Anfahrt: Brig - Mörel - Betten Talstation 0:16 h
Wetter: Sonnig, ca. -2°C bis +4°C
Schnee: 150-200 cm Alt- und Neuschnee, tagsüber anfeuchtend
Anlagen in Betrieb: Alle.
Wartezeit: Keine bis 1 Minute
Gefallen: Skifahren direkt über dem Aletschgletscher, Panorama der Walliser Alpen; Abfahrten Fiescheralp
Nicht gefallen: Im Aletschgebiet wird allgemein zu viel gebaut; hässliche "Blauseebahn" mit sinnlos viel Beton begrüßt den Gast der Bettmeralp als Ersatz für den ehemaligen Bettmeralplift; heimeliges Ambiente von früher ist weitgehend verschwunden; fixgeklemmte 4SB Riederfurka.
Bewertung: 6 von 6 Punkten wegen "Gefallen".
Homepage: https://www.aletscharena.ch/
Pistenplan: https://www.aletscharena.ch/bergbahn/panoramakarten/
Dieser Bericht ist Teil der Serie meiner viertägigen Skifahrt im März 2016:
Kiental und Kandersteg 10. März 2016
Aletschgebiet 11. März 2016
San Domenico und Alpe Devero 12. März 2016
Arolla und La Forclaz 13. März 2016
Wie ich schon oft im Alpinforum geschrieben habe, bin ich zwischen 1975 und 1985 als Kind bzw. Jugendlicher auf der Bettmeralp im Oberwallis auf Skiern "aufgewachsen". Neunmal haben wir dort Skiurlaub gemacht und waren sogar einmal im Sommer dort. Dann kamen andere Destinationen. Auf der Bettmeralp war ich nie wieder, 31 Jahre lang. Wann auch immer ich ins Oberwallis zurückkehrte, wollte ich dort zunächst all jene Skigebiete entdecken, die ich noch nicht kannte. Im März 2016 ließen Tourplanung und Wetter die erste Rückkehr seit langer Zeit zu. Vorab hatte ich dem Alpinforum die infrastrukturellen Änderungen im Aletschgebiet seit damals entnommen. Fast nichts ist geblieben, aber natürlich gibt es auch viele positive Entwicklungen.
Wo noch 1985 der Ankömmling in Betten Talstation (früher: Betten FO für Furka-Oberalp-Bahn) im Rhonetal über offene Parkflächen lief und seinen Gepäck-Rollcontainer schwitzend durch eine Straßenunterführung hinauf zur bunten 125-Personen-Kabine bugsierte, steht heute auch ein schickes Parkhaus, und die Rollcontainer werden nach Benutzung eines Aufzugs über eine Gangway ins moderne Seilbahn-Terminal bewegt. Rotkarierte Tiroler Vorhänge schmücken dort die Fensternischen. Elektronische Tafeln zeigen an, dass die Seilbahn zur Bettmeralp im Halbstundentakt fährt. Verschwunden ist die bunte, große Pendelbahnkabine von früher, 2006 ersetzt durch eine gleich große in einem Weiß-/Cremeton, der Seilbahnkabinen leider nicht steht, nicht nur hier. Aber der "Bettmeralp"-Schriftzug von früher ist geblieben.
