[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

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Florian86
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[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

Nachtrag Februar/April 2021: Es ist über ein Jahr her (Dezember 2019), dass ich mit diesem Bericht überhaupt angefangen hab, und dann hat mir irgendwie lange die Motivation gefehlt, weiter zu schreiben - zuerst war mir der (Ski-)Winter wichtiger, und die Situation seit März 2020 hat mir trotz verfügbarer Zeit die Freude am Bericht schreiben etwas verleidet. Wobei das auch nur die halbe Wahrheit ist: es gab auch einfach andere schöne und wichtigere Dinge für mich. Es wäre aber auch schade, das Ganze nicht zu Ende zu bringen, also gehts jetzt doch mal weiter... ;-)

Mir ist bewusst, dass dieser Reisebericht recht wenig mit dem Kernthema des Alpinforums zu tun hat. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass der ein oder andere gerne etwas über diese schöne Reise liest, deshalb lade ich den Bericht hier hoch. Und zumindest gibts am Anfang ein paar Schneebilder aus dem Flugzeug. So gesehen ist es auch kein ganz richtiger Sommerbericht (nur thematisch...), fand die Reise doch eigentlich im Spätwinter statt. ;-)

Planung und Reisevorbereitungen
Womit fang ich am Besten an? Nun ja, wohl mit der Motivation. Auch wenn ich gerne die ganze Welt bereise, so stand Indien an sich nicht wirklich auf meiner Bucket List. Und da ich in 2018 ja ein halbes Jahr in Neuseeland und Umgebung verbracht hab, war an sich meine Lust auf Fernreisen erstmal gestillt. Aber so manches Mal ergeben sich Gelegenheiten, die man wohl einfach nutzen muss. Anfang September 2018 schickte mir eine alte Schulfreundin, R., eine Einladung zu ihrer Hochzeit in Indien, die Anfang März stattfinden sollte. Gefreut hab ich mich über die Einladung sehr, gerade weil wir uns zwar immer noch sehr gut verstehen, aber leider nur sehr selten sehn, obwohl wir beide in München wohnen. Aber irgendwie: anderes Viertel, andere Lebensumstände,... das Übliche.

Dennoch konnte ich nicht sofort zusagen. Schließlich kam ich erst Ende September 2018 aus Neuseeland zurück und musste mich dann erstmal auf Jobsuche begeben. Schon nach einem Monat fand ich eine neue Arbeitsstelle, die sich ab Anfang Januar auf 2 Arbeitgeber aufteilen sollte - wobei ich beide Chefs schon vor Arbeitsaufnahme kannte. Zum Glück waren dann beide Arbeitgeber auch verständnisvoll und gaben in der Probezeit schon Urlaub bzw. frei aus Mehrarbeit.

Musste also nur noch mein Freund Flo überzeugt werden. Mehrmals wenn ich das Thema "Indien" anschnitt kam allerdings von ihm, dass genau um die Hochzeit rum ja auch das alljährliche Familien-Skifahren seitens seiner Familie anstünde. Und das Ganze natürlich in dem Sinne: darauf hat er mehr Lust. Letzten Endes hab ich dann irgendwann im Dezember gemeint: mir ist in jedem Fall die Hochzeit wichtiger, zur Not fahr ich halt alleine. Denn Skifahren kann ich ja jedes Jahr*, auch mit der Familie. Dieses Argument hat dann aber doch gezogen, weshalb wir um Weihnachten rum mit der gemeinsamen Indien-Planung anfangen konnten.

*Stand Februar 2021: denkste. :-(

Gleichzeitig formte sich eine WhatsApp-Gruppe der Hochzeitsgäste und es kamen immer mehr Informationen rein, auch dazu, dass einige der Gäste vor oder nach der Hochzeit noch zusammen oder getrennt rumreisen wollen. Wir waren jedoch leider auf ca. 10 Tage beschränkt, da wir am liebsten erst ab Freitag starten wollten, und Flo gerne - falls irgend möglich - vor seinem Geburtstag etwa 10 Tage später wieder daheim sein wollte.

