Als kleiner Auszug aus unserem Expeditionsbericht nun ein etwas seriöseres Auftreten da dieses Highlight selbiges verdient hat.
Nach unseren morgendlichen Fahrten in Wuppertal ging es über Remscheid Richtung Burg - Genauer zum Schloss Burg und der ältesten noch erhaltenen Doppelsesselbahn Deutschlands!
Die Talstation dieses wunderschönen Liftes aus dem Hause Weigmann aus Oberstdorf liegt in der Hasencleverstrasse (Wiederum eine noch heute existierende Maschinenfabrik die in Düsseldorf residiert - Danke an ThomasZ für den Hinweis, dass es sich dabei um die Remscheider Hasenclevers handelt! Trotzdem werde ich der Verbindung der beiden noch auf den Grund gehen). Bezüglich der Verbindung der beiden Firmen (Herr Weigmann starb ja leider 1956) konnte ich bisher leider nichts in Erfahrung bringen werde es aber weiter versuchen.
Wir machten uns erst einmal rund um die Talstation auf den Weg um uns dieser 1952 erbauten Anlage die mit 91 Höhenmetern auf 250 Meter Länge sehr steil ist (vor allem wenn man die Flussquerung und das Flachstück am Ende herausnimmt) behutsam zu nähern.
Die durchaus resolute aber auch freundliche Dame an der Talstation gab uns erstmal eine Einweisung wie man so eine Sesselbahn zu benutzen hat (Rucksäcke vor etc.) was aber bei dem eigentlichen Zielpublikum kein Wunder ist!
Erst einmal schwebt man ganz gemütlich über die Wupper um dann mit dem Niederhalter in den steilen Anstieg zu starten
Die Fahrt ist trotz der Geschwindigkeit von 0.65m/s nicht besonders lang aber dafür sehr idyllisch
Langsam nähern wir uns der Bergstation - Quasi der ersten Tunnelstation Deutschlands?
Drinnen erwartete uns dann eine freudige Überraschung denn der Maschinist und Betriebsleiter in Personal der die Anlage zusammen mit seiner Frau (der Dame an der Talstation) betreut gab uns kaum das wir ihm erzählt hatten, dass wir Kollegen sind "freie Hand" in der Station herumzugehen und zu fotografieren. Ausserdem entspann sich ein sehr nettes Gespräch über die Besonderheiten der Anlage, dies und das und das Leben als Seilbahner. Gleichzeitig managte er die weniger seilbahnerfahrenen Gäste mit Bravour und hatte für jeden einen netten Spruch übrig!
Früher wurde die Anlage über einen "normalen" Ward-Leonard-Satz angetrieben. Heute hingegen verfügt sie über eine ganz spezielle technische Besonderheit! Links im Bild sehen wir einen Drehstrommotor der noch ganz klassisch über Widerstände geregelt werden kann. Dieser treibt in einen Gleichsstrommotor ein, der wiederum über eine Welle mit Bremsscheibe (und Backenbremse) ins Getriebe eintreibt.
Da der Drehstrommotor allerdings deutlich stärker ist als der Gleichstrommotor und dieser inzwischen über eine Thyristorensteuerung geregelt werden kann wird heutzutage nur noch der Gleichstrommotor betrieben und der Drehstrommotor als Teil dieses "umgedrehten" Ward-Leonard-Satzes wird leer mitgetrieben.
Sollte einmal der Notantrieb (links klein im Bild) nötig sein kann die Kappe am Drehstrommotor abgenommen und mittels Schnellkupplung eine Riemenscheibe + Keilriemen aufgelegt werden.
Durchaus ein sehr spannendes Konzept!
Wer übrigens anhand obigen Bildes denken mag, dass bei der Bahn alles im Eimer ist, ist völlig auf dem Holzweg! So werden einfach Sachen zwischen Tal- und Bergstation hin und her geschickt!
Bevor wir uns nun von der Bergstation aufmachten etwas zu essen zu suchen ging es noch einmal vor die Station
Der Essensstand befindet sich praktischerweise gleich oben auf der Station (es gibt noch mehr für alle kulinarischen Geschmäcker hier oben aber wir können das Essen uneingeschränkt empfehlen wie man gleich sehen wird)
Auch hier entspann sich noch einmal ein sehr nettes Gespräch mit dem Betreiber, daher nochmal ein Bild der "Frittenschmiede". Wenn ihr mal oben seid schaut vorbei!
Das eigentliche Schloss wird noch bis 2026 renoviert daher gingen wir nur ein wenig im kostenlosen Aussenbereich herum und beschlossen lieber nach Abschluss der Renovierung wiederzukommen wie uns auch geraten wurde.
Kurz vor Ende der kleinen Runde kamen wir dann auch noch einmal unter der Seilbahn vorbei
Dann aber wurde es aber nach der Verabschiedung am Berg Zeit ins Tal zu fahren, denn es standen noch weitere Ziele bevor!
Dann ging es noch einmal zurück über die Wupper und der Talstation zu!
Auch hier gab es noch einmal eine nette Verabschiedung und noch etwas lustiges zu sehen: Eine Gruppe (vermutlich) unbegleiteter Flüchtlinge trat zusammen mit einer Begleitperson zur vermutlich ersten Seilbahnfahrt ihres Lebens an - Die Angst stand so manchem ins Gesicht geschrieben. Die Begleiterin bat dann die Liftwartin ihnen zu erklären welche Regeln zu beachten sind und wie sie sicher am Berg ankommen was sie resolut aber gleichzeitig freundlich tat so, dass schlussendlich die ganze Gruppe einstieg und ohne Langsam- oder gar Abschaltung sicher am Berg ankam. Sicher ein besonderes Erlebnis.