Bei der Bergfahrt mit der Bettmeralpbahn taucht allmählich das vertraute Panorama auf, und einen Moment lang ist es, als wäre man nie weg gewesen. Ganz anders, wenn man aus dem Bergstations-Terminal der Pendelbahn tritt. Zur Linken steht zwar nach wie vor das altehrwürdige Hotel Waldhaus, aber es wurde um einen voluminösen Anbau erweitert, der den Altbau aufzufressen scheint. Zur Rechten begrüßte früher der Bettmeralp-Doppelschlepper mit seinen filigranen Habegger-Stützen den Tagesgast. Er wurde 2010 durch eine 4KSB ersetzt. Damit habe ich nicht zwangsläufig ein Akzeptanzproblem, aber im vorliegenden Fall schon. Der Blick des Gastes prallt zunächst an der chromglasbetönernen Fassade der neuen Kassenstation ab. In meinem Hinterkopf beginnt der 1981er Punksong "Beton muss her" zu laufen. Eine voluminöse Talstation hat man der neuen 4KSB spendiert, die seit 2010 "Blauseebahn" heißt, obwohl man den Blausee lagebedingt mit der Riederalp assoziiert statt mit der Bettmeralp. Viel zu viel Beton ist hier vom Himmel gefallen, denke ich bei der arg tief geratenen Stationsausfahrt. Die Bahn "erfreut" den Benutzer mit diesen ekligen gelben Hauben, die viele Skigebiete in Tirol und Salzburg verschandeln, aber Schweizer Gebiete normalerweise nicht. Ihre Fahrstrecke passiert den "kastrierten" Schweibenlift, dessen klackernde Baco-Kurve ich als Jugendlicher geliebt habe. Die Kurve ist weg, der Lift gekürzt, um Wartungskosten zu sparen - so will ich ihn nicht mehr fahren. Noch mehr Beton ist auf den Schönboden gefallen, wo früher der Doppelschlepper endete und die 4KSB nach gerade mal 600 m Fahrstrecke nun eine hingeknallte Mittelstation hat. Ob diese Station wohl militärischer Nutzung dient ... ? Ich habe keine andere Erklärung für ihre festungsartige Erscheinung. Die 4KSB fährt seit 2010 weiter hinauf in Richtung Moosfluh. Genug gelästert - aber dem Bettmeralp-Gast eine solche Erstimpression von Liftanlage um die Ohren zu hauen, ist geschmacklos und vermutlich der Planungsfeder eines österreichischen Skigebiets-Consultants entsprungen.
Weiter geht's in Richtung Bettmerhorn-EUB. Die alte Habegger 4EUB (analog Modell Grindelwald-Männlichen) wurde durch eine Garaventa 8EUB ersetzt. Gottseidank - die alte Habegger-EUB war nämlich seit Beginn ihrer Existenz ein Nadelöhr mit entsprechenden Wartezeiten. Aber warum die ganze Anlage in Schlüpferrosa daherkommt - keine Ahnung. Auf dem Bettmerhorn steht nach wie vor das Ufo-Restaurant aus den 1980er Jahren. An den Skiabfahrten rund um Bettmerhorn, Schönbiel und Wurzenbord hat sich seit früher nicht allzu viel geändert. Breiter sind sie geworden, und den Ersatz des alten Wurzenbord-Schlepplifts mit den Habegger-N-Stützen durch eine KSB hat man genutzt, indem die alte Schlepptrasse nun Piste ist - prima so. Allerdings scheinen mir dafür deutliche Pistenbaumaßnahmen durchgeführt worden zu sein. Nicht verstanden habe ich, warum die Bergstation der KSB Schönbiel von hässlicher Schokoladenwerbung verunziert werden muss.
Vom Bettmerhorn wechsle ich zur Fiescheralp. Früher fand die Querung im unpräparierten, lawinengefährdeten Bereich statt. Seit vielen Jahren schon gibt es stattdessen einen Skitunnel und eine schwarze Abfahrt mit schönem Steilhang - gute Idee und feine Sache.
Ach ja, die "Fiescheralp". Die Skistation über Fiesch auf rund 2200 m heißt traditionell eigentlich gar nicht so. Sie heißt eigentlich "Kühboden", und die "Fiescheralp" ist der Bereich ein Stück oberhalb, siehe Online-Landeskarte der Schweiz ca. 1980. Aber wer will schon zuhause erzählen, auf dem Kühboden Ski gefahren zu sein oder dort gar eine Zweitwohnung zu haben? Der Name generiert eher Mitleid mit dem Besucher, ähnlich einem mediterranen Gericht aus zähen Kopffüßer-Tentakeln, dem erst der spätere Marketing-Kunstname "Calamari" zum kulinarischen Siegeszug um die Welt verhalf, obwohl das Zeug dadurch auch nicht appetitlicher wird. Und so heißt der gute, alte Kühboden heute natürlich "Fiescheralp", das geht besser runter.