Zudem hatte ich den Anspruch, dass wir im besten Fall nur einen Flug pro Richtung brauchen, sprich nur einen Direktflug von Europa nach Indien. Im Land selbst wollte ich dann weitestgehend mit den Öffentlichen, v.a. der Bahn, rumreisen. Also spielte ich diverse Möglichkeiten durch, wobei ich prinzipiell auch in Betracht zog, woanders in Europa zurück zu kommen als los zufliegen: München, Frankfurt, Zürich, Nürnberg, Salzburg, Wien, Mailand, Genf, Belgrad, Budapest, London... nach Mumbai, Delhi, Hyderabad, Chennai, Goa. Preislich nahmen sich die meisten Flüge nicht viel, aber es gab auch wieder so Undinge, dass man den Preis dadurch drücken konnte, indem man mehr Segmente fliegt, so war z.B. Zürich - Mumbai - Frankfurt teurer als München - Zürich - Mumbai - Frankfurt mit genau denselben Flügen inkludiert plus halt ein Flug mehr am Anfang.

Da es dann aber doch nicht auf jeden Cent ankommt, und man ja auch die Anfahrt zum bzw. Rückfahrt vom Flughafen mit einrechnen muss, kam am Ende raus, dass wir Samstag Mittag (11h) in München losfliegen sollten, und in der Nacht (kurz vor Mitternacht) in Mumbai ankommen. Der Rückflug war dann am Dienstag 10 Tage später zu eher bescheidenen Zeiten: Abflug gegen 1:30 nachts, Ankunft gegen 6h morgens. Das Ganze für 575€/Person mit Lufthansa; für weniger als 2 Monate vorher gebucht preislich ganz OK, Reisen muss ja auch nicht umsonst sein.

Nur was die Zeiten betrifft möchte ich die Lufthansa/Swiss etwas kritisieren: leider waren alle für uns relevante Verbindungen so geplant, dass wir für den Rückflug die sehr kurze Nacht im Flieger haben mussten. Netter hätte ichs gefunden, wenn zumindest die Zeiten von einem der drei Flughäfen von denen Direktflüge angeboten werden (Zürich, München, Frankfurt) um 12h verschoben gewesen wären, so hätte man insgesamt ein bisschen mehr Flexibilität bei den Direktflügen aus dem deutschsprachigen Raum.

Was die weiteren Planungen betrifft: die Unterkunft in Mumbai (Ferreira House, sehr zu empfehlen in unseren Augen!) für die ersten 3 Tage fand ich auf einer mir bisher unbekannten bedandbreakfast-Website, die sich im Nachhinein aber als die bekannte Booking.com-Seite herausstellte. *doh* Aufgrund der Fülle der Angebote und diversen Nachteilen von fast jeder Unterkunft (bzw. schlechten Bewertungen) fiel hier die Entscheidung - ähnlich wie bei den Flügen - nicht leicht. Da waren die 4 Nächte in Majorda/Goa noch leichter zu buchen, da es auf der Hochzeits-Website Hotelempfehlungen in der Nähe der Kirche bzw. des Feier-Ortes gab, die wir dankend annahmen. Auf die weiteren Reiseplanungen (v.a. das Bahnfahren betreffend) geh ich dann aber noch im dazugehörigen Teil ein.

Ein weiterer Punkt vor der Abreise waren dann noch Reiseimpfungen. Da nahmen wir dann doch alles mit, was empfohlen wird, auch wenn manche Impfungen ja durchaus "Kann"-Fälle sind. Bei mir hielt sich das zum Glück ziemlich in Grenzen: 3 Spritzen und 2 Schluckimpfungen, während bei Flo deutlich mehr aufgefrischt werden musste, da war ein kleiner Impf-Marathon fällig. Aber das war immerhin überhaupt eine gute Gelegenheit, sich mal wieder mit diesem Thema zu beschäftigen. Was dann noch richtig schnell ging war das Visum: in ca. 30min das evisa-Formular ausgefüllt und am nächsten Morgen war das Ganze schon akzeptiert. Das ist natürlich keine 100%ige Bestätigung, dass man ins Land gelassen wird (ich meine, zum Beispiel bei Bauer sucht Frau International gab es einen Fall, wo eine Frau nicht nach Indien einreisen durfte), aber zumindest ist damit die erste Hürde schon mal genommen.

