Tag 1 (18.8.): Sölden - Hochsölden – Rettenbachalm – Mittelstation – Gaislachalm - Sölden
Ankunft in Sölden ca. 13.30 Uhr. Herrliches Wetter, warm. Wir räumen das Auto aus und kochen erstmal Spaghetti mit Pesto. Ca. 45min Verdauungspause, Karte studieren, Umziehen. Wir sitzen so gegen 15.20 Uhr auf den Mountainbikes. Wollen direkt mal hoch um was von dem Tal zu sehen. Für eine größere Tour ist es natürlich schon zu spät. Der Hans, Hausherr unserer Unterkunft, empfahl uns für den ersten Tag ein Stück mit dem Auto hoch zu fahren, nix da, wir strampeln, denn wir können’s kaum noch erwarten, hier in dieser großartigen Landschaft…:)
Haben uns als Aufstieg den Panoramaweg und die Straße nach Hochsölden rausgepickt. Jedoch verpassen wir den Einstieg auf den Panoramaweg und landen auf einem anderen Trail, der zu Beginn sehr steil ist. Wir schieben also das erste Stück, treffen aber nach kurzer Zeit auf den Panoramaweg, der sich gut fahren lässt.
Wir klettern weiter auf der Straße nach Hochsölden, Serpentine für Serpentine. Endlich Hochsölden (2083m). Nur Hotels und Pensionen, keinen Grund sich hier länger aufzuhalten. Weiter auf einem Wanderweg Richtung Rettenbachalm, zunächst als Schotterweg aber schon wenig später als schöner Trail. Rettenbachalm auf 2145m, der Rettenbachferner ist in Sicht, aber für heute kein Ziel mehr.
Mittelstation ist auf jeden Fall noch drin, denken wir uns. Vorbei an der Mautstation der Gletscherstraße, auf Schotterweg hoch zur Mittelstation der Gaislachkogelbahn (2178m).
Toller Blick auf Sölden. Strahlend blauer Himmel. Fotos.
^Sölden
^Mittelstation Gaislachkogelbahn
^Blick zur Bergstation
^Pistenbully
Langsam wird’s kühler, Jacke drüber. Abfahrt.
Wir haben gehört, dass es auf der Gaislachalm recht schön sein soll, da fahren wir noch schnell vorbei, das Wetter müssen wir ausnützen. Wiesen- und Schotterweg über die Heidealm (2130m) zur Gaislachalm (1968m), mit Blick ins Venter Tal, nicht schlecht. Noch schnell ein Foto. Schotterserpentinen Richtung Sölden runter. Kurz vor Sölden treffen wir auf den Panoramaweg. Volltreffer! Schöner Abschlusstrail bis vor die Haustür.
Tourdaten: 22,5 km - 950 Hm - Fahrzeit 2:13 Std.
Tag 2: Sölden – Edelweißhütte – Leiterbergalm – Hochsölden –Rettenbachalm - Rettbachferner – Tiefenbachferner – Vent – Zwieselstein - Kühtrainschlucht - Sölden
Da für heute gutes Wetter vorausgesagt wurde, haben wir uns etwas ganz besonders vorgenommen. Zunächst wollen wir zum Rettenbachferner hoch (das hatte uns ja gestern schon gereizt) dann durch den Tunnel zum Tiefenbachferner und schließlich auf dem Venter Gletschertrail ins Venter Tal runter fahren. Wir haben von dem Venter Gletschertrail gehört, landschaftlich einzigartig, technisch schwierig und bei schlechtem Wetter schon gar nicht zu empfehlen. Wenn nicht heute, dann gar nicht mehr, also los.
Wir starten Richtung Edelweißhütte. An der ersten Kreuzung biegen wir links ab und landen mitten in einer Almwiese. Wo ist der Weg? Wir halten uns etwas rechts am Hang …eine kleine Schlucht, keine Chance… wir gehen nach oben, dort hinter dem Zaun könnte ein Weg sein… Ein Trail, o.k., wir probieren den.