Genug gelästert, auf dem Kü ..., äh, der Fiescheralp lässt es sich heute am besten vom ganzen Aletschgebiet Ski fahren. Das liegt einerseits an den fürs Aletschplateau ungewöhnlichen 1000 Höhenmetern, die zwischen Eggishorn und Heimatt zusammenkommen, und andererseits an der individuellen Führung der Abfahrt über den Eggishorngrat und am durchweg steileren Gelände. Andererseits: Sowie man den Skitunnel Bettmerhorn in Richtung Fiescheralp verlassen hat, ist die vorbildliche Ausschilderung der Pisten weg. Das war auch früher schon so und ist ein Manko der Fiescher Seite. Bei Nebel geht man hier verloren. Die "großen" alten Schlepplifte Elsenlücke und Heimatt hat man analog der Bettmeralp durch Sesselbahnen ersetzt - drei davon stehen heute auf der Fiescheralp. Aber warum hat in diesem nebel- und schneefalllastigen Gebiet nur einer davon Hauben? Bei Schneefall wird ein Liftsessel mit durchgehender Sitzfläche ohne Haube patschnass, da hatten die alten Schlepper Vorteile.
Unvergleichlich ist der Panoramablick vom Eggishorn - von welchem Seilbahngipfel sonst sieht man so schön die Viertausender der Berner und Walliser Alpen und den Aletschgletscher in fast voller Länge? Die Trassierung der Skiabfahrt über den Eggishorngrat ist klasse, dürfte seinerzeit aber für viel Diskussion mit Umweltverbänden gesorgt haben. Früher hatte das Eggishorn überhaupt keine Abfahrt; man fuhr mit der Pendelbahn wieder hinunter.
Natürlich nehme ich auch die beiden kurzen Schlepplifte Laxeralp mit, die es früher noch nicht gab. Handelt es sich hier um eine wohlmeinend geplante Erweiterung des Beschäftigungsbereichs? Vor Ort stellt man fest: Nein. Die Laxeralp-Lifte haben lediglich Zubringerfunktion zum Kernskigebiet für die Bewohner neuer Erweiterungsbauten auf der Fiescheralp. Wenn man sich die jüngsten Neubauten und den Standort der Laxeralp-Lifte anschaut, soll die Fiescheralp offenbar zu einem zweiten Val Thorens ausgebaut werden - Wahnsinn. Es ist diese trotz Zweitwohnungsinitiative sichtbar ungebrochene Bautätigkeit in den Walliser Bergen, die mich stört.
Zurück von der Fiescheralp geht es übers Bettmerhorn in Richtung Riederalp. Die ist nach wie vor der skifahrerische Underdog unter den drei Feriensiedlungen auf dem Aletschplateau. Außer im Blausee-/Moosfluhgebiet sind die Abfahrten der Riederalp kurz, leicht oder Ziehwege, und sie bieten gerade mal 300 bis 400 Höhenmeter, also eher Mittelgebirgsniveau.