Etwa einen Monat vor der Reise traf ich mich nochmal mit R. zum Mittagessen. Sie gab mir letzte Tipps für das Rumreisen und erzählte ein bisschen von Indien und ihren Erfahrungen. Außerdem gab sie mir - wie einigen anderen Gästen aus Deutschland - guten Sekt aus Frankreich mit. Denn so etwas wäre in Indien nur sehr schwierig zu bekommen, und wenn dann unfassbar teuer.
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[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Anreise nach Mumbai und Ausflug zur Elephanta Island

Beitrag von Florian86 »

Am Abend vor der Abreise gabs noch mal europäisches Essen.
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Tomate-Mozzarella, fränkische Stadtwurst mit Musik, "Schwarzbrot" (woanders sagt man wohl eher Graubrot), und ein Augustiner.

Am nächsten Morgen gings dann gegen 8h aus dem Haus, und mit Bus plus S-Bahn zum Flughafen, wo wir gut 2h vor Abflug ankamen.

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Wir flogen vom Satelliten-Terminal aus, nutzten also das mir bis dato noch unbekannte Personentransportsystem.

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Gerade denk ich mir: hier müsste man doch vielleicht schon die Bauarbeiten für den Erdinger Ringschluss bzw. für die Bahnstrecke Richtung Schwaigerloh sehen.

Der Flug selbst war nett-unspektakulär. Wir hatten ne Zweierbank für uns, das Unterhaltungsprogramm war kurzweilig, das Essen OK, und die Lufthansa-FlugbegleiterInnen sehr aufmerksam (bei Emirates im Jahr zuvor musste man von sich aus fordernder sein, um mehr Verpflegung zu bekommen). Es folgen einige Luftaufnahmen: diejenigen, die diese nicht interessieren, müssen wohl oder übel weiter scrollen... ;-)

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Voralpenland, ich vermute man sieht den Irrsee im Vordergrund. EDIT: Nein, es ist der Wallersee, wie mir netterweise mitgeteilt wurde. :-)

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Hier würde ich vermuten Traunsee.

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Sonne- und Wolkenmix über dem Dinarischen Gebirge (so vermute ich).

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Interessante Schneebedeckung.

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Nette verschneite Ebene, wohl auf dem Balkan.

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Wir springen über die Türkei.

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Weites Wolkenmeer.

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Einzelne höhere Berge schaun durch die Wolken durch.

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Interessante Bodenoberfläche, wohl immer noch östliche Türkei - oder westlicher Iran.

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So viele verschiedene Grate.

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So ganz langsam neigt sich dieser sehr kurze Tag dem Ende entgegen.

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Die Sonne steht am Horizont.

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Die Erdkrümmung sieht man hier recht gut.

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Das sollte definitiv über dem Iran sein.

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Über Mumbai war es schon dunkel, und die Stadt samt Umland gut beleuchtet.

Bei der Einwanderung ließen wir uns etwas Zeit, füllten in Ruhe das Einreiseformular aus und ließen uns nicht stressen. Ortszeit war es zwar schon Mitternacht, das entsprach aber erst 19:30 in unserer gewohnten Zeitzone. Dann passierte schon mal die erste Überraschung: in der riesigen Schlange vor den Einwanderungsschaltern trafen wir auf M., die Brautmutter. Da gabs natürlich ein großes "Hallo", wobei sie glaub ich doch etwas überrascht war mich/uns zu treffen. Es waren auch einige Jahre seit unserem letzten Treffen vergangen, seit Indien wurde der Kontakt aber wieder enger. Tatsächlich waren wir im selben Flieger gewesen, M. kam aber dank eines knappen Anschlussfluges in München erst sehr knapp zum Gate. Während wir den Flughafen in Richtung Stadt verließen, flog M. hingegen gleich weiter nach Goa.

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Am Flughafen begegnete uns auch dieses tolle Angebot, wo man eigentlich hätte zuschlagen müssen. ;-)

Nachdem wir unser Gepäck hatten, machten wir uns an weitere Formalitäten:
- Geld abheben, wobei wir ungünstigerweise die Bankkarte im Automaten vergaßen, ließ sich aber zeitnah sperren
- SIM-Karten kaufen: etwas teuer (1000 Rupien = 12,70€ für ordentlich viele Anrufe und sehr viele Gigabytes, hätte aber wohl offiziell nur ca. die Hälfte kosten sollen). Aber im Nachhinein war es trotzdem gut, denn die anderen Europäer, die außerhalb des Flughafens versuchten, eine SIM-Karte zu bekommen, haben das einfach nicht hinbekommen
- Prepaid-Taxi für die Fahrt zur Unterkunft buchen: an sich eine gute Sache, man bezahlt einen fixen Preis, etwas mehr als ein reguläres Taxi tagsüber kosten würde, dafür wird man nicht über den Tisch gezogen

