Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

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chr
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Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von chr »

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Während einige meiner Freunde und Verwandten regelmäßig im Sommer in Kroatien ihren Urlaub verbringen, ist der Balkan auf meiner persönlichen Landkarte noch ein weißer Fleck. Bisher kenne ich nur Slowenien von einigen Urlauben. Im Zuge einer dieser Reisen haben wir auch einen Tagesausflug ins kroatische Pula gemacht. Außerdem haben wir vor dreizehn Jahren bei einer Mittelmeerkreuzfahrt in Dubrovnik angelegt, und vier Stunden Zeit gehabt, die Stadt zu besichtigen.

Doch der Balkan hat noch viel mehr zu bieten, als nur kroatische Küstenstädte. So wollte ich schon immer die Plitvicer Seen kennenlernen. Auch in Montenegro ist der Tourismus ein steigender Wirtschaftzweig und es gibt dort einige Orte, die mich sehr interessierten. Meine Frau hatte ebenfalls großes Interesse am Balkan und stellte eine dreiwöchige Rundreise für uns zusammen.

TAG 1 / 4. 8. 2018 Wien-Zagreb
Dieser Tag war fast nur ein reiner Reisetag. Wir nahmen uns nur kurz Zeit, den kroatischen Wallfahrtsort Marija Bistrica zu besichtigen.
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Am Abend checkten wir für zwei Nächte in einem Quartier in Zagreb ein.

TAG 2 / 5. 8. 2018 Zagreb
An diesem Tag besichtigten wir das Stadtzentrum von Zagreb. Es folgt ein kleiner Auszug der Sehenswürdigkeiten, die wir besuchten.
Die Kathedrale.
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Bei einem Spaziergang durch die Unterstadt gefiel uns am Trg Tomislava der Kunstpavillon.
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Nun sind wir am Trg Marulićev vor dem Staatsarchiv.
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Das ist das Mimaramuseum am Trg Rooseveltov.
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Das Nationaltheater am Trg maršala Tita.
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Den Weg von der Unterstadt in die Oberstadt legen wir mit der Standseilbahn zurück.
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Mit einer 66 Meter langen Schienenstrecke und einem Höhenunterschied von 30,5 Metern handelt es sich weltweit um die kürzeste Drahtseilbahn im öffentlichen Verkehr.
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Die ersten Passagiere beförderte sie 1890, als sie noch von einer Dampfmaschine angetrieben wurde. Sie ist damit das älteste öffentliche Verkehrsmittel in Zagreb und wurde ein Jahr vor der Straßenbahn (die damals noch von Pferden gezogen wurde) in Betrieb genommen.
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In der Oberstadt ist unter anderem die Markuskirche zu sehen.
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Natürlich könnte man viel mehr von der kroatischen Hauptstadt herzeigen, doch das würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Ich werde von allen Orten, wo wir waren, ein paar wenige Bilder auswählen.
Wir verbrachten eine zweite Nacht in Zagreb, ehe wir unsere Reise am nächsten Tag fortsetzten.

TAG 3 / 6. 8. 2018 Zagreb-Rakovica
Den ersten Halt bei dieser Etappe machten wir in Karlovac.
Am Trg Bana Jelačića befindet sich die Dreifaltigkeitskirche.
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Am Trg Strossmayera steht das Gebäude der Stadtverwaltung.
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Den nächsten Stopp gab es in Rastoke, um diesen Wasserfall zu sehen.
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Auch das Titelbild dieses Berichts ist hier entstanden.

Nachdem wir im Quartier in Rakovica eingecheckt hatten, machten wir noch einen kurzen Ausflug zur nahegelegenen Barac-Höhle.
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In Rakovica blieben wir für drei Nächte.