Auf der Riederalp komme ich bei diesem Besuch des Aletschgebiets zu meiner ersten Fahrt mit einem "richtigen" Schlepplift. Der WSO-Lift Golmenegg ist der letzte unangetastete, historische Schlepper des Beschäftigungsgebiets (den Zubringerlift Alpmatten auf der Bettmeralp zähle ich nicht mit). Danach geht es weiter mit der flotten KSB auf die Moosfluh, erneut mit Blick auf den Aletschgletscher. Die Bahn deswegen Gletscherbahn zu nennen, finde ich vorsätzlich irreführend. Sie führt auf keinen Gletscher. Wieder so ein Tiroler Modeblödsinn, der nicht ins Aletschgebiet passt. Über die Höhenziehwege des früheren "Panoramawegs" geht es von der Moosfluh - teils mit Zwischenaufstiegen - hinüber zur Riederfurka zur schön gelegenen Villa Cassel. Die beherbergt ein Pro Natura-Zentrum mit Pensionsbetrieb und ist im Winter geschlossen. Nachmittags liegt der Skihang Riederfurka schon im Schatten des Riederhorns. Bei meinem Besuch ist ein Teil der Riederfurka-Piste für ein Skirennen am Folgetag abgesperrt. Den früheren Schlepplift Riederfurka hat man schon vor langer Zeit durch eine schrecklich langsame, fixgeklemmte WSO-Sesselbahn ersetzt. Lift, Schattenabfahrt und Absperrungen mag ich nicht, also setze ich mich hier schnell wieder ab und stehe ein paar Lift- und Abfahrten später wieder an der Bergstation der Bettmeralp-Seilbahn. Ein paar Schritte noch hinüber zur hübschen Kapelle "Maria zum Schnee" ... unschuldig wie eh und je steht sie da. Die Chalets sind ihr über die Jahre näher gerückt, aber den baulichen Armageddon hat man wohl verhindert, so dass man von der Dorfstraße immer noch das klassische Foto "Kapelle mit Fletschhorn" schießen kann. Damit endet mein nach 31 Jahren erster Tag im Aletschgebiet, und mit der Großkabine der Bettmeralpbahn geht es wieder hinunter ins Rhonetal zur Station Betten FO.
Fazit:
Skifahrerisch hat sich das Gebiet im Rahmen seiner topographisch eingeschränkten Möglichkeiten in den letzten drei Jahrzehnten nach vorn entwickelt, was gut ist. Bei den Liftanlagen wären Nebenbereiche wie Riederfurka oder Heimatt besser mit ihren alten Schleppliften bedient geblieben - wenn keine Schlepper da sind, ist es (für mich) nicht Schweiz. Baulich sind Bettmeralp und Fiescheralp als Siedlungen viel zu stark gewachsen ... ich empfehle einen Baustopp. Und die jüngste KSB Blausee auf der Bettmeralp ist der Gipfel der Geschmacksverirrung, vor allem beim Einsatz von Beton. So etwas darf sich hier nicht wiederholen. Für einen Familienurlaub werden wir eher nicht herkommen; das übliche Preisniveau und die durch die Autofreiheit bedingte, umständliche Anreise passen für uns nicht zusammen. Vielleicht wird es ein Tagesausflug, wenn man mit Harzwinter Junior irgendwann Skisafari machen kann.
78 Fotos aus dem Aletschgebiet:
Blick aus dem Hotelfenster in Brig auf den Stockalperpalast und die Belalp, besucht 2013.
Pendelbahnen aus dem Rhonetal nach Bettmeralp (vorn) und nach Betten-Dorf.
Betten-Dorf, autofrei chancenlos abgelegen zwischen den Wirtschaftsbetrieben im Rhonetal und der erfolgreichen Bettmeralp. Hier steht die Zeit.
Pistenplan Aletschgebiet. Kommt mir in der Schweiz bitte nicht mit dem österreichischen Unwort "Arena". Der Begriff trägt für mich gebulldozertes Terrain und überfüllte Pisten.
Angekommen auf der Bettmeralp ... Blick vom Ausgang der Seilbahnstation nach rechts. Ja, das ist das Chaletdorf, so wie ich es vor 31 Jahren zuletzt verlassen habe. Gewachsen ist es natürlich.
Angekommen auf der Bettmeralp ... und das hier ist der wohl scheußlichste Eindruck, den so ein Chaletdorf dem aus der Seilbahn ausgestiegenen Gast bieten kann. Glatte Fassaden und eine komplette Betonfront wie in Frankreich. Wie konnte man so etwas auf der Bettmeralp jemals freigeben und bauen ??? Ernst gemeinter Vorschlag: Abreißen, neu konzipieren und bauen. Oder Totalumbau. Bah! Das ist übrigens die riesige Talstation der KSB, die im Jahr 2010 den Bettmeralp-Doppelschlepper ersetzte.
