Die 7 Skirouten von Verbier - Ein Rating mit vielen Bildern!

[hausi24]

Das Rating nach Schwierigkeit

7. Die schwarze Abfahrt am Mont Fort wird nicht präpariert und sollte daher zu den gelben Routen gezählt werden. Trotzdem ist sie sehr breit und nicht so übermäßig steil. Außerdem ist das eigentliche Routen Stück nur sehr kurz.

6. Die breite Standard Route Chassoure-Tortin ist ebenfalls nicht wirklich steil und bietet dank der Breite viele Möglichkeiten zum Befahrenen. Gefühlt ist sie wie eine stark abgnutzte normale schwarze Piste anzusehen. Trotzdem ist sie schon deutlich länger als am Mont Fort.

5. Ebenfalls breit und vielfältig ist die Route Gentianes-Tortin. Zwar ist diese Route auch nicht wirklich steil, aber dafür ist sie ziemlich lang und ungeübte Skifahrer können die Abfahrt womöglich nicht am Stück ohne Anhalten schaffen.

4. Die leichtere Route aus dem Lac des Vaux heraus ist der Col des Mines. Besonders ist hier, wie auch beim Vallon d'Arbi der "Eiskanal" durch den man beides mal oben durch muss, sowie die längere schräge Querung an einem steilen Hang entlang. Im zweiten Teil ist diese Route dann nur noch ein recht flacher Standard Sonnenhang, der aber allen Firn Liebehabern sehr zu empfehlen ist.

3. Der Vallon d'Arbi ist schon aufgrund seiner deutlichen Höhndiffernz schwieriger zu bewerten. Nach dem gleichen ersten Verlauf zweigt die Route am Col des Mines ab und hat zwischendrin einige enge und steile Abschnitte. Auf jeden Fall die empfehlentwerteste Art um nach La Tzoumaz zu kommen.

2. In den Top zwei sind die Routen am Mont Gele anzusiedeln. Alleine schon wegen der oft sehr dünnen Schneeauflage oben am Gipfel und der sehr engen und steilen Starthänge oben. Etwas einfacher ist jedoch noch die Route Mont Gele-Tortin. Zwar hat man hier mehr Höhenmeter zu bewältigen, trotzdem ist der Starthang schräg ab und dann erst weiter hinten nach unten nicht extrem steil. Unten wo die Route dann mit der Gentianes-Tortin Route zusammen kommt wird es dann wieder flacher.

1. Mir persönlich kam die Route Mont Gele-La Chaux am schwierigsten vor. Der Starthang oben ist extrem steil am Anfang. Hier sollte man nicht stürzen, wer weiß wo man dann wieder zum Stehen kommt. Weiter unten wird es dann aber wieder flacher und geht in einen gemütlichen Sonnenhang über.

Die Bilder Dokumentation

Mont Fort:

Starthang

Auch eine direkte Variante

Rückblick

Unten dann flach und präpariert

Chassoure-Tortin:

Starthang

Oberes Stück

Der gesamte Teil der eigentlichen wahren Route

Unten dann flach und präpariert

Gentianes-Tortin:

Eigentlicher Starthang

Unzählige verschiedene Varianten möglich!

Engstelle ist Immer noch breit

Entweder links oben auf dem Ziehweg oder hier rechts ohne Anschieben durchs Gelände

Col des Mines:

Zufahrt Portal Col des Mines und Vallon d'Arbi

Zufahrt zum "Eiskanal"

Ende "Eiskanal"

Sehr welliger Schrägweg zum Col des Mines

Verzweigungen Col des Mines. Links nach Verbier rechts nach La Tzoumaz über Vallon d'Arbi

Ab jetzt eine mäßig steile Sonnen Piste mit konstante Gefälle

Auslauf mit Blick auf Verbier

Per Ziehweg geht es dann Richtung Carrefour

Vallon d'Arbi:

Nach der Abzweigung am Col des Mines geht es dann deutlich steil und teilweise eng herab.

Blick ins Tal

Rückblick. Manche fahren auch direkt im Tal oder links am Hang. Dort herrscht aber Lawinenefahr

Unten dann Ziehweg an der Straße entlang

Auch die blaue Piste verläuft im unteren Teil hier

Mont Gele-Tortin:

Starthnag. Beim Pfeil geht es links vorbei und geradeaus schräg am Hang entlang.

Links vorbei. Hinten ist der eigentliche Hang zu sehen.

Der Großteil der Skiroute. Erste mäßig steil dann immer flacher.

Ein flaches Schrägstück

Man unterquert die Gentianes Pendelbahn

Rückblick

Mont Gele-La Chaux:

Es geht sofort rechts ab. Und es ist verdammt steil!