TAG 4 UND 5 / 7. und 8. 8. 2018 Nationalpark Plitvicer Seen
Um einige Runden im Nationalpark Plitvicer Seen zu drehen, nahmen wir uns zwei Tage Zeit. Mit vielen anderen Touristen marschiert man über schmale Stege die Seen und Wasserfälle entlang.
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Der große Wasserfall…
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…mit Regenbogen.
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TAG 6 / 9. 8. 2018 Rakovica-Zadar
Die Fahrstrecke war kurz. Bereits zu Mittag erreichten wir die kroatische Küstenstadt Zadar. Nach dem Beziehen des Quartiers gönnten wir uns zunächst eine kleine Erfrischung in Form eines Bades in der Adria. Dann starteten wir die Stadtbesichtigung.

Das Rathaus am Narodni Trg.
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Am Forum: Das Kirchengebäude von Sveti Donat sowie der Kirchturm von Sveti Stošija
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Ausblick vom Kirchturm.
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Sveti Stošija.
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Am Löwen über dem Festlandtor erkennt man den venezianischen Einfluss.
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Den Tag konnten wir bei einem wunderschönen Sonnenuntergang ausklingen lassen.
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TAG 7 / 10. 8. 2018 Zadar-Lozovac
An diesem Vormittag machten wir einige Stopps am Vrana See. Neben der Möglichkeit zu baden, nutzen wir diese Aufenthalte zur Vogelbeobachtung. Hier wurden entlang des Ufers Aussichtsstege angelegt…
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…um diverse Vögel zu betrachten.
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Am Nachmittag bezogen wir das für zwei Nächte gebuchte Quartier in Lozovac. Am Abend besichtigten wir Šibenik.
Festung Sveti Michael.
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Kathedrale Sveti Jakob.
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TAG 8 / 11. 8. 2018 Krka Nationalpark.
Die meiste Zeit im Krka Nationalpark verbrachten wir im Bereich Skradinski Buk. Wasserfälle und Stege erinnerten ein wenig an den Nationalpark Plitvicer Seen.
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Der Höhepunkt war aber einer der schönsten Badeplätze, die ich jemals besucht hatte.
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TAG 9 / 12. 8. 2018 Lozovac-Split
An diesem Tag besichtigten wir zunächst die kroatische Küstenstadt Trogir.
Die Kirche Sveti Lovro.
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Das Rathaus.
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Das Dominikanerkloster.
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Und schließlich die Festung Kamerlengo.
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Dann ging die Fahrt weiter nach Split, wo wir zunächst im Quartier eincheckten. Nach einer ausgiebigen Erfrischung im Meer besichtigten wir auch diese wunderschöne Stadt.
Die Domniuskathedrale am Peristyl…
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…und ihr Turm.
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Das Rathaus am Narodni Trg.
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Am Trg Republike.
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TAG 10 / 13. 8. 2018 Split-Mostar
Die Fahrtstrecke ging zunächst wieder die kroatische Küste entlang. Den ersten Stopp legten wir in Omiš ein.
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Der Ort ist für seine Festung bekannt.
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Die Fahrt ging weiter. Wir ließen Kroatien hinter uns und erstmals in meinem Leben kam ich in den Staat Bosnien-Herzegowina. Und dieses Land zeigte sich gleich von seiner schönsten Seite. Unser erster Aufenthalt in Bosnien war nämlich bei den Kravica Wasserfällen.
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Hier hatten wir wieder eine geniale Bademöglichkeit, die sehr an den Krka-Nationalpark erinnerte.
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Nach dem Bad hatten wir noch Zeit den nahegelegenen katholischen Wallfahrtsort Međugorje zu besuchen.
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Međugorje ist vom Vatikan nicht als Wallfahrtsort anerkannt. Dennoch strömen die Pilger in Massen hin. Hinter der Kirche gibt es einen Außenaltar und zahlreiche Sitzgelegenheiten.
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Mostar haben wir erst am Abend erreicht. Die ausführliche Besichtigung mussten wir auf den nächsten Tag verschieben.
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Tag 11 / 14. 8. 2018 Mostar-Dubrovnik
Den Vormittag verbrachten wir mit der Besichtigung von Mostar. Hier haben wir die Koski-Mehmed Paša-Moschee.
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Vom Minarett dieser Moschee hat man einen schönen Blick auf die alte Brücke.
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Weitere schöne Gebäude von Mostar sind das Rathaus…
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…und das Gymnasium.
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Zu Mittag verließen wir die Stadt, um zum nahegelegenen Derwisch-Kloster in Blagaj zu fahren.
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Dieser muslimische Wallfahrtsort liegt direkt an der Buna-Quelle.
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Die Reise ging weiter. Am Nachmittag blieben wir kurz in Trebinje stehen. Hier sehen wir das Stadttor.
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Auf diesem Bild ist die Kirche der Verklärung Jesu zu sehen.
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Und hier haben wir noch die Arslanagić-Brücke.
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Die Reise ging weiter und nach einem langen Grenzstau kamen wir wieder nach Kroatien. Am Abend erreichten wir Dubrovnik.