^Stillleben
Zunächst lässt sich der Trail gut fahren, schmal, schönes Gelände. Doch der Trail wird immer steiler, wir müssen schieben. Hm, der Trail sah auf der Karte nicht so steil aus ... Karte auspacken ... mist ... wir haben den falschen erwischt. Wir hätten an der ersten Kreuzung rechts abbiegen müssen. Naja, so schlimm ist es auch nicht, der Weg führt auch zur Edelweißhütte, wir drehen nicht um. Also weiter. Wir müssen noch einige Meter schieben, nehmen es aber in Kauf und ärgern uns nicht. Wir sehen sogar noch eine Gams, die uns fasziniert. Edelweißhütte auf 1821m.
Befestigter Weg zur Leiterbergalm (1910m).
Von der Leiterbergalm nehmen wir den Trail nach Hochsölden, nach kurzer Schiebepassage gut zu fahren, schöne Auffahrt nach Hochsölden (2083m).
In Hochsölden nehmen wir den gleichen Wanderweg wie gestern zur Rettenbachalm (2145m).
^Rettenbachtal mit Rettenbachferner u Rettenbachalm
An der Rettenbachalm wechseln wir auf die Gletscherstraße zum Rettenbachferner. Eine Herde Ziegen scheint sich hier recht wohl zu fühlen und kommt uns auf der Straße entgegen. Der Gletscher scheint so nah aber die Straße zieht sich wie Kaugummi durch einige Serpentinen, mit einigen Prozent an Steigung...
Rettenbachferner
Endlich oben. Direkt am Eis! Toll! Wir gehen ein Paar Meter über das Eis. Fotos.
Das Thermometer zeigt in dieser Höhe von 2650m eine Temperatur von 10 Grad. Wir ziehen uns Jacken über.
^Bully + abgedeckter Gletscher
^Schwarze Schneidbahn
^Schwarze Schneidbahn
Um zum Tiefenbachferner zu gelangen muss man durch einen etwa 1,5km langen Tunnel fahren, der Tunnel führt direkt unter dem Gletscher durch den Berg. Dort drin herrscht eine Temperatur von 3 Grad. Wir haben eine Lampe und ein Reflektorband dabei. Entgegen unserer Erwartung, völliger Dunkelheit im Tunnel, ist er eigentlich ganz gut beleuchtet. Steffen macht trotzdem die Lampe an und ich mach mir das Band ums Bein damit wir von den Autofahrern gut gesehen werden. Im Tunnel geht es knapp 200 Hm bergauf. Am Südausgang des Tunnels erreichen wir den höchsten Punkt der Tour: 2830m.
^Tunnel vom Rettenbachferner zu Tiefenbachferner
^Im Tunnel (mit Blitz und ohne Blitz)
Wir sind am Tiefenbachferner. Nix los, 1 oder 2 Autos. Fotos.
Wir ziehen uns noch etwas wärmer an. Jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder rumzudrehen und denselben Weg zurück zu fahren oder den Gletschertrail nach Vent zu nehmen. Die Entscheidung fällt uns leicht. Das Wetter ist gut, der Boden ist trocken.
Wir suchen den Eingang zum Trail, los geht’s.
^Start Venter Gletschertrail
Venter Gletschertrail – Highlight unserer heutigen Tour. Traumhaftes Naturerlebnis. Wunderschöner Trail, handtuchbreit. Immer wieder Fotos.
Jedoch ist der Pfad mit einigen Gegenanstiegen gespickt und fordert die konditionellen Fähigkeiten. Der Trail ist nicht komplett fahrbar, es gibt so manche Trage- und Schiebepassage, er ist stellenweise verblockt.
Aber das war es uns wert. Der Trail ist manchmal sehr schmal und es geht steil runter. Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus.
^Blick auf Vent
Kurz vor Vent geht der Weg durch eine Art Moor und man kann ein ganzes Stück gar nicht fahren.
Vent in Reichweite, wir haben Hunger. Verspätetes Mittagessen auf 1900m. Jeder eine ordentliche Portion Keiserschmarren und dann zusammen noch eine Tiroler Speckknödelsuppe. Lecker.