Wenn man hier ausrutscht, bleibt man dann noch vor der Klippe stehen?

Zusätzlich ist die Route sehr eng und man muss sehr gut auf Steine aufpassen!

Nach dem ersten Steilstück wird es flacher und man kommt auf die Sonnenseite

^^

Ab nun nur noch ein mäßig steiler breiter Sonnenhang

Freie Auswahl der Strecke Richtung La Chaux mit Jumbo Seilbahn links im Blick.

Rückblick

[Arlbergfan]

Steil ist geil, sag ich da nur!
Schöne Dokumentation.
Die zwei schönsten Routen fehlen aber - ok, eine ist nicht ausgeschildert.
Back du Mont Fort und L`Eteygeon.

Ich hatte das Glück beide Routen an einem sehr guten Tag zu fahren: viewtopic.php?f=53&t=59520

[Snow Wally]

Habe mir auch noch die schönen Bilder von Arlbergfan zur Route L'Éteygeon angeschaut und dazu ein paar Fragen.

Ich selber bin eher Pistenfahrer, aber fahre zwischendurch gerne auch mal gelbe Pisten bzw. Routen, wenn die Buckel nicht zu hoch sind, keine engen oder steinigen „no fail allowed zones“ vorkommen oder nicht zu viel Tiefschnee liegt. Dabei halte ich mich jeweils in der Nähe der offiziellen gelben Pfosten und Markierungen auf, da ich kein Equipment und keine Kenntnisse für richtiges Off-Piste-fahren bzw. Freeride habe.

Habe davon letzten Februar/März die Mont Fort/Chassure/Gentianes/Vallon D‘Arbi gut meistern können (und stimme mit hausi24’s Ranking überein), nur die beiden etwas extrem scheinen Routen am Mont Gelé habe ich bewusst ausgelassen. Auch in Zermatt fahre ich ab und zu gerne die gelben Pisten beim Stockhorn/Rote Nase oder die Paradise (Blauherd-Findeln), aber die steilen und engen Routen Tiefbach, Momatt und Hermettji (alle im Bereich Schwarzsee/Hirli) sind mir zu anspruchsvoll.


1) Wie würdet ihr denn den Schwierigkeitsgrad der L'Éteygeon in der Verbier-Liste von hausi24 oben einordnen?

2) Und wie steht sie im Vergleich zu den gelben Pisten in Zermatt?

3) So von den Bildern her sieht die L'Éteygeon eher wie die gelben Pisten von der Roten Nase bzw. vom Stockhorn nach Gant in Zermatt aus, ist nordostexponiert und wirkt deutlich weniger ver(eis)buckelt als die viel befahrenen Verbindungspisten Chassoure/Gentianes nach Tortin. Oder täuscht das?

4) Gibt’s lokale und kritische Engstellen, Steilhänge oder Orte, wo man infolge abschüssigem Gelände auf keinen Fall stürzen/abrutschen darf?

5) Zu guter Letzt, wie ist ungefähr die Länge? Kann man vom Pistenplan her nur schwer beurteilen, aber sie sieht dort schon sehr lange aus, ev. noch länger als die Vallon d’Arbi aus….?

Danke im Voraus~

[Ams]

Ich versuche es mal zu beantworten. Bei Bedarf kann ich auch einige Bilder der L'Éteygeon von vor 5 Jahren hochladen.

1), 5) Ich würde L'Éteygeon von Steilheit/Enge als leichteste Route einschätzen, zudem ist sie normalerweise wenig verbuckelt, übersichtlich und man kann ohne Risiko recht weit von den Pfosten wegfahren. Sie ähnelt der Vallon d'Arbi: Recht unterschiedliche Verhältnisse von oben bis unten, längerer Skiweg am Schluss, ähnliche Länge und leicht größerer Höhenunterschied. Das schwerste der Route (siehe Arlbergfans Bericht) ist der Aufstieg vom Greppon Blanc SL, für den man aufgrund der Höhe je nach Fitness schon einige Minuten einplanen sollte.

2) Ähnlich den Stockhorn-Routen (ohne den steil-buckeligen Einstieg direkt bei der roten Nase).

3) Von den Verhältnissen (Sonne/Wärme, Schnee) dürfte sie sehr dem Stockhorn-Gebiet ähneln - nur einige 100 Höhenmeter tiefer. Normalerweise wird die Route weniger Befahren als die anderen Routen (Aufstieg, Busfahrplan und Busticket) und ich habe sie wenig ausgefahren erlebt.