Mit dem Taxi kam dann der erste Kulturschock. Die Taschen wurden aufs Dach gelegt, wobei ich meinen Rucksack zur Sicherheit am Gitter festgeschnallt hab. Bei jeder Bodenwelle - und derer gab es viele - hatten wir Angst, dass das Gepäck runterfallen würde. Selbst nachts um 2h waren die Straßen und vielspurigen Stadtautobahnen richtig voll, es wurde gehupt ohne Ende, wild durcheinander gefahren. Einfach klassisch, wie man sich das so vorstellt. Außerdem sprach der Fahrer kein Englisch, und konnte auch keine lateinische Schrift lesen. Vor der Abfahrt hat er sich zwar zwecks Ziel mit einem Kollegen kurz geschlossen, aber wohl nur mit mäßigem Erfolg. In der Nähe des Ziels machte er auf einer Bahnbrücke eine Pinkelpause, woraufhin sich gleich eine aufreizend-gekleidete Dame unserem Auto näherte. Ich checkte ihr Begehr nicht und ging auf ihren Smalltalk ein... Uuuups. Nach der Pinkelpause fand der Fahrer eine Polizeistreife und frug die Polizisten nach unserem Ziel, aber diese konnten auch nicht so wirklich weiter helfen, genauso wenig wie andere Passanten.

Nach ca. 10min Rumirren kamen wir auf die Idee mit unseren Offline-Karten zu navigieren. "Left", "right" und "straight" verstand der Fahrer dann doch. Nur war unser Ziel nicht direkt mit dem Auto zu erreichen: im Viertel Girgaon gibt es einige Gassen, welche wenn überhaupt mit Rollern befahren werden können. Zudem war auch unsere Gasse wegen Bauarbeiten gerade aufgerissen, und bestand aus hügeligem Sandboden. Als wir dem Taxifahrer bedeuteten, an dieser Stelle zu stoppen und uns rauszulassen konnte er nur den Kopf schütteln. Trinkgeld wollte er aber trotzdem, was er unmissverständlich zu verstehen gab.

Tatsächlich waren wir uns zunächst etwas unsicher, ob wir denn wirklich an der richtigen Stelle sind, das war aber glücklicherweise schon der Fall: nach knapp 100m Fußweg erreichten wir unser Ziel, ein wunderschönes, zweistöckiges Haus, vermutlich aus der Kolonialzeit, in dem wir ein kleines, aber sehr feines Zimmer bezogen durften.

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Der Hausdiener, Pandu, war zwar anfänglich etwas schwer wachzubekommen, aber die Nachbarn, welche noch wach waren, konnten uns letzten Endes dabei helfen.

Am nächsten Morgen schliefen wir relativ lang, und haben uns erst gegen halb 11 aus dem Zimmer bewegt. Pandu stellte uns daraufhin Tee und trockene Kekse hin. Das war dann irgendwie doch etwas spärlich, dafür dass wir eigentlich "mit Frühstück" gebucht hatten. Aber andere Länder, andere Sitten, so dachten wir. Außerdem erfuhren wir, dass die eigentliche Hauswirtin Marise, bei der wir gebucht hatten, leider im Krankenhaus weilte. Auch ihr Bruder James, ein Designer der die meiste Zeit das Haus bewohnte, war nicht vor Ort. Die ganze Familie hat übrigens portugiesische Wurzeln.

Was wir dann am morgen noch versuchten: die SIM-Karten aktivieren. Denn der Mann am Flughafen meinte zu uns, wir müssen am darauffolgenden Morgen ab 11h bei der Zentrale anrufen und uns identifizieren. Das versuchte ich auch, zunächst aber erfolglos: entweder sprach die Person am anderen Ende der Leitung kein Englisch - oder keines, das ich verstehen konnte. Auch beim 2. Anruf hatte ich kein Glück. Flo hingegen schon, bei ihm ging es aufs erste Mal, und er musste letzten Endes die Vertragsdaten aufsagen, also Name, Geburtsdatum, Adresse in Indien, Prepaid-Vertragsnummer,... mit dieser Info rief ich dann auch nochmal an, hab zwar wieder nicht allzu viel verstanden, aber ich wusste immerhin was sie hören wollen. Und siehe da: die Aktivierung hat geklappt! :-)

Danach machten wir uns auf den Weg, liefen einfach mal vom Haus weg in Richtung "Stadtspaziergang aus dem Reiseführer".

