In meiner Sammlung fehlte zum Beispiel noch der längste Skilift des Juras - genau, richtig gelesen, der steht nicht etwa in einem der grösseren Skigebiete des Gebirges, sondern quasi als Einzelanlage zwischen der Autobahn Neuenburg-La Chaux de Fonds und dem stattlichen Skigebiet von Les Bugnenets / Savagnières. Ja, es hat zwei Lifte (der kürzere, langsame für Anfänger wurde 1973 von Küpfer erstellt), aber selbstverständlich fährt man hauptsächlich am fast 2km langen Skilift auf den Crêt du Puy (400 Höhenmeter, Jahrgang 1971, ebenfalls Küpfer, Tal 870m, Berg 1260m). Vor sechs Jahren bin ich hier noch schnöde vorbei gefahren und habe bloss Bildchen aus der Ferne geknipst. Ein Fehler!
ATV hat vor 8 Jahren schon andernorts über diese Lifte geschrieben. Die Nachmittagskarte kostet inzwischen 19 Franken und dank dem RFID-System konnte ich sie problemlos auf meinen SwissPass laden, wie übrigens auch schon die Halbtageskarte beim Acker-Besuch in Tramelan am Mittwoch. Wirklich eine gute Sache, läuft bisher überall bestens (allerdings scheine ich immer der erste zu sein, der danach fragt: "Ah je ne sais pas... mais oui, ça marche"). Seltsam, dass es in Les Bugnenets vor einer Woche nicht klappte (denn mit dem Crêt du Puy besteht ein Tarifverbund, und die Chip-Karten werden als kompatibel angegegen).
Ich war lange unsicher, ob ich heute Samstag eher Richtung Gibloux und La Chia gondeln sollte - die beiden Lifte liefen jedenfalls ("venez, ça tourne" sagte der Chia-Mann am Telefon). Trotz der zäh am Jura hängenden Wolken der abziehenden Störung entschied ich mich für Le Pâquier, skitechnisch gibt der Hang dort dann doch etwas mehr her. Die Freiburger Liftchen versuche ich dann mal mit Les Paccots zu kombinieren, wenn es wieder Neuschnee gibt. Auf der Anfahrt ins Neuenburger Tal "Val de Ruz" (Tipp: voller Blechpolizisten) sieht man z.B. in Valangin auch noch ein paar schöne Sehenswürdigkeiten.
Leider wurden die schier unzerstörbaren Röhrs-Gehänge aus den frühen 1970ern mit Stahlseilen am 1800m langen Lift vor kurzem durch langweilige Borer BSG77 ersetzt - schade. Immerhin hängen die Röhrs-Röhrer aber noch am kürzeren Lift! (Und in Bumbach/Schangnau kann man sie nach wie vor voll geniessen.) In der Buvette hängt ein Bild aus den 1970ern oder 1980ern, wo die Gehänge noch original und die Stützen noch frei von Wartungsgschmäus sind.
Gegend Abend wurde das Licht richtig schön, in der Ferne glänzte der Neuenburgersee wie das Meer, der nahe Chasseral-Gipfel war zwar oft wolkenverhangen, gab aber ab 15 Uhr immer wieder den Blick auf die bekannte Gipfelantenne frei, ebenso sah man im Norden die Windräder am Mont Soleil drehen. Der Schnee war sulzig/nass, im Schatten gefroren, es hat etliche apere bis braune Stellen, die man aber gut umfahren kann. Die vielen Waldvarianten im oberen, steileren Teil sind wie immer im Jura sehr reizvoll - und unten auf den flacheren, breiteren Pisten (3 Varianten) kann man richtig schön schnell carven. Die Landschaft mit den Hecken (wobei das untertrieben ist, es sind meist hohe Baumreihen) im flachen Teil ist wunderschön. Perfekte Sache!
Das Publikum war zahlreich - einmal musste ich über 5 Minuten anstehen. Das Angebot für Familien ist ausgezeichnet (Snowpark für die Kleinsten, Bar mit Stampfmusik für die Teenies), so waren zahlreiche Kleinkinder und Schüler aus der Gegend zugegen. Auch wenn Didier Cuche nicht mehr aktiv ist, sieht man den Namen des Einheimischen immer noch überall (am 6. Februar kann man sich hier an einem Nachtriesenslalom mit ihm messen).
Schön, dass dieses Skigebietchen gleich neben dem grossen Les Bugnenets überlebt - ein toller Ort, ich komme wieder! (Website des Gebietes hier)
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