Und mit dieser KSB "Blausee", die an der Bergstation des ehemaligen Schlepplifts nun eine riesige Beton-Mittelstation besitzt und weiter nach oben in Richtung Moosfluh führt, geht es es für mich weiter. Selbst die Graffitisprayer haben diese ekelhafte Station schon für sich entdeckt. Soll das ein militärischer Bunker sein? Wieviele KSB- und EUB-Mittelstationen habe ich schon gesehen ... alle waren sie ansehnlich. Aber das hier? Nein, No-Go. Und dann auch noch die geschmacksverirrten gelben Hauben ... kotz.
Das Betonmonster der Mittelstation der KSB "Blausee" im Detail. So was steht auf der einstmals heimeligen Bettmeralp nun mitten in der Landschaft ... kann echt nicht wahr sein.

Bergstation KSB "Blausee". Warum heißt die so? Der Blausee liegt auf der Riederalper, nicht auf der Bettmeralper Seite. Auch daneben. Hinten sieht man Rothorn, Cervandone und Helsenhorn - hinter diesen Bergen werde ich einen Tag später auf italienischer Seite skifahren, nämlich auf der Alpe Devero (Cervandone, Rothorn) und in San Domenico (Helsenhorn).
Blick von der Abfahrt der KSB auf die Bettmeralp. So hab' ich mir das gewünscht.


Trainerlifte Bettmeralp, genannt Läger. Der linke mit den Bügeln ist der ältere.
Weiter zur 8EUB Bettmerhorn. Früher war das eine Habegger 4EUB, so wie sie heute noch in Grindelwald am Männlichen fährt ... eine recht bedächtige Anlage und somit früher zu Stoßzeiten immer der Bottleneck. Die aktuelle DM-Bahn ist von 1995.
Strecke 8EUB Bettmerhorn - schöne Anlage, aber warum musste man sie in Schlüpferrosa gestalten ??
8EUB Bettmerhorn im Steilstück der Strecke über den Felsen gegen die Walliser 4000er.
Das Ufo-Restaurant aus den 1980er steht noch immer auf dem Bettmerhorn.

Blick von der Bergstation Bettmerhorn auf den Aletschgletscher, schön wie eh und je. Aber in der Eishöhe hat er seit meinem letzten Besuch sichtbar abgenommen.
Blick von der Bergstation Bettmerhornbahn nach Mühlebach und ins ehemalige Skigebiet Ernergalen, das 1981 mit einer DSB und zwei langen Schleppliften eröffnet wurde und 2007 in Konkurs ging, als die DSB erneuert werden musste. Nachdem sich einige Jahre weder Sanierungskonzept noch Investor für die Anlagen fanden, wurden sie ungewöhnlich früh schon 2011 vollständig abgebrochen, vermutlich mit Umweltschutzbudget. Das hätte so nicht widerspruchslos geschehen dürfen - wir waren ein-, zweimal mit der Familie da, und es war ein wirklich schönes Skigebiet. Nun stehen all die gebauten Unterkünfte in Ernen und Mühlebach wieder leer. Die Berge hinter dem Ernergalen sind Blinnenhorn und Ofenhorn.
Noch ein ehemaliges Oberwalliser Skigebiet, gesehen von der Bergstation Bettmerhorn ... oder eigentlich zwei. Die verschneite Alpfläche vorn ist die Tunetschalp. Sie war ein wunderbares Kleinskigebiet mit einem längeren Schlepplift und einem Seillift, früher erreichbar von Mörel mit einer Gruppenpendelbahn. Details später. Die Einkerbung vor der mächtigen Kulisse von Weissmies und Fletschhorn ist der Simplonpass. Der nur ca. 400 m lange Skilift dort oben wurde vor ein paar Jahren stillgelegt - er braucht ein neues Seil, aber am Pass fuhr ja ohnehin kaum jemand Ski.
Abfahrt vom Bettmerhorn unter der 8EUB hindurch.
