Aktuell bin ich auf einer längeren Geschäftsreise in den USA, und nachdem der Nordwesten im letzten Winter sehr viel Schnee hatte und auch das Frühjahr und der frühe Sommer recht kühlt waren bot es sich geradezu an am Wochenende Ski fahren zu gehen. Timerline Lodge unterhalb des Mt. Hood Gipfels ist das derzeit einzige Skigebiet in Nordamerika das geöffnet ist, und es brauchte nicht viel um zwei Bekannte aus Seattle und Boise zu überzeugen Mitzukommen.
Ich kam erst Sonntag morgen am Flughafen in Portland an, aber die Anfahrt zum Skigebiet dauert ab dort knapp 1,5 Stunden (den Rückweg habe ich Montag am frühesten Morgen in einer Stunden geschafft). Der Weg führ größtenteils über den Highway 26, in Government Camp zweigt die immer noch sehr gut ausgebaute Straße zur Summer-Base des Skigebietes ab. Dort hängt ein Schulbus vor als sich der erste gute Blick aufs Skigebiet ergibt:
Oregon hat zwar auch gerade eine massive Hitzewelle, aber der Schnee hält. Kurz nach 10 Stehe ich auf Ski. Das ist auch allerhöchste Zeit, den die Lifte laufen nur bis 14 Uhr. Andererseits sind 4 Stunden auch erst mal genug um zu sehen ob mein Knie mit dem gut 2,5 Monaten alten Kreuzband und Meniskusriss das überhaupt mitmacht (hat es, ebenso die 15.000 Höhenmeter am Sonntag).
Zuerst geht es mit dem Magic Mile 4KSB von Poma (der so heißt weil er ziemlich genau eine Meile lang ist) auf in Richtung Schnee. Die Ski muss man dabei halten bzw auf die Sitzfläche legen. Die Sicherheitsbügel sind dabei natürlich geöffnet (Freedom, fuck yeah!).
Oben gibt es dann "Palmer" eine Dopplmayr 4KSB mit Mitteleinstieg die nur im Sommer läuft, sowie am Samstag ein Seillift im Snowpark, der aber am Sonntag nicht nur nicht lieft, sondern komplett verschwunden war.
Der Schne ist erstaunlich gut. Null durchnässt sondern schön griffig, gegen Ende des Tages dann aber an vielen Stellen recht Stumpf. Die "Pisten" Bestehen aus einem großen Schneefeld auf dem Vormittags vor allem Stangen gefahren wird, und verschiedenen Schneebändern durch die Steine, die mit den "Runs" auf dem Pistenplan nicht viel zu tun haben. Aber in den USA wird ja eh alles innerhalb der "Ski Area Boundaries"
patrouilliert und gesichert.
Auch die Talabfahrt ist noch möglich, ein Schneeband reicht noch recht weit zur Base hinunter, aber ca 5 Minuten muss man dann auf staubigen Pfaden noch absteigen:
Am Nachmittag dann in den Biergarten:
des Ratskeller:
Den spricht der Amerikaner eher wie "ratskiller" aus und auch ansonsten hat er mit einem Europäischen Gasthaut eher nichts zu tun. Die Pizza war aber vorzüglich, vorausgesetzt man sieht amerikanische Pizza als eigene Kunstform an, den der Verglich mit der Italienischen Variante ist schwierig.
Der nächste Tag startet um 6 Uhr mit einem Frühstück im Huckleberry Inn:
Wo es neben dem klassischen Ei, Fleisch und Kartoffel-Frühstück auch Pancakes mit Huckleberries, also den Amerikanischen Heidelbeeren gibt:
Danach gibt es etwas Zeit zum Anschauen von Liftstation. Die oben am Berg sind ziemlich massiv gebaut, inklusive Toren die vor Schneestürmen (bzw bei Palmer für den ganzen Winter) verschlossen werden. Auch die Stützen von Palmer sind eher ungewöhnlich, sie wurden wohl vom Vorgänger, einer Riblet-DSB übernommen.
Die Berstation von Palmer ist sogar in den Berg gebaut:
Auch hier dürften die Horden an Rennteams den Sommerbetrieb tragen:
Die entsprechende viel Salz für die Kurse brauchen. Dementsprechend dieser Bereich am Nachmittag nach Abzug der Teams auch noch sehr gut zu fahren.
Auch sonst ist der Schnee nicht schlecht:
Der Skipass ist übrigens ganz altmodisch und wir sichtbar getragen:
Den bekannten Hersteller von RFID-System sah ich erst wieder am Flughafen:
Ein Sommerwochenende im Land der offenen Sicherheitsbügel (Timberline Lodge, 30. und 31.7.2022)
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Re: Ein Sommerwochenende im Land der offenen Sicherheitsbügel (Timberline Lodge, 30. und 31.7.2022)
Danke für den Bericht.
Entschädigt ein wenig für den grottigen Sommerschisommer in Europa der ja leider vielerorts komplett ausfällt.
Entschädigt ein wenig für den grottigen Sommerschisommer in Europa der ja leider vielerorts komplett ausfällt.
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Re: Ein Sommerwochenende im Land der offenen Sicherheitsbügel (Timberline Lodge, 30. und 31.7.2022)
Auch von mir besten Dank für die Bilder!
Interessant ist auch, wie "zierlich" der BMW X3 neben dem Pickup von GMC wirkt.
In Deutschland sind ja die SUV's ganz schlimme "Klimasünder" ...
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In Deutschland sind ja die SUV's ganz schlimme "Klimasünder" ...
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Re: Ein Sommerwochenende im Land der offenen Sicherheitsbügel (Timberline Lodge, 30. und 31.7.2022)
Schöne Aufnahmen von einem Ort des cineastischen Wahnsinns (Shining!)
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Re: Ein Sommerwochenende im Land der offenen Sicherheitsbügel (Timberline Lodge, 30. und 31.7.2022)
Zumindest benötigt ein höheres Auto mehr Diesel/Benzin/Strom o.ä. als ein flacheres Auto. So gesehen ist der Klimasünder-Titel nicht ganz ungerechtfertigt.Bergwanderer hat geschrieben: ↑05.08.2022 - 11:38 Interessant ist auch, wie "zierlich" der BMW X3 neben dem Pickup von GMC wirkt.
In Deutschland sind ja die SUV's ganz schlimme "Klimasünder" ...
Es gab mal ein Zeit lang Tiguan und Passat mit gleichem 150PS TDI/DSG Antrieb bei der Arbeit. Tempomat rein und Momentanverbrauch checken. Ergebnis: Liegt im Tiguan immer höher.
In den USA staunte ich mehrfach über die "Effizienz" der großvolumigen Antrieb in den Dickschiffen, so lange es nicht gleich ein Hummer und aufwärts ist.
Hatte mehrfach einen Dodge Durango als Mietwagen. Weder der 3,6l V6 noch der 5,7l V8 braucht dort mehr als 10l. Man darf nur nicht in die Millionenstädte rein .