Mit knallvollem Magen ging es dann auf Teer abwärts durch Tal. Endlich rollt’s mal richtig, Schnelle Abfahrt nach Zwieselstein (1450m).
In Zwieselstein biegen wir auf den Trail durch die Kühtrainschlucht ab, toller Abschluss einer einzigartigen Tour!
^Trail durch die Kühtrainschlucht
Ankunft in Sölden.
Letzter Anstieg zur Unterkunft. Die Beine sind müde. Aber der Endorphinspiegel immer noch hoch

Tourdaten: 45,7 km – 1721 Hm – Fahrzeit 5:34 Std.
Tag 3: Sölden – Kleblealm - Lochlealm – Windachtal – Lochlealm – Sölden
Für heute hatten wir uns schon auf schlechtes Wetter eingestellt, doch die Sonne luckte zwischen den Wolken hindurch. Nix wie raus! Um kurz vor 9 saßen wir auf den Rädern.
Nach der gestrigen Tour und angesichts der Wettervorhersage planten wir eine nicht all zu schwierige und lange Tour.
Wir rollen nach Sölden runter und beginnen die andere Seite des Tals zu erklimmen. Endlose Schotterserpentinen führen uns hinauf zur Kleblealm auf 2015m. Fotos, Jacke drüber, weiter. Wir wählen einen Wanderweg hinunter ins Windachtal. Toller Trail, handtuchbreit, Flow stellt sich ein. Wir werden immer schneller und haben Spaß ohne Ende. Zwischendrin das ein oder andere Foto.
Windachtal. An der Lochlealm auf 1873m vorbei, weiter Richtung Fiegl’s Gasthaus (1955m) und noch ein Stück das Tal weiter hoch auf ca. 2000m.
Umkehr nach Sölden. Wieder vorbei an Fiegl’s Gasthaus und Lochlealm. Folgen dem Schotterweg Richtung Sölden. Plötzlich sehen wir einen Trail der vom Schotterweg abbiegt. Vollbremsung. Ausgeschildert als Gehweg nach Sölden (nicht in der Karte zu finden). Klasse, handtuchbreit, super zu fahren, wir trauen uns immer mehr zu und geben Gas. Mal schnell ein Foto zwischendurch und schwupps sind wir in Sölden unten.
^Gehweh nach Sölden
Letzter knackiger Anstieg zur Unterkunft hoch. Reicht für heute. Wetter war super aber es zog sich nun langsam zu und wir bekamen Hunger.
Ich habe von dieser Tour nicht viel erwartet aber die beiden wunderschönen Trails, die so super zu fahren waren, haben die Runde enorm aufgewertet

Um 14.30 Uhr regnete und gewitterte es schließlich.
Tourdaten: 21,1 km – 889 Hm – Fahrzeit 2:22 Std.
Tag 4: Sölden – Zwieselstein – Obergurgl – Schönwieshütte – Karlsruher Hütte – Schönwieshütte – Obergurgl – Kühtrainsschlucht - Sölden
Um 7:10 Uhr klingelt der Wecker. Hm, draußen ist es trüb aber trocken. Ich mache das Frühstück. Steffen will noch nicht raus aus der Kiste. O.K., ich lass ihn noch ein paar Minuten liegen.
Steffen guckt verschlafen durch die Tür. Wir frühstücken, ziehen uns langsam um. Und dann, oh nein, es regnet! Wir beschließen, nicht im Regen los zu fahren und warten ab. Sitzen nun mit Radklamotten in der Bude, ich stöbere noch ein bisschen in den Karten und Steffen legt sich noch mal. Um 9:40 Uhr hört es auf zu regnen und blauer Himmel schimmert zwischen den Wolken hindurch. Ab auf die Räder...hoffentlich werden wir nicht so arg gewaschen. Wir ziehen uns gleich schon Regenjacken über.
Rollen nach Sölden runter und nehmen die Straße nach Zwieselstein. Die Sonne scheint. Plötzlich stauen sich vor uns die Autos. Kühe auf der Straße. Wir trauen unserern Augen nicht, da hängt ne Kuh auf der Leitblanke fest. Foto.
