So konnte der Kleine am Übungshang den ersten Skitag seines Lebens verbringen, und ich genoss nebst dem Dasein als Skilehrer meine ersten Skistunden im ZüriOberland. Der Skilift aus dem Jahre 1963 wurde 1998 (im Gegensatz zu Steg, wo die alten SL7-Gehänge im Einsatz stehen, da muss ich unbedingt demnächst hin) auf DM-Selbstbedienungsbügel umgebaut. Wie fast alle Anlagen in der Umgebung (und da gibt's einige - nebst den genannten auch noch Bäretswil, Ghöch, Atzmännig) stammt der Skilift natürlich von Städeli; die WSO-Maschinenfabrik stand schliesslich gleich in der Nähe. Auf dem Weg fährt man am Ortsschild "Oetwil am See" vorbei, das Skiliftfans das Herz höher schlagen lässt. In der Gegend gibt es leider auch Städeli-LSAP zu beklagen.
Im WSO-Archiv haben wir vor einigen Jahren auch einige Konstruktionspläne der Anlage in Fischenthal gefunden, siehe hier und hier.
Der ins Seilbahninventar eingetragene Lift führt von einem Bauernhof bei der Unteraurüti auf die 1050m hoch gelegene Egg. Er führt u.a. über eine Brücke, bei der es auch ein gemütliches Beizli mit günstigen Preisen hat. Von der Bergstation aus geniesst man eine wunderbare Aussicht auf die Alpen (bis weit in die Berner Alpen hinein), die Vogesen und den Schwarzwald. Am Freitag gab es im Zoom (hinter dem auf dem Hügel im Vordergrund sichtbaren Skilift Ghöch) sogar Luftspiegelungen zu beobachten aufgrund der Inversionslage.
Im Seilbahninventar ist die Anlage wie folgt gewürdigt:
Kurz vor einem ansehnlichen Steilhang wurde ein Niederhalter offenbar vor nicht langer Zeit durch eine modernere Stütze ersetzt.Der Skilift Brand-Oberegg in Fischenthal ist eine repräsentative Städeli-Anlage der frühen 1960er-Jahre mit charakteristischem Brückenantrieb und typischen „schweren Fachwerk-Portalstützen“, die auf die Technik von Theodor Brunner zurückgehen. Walter Städeli, der in Oetwil am See eine mechanische Werkstätte betrieb, begann in den 1950er-Jahren in Arbeitsgemeinschaft und mit dem Know how des Ingenieurs Theodor Brunner mit der Konstruktion von Skiliften. In den frühen 1960er-Jahren, nach dem Ausscheiden Brunners aus Städelis Werkstätte, stieg Städeli, auf der Basis von Brunners Entwicklungen, gross ins Skilift- respektive Seilbahngeschäft ein. Aus dieser Phase des Übergangs stammt der in einem ansehnlichen Masse original überlieferte Skilift in Fischenthal. Der Skilift, der auf die Initiative eines einheimischen Landwirts und auch auf das grosse Engagements des Liftfabrikanten Städeli zurückgeht, ist einer der frühesten Lifte im Zürcher Oberland und zählt zum attraktiven, familienfreundlichen und per Strasse sowie Eisenbahn gut erschlossenen Wintersportangebot im oberen Tösstal.
Schon Ende der 1980er schaffte man hier Schneekanonen an, was einen relativ sicheren Betrieb ermöglicht. Am Freitag lag allerdings auch im Talboden mehr als genug Naturschnee, wie man auf den Fotos sieht. Die Pisten sind sehr angenehm coupierte ideale Carvingpisten zwischen rot und blau; zuoberst gibt es einen (am Freitag nicht präparierten) schwarzen Steilhang. Die Landschaft des oberen Tösstals erinnert ein wenig ans Emmental - sanfte Hügel, aber auch steilere Abhänge zwischen rund 700 und 1200m. Hat mir alles extrem gut gefallen - ich komme wieder... und rundherum gibt es noch viel mehr zu entdecken, siehe zB auch in ATVs Bericht von 2012.
Das Video des Tages:
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Mein Blogbeitrag dazu (Teil 39 der Serie "Vintage-Skifahren") ist hier.
Alle Bilder in dieser Galerie, hier das Best Of.
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