Eine Tageswanderung sollte es sein, eine mit schönem 360°-Panorama. Unabdingbare Kriterien bei dem Herbstwetter. Es fiel die Entscheidung auf das Warscheneck. Markant und wuchtig steht der Berg da und prägt den Ostteil des Toten Gebirges. Somit war mein heutiges Ziel der Wanderung in der Region Pyhrn-Priel (Oberösterreich) auserkoren. Die durchaus anspruchsvolle Tour (T3) erforderte Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Schneefelder sorgten zusätzlich noch für „Spannung“. Oben am Gipfel wurden die Strapazen dann mit einer perfekten Rundsicht vom Alpenvorland bis zu den Niederen Tauern belohnt.
Aber er Reihe nach:
Morgens um 8 Uhr parkte ich bei sehr frischen + 2 Grad das Auto in Roßleiten. Ein langer Weg mit ca. 1.900 Höhenmetern Aufstieg (alles zusammen) stand vor mit. Vom Parkplatz ging es dann beim Sensenwerk vorbei und der Weg führte mich zum Pießling-Ursprung. Kurz die Schautafel gelesen … Wasser versickert oben im Karstgebiet und tritt erst im Tal wieder an die Oberfläche. Ich machte mich aber schnell weiter auf den Weg der Markierung Nr. 293 in den Wald folgend. Ich ließ die Talstation der Materialseilbahn zum Dümlerhütte rechts liegen und es ging in den Wald hinauf. Der Steig kreute mehrfach Fahrwege. Weiter ging es über das Roßleithenreith zur Dümlerhütte. Dort machte ich eine kleine Pause mit Holunderblütenschorle und genoss kurz die Sonne. Da aber noch ein weiter Weg und ordentlich Höhenmeter vor mir lagen, machte ich mich zügig auf den Weg. Ich folgte nun dem Steig Nr. 293, der über einen Rücken oberhalb des Stofferkars zum Sattel unter der Roten Wand führt. Ehrgeizig wie ich bin, ließ ich diesen Gipfel nicht aus, weil die Aussicht von dort sehr schön sein soll. Der Aufstieg war kurz und knackig, hat sich aber gelohnt. Oben kurze Brotzeit und Stärkung für den Aufstieg zum Warscheneck. Nach dem Abstieg ging es auf dem Weitwanderweg 201 in leichter Kletterei rechts über einen steilen und felsigen Rücken auf den Kamm der Speikwiese. Dort oben dann recht eben über Schneefelder und flache Wiesenböden. Die Kuppe des Toten Mannes unterquerte ich unterhalb auf schneebedecktem Pfad, rechts ging es steil bergab. Hier war mächtig Konzentration und Trittsicherheit gefragt … mit Steigeisen wäre es merklich entspannter gewesen. Am Ende der Passage wartete dann die letzte Kletterei zum obersten Aufbau des Warschenecks. Diese letzte Passage verlangte mir nochmal kraftmäßig alles ab. Aber der Weg ist das Ziel und so erreichte ich die sanft geneigte Hochfläche, auf der ich dann auf die Route von der Zellerhütte traf. Für mich ging es trotz allem Kräfteschwund links in ca. 20 Minuten zum großen rot-weißen Gipfelkreuz. Die Rundsicht ist wahnsinnig schön und alle Anstrengungen haben sich ohne Frage gelohnt. Da aber die Zeit drückte, habe ich nicht allzulange auf dem Gipfel verbracht … Brotzeit und ein paar Fotos. Dann ging es anfangs auf gleichem Weg zurück, dann aber Richtung Zellerhütte, nach Nordwesten über den wüstenhaft kahlen Arbesboden hinab. Vorbei am Lagersberg (den habe ich mir jetzt nicht mehr angetan) und im sehr steileren Abstieg durch die Latschenzone in licht bewaldete Hänge. Der Weg schien kein Ende nehmen zu wollen und schlängelt sich Zellerhütte hinunter. Aber das war ja noch nicht das Ziel des Abstieges, sondern nur kurze Zwischenstation zum Luft holen und trinken. Der finale Abstieg folgte nun noch und wollte noch weniger ein Ende nehmen. Anfangs steil durch den Wald, dann flacher mal über Forstwege, mal über Waldpfade. Irgendwann erreichte ich die ersten Häuser und Höfe … Roßleiten konnte nicht mehr weit sein. Und in der Tat erreichte ich dann nach ca. 20 Minuten den Parkplatz.