Tag 12 / 15. 8. 2018 Dubrovnik
Da wir im Zuge der Stadtbesichtigung von Dubrovnik mit einer Seilbahn Kontakt hatten, ist der Bericht von diesem Tag ausführlicher gestaltet und damit ausgelagert.
viewtopic.php?f=58&t=60189

Tag 13 / 16. 8. 2018 Dubrovnik-Kotor
Gleich am Morgen ging es über die Grenze von Kroatien nach Montenegro. Zuerst stoppten wir in Herceg Novi. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Uhrturm.
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Durch das Tor unter dem Uhrturm hindurch gelangen wir zur Kirche Sveti Mihaila.
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Auch Herceg Novi hat eine Festung. Forte Mare
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Blick von der Festung aufs Meer.
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Die Fahrt geht weiter. Unmittelbar nach Herceg Novi erreichen wir das Kloster Savina.
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Nächster Stopp, nächste Kirche. Bei Kamenari steht die Kirche Sveti Neđelje.
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In Lipci war unser nächster Aufenthalt. Auf dieser Felswand…
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…kann man prähistorische Malerei betrachten.
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In Risan findet man in der römischen Villa Rustica Mosaike aus dem 2. Jahrhundert.
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Die Klosterinsel Sveti Đorđe betrachten wir nur vom Ufer aus.
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In Dobrota bei Kotor checkten wir im reservierten Quartier für zwei Nächte ein, danach besichtigten wir Kotor. Durchs Seetor gelangen wir in die Stadt.
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Der Uhrturm.
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Kirche Sveti Tripon.
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Hier sehen wir das Marinemuseum.
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Und das ist die Kirche Sveti Nikola.
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Außerdem sieht man in Kotor zahlreiche Katzen, die von den Bewohnern der Stadt gepflegt werden und ein Wahrzeichen der Stadt geworden sind.
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Dann ging es zurück zum Quartier.