4) Nein. Das letzte Drittel gibt es einen Fahrweg/Skiweg als Alternative zu den Hängen zwischen den Hütten, bei denen es eventuell etwas enger werden kann.

Ich würde die Route auf jeden Fall empfehlen. Bevor ich sie gefahren bin habe ich mir auch ähnliche Gedanken gemacht. Am Ende war es eine recht gemütliche Abfahrt, die vor allem durch Einsamkeit und tolle Landschaft hervorsticht. Kein Vergleich zu anspruchsvollen Routen wie Mont Gele oder am Schwarzsee, bei denen kleinere Fehler durchaus zum Problem werden können.
Tipp: Bei gutem Wetter extra Zeit nehmen und unten noch gemütlich ein Raclette beim Kiosk essen.

[Snow Wally]

Vielen vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung! Dann scheint diese Route ganz nach meinem Geschmack zu sein.

Wenn du die angesprochenen Fotos griffbereit hast, würde ich die natürlich auch gerne sehen.

[Tom76]

schönes Thema und tolle Fotos. Kompliment!
Gerne möchte ich meine Einschätzung bzw. ein paar kleine Variantenmöglichkeiten bei den Routen beitragen:
Mont Fort - Gentianes: gleich nach den Treppen scharf rechts abbiegen und direkt unter die Gondelstation queren. Dort in Falllinie runter - im obersten Bereich brutal steil, weiter unten angenehm auslaufend. Viel schöner als die Standardstrecke. Aber oben wirklich heftig. Keine Sorgen wegen Gletscherspalten im mittleren Teil.

Gentianes - Tortin: nach dem ersten Flachstück nicht schräg rechts der Route folgen, sondern gerade aus und dann links ab an der großen PB-Stütze vorbei. Dann entweder direkt gerade aus oder nochmals links halten. Beides mal ein Steilhang, ganz links hat es immer super Schnee. Man kommt dann auf die Route vom Mt. Gele (der Hang wird ein bisschen auf dem letzten Bild der Routenbeschreibung gezeigt, die von mir erwähnte Stütze ist die untere der beiden auf dem Bild).

Mt. Gele - Tortin: Erster Hang ist wie beschrieben echt steil und technisch anspruchsvoll, gerade wenn es Neuschnee hat. Aber das Mittelteil finde ich Langweilig: am Bach entlang bis zur Route von Gentianes ist langschaftlich nett, das war es aber. Daher ist das für mich die unattraktivste Route von allen.

Mt. Gele - La Chaux: ein Traum! Oben echt tricky: steil und viele Steine. Gute Technik und etwas Mut sind notwendig. Ab dem kleinen Col schwebt man quasi bis zur Piste, die nach La Chaux führt. Hier kann man auch einige kleine Varianten fahren. Dazu ein Traumblick auf den Grand Combin.

Col de Mines: für mich nur bei gutem Schnee interessant, weil durch die südliche Neigung der Hang oft schnell schwer wird und dann ist es eine schweißtreibende und mühselige Angelegenheit

Vallon d'Arbi: Es gibt nach der Bobbahn drei Varianten: die Standardvariante (ausgesteckt) hast du gut beschrieben. Aber viele nehmen gleich den wunderschönen Hang rechts direkt am Ende der Bobbahn, der einfach zu einladend ist. Ein Traum! Am Ende des Hangs entweder rechts fahren und einen sehr engen Pfad nutzen. Wenn es glatt ist, kann es auch mal an einem Baum enden, daher eher defensiv fahren. Am Ende des Weges kommt man auf den erwähnten lawinengefährdeten Hang. Der ist ansonsten easy zu fahren. Man kommt an der kleinen Brücke wieder auf die Standardvariante. Eine dritte Möglichkeit ist am Ende des ersten Hanges einfach gerade aus und am Bachlauf in Falllinie runter. Nur machbar bei viel Schnee und nur, wenn man seine Skier auch auf engstem Raum echt gut beherrscht. Sonst landet man entweder im Bach, auf Steinen oder im Gestrüpp. Bei viel Schnee aber echt scharf!!

L`Eteygeon ist für mich einer der schönsten Tourenabfahrten überhaupt: landschaftlich ein Traum, viele Höhenmeter (1200 ?) und lang - länger als Vallon d'Arbi (gerechnet bis man am Ort ist), keine tricky Stellen sondern alles schön einsehbar und nur mittelsteil. Dazu einsam und am Schluß gibts ein kleines schnelles Raclette bei der Bushaltestelle. Aber aufgrund der Einsamkeit sollte man hier nicht nur ein LVS bei sich haben, sondern auch nicht alleine fahren. Dafür fahren einfach zu wenig Leute die Route, um zu hoffen, dass jemand schnell helfen kann, wenn was passiert. Übrigens bei den Greppon Blanc-Schleppern den von unten Linken nehmen, da spart man sich ein paar Höhenmeter im Anstieg bis man in der Route ist. Daher wenn offen und gute Verhältnisse unbedingt machen!

