Das Brusti, der Hausberg von Attinghausen, Kanton Uri, kennen wir ja schon vom Winterbericht. Die Touristische Pendelbahn erschliesst vom Reusstal über 2 Sektionen die Ostseite des Berges. Auf der Rückseite liegt in einer Senke die Waldnacht, ein kleiner Weiler aus 3 im Sommer bis in den Dezember hinein bewohnten Häusern und Stallungen. Von der Waldnacht folgt das Hochtal hinauf bis zum Surenenpass, dem Übergang nach Engelberg. 1961 wurde die Waldnacht erstmals per Seilbahn erschlossen, allerdings nur kurze Zeit zum Bau des Rückhaltebecken Waldnacht welches zum Kraftwerk Erstfeld gehört. Die jetzige Bahn stammt aus dem Jahre 1985, zumindest wurde die Anlage in diesem Jahr an der jetzigen Stelle aufgebaut. Die Mechanik selber stammt aus Beständen der Schweizer Armee und war damals schon fast 40 Jahre alt.
Die Erstfelner Seilbahnfirma OHAG, welche sich auf den Wiederaufbau von Occasionseilbahnen Spezialisiert hat, erstellte die klapp 400m lange Anlage von der Bergstation Brüsti über eine Stütze und rund 120 Höhenmeter hinunter zur Waldnacht. Der Elektroantrieb, eine DNK Maschine mit Sagenhaften 7,4kW befindet sich in der Talstation von wo aus die ganze Anlage manuell bedient wird. Die Bergstation besteht nur aus einem offenen Gitterrost mit den beiden Umlenkrädern für das Zugseil sowie die Tragseilverankerungen.
Heute dient die Anlage vor allem für den Alpbetrieb, zu dessen Zweck sie auch gebaut wurde, es werden im Sommer auf Voranmeldung aber auch Touristen und im Winter Variantenfahrer transportiert, zumindest solange der Weiler bewohnt ist. Auf Voranmeldung und an schönen Wochenende, können auch Extrafahrten reserviert werden.
Landschaftlich ist die Region rund um die Waldnacht Extrem schön.
Album: http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... mId=277630
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3PB Vorder Bärchi-Ober Bärchi
Die Obere Bärchi 1080 Meter über Meer oder rund 600 Meter über dem Vierwaldstättersee ist ein typischer Zentralschweizer Berglandwirtschaftsbetrieb in der Gemeinde Isenthal. Der ganzjährig Bewohnte Hof besitzt keinen Strassenanschluss. Die letzte fahrbare Strasse Endet rund 190 Höhenmeter weiter unten bei der Vorderen Bärchi, einem Aussichtspunkt mit einer Gewaltigen Rundsicht über das Urner Seebecken, das Reussdelta und den Axen. Seit 1979 führt von hier eine Einspurige private Luftseilbahn über eine Strecke von 439m und eine einzige Portalstütze zur Oberen Bärchi.
Die offene Holzkiste mit 4 Rädern vermag 3 Personen oder 300kg Material transportieren. Türen besitzt das einzige Fahrzeug keine. Um Platz zu nehmen, muss die gesteckte Seitenwand entfernt werden. Zwei Personen finden auf einem einfachen Lattenrost Platz, eine Dritte Sitzt danach zwischen den Beinen der anderen Personen auf dem Boden.
Der elektrische Antrieb befindet sich in der Bergstation. Selten geworden ist vor allem der Antrieb über einen Transmissionsriemen. Der Seiler (Maschinist) spannt über einen Hebel, an welchem der 5kW Drehstrommotor mit konstanten Drehzahl dreht, so dass der Triebriemen gespannt wird und so die Drehzahl des Treibrades verändert werden kann. Bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten, schleift der Transmissionsriemen einfach auf dem Triebrad. Mit der anderen Hand öffnet der Seiler die Sicherheitsbremse. Und ab geht’s.
Landschaftlich ist die mit 1,5m/s sehr gemächliche Fahrt jeden Cent wert, vor allem der Tiefblick auf den Vierwaldstättersee. Touristen werden auf Voranmeldung befördert.
Album: http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... emId=20883
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4PB Chlital-Musenalp
Das Chlital, verläuft von der Ortschaft Isentahl rund 4km in südlicher Richtung. Das ganze Tal ist bis zuhinterst mit einer teilweise geteerten aber schmalen Fahrstrasse erschlossen. Beim Neiberg ganz zuhinterst befindet sich ein Parkplatz und die Talstation der Luftseilbahn zur Musenalp.
Seit 1964 gibt es hier eine Seilbahn, Anfänglich eine Materialbahn, seit 1982 auch für Personen. Die jetzige Bahn stammt grossmehrheitlich aus dem Jahre 2004 und wurde als Alperschliessung angedacht, erfreut sich aber dank Bergwirtschaft und der Ausgangslage für Bergtouren auch bei Touristen grosser Beliebtheit. Da es an der Bergstation keinen elektrischen Strom gibt oder zumindest nicht genug um damit eine Seilbahn anzutreiben, muss die Bahn mit einem Dieselhydrostatischen Antrieb über welchen die rund 890m lange einspurige Bahn bewegt wird. Mit 3,2m/s Fahrgeschwindigkeit und 36kW Antriebsleistung die Leistungsstärkste Anlage der 3 vorgestellten Bahnen.
Interessant ist vor allem, dass das einzige Fahrzeug in der Bergstation nach dem Ausstiegen der Fahrgäste auf der offenen Wiese, noch ein Stück weiter fährt und in rund 2m Höhe am Puffer wieder geladen wird. Die Strecke umfasst 4 einfache Portalmasten.
Das Berggasthaus auf rund 1500müM liegt in einer Kessellage zusammen mit einer Käserei und zugehörigem Alpbetrieb. Von hier aus erschliessen sich Hochgebirgstouren auf den Urner und Engelberger Rotstock (Knapp 3000) oder Gitschenen. Landschaftlich ist die Kessellage mit den grossen Wasserfällen vor allem jetzt bei der Schneeschmelze eine Wucht.
Album: http://www.stahlseil.ch/gallery/main.ph ... emId=20907
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