Tag 14 / 17. 8. 2018 Lovćen und Cetinje
Zunächst fuhren wir auf den Lovćen. Nach wenigen Kilometern bot sich ein schöner Blick hinunter auf Kotor.
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Es geht weiter hinauf. Es ist immer mehr von der Bucht von Kotor zu sehen.
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Am Gipfel befindet sich das Njegoš-Mausoleum.
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Und hinter dem Mausoleum gibt es eine Aussichtsplattform.
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Dann fuhren wir auf der anderen Seite hinunter nach Cetinje. Dort gab es unter anderem folgendes zu sehen:
Die ehemalige Residenz von König Nikola,…
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…die Ruhestätte von Königin Milena und König Nikola,…
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…das Nationalmuseum,…
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Die ehemalige Russische Botschaft,…
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…das blaue Schloss…
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…und die ehemalige Österreich-Ungarische Botschaft.
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Bevor es zurück ins Quartier bei Kotor ging, machten wir noch einen Abstecher nach Tivat. Im Bild ist die Uferpromenade.
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Hier ankern die Yachten von Reich und Schön.
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Tag 15 / 18. 8. 2018 Kotor-Podgorica
An diesem Tag hielten wir zuerst in Budva.
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Hinter der Stadtmauer sahen wir unter anderem die Kirche Sveti Troica.
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Vor der Stadtmauer ankern ähnlich wie in Tivat große Yachten.
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Weiter ging es mit dem Auto die Küste entlang. Auffällig war dabei zum Beispiel die Hotelanlage Sveti Stefan.
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Einen längeren Aufenthalt gönnten wir uns beim Skutarisee, der an der Grenze zu Albanien liegt.
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Hier nahmen wir an einer Bootsfahrt teil, bei der wir nicht nur die Möglichkeit nutzten ein wenig im See zu schwimmen, nein es gab wieder einige Vögel zu beobachten.
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Dann ging es zu unserem Etappenziel Podgorica, wo wir für eine Nacht eincheckten. Den Abend nutzten wir zur Besichtigung. Hier sind wir am Trg Republike.
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Das ist die Millenniumsbrücke.
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In der Hercegovaćka, einer großen Fußgängerzone, musste man aufpassen, nicht über so manche lose Steinplatte zu stolpern.
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Ehe wir ins Quartier zurückmarschierten gönnten wir uns ein Abendessen direkt neben dem Uhrturm.
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Tag 16 / 19. 8. 2019 Podgorica- Žabljak
An diesem Vormittag besichtigten wir zunächst das Kloster Ostrog. Es gibt hier ein in den Felsen gebautes oberes Kloster,…
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…und ein unteres Kloster.
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Zu Mittag waren wir dann in Nikšić.
Viel gab es hier nicht zu sehen. Schön waren der Königspalast…
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…und die Kirche Sveti Vasilje.
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Dann fuhren wir weiter nach Žabljak, wo wir für zwei Nächte eincheckten. Am frühen Abend fuhren wir noch zur Tara.
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Tag 17 / 20. 8. 2018 Žabljak
Da wir im Zuge dieses Aufenthaltes mit einer Sesselbahn fuhren, ist der Bericht von diesem Tag ausführlicher gestaltet und damit ausgelagert.
viewtopic.php?f=58&t=60210

Tag 18 / 21. 8. 2019 Žabljak-Sarajevo
Zuerst fuhren wir mit dem Auto über den landschaftlich sehr schönen Sedlopass.
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Über zahlreiche Kehren ging es dann hinunter zum Komarnica-Stausee.
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Bei Hum verließen wir Montenegro und waren damit wieder in Bosnien-Herzegowina. Mit diesem Grenzübertritt änderte sich auch der Straßenzustand.
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In Bosnien hatten wir noch Zeit für einen kurzen Ausflug in den Sutjeska-Nationalpark. Hier schauen wir auf den Skakavac-Wasserfall und den Perućica-Urwald.
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Am Ende der Straße hatten wir einen schönen Blick auf den höchsten Berg Bosniens, den Maglić.
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Am Abend erreichten wir Sarajevo, wo wir uns für zwei Nächte einquartierten.

Tag 19 / 22. 8. 2018 Sarajevo.
An diesem Tag sind wir wieder Seilbahn gefahren. Daher ist auch dieser Bericht wieder ausführlich und somit ausgelagert.
viewtopic.php?f=58&t=60205