Und auch für uns war es ein besonderes Erlebnis, da die Freundlichkeit aller Personen am Lift und in der Gastronomie derart auffallend war, dass wir diesen Besuch in bester Erinnerung behalten werden und vielen Kollegen in anderen Gebieten nur raten können sich einige Scheiben abzuschneiden.
Schlussendlich bleibt mir und auch (denke ich in derem Sinne) meinen Mitreisenden (die womöglich auch noch ein paar eigene Eindrücke beitragen werden) nur ein ganz herzliches Dankeschön an das überaus freundliche und kompetente Personal der Seilbahn Burg, deren Geschäftsführung (die spontan ans Telefon geholt wurde um uns vorzustellen) und den frittierenden Krankenpfleger mit dem perfekten Schaschlik!
Wir kommen wieder wieder!
Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Da bin ich gestern auch noch vorbei gefahren
Seit 1903 trägt die Straße den Namen der Remscheider Fabrikantenfamilie Hasenclever. Bis in die 70er Jahre noch mit dem Vornamen Moritz, Ehrenbürger der ehemals selbständigen Stadt Burg an der Wupper.
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Wieso hat die Bahn einen Polig Antrieb?
Übrigens wurden die Antriebsstationen von Polig schon in den 50ern so gebaut.
Die Walmbergbahn (ex) in Reit im Winkl hatte sogar eine Handkurbel als Notantrieb bei der 4 Mann kurbeln konnten wie Blöd.
Kurz vor dem Abbruch der Anlage wurde dann noch ein Elektrischer Notantrieb eingebaut...
Übrigens wurden die Antriebsstationen von Polig schon in den 50ern so gebaut.
Die Walmbergbahn (ex) in Reit im Winkl hatte sogar eine Handkurbel als Notantrieb bei der 4 Mann kurbeln konnten wie Blöd.
Kurz vor dem Abbruch der Anlage wurde dann noch ein Elektrischer Notantrieb eingebaut...
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Der Hersteller Weigmann starb ja 56 - scheinbar hatte man mit dem originalen Ward-Leonard auch sehr viele Probleme so, dass man sich dann an einen renommierten Hersteller gewandt hat um dem Problem Herr zu werden - Die Pohlig-Station dürfte ja auch (durch deine Aussage zusätzlich untermauert) so eine Art frühe "Baukastenstation" gewesen sein die sehr zuverlässig lief.
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Ja die wurden so ja ewig gebaut.
Die Predigtstuhl, die auf dem Rauschberg, die ehemalige Steinbergbahn (Ruhpolding), Stadtbergbahn Reichenhall, die auf dem Wallberg..... hatten alle die komplett Identischen Antriebe. Einzige Unterschiede sind Abgespannt oder nicht und VW Industriemotor als Notantrieb oder nicht.
Aber eine der ältesten war denk ich die in Reit im Winkl, deren Bau 1953 begann und die 54 eingeweiht wurde und leider nicht mehr existiert...
Die Predigtstuhl, die auf dem Rauschberg, die ehemalige Steinbergbahn (Ruhpolding), Stadtbergbahn Reichenhall, die auf dem Wallberg..... hatten alle die komplett Identischen Antriebe. Einzige Unterschiede sind Abgespannt oder nicht und VW Industriemotor als Notantrieb oder nicht.
Aber eine der ältesten war denk ich die in Reit im Winkl, deren Bau 1953 begann und die 54 eingeweiht wurde und leider nicht mehr existiert...
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Wobei die Dürrnbachhorn im Wesentlichen auch den gleichen Stationsschlitten verwendet, oder?
Ein paar Details (Löcher auf der Vorderseite) sind anders.
Lt. Chronik auf der HP der Seilbahn Burg wurde die "neue" Antriebsstation von Pohlig bzw. PHB 1961 eingebaut.
Ein paar Details (Löcher auf der Vorderseite) sind anders.
Lt. Chronik auf der HP der Seilbahn Burg wurde die "neue" Antriebsstation von Pohlig bzw. PHB 1961 eingebaut.
Übersicht über meine Berichte
2020/21: 101 Tage
Skitouren (75): 18x Willingen, 15x Steinach, 12x Winterberg, 7x Gr. Inselsberg, 6x Ilmenau, 6x Ernstthal, 5x Schneekopf, je 1x Elkeringhausen, Döllberg/Suhl, Goldlauter, Jena, Kassel, Oberhof
Ski Alpin (14): 8x Willingen, 5x Winterberg, 1x Winterberg+Willingen
Resteski (12): 8x Winterberg, 2x Schneekopf, 2x Steinach
2020/21: 101 Tage
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Ein paar Details wurden da vermutlich immer etwas geändert. Die Dürrnachhornbahn ist auch relativ schwer weil sie so lang ist. Die hat auch ein ein brutales Abspanngewicht. Deswegen wurde da vermutlich auch mehr Stahl verwendet.
Interessant ist ja dass die Burg Anlage nachträglich einen neuen Antrieb bekommen hat.
Interessant ist ja dass die Burg Anlage nachträglich einen neuen Antrieb bekommen hat.
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Re: Seilbahn Burg am 23.09.2022 - Something Special!
Danke für die schönen Bilder - irgendwie ein Wink, diese alte Anlage endlich einmal zu fahren. Ich hoffe mal auf den Sommer 2023...
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