Hoffentlich kommt die Arme da wieder weg...
Kurz nach Zwieselstein müssen die Regenjacken leider einen Platz im Rucksack einnehmen

In Obergurgl geht der Mountain-Riders-Trail auf Schotter weiter. Hinter uns zieht Regen auf. Schnell in die Regenjacken und weiter in Richtung Sonne. Der Schotterweg raubt uns die Kraft. Ständig steile Rampen, fern der 20 %. Unsere Beine werden müde und streiken, wir machen 2-3 kleine Pausen, mensch ist das heute eine Quälerei. Aber die Regenwolken sind vorbeigezogen, wir fahren weiterhin in der Sonne. Wir fühlen uns schlapp, schon knapp 20 km nur bergauf. Schönwieshütte. Rotmoostal. Hier ist’s ja schön! Fotos.
Auf der Rückfahrt machen wir hier Rast. Kaiserschmarren im Auge. Der Magen knurrt. Aber erst noch schnell zur Karlsruher Hütte.
Es rollt etwas besser und wir fühlen uns auch etwas besser. Die letzte Rampe müssen wir schieben. Dann noch ein Schild „Radfahrer absteigen“, ist das ein Witz?! Wir schieben doch eh schon, wer kann denn die steile Rampe jetzt noch fahren?!. Wir sind oben auf 2500m, unter uns liegt die Karlsruher Hütte (2430m). Pause. Fotos.
^Blick zurück ins Tal
^Blick auf die Karlsruher Hütte
Wir drehen um wollen zur Schönwieshütte am Eingang des Rotmoostals, da hat es uns so gut gefallen.
Kaiserschmarren und Cola. Das tut gut. Die Sonne knallt auf die Terrasse uns ist richtig warm, hier lässt es sich aushalten! Nach der ausgiebigen Rast machen wir uns auf den Weg nach Hause. Wir lassen es auf der Schotterweg nach Obergurgl laufen...
Pffffffff...Steffen hat einen Platten, direkt vor Obergurgl. Schlauch wechseln. Runter nach Zwieselstein und durch die Kühtrainschlucht nach Hause.
Nach dem morgendlichen Regenschauer ein wettertechnisch genialer Tag! Geländetechnisch heute nicht besonders spektakulär aber dafür konditionell anspruchsvoll, wir waren ganz schön kaputt.
Tourdaten: 44,2 km – 1428 Hm – Fahrzeit 3:40 Std.
Tag 5: Sölden – Zwieselstein – Obergurgl – Timmelsjoch – Pillersee – Sahnestüberl – Zwieselstein – Sölden
Wetter scheint heute ganz gut zu sein. Wir entscheiden morgens spontan das Timmelsjoch heute „hoch zu gurgln“. Wir gurgln auf der Straße nach Zwieselstein, Obergurgl, vorbei an Hochgurgel, durch die Mautstation hinauf auf das Timmelsjoch (2509m).
Oben angekommen herrscht ein eisiger Wind und es regnete leicht. Nichts wie rein in die Hütte. Wir trinken eine heiße Schokolade mit Sahne. Das tut gut und schmeckt richtig lecker. Ich hätte noch mind. 3 Stück davon trinken können. Zahlen aber gleich und gehen wieder raus. Wollen noch ein Stück nach Italien runter fahren, hinter die Tunnel.
Strahlender Sonnenschein nach den Tunneln. Fotos. Lustiger Wortwechsel mit Motorradfahrern auf einem kleinen Parkplatz. Thema: Frauen mit dem Rad auf dem Berg *g*
Wir drehen um und fahren wieder aufs Joch, wieder kurz Regen und starker Wind. Ein Regenbogen, ganz nah. Foto.
Oben nehmen wir einen Trail, E5, er windet sich hoch über der Straße, fällt zunächst recht steil mit engen Serpentinen aber ist dann ganz gut zu fahren.