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Die Tour des Tages.

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Und etwas herangezoomt.

Als wir aus unseren engen Gassen heraustraten war es vor allem eines: voll! Das lag aber auch daran, dass entlang unseres Weges in offener Bauweise die neue Linie 3 der Metro gebaut wurde. Somit gab es wohl etwas dichteren Verkehr als normal und auch weniger Platz auf den Gehwegen.

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Typische Gebäude.

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Das mit dem Spucken scheint wohl wirklich ein Problem zu sein.

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Es gibt zwar immer wieder Bäume, aber so richtig gesund schaun die irgendwie auch nicht aus, find ich.

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Schließlich kamen wir am von außen recht hübschen Churchgate-Bahnhof der Western Railway an. Von innen war der Bahnhof dann jedoch nicht mehr ganz so hübsch. Aber generell begann ab hier in etwa der etwas touristischere (und wohl auch hübschere) Teil der Stadt.

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Es war Sonntag und auf den "Rasen"-Flächen wurde Cricket gespielt. Im Hintergrund sahen wir den Uhrturm der Universität (Rajabai).

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Die Universität hat schon irgendwie was Britisches, von der Architektur her.

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An das Hupverbot wird sich in der Regel nicht gehalten.

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Auf dem Weg zum Horniman Circle kamen wir an unserem zweiten Gehsteig-Markt des Tages vorbei.

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St. Thomas Kathedrale.

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Von innen könnte man sich auch irgendwo in Europa befinden.

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Neben dem Horniman Circle ist das Gebäude der Asiatic Society of Mumbai.

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Auch auf dem weiteren Weg gabs britisch-inspirierte Gebäude, z.B. die David Sassoon Bibliothek.

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In dieses Museum sind wir nicht rein, das Wetter war zu gut. Und früher war der Name irgendwie einfacher (aus europäischer Sicht zumindest ;-)).

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Das berühmte Gateway of India.

Hier gab es so viele Menschen, die unbeding Selfies mit uns schießen wollten, also mit ihren eigenen Handys. Am Anfang fanden wir das etwas nervig, aber irgendwie ist man ja auch geehrt, also spielten wir das Spiel mit. Es geht aber wohl hauptsächlich drum, mit einem echten Hellhäutigen auf einem Bild zu sein. Abgesehen davon waren wirklich sehr wenige Hellhäutige in der Stadt unterwegs, so wenige, dass man sich sogar gegenseitig gegrüßt hat, auch wenn man sich nicht kannte. Irgendwie schon ein bisschen verrückt.

An sich wollten wir eher nen nicht allzu vollgepackten Tag verbringen. Aber gleichzeitig wollte ich irgendwann Elephanta Island besuchen. Nach näherer Recherche stellten wir fest, dass Elephanta Island
1. vom Gateway of India aus mit dem Boot besucht werden kann
2. die dortigen Höhlen am nächsten Tag geschlossen sein soll.
Also beschlossen wir dann doch, schon recht spät am Nachmittag die einstündige Bootsfahrt zu machen. Es war nicht allzu leicht, an Tickets zu kommen, so etwas wie einen Ticketschalter fanden wir nicht. Aber letzten Endes gabs irgendeinen hilfsbereiten Menschen, der uns ein Ticket besorgte und zum richtigen Boot brachte. Aber auch da sind/waren wir irgendwie so konditioniert, dass uns so etwas merkwürdig vorkommt. Wir dachten eher, dass jemand ein besonders gutes Geschäft mit uns machen will. Letzten Endes kam dieser unschöne Fall aber so gut wie nie vor.

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Das Gateway of India von der Wasserseite.

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Die Vögel waren recht aufdringlich, insbesondere wenn jemand etwas zu essen öffnete. Auf dem Boot ging auch immer wieder jemand rum, um Essen und Getränke zu verkaufen.

