Wir haben nun schon zum dritten Mal dieses kleine Hotel gebucht, da die Kombination aus Bergwandern und nachmittäglichen Sonnenbaden einfach unschlagbar ist und in anderen Alpenregionen seines gleichen sucht.
Am Anreisetag haben wir noch einen kurzen Zwischenstop am Almflieger auf dem Gerlosstein gemacht. Mit 4 hintereinander liegenden Ziplines eine absolute Empfehlung.
Danach ging es über den Brenner und den Jaufenpass ins Passeier. Kurz darauf sind wir bei 36°C auch schon in unserer Unterkunft in Schenna angekommen.
19.07.22 | Hirzerüberschreitung und Gebirgsjägersteig nach Meran 2000
Nachdem wir uns 2015 maßlos verschätzt hatten und 2019 das Wetter nicht mitspielte, wollten wir (nun auch um einige Bergerfahrung reicher) endlich den Hirzer erklimmen und im Anschluss daran weiter ins Skigebiet von Meran wandern.
Also ging es relativ früh mit der Auffahrt in der neuen Seilbahn Verdins-Tall nach oben. Ob des Zeitdrucks habe ich vergessen, Bilder von der Anlage zu machen.
Weiter ging es dann mit dem ESL Tall-Grube bis auf 1800m. Der Sessellift selbst wurde ja vor einigen Jahren überholt, ist sehr gepflegt und steht rein technisch einer neuen Anlage in nichts nach.
Seitenblick im ESL.
Die Trasse nach oben.
An der Bergstation angekommen geht es nach oben in Richtung PB-Bergstation mit Blick ins Passeier und auf die Texelgruppe und den Ötztaler Hauptkamm.
Wir lassen die Almen hinter uns und steigen durch das Hochtal auf in Richtung Hirzer.
Auf dem Joch angekommen eröffnet sich der Blick in gegenüberliegende Sarntal. Von dort aus geht es nochmal eine halb Stunde über den teilweise ausgesetzten Grat und große Tritte hinauf zum Hirzergipfel.
Im dritten Anlauf nun endlich Glück beim Wetter gehabt und den Gipfel (2781m), wogleich doch bereits wieder der ein oder andere Wolkenfetzen hindurch zog.
Nach knapp 3h Aufstieg sind wir zügig weiter in Richtung Meran 2000.
Ein letzter Blick ins Meraner Becken…
Bevor wir auf der Rückseite abstiegen und eine weiter Alm überquerten.
Nach weiteren 2h kamen wir am Kratzberger See an. Dieser hat in diesem Jahr eine angenehme Badetemperatur.
Rückblick in Richtung Sarntal
Über das Missensteiner Joch ging es dann relativ entspannt durch das Skigebiet von Meran 2000 zurück zu Pendelbahn und somit wieder ins 38°C heiße Tal. Nach der Busfahrt waren wir dann froh, endlich im Pool Abkühlung zu suchen.
20.07.22 | Zielklettersteig ab Partschins
Am heutigen Tag stand der erste Klettersteig des Urlaubs an. Da wir vom Vortag doch noch etwas geschafft waren, wählten wir zunächst den kürzeren Zielklettersteig in der Texelgruppe aus. Um diesen zu erreichen fährt man mit der Texelbahn ab Partschins bis auf ca. 1500m Höhe und folgt dort 45min dem Meraner Höhenweg bis zur Nasereit-Hütte.
Blick nach Meran, oberhalb von Partschins
Nach ca. 1h erreicht man den Einstieg des Klettersteiges, welcher erst vor 2 Jahren eröffnet wurde.
Der untere Teil ist noch relativ einfach und auch für Kinder geeignet.
Nachdem man dann den Zielbach mit 2 Flying Fox überquert hat, beginnt der anspruchsvollere Teil des Steiges
Wobei der Grad C nie überschritten wurde und dies auch nur stellenweise zutraf.
Nach ca. 1,5h waren wir am Ausstiegspunkt angekommen
Nachdem Abstieg kühlten wir unsere Füße im herrlich gelegenen Zielbach und konnten noch einmal einen Blick auf die Route des Klettersteigs werfen.