Arlbergfan hat Mont Fort Backside toll beschrieben und bebildert. Tricky ist oben der erste sehr steile Hang, der Rest ist Genuss...... Ist aber nur was für erfahrene Freerider mit kompletter LVS-Ausrüstung. Ist nicht ausgesteckt, damit nicht gesichert und daher keine Route im üblichen Sinne.

Viel Spaß auch von mir - genieße es !

[Ams]

Aber aufgrund der Einsamkeit sollte man hier nicht nur ein LVS bei sich haben, sondern auch nicht alleine fahren. Dafür fahren einfach zu wenig Leute die Route, um zu hoffen, dass jemand schnell helfen kann, wenn was passiert.

Die Frage mit LVS hatte ich mir damals ebenfalls gestellt, aber da ich praktisch nur lawinengesicherte Pisten und Routen fahre besitze ich keins und hätte auch keinen Plan, wie ich damit umgehen soll. Die Route ist ja offiziell gesichert und dann für eine Abfahrt extra so ein Gerät kaufen? Was anderes ist es wenn man z.B. deutlich von der ausgestecken Route abweicht. Da gab es bei der Vallon d'Arbi schon Lawinenunfälle und ich würde das definitiv nicht ohne komplette Lawinenausrüstung, Training und Mitfahrer machen. Klar kann das LVS auch beim Suchen eines Vermissten nach Unfall helfen, gerade wenn man wie ich alleine unterwegs ist, denn finde erstmal jemand, der mit einem im Skiurlaub solche Routen fährt. Zu guter letzt sind aber auch auf der L'Eteygeon bei guten Bedingungen und Wetter einige Leute unterwegs und alles weitere fällt für mich unter Restrisiko, das man durch defensive Fahrweise und Fahrt nicht gerade kurz vor Liftschluss minimiert.

Ansonsten sollte man wegen dem Busfahrplan aufpassen: Werktags außerhalb der Ferien gibt es nur 2 Verbindungen (11 und 15 Uhr) am Tag zurück ins Skigebiet (siehe https://theytaz-excursions.ch/wp-conten ... es2022.pdf oder der SBB Fahrplan). Bei unsicheren Bedingungen eventuell auch auf der Homepage vom Busunternehmen schauen, ob der Bus überhaupt fährt.

Dann hier noch ein paar Fotos der L'Eteygeon:

Starthang

Rückblick, der Starthang müsste irgendwo rechts oben sein (eventuell verdeckt)

Baumgrenze

Waldschneiße ein Stück vor Beginn des Skiwegs

Skiweg bereits weit oberhalb des Tals

Raclette, Bustickets und Haltestelle

[Tom76]

okay, bei den Wetter- und Schneeverhältnissen wie auf deinen tollen Fotos gehts auch ohne LVS. Aber sobald etwas Neuschnee im Hang liegt, würde ich nie ohne LVS unterwegs sein. Es langt schon, es auf "senden" zu stellen - da musst du gar keinen Verschüttetenkurs besucht haben, um selber finden zu können. Aber so wirst du sowohl bei Kameradenhilfe wie auch durch professionelle Retter einfach schneller gefunden. Und es kommt manchmal auf 5 Minuten an...
Daher wenn du gerne Routen, speziell auch wenig frequentierte Routen, fährst, investiere 230€-300€ in deine eigene Sicherheit und kauf dir so ein Ding. Manchmal gibt es bei ebay Kleinanzeigen ältere Modelle für weniger Geld. Das langt auch, denn senden tun sie alle und die Frequenz ist (soweit ich weiss) seit Jahrzehnten die Gleiche.

Früher gab es neben dem Skibus auch noch die Möglichkeit, beim Kiosk ein Sammeltaxi zu rufen (das dürfte der VW-Bulli auf dem Foto von Arlbergfan sein). Bei 8 Personen hat das glaube ich 10 Sfr. pro Nase gekostet. Aber so wäre man unabhängiger. Und den Weg am Schluss muss man nicht nehmen, es geht auch direkt, was auch nicht sonderlich schwer ist. Ich habe die Zeit vom Einstieg in die Route bis zum Kiosk nie gemessen, schätze aber, dass man in einer halben Stunde unten ist. Gemütlich, mit Fotopausen oder einfach Genusspausen....