Der Bilderbuch-Panorama-Klassiker der Walliser 4000er aus dem Aletschgebiet: Weissmies, Fletschhorn, Alphubel, Mischabel/Dom, Matterhorn, Weisshorn. Unten im grünen Rhonetal Brig und Glis. Vorn die 6KSB Schönbiel.
Matterhorn und Weisshorn, das mein Walliser Lieblingsberg ist, weil es im Vispertal recht weit vorn steht und man es deshalb von vielen Walliser Orten aus sehen kann. Der Höhenrücken im Vordergrund mit dem Fernsehturm drauf ist der Gebidem. Auf seiner Rückseite befindet sich das kleine Skigebiet von Visperterminen, besucht 2010.
6KSB Schönbiel von 1998. Ersetzte den vorherigen Schlepplift Bettmerhorn auf verlängerter Trasse ... oder stand dort zwischendurch noch eine andere Sesselbahn?
Abfahrt 6KSB Schönbiel - nicht anspruchsvoll, aber schön ... und breiter präpariert als früher.
Direktabfahrt Wurzenbord. Auf dieser Trasse verlief bis 2002 der Schlepplift mit den Habegger N-Stützen, und man konnte nur über die steile Kante des Wurzenbords abfahren, was unpopulär war. So ist es viel besser gelöst.
Blick vom Wurzenbord hinunter ins Rhonetal in die Gemeinde Grengiols. Die kleine Siedlung da unten heißt Bächerhäusern, das Wiesengelände oberhalb "Im Seng". Bis in die späten 1970er Jahre wurde der Hang von Bächerhäusern bis oben zur Waldkante von einem Bühler-Kurvenschlepplift erschlossen, das weiß heute fast niemand mehr. Angeblich wurde er im Frühjahr 1977 von einer Lawine beschädigt. Auf dem Rückweg von der Tunetschalp sind wir in den späten 1970ern mal dort vorbeigefahren. Der Lift stand noch, aber das Seil hing herunter. Wie er aussah, weiß ich nicht mehr genau. Im Internet gibt es keine Bilder von ihm. Auf der inzwischen stillgelegten Seite http://www.helsenhorn.ch/ gab es immerhin ein Foto von der Skiabfahrt.
Um zur Fiescheralp zu wechseln, geht es wieder hinauf aufs Bettmerhorn.
Skitunnel von der Bergstation Bettmerhorn zur Fiescheralp. Sehr gute Lösung - früher gab es den nicht; man musste stattdessen unterhalb des felsigen Terrains lawinengefährdete Hänge queren und viel schieben.
Von der Fiescher Seite sieht man das felsige Terrain, das früher den direkten Wechsel vom Bettmerhorn zur Fiescheralp verunmöglichte.
Schön steile Abfahrt vom Skitunnel zur Fiescheralp, die früher Kühboden hieß, was im Rahmen des "Arena"-Marketings natürlich untragbar war und "gleichgemacht" werden musste.

Trainer- und Zubringerlift auf der Fiescheralp.
Pendelbahn Fiescheralp-Eggishorn gegen Ernergalen und Blinnenhorn.
Netter Service der Fiescher Bergbahnen für Weitsichtige, damit man nicht den falschen Einstieg nimmt.


KSB Talegga, die eine schöne Außenrum-Abfahrt erschließt. Ob man über den Vorgänger-Schlepplift auch schon so weit nach Osten hinüberfahren konnte, weiß ich nicht mehr.
Blick von der Außenrum-Abfahrt der KSB Talegga zum Fieschergletscher mit Oberaarhorn, Wasenhorn und Vorder Galmihorn.
Außenrum-Abfahrt Talegga mit Ernergalen, Blinnenhorn, Schinhörnern und Rothorn.
Höhensiedlung Fiescheralp, seit meinem letzten Besuch 1985 deutlich gewachsen. Hinten Alphubel, Mischabel/Dom, Matterhorn, Weisshorn.
4KSB Heimatt. Ersetzte ihren Vorgänger-Schlepplift im Jahr 2000. Warum hat man sie ohne Haube gebaut? Hier oben gibt es häufig Nebel und Schneefall ...
