholz nebenan zu unternehmen.
Bericht hier:
viewtopic.php?f=52&t=39693
Auf dem Rückweg suchte ich noch die Gegend südlich von Görisried ab, denn dort soll es auch mal einen Schlepper gegeben haben. In meinen alten 80er Jahre Schiatlanten hat es immer so Allgäuliftpanoramen drin, welche dort einen Schlepper zeigen. Hier wäre eine Möglichkeit an einem Hang neben einem Kieswerk – oben ein futuristisches Liftlerhäusl. Aber vielleicht auch ein Wachturm, denn weiter hinten erschien ein abgezäunter Bereich mit weißen Hinweistafeln, so dass ich lieber wieder Kehrt machte.
Ein Stück weiter südlich vielleicht? Also direkt bei Görisried kann er nicht gewesen sein, denn dazu ist die Gegend einfach zu flach. Da werde ich halt noch weiter suchen müssen...
Oder weiss jemand vom Forum was darüber? Um den Auerberg herum (Stötten, Lechbruck, Bernried müssten auch noch Lifte gestanden haben – zumindest die letzten beiden waren/ sind Seillifte, wenn mich nicht alles täuscht. Unterhalb der Ruine Falkenstein ist auch noch einer eingezeichnet. Vor Füssen gab es mal den Seillift am Galgenbichl, bei der Ruine Eisenberg einen Pomalift...