Die Mittagspause gab es an der Nasereit-Hütte von wo aus eine alte aber noch funktionstüchtige Materialseilbahn zur Zielalm führt.
Im Anschluss ging es über den Höhenweg zurück zur Texelbahn und mit dieser ins Tal.
Alt und Neu direkt nebeneinander.
21.07.22 | Falzeben – Kratzberger See und zurück
Die letzten beiden Tage sind mit Temperaturen um 36°C nicht spurlos an uns vorbei gegangen. Weiterhein waren für den Nachmittag kräftige Gewitter gemeldet. Also verwarfen wir unseren ursprünglichen Plan, von Algund aus über die Hochgangscharte zu den Spronser Seen zu wandern und legten einen ruhigen Tag auf dem Hochplateau um Meran 2000 ein.
So erreichten wir nach 1,5h den Kratzberger See, wo wir zum ersten mal in einem Gebirgssee auf 2120m eine Badepause einlegten. Im Gegensatz zum Hotelpool war dieses Wasser noch erfrischend
Danach ging es inkl. Mittagspause vorbei an der Großbaustelle im Skigebiet zurück in Richtung Falzeben. Die Bilder hierzu sind im entsprechenden Topic zu finden.
Auf der Fahrt zurück nach Schenna zeigte sich, dass wir uns richtig entschieden haben, so war doch ab 15:30 die Texelgruppe hinter dunklen Gewitterwolken verschwunden, wohingegen auf unserer Seite noch die Sonne bei 37°C strahlte.
22.07.22 | Heini-Holzer-Klettersteig und großer Ifinger
Heute sollte es nun auf den Heini-Holzer-Klettersteig am Ifinger Massiv gehen. Vorher haben wir lang darüber nachgedacht, sind wir bisher doch noch keinen Steig mit 3h Kletterzeit und schon gar nicht bei solchen Temperaturen gegangen. Am Ende einigten wir uns jedoch darauf so früh als möglich zu starten, um der Hitze noch etwas zu entkommen. So nahmen wir bereits 8:45 die Seilbahn nach Meran 2000 und standen 9:30 am Einstieg des Klettersteiges.
Nach kurzer Zeit stellten wir fest, dass die Entscheidung absolut richtig war. So schlängelt sich der Klettersteig im Schwierigkeitsgrad zwischen B und C entlang der Südwest-Seite des Ifingers 500hm nach oben. Ständig mit einem genialen Tiefblick nach Meran.
Nach knappen 2,5h Kletterei erreichen wir zufrieden den Ausstieg des Steiges
Da wir uns konditionell noch gut fühlen hängen wir daher noch die knapp 20min Klettersteig auf den großen Ifinger an.
Somit können wir auch an diesen Gipfel endlich einen Haken machen
Der Blick vom Gipfel des großen Ifingers (2581m) hinunter nach Meran ist gewaltig. Egal ob Ultental, Vinschgau oder Passeiertal. Alles ist erkenntlich.
Lediglich für den Blick in die Dolomiten oder zu den Ötztalern ist es zu diesig.
Der Blick in den hinteren Skigebietsteil
Mittag gabs daraufhin auf der Kuhleitenhütte. Und dann konnte man in der Nachmittagszeit tatsächlich noch den Rosengarten am Horizont erahnen
Es folgte 1h Abstieg bis zur Seilbahn und dann die Talfahrt.
Hier ist noch einmal der Verlauf der Klettersteigroute entlang des Süd-Grates zu erkennen.
Umso mehr beeindruckt die Leistung von Heini Holzer, als er diese Route im Winter ungesichert aufgestiegen und durch die Süd-West-Flanke mit Skiern abgefahren ist.
So schnell enden dann auch schon wieder die Tage im Meraner Land. Für uns ging es dann weiter an den Gardasee, allerdings kommen wir definitiv wieder hier her. Für die ein oder andere Tour haben wir bereits Ideen. Mit dem Selbstvertrauen, welches wir auf den Klettersteigen hier sammeln konnten, lassen sich nun auch noch andere Steige in der Region ins Auge fassen.