Tourdaten:
Strecke: 19,475 km
Höhenunterschied: 1.869 m bergauf und bergab
min. Höhe: 664 m
max. Höhe: 2.388 m
Dauer: 9h 30min (inkl. Pausen)
GE-Track
Höhenmeterdiagramm
Bilder:
^^ Altes, aber noch in Betrieb befindliches Wasserwerk
^^ Pießling-Ursprung
^^ Hinter der Geländekante muss der Ursprung sein
^^ Ich gewann langsam an Höhe und konnte auf die ersten Gipfel gucken, müßte der Große Priel sein
^^ Die Dümlerhütte fast erreicht
^^ Schön in der Sonne gelegen
^^ Und ich hatte die Hütte für mich … wenn ich nicht noch ein höheres Ziel hätte, könnte man hier glatt den Tag verbringen. Ich beließ es bei einer Holunderblütenschorle
^^ Also weiter geht’s: Unten im Tal die A9 (Phyrnautobahn) mit Windischgarsten, hinten der Nationalpark Kalkalpen
^^ Da geht es noch hoch, das ist aber noch nicht das Tagesziel
^^ Dann ein flacherer Teil, bis es hinten weiter hinauf geht
^^ Aufstieg zur Scharte, links mit dem Kreuz die Rote Wand, die ich wegen der Aussicht nichts ausließ
^^ Blick zurück zur Dümlerhütte
^^ Im Zoom, mittlerweile mehr Betrieb als vorhin
^^ Den Grat rechts der Bildmitte geht es hinauf, das Ziel ist hinten links zu erkennen: Warscheneck
^^ Ich liebe einfach im Herbst zu wandern … die Fernsicht gepaart mit dem leichten Dunst im Tal
^^ Dito
^^ Müsste der Scheiblingstein sein
^^ Rechts am Bildrand geht es steil hinauf, oben dann die Ebene und links hinten das Tagesziel
^^ Im Zoom
^^ Und noch mehr Zoom zum Gipfelkreuz … da habe ich noch etwas vor mir
^^ Kein Vergleich das Gipfelkreuz der Roten Wand
^^ Blick von der Roten Wand , in der Bildmitte die Dümlerhütte
^^ Gipfelkreuz Rote Wand und Warscheneck hinten
^^ Rote Wand
^^ Wem es schon aufgefallen ist: Skigebiet Wurzeralm unterhalb
^^ Rote Wand
^^ Dümlerhütte und im Tal Windischgarsten
^^ Ich gewann mehr und mehr an Höhe
^^ Weiter geht’s schweißtreibend bergan
^^ Das Ziel liegt noch in so weiter Ferne … ufff
^^ Die Ebene erreicht, nach dem steilen Aufstieg eine Wohltat
^^ Blick aus dem Schnee auf das Skigebiet Wurzeralm
^^ Durch kleine Schneefelder ging es weiter
^^ Manchmal aus ausgedehnte Schneefelder, hinten links das Warscheneck, vorne links der Tote Mann
^^ Weitwanderweg 201 galt es zu folgen
^^ Einige Spuren im Schnee deuteten den Weg
^^ Blick zurück
^^ Mit die kniffeligste Passage wegen dem Schnee. Ohne diesen wäre es nichts Besonderes gewesen. Hinten links das Warscheneck
^^ Blick zurück: Hier sieht man, dass es nicht ganz trivial war … ich wollte da nicht ausrutschen
^^ Blick nach vorne, den Fels in der Mitte galt es auch noch zu meistern
^^ Kontrast blau-weiß-grün
^^ Hinten das Warscheneck, rechts ging es dann nochmal sehr steil hinauf. Hier und da war die Nutzung der Hände notwendig
^^ Blick zurück zum Toten Mann, rechts die Wurzeralm
^^ Blick zur Seite … für den Blick musste man mal anhalten … und Luft holen
^^ Das Ziel rückt näher, es geht aber rechts rum
^^ Nochmal Blick zurück
^^ Warscheneck
^^ Dito
^^ Blick ins Alpenvorland
^^ Und den Abzeig erreicht, die letzten 20 min bis zum Gipfel
^^ Gipfelkreuz … yes
^^ Gipfelfoto musste nach dem Aufstieg sein
Für so ein Panorama nimmt man die Anstrengungen gerne in Kauf:
Direktlink
^^ Gipfelblicke
^^ Gipfelblicke … hinten der Dachsteingletscher
^^ Der Dachsteingletscher im Zoom
^^ Großer Priel
^^ Großer Priel im Zoom, vorne Bergstation Höss (Hinterstoder)
^^ Blick ins Alpenvorland
^^ Dito
^^ Blick auf die Wurzeralm
^^ Steinmännchen beim Abstieg
^^ Ufff … 3,5 Stunden bergab … na dann mal los
^^ Karstgelände in Reinkultur
^^ Großer Priel mit Höss im Vordergrund
^^ Im Zoom
^^ Karstgelände, die Schneefelder machten den Abstieg nicht einfacher
^^ Blick hinab
^^ Blick zurück
^^ Latschenkiefern erreicht
^^ Blick über die Kiefern auf umliegende Gipfel
^^ Herbstfichte im Gegenlicht
^^ Großer Priel immer wieder im Blickfeld
^^ Die Kiefern färbten sich schon in herbstliches Gelb
^^ Materialseilbahn zur Zellerhütte, langsam kam ich dem Tal näher
^^ Aber wirklich nur langsam
^^ Da es vom Abstieg wenig Bilder sind, so repräsentieren sie nicht die Dauer des Abstieges .. es wollte einfach kein Ende nehmen
^^ Und natürlich musste es noch einen Blick vom Tal hinauf zum heutigen bewältigten Tagesziel sein
Fazit:
Es war eine sehr lange, steile und somit anspruchsvolle Bergtour für einen kompletten Tag. Das hochalpines Karstgelände, die felsigen Gipfel und das wunderbare Panorama waren der Lohn für die Mühen. Einige ausgesetzte und schneebedeckte Passagen erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.