Tag 20 / 23. 8. 2018 Sarajevo-Banja Luka
Auf der Fahrt von Sarajevo nach Banja Luka haben wir nur in Jajce Station gemacht. Durch das Plivator sind wir in die Stadt gegangen.
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Drinnen gibt es die Esma Sultan-Moschee…
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…die ehemalige Lukaskirche von der nur noch der Turm vollständig erhalten ist…
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…und natürlich eine Festung zu sehen.
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Vor der Stadt ist ein beeindruckender Wasserfall.
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Am Nachmittag erreichten wir Banja Luka, wo wir für zwei Nächte ein Quartier bezogen. Beim anschließenden Stadtrundgang sahen wir unter anderem folgende Gebäude.
Kulturzentrum
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Präsidentenpalast.
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Erlöserkirche.
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Kastell.
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Ferhadijamoschee.
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Am Davidov Trg erinnert ein Denkmal an das schwere Erdbeben von 1969.
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Tag 21 / 24. 8. 2018 Kozara Nationalpark
Von Banja Luka aus machten wir an diesem Tag einen Ausflug in den Kozara Nationalpark. Der Reiseführer schwärmte von gut ausgeschilderten Wanderwegen durch schöne romantische Landschaft. Die Realität sah leider anders aus.
Die gute Ausschilderung war schon verblichen…
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… und die Wanderwege waren zugewachsen und schließlich nicht mehr zu finden.
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Gut gepflegt war nur ein Monument neben dem Parkplatz. Dieses Denkmal erinnert an die Schlacht von Kozara.
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Im Winter kann man hier auch Schifahren. Diese Lifte habe ich extra für dieses Forum abgelichtet.
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Tag 22 / 25. 8. 2018 Banja Luka-Lepoglava
Auf dieser Fahrstrecke war der einzige Höhepunkt der Grenzübertritt von Bosnien nach Kroatien. Die eigentliche Besichtigung stand erst nach der Ankunft im Quartier an. Unsere Aufmerksamkeit galt dem Schloss Trakoščan.
Zunächst muss man auf einen kleinen Hügel zum Schloss marschieren.
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Vor dem Schloss.
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Blick hinunter.
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Im Schlosspark.
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Tag 23 / 26. 8. 2018 Lepoglava-Wien
Dieser Tag war ein reiner Reisetag ohne Besichtigungen, daher gibt es keine weiteren Bilder mehr.


Bisher habe ich nur Reisedaten und Bilder geliefert. Gerne möchte ich den Bericht auch um einige Anekdoten ergänzen.

Autofahren am Balkan:
Grundsätzlich möchte man ja nie in einen Unfall verwickelt werden. In Bosnien habe ich sehr oft Fahrzeuge gesehen, bei denen diese Aussage besonders zutrifft. Es sind nämlich immer wieder Fahrzeuge gänzlich ohne Nummerntafeln unterwegs, Ich gehe davon aus, dass diese nicht angemeldet und damit nicht versichert sind.

In Bosnien sind ganz allgemein häufig alte Fahrzeuge unterwegs. Was in Mitteleuropa ausgemustert wird, erfreut sich dort großer Beliebtheit. Oft werden an den Fahrzeugen keine Veränderungen vorgenommen. So ist mir ein bosnischer Linienbus aufgefallen, der noch immer mit der Werbeaufschrift für ein deutsches Bankinstitut unterwegs war.

Auch der Fahrstil ist am Balkan gewöhnungsbedürftig. Vorausschauendes oder passives Fahren gibt es nicht. Wenn man auf einer einspurigen Straße den Gegenverkehr sieht, dann fährt man an der letzten Ausweichmöglichkeit vorbei bis man sich Scheinwerfer an Scheinwerfer gegenübersteht. Dann diskutiert man aus, wer zurückschiebt und da keiner nachgibt, werden die Spiegel eingeklappt und man tastet sich in Millimeterarbeit zwischen Felswand und Abgrund aneinander vorbei.
Und wenn man doch, so wie wir, vorausschauend fährt und an einer breiteren Stelle stehen bleibt, (von wo wir diese Situation beobachteten) dann wird man sofort vom Hintermann angehupt.

Die Hupe erfüllt ohnehin zahlreiche Funktionen am Balkan. Manchmal zum Bedanken, oft auch zum Grüßen, sehr oft zur Unmutsäußerung. Aber um eine unmittelbare Gefahr von einer Person abzuwenden…?