Abfahrt Heimatt gegen Bellwald, Ernergalen und Blinnenhorn. Rechts von Blinnenhorn und Ernergalen kommt aus dieser Perspektive der Schweifengrat gut heraus, im Sommer eine fantastische Wanderung über dem Binntal.
Blick übers Fieschertal auf Bellwald und sein Skigebiet, das sich bis links oberhalb der Lawinenverbauungen zu dem Buckel mit dem winzigen Bergstationshäuschen hinaufzieht. Wir waren mal Ende der 1970er/Anfang 1980er Jahre für einen Tagesausflug dort, aber weder Skigebiet noch Aussicht konnten uns damals irgendwie überzeugen.
Alpsiedlung Fiescherstafel - großes Walsersiedlungskino! Dass man hier noch keine Zweitwohnungen en masse aus dem Boden gestampft hat ...
Bergstation PB Eggishorn. Ich habe einige Anläufe gebraucht, um die nach Fahrplan fahrende Bahn auf der Fiescheralp zu erwischen, ohne warten zu müssen.
Blick vom Eggishorn über den Aletschgletscher aufs Aletschhorn ...
... und zum Konkordiaplatz mit Jungfrau, Mönch und Eiger. Mächtiges Szenario.
Zoom zum Mönch mit dickem Gletscherabbruch.
Zoom von der Bergstation Eggishorn zum Montblanc.
Die spektakuläre Gratabfahrt vom Eggishorn ... Naturschützern wird sie nicht viel Freude gemacht haben. Bis zu meinem letzten Aufenthalt im Aletschgebiet vor 31 Jahren hatte das Eggishorn überhaupt keine Abfahrt - man fuhr mit der Pendelbahn wieder runter.
Zoom von der Bergstation Eggishorn auf Alphubel und Mischabelgruppe. Ich hatte gehofft, irgendwelche Bergstationen von Saas-Fee aufs Bild zu bekommen, aber die dürften sich knapp links/östlich des linken Bildrands befinden. Außerdem wird vom Eggishorn gesehen das Allalinhorn vom Rimpfischhorn verdeckt.
Abstecher zu den Skiliften Laxeralp. Wozu die wohl angelegt wurden ... ein neues Beschäftigungsgebiet?
Nein ... das sind Zubringerlifte für die Bewohner neuer Zweitwohnungen, die von der Bergstation Fiescheralp munter nach Westen gebaut werden.

Rückkehr zur Bettmeralp. Blick von der Abfahrt vom Bettmerhorn auf die Bergstation der KSB Schönbiel mit ihrer fragwürdigen Schokoladenwerbung. Links oberhalb das sehr schöne Skigebiet Bürchen/Moosalpe oberhalb Visp (zuletzt besucht 2012), überragt vom Augstbordhorn.
Wieder auf der Abfahrt der Bettmeralper KSB Schönbiel. Um zur Riederalp zu wechseln, ...
... fahre ich noch einmal aufs Bettmerhorn hinauf.
Noch ein Blick auf den Aletschgletscher mit den Wannenhörnern oben rechts, ...
... dann nehme ich die Panorama-Abfahrt in Richtung Riederalp.
Die Ziehwegabfahrt quert die KSBn Blausee und Moosfluh.
Über die unpräparierte Skiroute geht es entlang der Moosfluh-KSB hinunter zur Riederalp.
Bevor es mit der Moosfluh-KSB hinauf geht, freue ich mich über eine Fahrt mit dem guten, alten WSO-Schlepplift Golmenegg. Das ist die letzte originale Beschäftigungsanlage im Aletschgebiet. Hinten Weisshorn und Riederhorn.
Abfahrt am Golmenegglift.
Dann aber geht es mit der KSB hinauf auf die Moosfluh. Ob es das Restaurant neben der Trasse früher auch schon gab, weiß ich nicht mehr.