Weiter unten im Timmelstal nehmen wir die Straße bis zur Mautstation und biegen ca. 500m danach rechts ab auf einen Trail, der zum Pillersee führt. Auch er ist zunächst ziemlich steil und sehr schmal aber auch er ist schon nach kurzer Zeit sehr schön zu fahren, toller Trail.
Wir kommen aus dem Wald und stehen mitten auf einer Skipiste. Wir wedeln die Piste hinunter, das macht Spaß. Eine handvoll Kühe schaut kurz auf aber interessiert sich nicht weiter für uns.
Unten geht’s weiter auf Trail, super zu fahren. Wasserfall. Trail durchs Flussbett. Toll.
Wir haben richtig Hunger und freuen uns schon aufs „Sahnestüberl“, hoffentlich schmeckt’s so lecker wie es sich anhört

Sahnestüberl. Für mich Kaiserschmarren, Steffen nimmt Kartoffeln mit Speck. Köstlich. Wir genießen.
Trail weiter Richtung Zwieselstein. Plötzlich Rinder mitten am Trail, links Zaun, rechts unwegsam, Steffen schiebt zwei vor sich her, die sind so zutraulich, die gehen gar nicht weg. Steffen wurschtelt sich vorbei und ich schmus erst mal mit einem Kalb, wie süß, ich würd’s gern mitnehmen

Der E5 kommt den Berg runter. Ab hier wird der Weg etwas breiter, wir rollen nach Zwieselstein runter. Nehmen die Straße nach Sölden, Kühtrainschlucht waren wir ja schon zweimal. Heute nicht noch mal. Schlussanstieg zur Unterkunft. Tolle Runde.
Zwei, drei kleine Nieselregenschauer, die uns und der Sonne so gut wie nichts anhaben konnten.
Tourdaten: 48,2 km – 1672 Hm – Fahrzeit 4:48 Std.
Tag 6: Vent – Martin-Busch-Haus – Niederjochferner – Martin-Busch-Haus – Vent
Kaiserwetter. Wir fahren mit dem Auto nach Vent und sparen die 17km Straße mit dem Rad.
Mindestziel: Martin-Busch-Haus (2501m), Fernziel: Similaunhütte (3020m).
Parkplatzgebühr auf einer Wiese in Vent 4 €, ich glaub es rappelt! Naja einmal 4 € is jetzt au net sooo schlimm...
Räder aus dem Auto, Sonnencreme vergessen. Los. Aufstieg zum Martin-Busch-Haus auf relativ breitem Schotterweg, fährt sich gut. Wir machen das ein oder andere Foto.
^Aufstieg zum Martin-Busch-Haus, im Hintergrund der schneebedeckte Similaun (3600m)
9 km mit 600 Hm überwinden wir in einem Stündchen.
Martin-Busch-Haus. Kurze Pause.
Weg Richtung Similaunhütte suchen und weiter.
Zunächst lässt sich der Weg noch ganz gut fahren, wir fahren etwa die Hälfte dann steigen wir immer öfter ab bis wir vorerst ganz tragen oder schieben müssen.
Der Gletscher kommt immer näher, das Martin-Busch-Haus hinter uns ist winzig.
^zwischen Martin-Busch-Haus und Similaunhütte
^Similaun + Niederjochferner
Kleine Pause, wir plaudern mit einem freundlichen Wanderer. Kurz vor dem Gletscher können wir noch ein Stück fahren.
^auf ca. 2935m vor dem Niederjochferner
Dann übers Eis ... faszinierend. Wir sind auf 2940m.
^auf dem Niederjochferner
Die Luft ist dünn. Der Blick nach oben lässt Böses erahnen. Nur Felsen. Kein Weg mehr zu sehen, der Wanderer sagte schon, dort müssen wir uns den Weg selbst suchen. Wir haben echt keine Lust das Rad noch knapp 100 Hm mind. auf Hüfthöhe hoch zu schleppen und durch die Felsen zu kraxeln. Wir denken an den Rückweg und drehen um. Fangen dann langsam an uns zu ärgern, warum haben wir kurz vor dem Ziel einen Rückzieher gemacht?!
