In diesem Jahr hat sich der Restschnee bereits in Juni bis auf die Gletscherregionen zurückgezogen. Eine Schneelage wie in diesem Jahr Mitte Juni wäre früher für August normal gewesen.
11.6.2022 - Zufallhütte und Marteller Hütte
Der Vorteil der geringen Schneelage ist natürlich, dass man als Bergwanderer mehr Optionen hat. Die Marteller Hütte ist in anderen Jahren um diese Zeit für Bergwanderer nicht erreichbar, da der Weg noch tief verschneit ist. Heuer ist die Wanderung auf die Hütte in 2610 Meter Höhe ohne Schneekontakt möglich. Allerdings war die Hütte noch nicht geöffnet. Erst eine Woche später sollte die Eröffnung sein. Da aber schon unten am Parkplatz ein entsprechender Hinweis war, bin ich schon auf der Zufallhütte eingekehrt, bei der man auf dem Weg zur Marteller Hütte vorbeikommt. Die Tour war genau das richtige für den ersten Tag. Zur Marteller Hütte braucht man etwa 2 Stunden vom Parkplatz im Talschluss des Martelltals. Die Wanderung ist also noch nicht so lang und sie führt durch eine eindrucksvolle Landschaft. Der Talschluss im Martelltal ist sicher einer der schönsten Talschlüsse in den Alüpen.
Weg zur Zufallhütte. Die Zufallhütte erreicht man in einer dreiviertel Stunde.
Zufallhütte und dahinter die Veniziaspitzen
Inzwischen bin ich schon an der Marteller Hütte angekommen und blicke auf die Zufallspitze (3757 m)
Zufallsspitze und Königsspitze (3851 m) rechts.
Die noch geschlossene Marteller Hütte.
Die Königsspitze zwischen Suldenspitze (links) und Eisseespitze (rechts).
Die Königsspitze in voller Pracht
Blick in die andere Richtung. Man erkennt die alte Staumauer, die das Martelltal Anfang des 20 Jahrhunderts vor Ausbrüche von Seen schützen sollte, die durch Gletscher aufgestaut wurden. Dahinter ist die Zufallhütte. Das markante rote Gebäude ist die Hotelruine Hotel Paradiso. Ein Teil des Zufrittstausees ist ebenso erkennbar.
Blick Richtung Vinschgau
Das Bild zeigt die Berggipfel Mittlere und Äußere Pederspitze und die Lyfispitze. Die aktuelle Schneelage erlaubt schon jetzt im Frühsommer eine weitgehend schneefreie Besteigung dieser Gipfel, die zwischen 3350 m und 3460 m hoch sind.
Generell gilt: Wer ohne Gletscher auf nicht allzu schwierigen Wegen Berge über 3000 Meter besteigen will, hat im Martelltal Möglichkeiten in Hülle und Fülle.
Inzwischen bin ich schon wieder im Abstieg und nähere mich der alten Staumauer. Im Hintergrund sieht man Gipfel der Texelgruppe und des Ötztaler Alpenhauptkamms.
blühende Alpenrosen
Dieser Wasserfall heißt "Zufall" und ist Namensgeber für die Zufallhütte und die Zufallspizte.
alter Damm aus der Nähe
Gelände oberhalb des alten Damms.
Im unteren Teil ging ich beim Abstieg eine andere Wegvariante, so dass ich nicht mehr an der Zufallhütte vorbeigekommen bin. Diese ist hier im Bild. Dahinter Madritschspitze und Madritschjoch. Hinter diesem Kamm ist das Skigebebiet von Sulden.