Einkaufen:
Regelmäßige Kroatien-Urlauber werden es wissen, wir waren doch einigermaßen überrascht. Supermärkte haben sieben Tage die Woche bis spät in die Nacht (manche sogar rund um die Uhr) geöffnet. Dieses Angebot haben wir dankend angenommen. Nur in Sarajewo hatten wir Probleme. Der Check In im Hotel am Stadtrand war erst gegen 21:00 Uhr. Dann wollten wir essen gehen. Google Maps zeigte einige Lokale an. Wir machten uns auf den Weg fanden aber nur geschlossene Restaurants. Bloß einige wenig einladende Shisha-Bars waren geöffnet. Also Plan B: Wir gehen in den nächsten Supermarkt. An dessen Eingangstür waren die Öffnungszeiten abzulesen: Bis 23:00 Uhr. Es war gerade 21:30 Uhr, aber die Türe war verschlossen. Ist das vielleicht ein ehemaliger Supermarkt? Blick durchs Fenster. Nein, er sieht vollständig eingerichtet aus. Also zurück ins Hotel (wo es nur Frühstück gibt), um zu fragen, wo man uns helfen könnte.
Die Antwort: Das wird schwierig, wir feiern das Opferfest.
Das Opferfest ist das größte muslimische Fest und Sarajewo ist zu 86% muslimisch. In Sarajewo während des Opferfestes ein offenes Geschäft zu finden, ist ähnlich aussichtslos, wie in Wien zum Heiligen Abend.
Letztendlich konnte uns ein Mc Donalds bei der Autobahnabfahrt helfen. Diese Hilfe nahmen nicht nur wir in Anspruch. Wir mussten vor dem Schalter im Geschäft rund 45 Minuten warten. Vom Mc Drive ging die Kolonne bis auf die Autobahnabfahrt zurück.

Religion:
Obwohl Sarajewo eine muslimische Stadt ist (86% der Bevölkerung) merkt man davon auf der Straße wenig. Man sieht keine Frauen mit Kopftuch. Vor der Moschee dann des Rätsels Lösung. Dort, wo sich die Gläubigen vor dem Betreten der Moschee die Schuhe ausziehen, binden sich die Frauen das Kopftuch um. Nach dem Verlassen der Moschee nehmen sie es wieder ab. Daheim in Wien-Simmering ist der Eindruck dann ein anderer. Beim Supermarkt unseres Vertrauens trugen beinahe alle Kundinnen Kopftuch. Dabei ist der Anteil der muslimischen Bevölkerung in Wien bei nicht einmal 10%.

Sprache:
Unsere Sprachkenntnis am Balkan beschränkte sich auf wenige Vokabeln wie Guten Tag, Bitte, Danke,…
Verständigung war dennoch überhaupt kein Problem. Fast jeder Einheimische, mit dem wir Kontakt hatten, spricht Englisch. In der Gastronomie in den Tourismus-Hotspots wird auch häufig Deutsch gesprochen. Leichte Schwierigkeiten gab es nur im serbischen Teil Bosniens. Aber auch dort war man bemüht, sich mit Händen und Füßen auf eine Verständigung einzulassen.
Grundsätzlich ist mir die Bevölkerung am Balkan sehr positiv und freundlich aufgefallen. In Podgorica hat man uns, als wir abends bei einer Moschee vorbeigingen, gleich zum mitbeten eingeladen. Zuvor hatten wir schon bei unserer Ankunft mit einem freundlichen Bewohner Bekanntschaft gemacht. Als wir nämlich nachfragten, ob wir dort parken dürften, wo wir gerade unser Auto abstellen wollten, meinte er, wir dürfen für diese eine Nacht auf seinem privaten Parkplatz stehen bleiben. Er freute sich Wiener zu sehen, sein Sohn studiere nämlich in Wien.

Andere Urlauber:
Bei größeren Reisen tauschen wir unsere Erfahrungen gerne mit anderen Urlaubern aus, denen wir unterwegs begegnen. Die KFZ-Kennzeichen verraten ja meist die Herkunft der Insassen. In Montenegro und Bosnien galt das nur bedingt. Fast immer, wenn wir Kontakt mit dem Fahrer eines Autos mit Deutschem oder Österreichischem Kennzeichen hatten, handelte es sich um einen Zuwanderer auf Heimaturlaub. Die einzigen „echten“ Österreicher, die wir in Montenegro trafen, waren hingegen mit einem Auto mit Montenegrinischem Kennzeichen unterwegs. Sie reisten nämlich per Flugzeug an und nahmen ein Mietauto.