Na ja, kein Weltuntergang. Vielleicht ergibt sich anderweitig noch mal die Gelegenheit

Wir haben ja immerhin recht viel gesehen. Klettern runter und rollen nach Vent.
Trotz Trage-, Schiebe- und Kletterpassagen ist das noch eine ordentliche Tour geworden.
Tourdaten: 24,7 km – 1096 Hm – Fahrzeit 3:42 Std.
Tag 7: Sölden – Rettenbachtal – Rotkogeljochhütte – Hochsölden – Leiterbergalm - Edelweißhütte – Sölden
Ab heute Vormittag ist schlechtes Wetter gemeldet. Teilweise heftige Gewitter.
Wir sitzen um 8.15 Uhr auf den Rädern. Eigentlich hatten wir vor über die Gaislachalm hochzufahren. Aber angesichts des drohenden schlechten Wetters biegen wir nach dem Panoramaweg, ein Trail der direkt vor unserer Haustür startet, auf die Gletscherstraße ab um möglichst schnell an Höhe zu gewinnen.
Schon nach kurzer Zeit muss ich ständig auf Steffen warten. Er fühlt sich nicht gut und hat keine Kraft. Ich fühle mich gut, könnte schneller fahren. Wir sind auf 2000m, Steffen beschließt umzudrehen. Wir packen um, ich nehme den Rucksack. Alleingang.
Mautstelle auf ca. 2050m. Weiter auf Straße Richtung Rettenbachferner. Spitze, die Sonne scheint immer noch. Kurz vor dem Gletscher biege ich rechts ab Richtung Rotkogeljochhütte.
Ich fotografiere ein paar Lifte.
^Schwarzkogel
^Seekogel
Oben, auf knapp 2700m. Umziehen. Das Wetter sieht in der Ferne immer noch bedrohlich aus, bei mir Sonne. Ich halte mich nicht lange auf. Abfahrt nach Hochsölden.
Rum um die erste Kurve, ich werde aufgehalten, "Stopp, Sie dürfen hier nicht weiter fahren!" "Wieso das denn?!"
Dort wurde ein Seil gespannt und darunter durfte ich nicht hindurch. Ich solle den Weg zurück und einen anderen nehmen, da mir das aber zu blöd ist, frage ich ihn ob ich nicht einfach quer den Hang runter fahren kann. Er meint das wär o.k. aber doch ganz schön steil. Quatsch. Arsch hinter den Sattel, ab. Ich spüre wie sich die Blicke der Arbeiter auf mir fest nageln. Lächeln und tschüss.

^Richtung Hochsölden
Ein paar Fotos.
^Trail nach Hochsölden
^Hochsölden
Hochsölden. Trail zur Leiterbergalm. Pfffffff....oh nein, das kann nicht wahr sein, kurz vor Sölden. Die allerletzte Abfahrt!!! Felge ist heiß, ich denke das lag an der Hitze, Schlauch ist aufgeplatzt. Am Reifen kann’s nicht liegen, ist doch unplattbar

Zu Hause. Sonne blinzelt immer noch durch die Wolken. Wer hätte gedacht das ich heute trocken nach Hause komme.
Tourdaten: 26 km – 1430 Hm – Fahrzeit 2:45 Std.
Gesamtdaten: 6,5 tage - 233 km - 9200 Hm - Fahrzeit: 25:05 Std.
Insgesamt eine Spitzenwoche. Landschaftlich ein Traum.
Jedoch als Mountainbike-Revier nicht voll erschlossen. Es gibt zwar den Ötztaler Mountain-Riders-Trail (mind. 90% breit ausgebauter Weg) aber sonst sieht man kein einziges Mountainbike-Schild. Touren werden schnell zum Abenteuer und die Wanderwege sorgen oft für unwegsame Überraschungen. Wenn man was von dem Gebiet sehen möchte muss man schon eine Ecke Kondition und ein bisschen technisches Fahrkönnen mitbringen, sofern man nicht nur das Tal von unten betrachten will