Schöner Blick von der Moosfluh über den Aletschgletscher zu den Wannenhörnern. Aber die Bahn deshalb an der Talstation als "Gletscherbahn" zu titulieren, ist schlichtweg irreführend. Wie man sieht, kommt man von hier zur Riederfurka.
Blick von der Panorama-Schiebestrecke Moosfluh-Hohfluh zur Belalp.
Zoom von der Panorama-Schiebestrecke Moosfluh-Hohfluh zur Tunetschalp auf der gegenüberliegenden Rhonetalseite. Wie schon weiter oben erwähnt war sie ein wunderbares Kleinskigebiet mit einem längeren WSO-Schlepplift und einem Seillift, das von Mörel aus zuerst mit einer Gruppen-Kleinkabinen-Pendelbahn (2x2x4 GPB) und später mit einer Einzelkabinen-Pendelbahn (8 PB) erreichbar war. Irgendwann in den 1990er Jahren wurde der Skibetrieb eingestellt, der Skilift 2004 abgebaut und nach Bosnien verkauft. 2007 wurden dann Restaurant und Pendelbahn wegen zu hoher Sanierungskosten ebenfalls geschlossen und die Pendelbahn 2014 ersatzlos vom Militär abgebrochen. Seitdem ist die Tunetschalp nur noch zu Fuß erreichbar, da Privat-PKWs die Forststraße hinauf nicht befahren dürfen. Man setzt dort jetzt auf Schafzucht und Agrartourismus für gestresste Manager.

Über die Panorama-Schiebestrecke erreiche ich schließlich die Riederfurka. Dort wurde der gleichnamige Schlepplift, den ich noch gefahren bin, schon 1991 durch eine fixgeklemmte Städeli-4SB ersetzt. Der Hang liegt schon im Schatten des Riederhorns, ein Teil der Piste ist für ein Skirennen am Folgetag abgesperrt, und die Sesselbahn ist entsetzlich langsam, so dass ich mich hier nicht lange aufhalten mag.
Blick von der Bergstation 4SB Riederfurka aufs im Winter geschlossene Naturschutzzentrum Villa Cassel und das Bettmerhorn.
Blick von der Bergstation 4SB Riederfurka über das Tal des Aletschgletschers zur Belalp.
Zoom Kapelle Belalp.

Zoom zur KSB Sparrhorn und dem Hohstocklift auf der Belalp. Der lange Hohstocklift ist der letzte verbliebene Zweiseilschlepplift der Alpen.
Riederalper Idylle gegen Bettlihorn, Monte Leone und Tunetschalp. Hinterm Monte Leone werde ich auf italienischer Seite am Folgetag Ski fahren!

Kapelle Riederalp, nicht so hübsch wie ihr Bettmeralper Pendant.
Um in Richtung Bettmeralp zurückzufahren, geht es mit der 4KSB Hohfluh hinauf.
Rückblick über die Riederalp mit Walliser 4000ern.
Letzte Bergfahrt auf der Riederalp mit der 6KSB Moosfluh. Kuriosum: Offenbar haben sich Skifahrer an den tief hängenden Gehängen des Übungslifts unter der KSB die Köpfe gestoßen, also hat man den Lift außer Betrieb genommen und alle Gehängeteller hochgebunden.

Zurück auf der Bettmeralp an der Abfahrt der KSB Blausee.
Letzte Liftfahrt auf der Bettmeralp diesmal - einmal noch hinauf mit der KSB Blausee.
Bevor es mit der großen Pendelbahn wieder zurück ins Rhonetal geht, nehme ich natürlich noch das berühmte Motiv der Bettmeralper Kapelle "Maria zum Schnee" mit dem Fletschhorn mit - Oberpflicht!

Talfahrt mit der Bettmeralpbahn nach einem schönen Skitag.
Anschließend fahre ich über den Simplonpass nach Varzo im Val Divedro und kann dabei bei Rothwald noch diese Abendimpression von Rosswald (vorn in der Sonne) und Riederalp/Bettmeralp (dahinter im Schatten) mitnehmen. Hinten die Wannenhörner und rechts das Finsteraarhorn.