Preisniveau:
Während an der kroatischen Küste das Preisniveau fast gleich ist, wie zu Hause, bekommt man im Landesinneren, sowie in Bosnien und Montenegro ungefähr das Doppelte fürs gleiche Geld. Recht vertraut sahen die Preise in Bosnien aus. Der Kurs Euro – Bosnische Mark ist in etwa 1:2. Die Waren kosten aber nur halb so viel wie bei uns. In Montenegro ist die offizielle Währung übrigens der Euro, ganz ohne Maastricht-Vertrag.


Ich hoffe, der Bericht hat gefallen. Gerne gehe ich auch auf Fragen ein. Eine Reise kann ich empfehlen und obwohl für Bosnien lt. Außenministerium eine erhöhte Sicherheitsstufe gilt, haben wir uns nie unsicher gefühlt.
Gruß chr

ghostbikersback
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Re: Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von ghostbikersback »

Danke, toller Bericht! Muss eine interessante Rundreise gewesen sein. Hast Du noch weitere Bilder von der Tara und den diversen Seen/Wasserfällen?
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chr
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Re: Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von chr »

Meine Frau und ich haben gemeinsam bei dieser Rundreise weit über 1000 Fotos gemacht. Daher gibt es auch von den Seen und Wasserfällen noch viele Bilder. Gerade was die Plitvicer Seen betrifft habe ich ohnehin überlegt, einen eigenen Bericht zu verfassen. (Ähnlich wie bei Dubrovnik, Sarajevo und Savin Kuk) Wenn ich Zeit finde, kann ich ja noch einen gesonderten Bericht nachliefern. Da aber bereits dieser Bericht beinahe ein halbes Jahr gedauert hat, bitte ich um Geduld, was einen Plitvicer Seen-Bericht betrifft.
Gruß chr
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Re: Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von chr »

ghostbikersback hat geschrieben: 27.01.2019 - 10:54 ...Hast Du noch weitere Bilder von der Tara und den diversen Seen/Wasserfällen?
Wie versprochen liefere ich nun spät, aber doch, einige Bilder von den Wasserfällen nach.

Zunächst einiges vom Nationalpark Plitvicer Seen.

Gleich beim Eingang sieht man zum großen Wasserfall.
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Wir nähern uns einem der unteren Seen.
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Blick vom Steg hinab zu einem der zahlreichen Wasserfällen.
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Wir nähern uns dem großen Wasserfall.
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Direkt davor.
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Die Stufen im Fels gehen an der, im Bericht gezeigten, Tropfsteinhöhle vorbei.
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Dort konnte ich diesen sehr großen Schmetterling fotografieren.
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Die weiteren Bilder kann ich nicht genauer kommentieren. Einfach Seen und Wasserfälle genießen.
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Nun folgen Bilder vom Krka-Nationalparkk
Wie schon im Bericht erwähnt, hielten wir uns die meiste Zeit im Bereich Skradinski Buk auf, wo die folgenden Aufnahmen entstanden.
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Abschließend noch weitere Bilder von den Kravica-Wasserfällen.
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Von der Tara kann ich keine zusätzlichen Perspektiven anbieten. Ich hoffe dennoch, dass ich dem Wunsch nach weiteren Bildern ausreichend nachkommen konnte.
Gruß chr
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Re: Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von flinkerhase »

Besten Dank für deinen Bericht. Besonders freude hatte ich an der Standseilbahn in Zagreb. Ich werde im Herbst nach Jugoslawien fahren, und danke deinem Bericht werden bestimmt weitere Ziele auf meine Route kommen :D
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starli
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Re: Balkan-Rundreise August 2018 (Cro, BiH, MNE)

Beitrag von starli »

flinkerhase hat geschrieben: 25.08.2019 - 20:24 Ich werde im Herbst nach Jugoslawien fahren
Hast du irgendeinen Zugriff auf eine Zeitmaschine? Jugoslawien gibts ja schon ewig nicht mehr. Oder ist das ein Stadtteil von Wien, wo die ganzen Jugos wohnen? ;)
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