Mehrmals bin ich bereits bei der Anfahrt nach Livigno bzw. St. Moritz an Scuol vorbeigefahren. Dabei wurde ich neugierig auf das Gebiet. Wegen der guten Berichterstattung in den letzten Tagen durch die User wso und exemle stand fest, dass es nun soweit sein sollte, das Gebiet bei der Anreise ins Oberengadin noch "mitzunehmen". Das bietet sich auch ganz gut an, denn dann kommt einem die Autofahrt nach Moritz nicht ganz so lange vor, wenn man sie etwas entzerrt.
Bereits beim Umziehen am Parkplatz war uns klar, dass es heute ziemlich ruhig zugehen sollte. Wir waren nämlich aufgrund der Anreise aus unserem Zwischenquartier in Pfunds erst um ca. 8:45 hier, also 15 min. nach Liftbeginn. Trotzdem waren wir fast das einzige Auto, sodass wir uns fragten, ob wir hier überhaupt parken durften.
Die morgendlichen Wolkenfelder sollten sich lt. Prognose immer mehr auflösen, wonach es im Moment auch aussah.
Erste Abfahrt über die sehr flache Piste 15. Ausgezeichnet zum Eincarven. Erster Eindruck der Präparierung: Sehr gut! Und obwohl wir ca. 20 min. zu spät gestartet sind, haben wir noch fast eine erste Spur.
Als nächstes brauchten wir aber etwas Steileres. Die Piste 13 soll uns in den Jonvrai-Kessel bringen.
Wir nahmen die schwarze 24, die noch etwas Neuschnee drauf hat.
Dementsprechend weich war sie aber zu fahren.
Im Steilhang war sie dann aber härter.
Egal, wohin man schaut: Es ist einfach nur leer, leer und nochmals leer. So gefällt uns das!

Seitenblick. Das Wetter wird immer sonniger.
Das ist auch gut so, denn es war noch saukalt hier oben. Auch deshalb nahmen wir gleich einmal die Talabfahrt nach Scuol - größtenteils griffig, weiter unten bereits im Auffirnen.
Tiefblick nach Scuol.
Danach wollten wir uns dem linken Teil des Pistenplans widmen. Piste 11 zur Prui-KSB.
Und bereits in der 6KSB mit Blick zur gleichnamigen Piste. Trotz Hangausrichtung und Mitte März noch herrlich pulvrig, wenn auch etwas hart.
Also gleich nochmals runter da.
Dieses Mal ziehen wir gleich bis Ftan durch.
Von dieser Piste hatte ich mir wenig erwartet. Da sie aber bis unten schön griffig war, machte sie richtig Spaß. Uns gefällt die gemütliche Kombination aus Zick-Zack und geraden Stücken ganz gut.
Ftan scheint ein ganz netter Ort zu sein.
Wieder zurück im Kessel. Mittlerweile sind wir nicht mehr ganz alleine.

Die Situation an den Talstationen dennoch immer noch mehr als entspannt - und das um 10:30!
Die Gebietserkundung geht weiter. 4 KSB Salaniva - allerdings mit ziemlich eisigem Gegenwind.
Da dreh ich mich lieber um zur Sonne.
Und hier haben wir die nächste Privatpiste.
Dito die Mot-Piste. Sie war aber etwas schlampig präpariert und sehr weich. Das rechtfertigt gerade vor dem Hintergrund der kalten Liftfahrt keine Wiederholung.
Das nächste Ziel war Champatsch.
Der Lift war gut ausgelastet. Auf den 3 Pistenvarianten merkte man aber rein gar nichts davon.
An diese Leere könnte ich mich gewöhnen.
Rückweg über die 29 nach Jonvrai.
Denn es war Zeit für eine Mittagspause unter Palmen. Von den Burgern hätte ich mir aber mehr erwartet als Tiefkühl-Ware. Schade, denn die Hütte machte innen einen ganz gemütlichen Eindruck.
Die Frequentierung nach der Mittagspause war dann kaum auszuhalten.

V.a. die zahlreichen Abfahrtsvarianten am Clünas waren nun an der Reihe. Im Vormittag streikte die Bahn übrigens kurz und musste leer gefahren werden. Zum Glück war sie nun wieder in Betrieb.
Hier waren wir natürlich wieder alleine.
Und die Schneequalität war - wie man sieht - hervorragend.
In der 4 KSB Clünas.
Auch Mot da Ri wird immer wieder zwischendurch eingebaut.
Ebenso wie die kurze, aber knackige Nevin Galmarini.
Seitenblick. Vor ein paar Wochen hätte ich nicht mehr gedacht, dass ich in dieser Urlaubswoche noch einmal so gute Winterskitage erleben würde.
Sogar am Nachmittag war die Prasüras noch griffig, wenn auch grenzwertig hart.
Der Tag vergeht viel zu schnell. Die Pisten sind immer noch so gut zu fahren wie andernorts um 10:00 schon nicht mehr.
Wollte man auf hohem Niveau jammern, könnte man die beiden hier zu sehenden Pisten 21 und 23 am Mot da Ri als nicht ganz so gut bezeichnen, da etwas unruhig und hart.
An der Spi FIS kann man aber wirklich überhaupt nichts aussetzen. Einfach nur GENIAL!
Ebenso der Steilhang der Costera FIS, den wir noch einmal zum Abschluss nahmen.
Danach machten wir uns auf dem Weg zur finalen Abfahrt. Dazu nehmen wir nochmal die kalte Salaniva-KSB. Ein letzter Rückblick in den tollen Kessel da unten.
Dann folgt die "Traumpiste" nach Sent. Der Name ist tatsächlich nicht nur ein Marketing-Gag.
Bis auf die letzten 100-150 Höhenmeter ist die Piste genial. Danach ein flacher Ziehweg zum gemütlichen Auscruisen.
Wir nahmen anschließend das bereits wartende Shuttle-Taxi für 5 CHF pro Person, das uns direkt zurück nach Scuol brachte. Das ist es mMn. wert, denn der Fußweg nach unten zur Bushaltestelle ist ziemlich lang und steil bergab.
Das kleine Skigebiet Scuol im Unterengadin hat uns derart gut gefallen, dass es die Messlatte für die folgenden Tage in St. Moritz ziemlich hoch gelegt hat. Das hätte ich so nicht erwartet. Es hat aber heute einfach alles gepasst:
- Extrem wenig los. Ein so leeres Skigebiet hatten wir schon lange nicht mehr.
- Ganztags griffige Pulverpisten und kalte Temperaturen bei immer guter Bodensicht
- Überwiegend sehr gute Präparierung (Besser als Österreich, jedoch etwas schwächer als Moritz)
- Günstiger Skipasspreis von CHF 48
Das Gebiet ist zwar klein, jedoch durchaus abwechslungsreich mit verschiedenen Geländekammern. Zudem ist es liftmäßig nahezu perfekt erschlossen. Ich hoffe nur für das Gebiet, dass es hin und wieder mehr Gäste hat, denn so wie heute kann das bei diesem günstigen Skipass niemals rentabel sein.
Scuol war DIE Neuentdeckung der Saison für uns. Klasse Tag, klare












Das müssen die nun folgenden Tage im Oberengadin erstmal toppen. Wir kommen sowas von wieder!