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Überall im Thane Creek gab es verschiedenste mehr oder weniger hübsche Hafenanlagen.

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Ein typisches Boot zur Elephanta Island. Wir saßen übrigens oben und zahlten einen geringen Aufpreis dafür.

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Wir nähern uns der Insel.

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Die Insel ist ca. 2km² groß und es gibt drei kleine Dörfer.

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Teilweise sind die Boote schon recht hübsch.

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Nach dem Anlegen muss man erstmal ca. 700m den Anlegesteg entlang laufen. Für diejenigen, die nicht laufen können oder wollen gibt es aber eine kleine Eisenbahn.

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Eine Kuh sucht nach Nahrung in einer Mülltonne.

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Kühe sieht man wirklich an vielen Orten, dieses Klischee stimmt schon irgendwie.

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So ganz gerade sind die Schienen übrigens nicht.

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Die Bahn macht genau eine Kurve.

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Entlang des Weges befinden sich überall Stände, an vielen war auch Betrieb, und es wurden Souvenirs sowie Verpflegung verkauft.

Unser Hauptziel auf der Insel waren aber tatsächlich die historischen Höhlen zur Verehrung Shivas, wobei die Höhlen zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Dafür mussten wir aber noch einige Treppen nach oben, und natürlich ein Ticket kaufen. Während Einheimische nur 40 Rupien zahlen, müssen Ausländer einiges mehr zahlen, ich meine 600 Rupien (ca. 7,60€) oder gar 800. Ist natürlich nicht schön, so anders behandelt zu werden, aber man muss auch sehen: wir haben halt viel mehr Geld und können es so letzten Endes ermöglichen, dass die Einheimischen, welche oftmals wenig Geld haben, sich trotzdem solch einen Eintritt leisten können. Querfinanzierung auf Indisch könnte man sagen.

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Hier war dann auch unser erster Kontakt mit freilaufenden Affen.

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Wir haben nix für Dich...

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Die imposanten Höhlen wurden mutamaßlich im 2. Jahrhundert nach Christus erbaut.

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Das müsste Shiva darstellen.

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Wobei gemäß dem entsprechenden Wikipedia-Artikel in den Elephanta-Höhlen Shiva in verschiedenen Gestalten zu sehen ist.

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Weitere Figuren in der Höhle.

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Insgesamt gibt es wohl 7 Höhlen, die halbkreisförmig in ein und demselben Berg angeordnet sind.

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Die Hunde könnten auch etwas Essen vertragen.

Nachdem wir mit den Höhlen durch waren gingen wir noch den Weg außerhalb des Welterbe-Geländes entlang.

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Von weiter oben konnte man nach Mumbai blicken. Ich vermute, es war nicht nur einfach diesig, sondern gab auch eine gewisse Smog-Belastung.

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Bei der Kanone waren nur wenige Leute.

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Sie war wohl mal schwenkbar.

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Auch ein paar Tunnel gabs zu erkunden.

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Von oben sieht man auch den Anlegesteg schön.

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Zurück bei der Lok der kleinen Eisenbahn. Kann man so etwas eigentlich Parkeisenbahn nennen?

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Die Waggons fehlen hier.

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Zur Abwechslung mal ne weiß Kuh.

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Entlang der unebenen Bahn liefen wir zügig zurück zum Schiff, denn wir wollten die letzte Abfahrt nicht verpassen.

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Die Bahn kam uns leer entgegen.

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Es gab zwei Loks, für jede Fahrtrichtung eine.

Unsere Sorge die Abfahrt zu verpassen war selbstverständlich unbegründet. Es fuhren einige Boote noch deutlich nach uns zurück, aber wir hielten uns halt an die Abfahrtszeit, die uns gesagt wurde.

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Dafür hatten wir auf der Überfahrt zurück ganz schönes Abendlicht.

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Zurück am Gateway of India, im Hintergrund der Taj Mahal Turm.

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Da wir auf der Insel nur ne Kleinigkeit gesnackt hatten, bekamen wir relativ bald Hunger. Wir liefen also einfach mal auf gut Glück einen ähnlichen Weg zurück wie zu Mittag, bogen in eine Seitenstraße ab und fanden schließlich ein Lokal, das uns zusagte. Dennoch befrugen wir kurz google bzw. tripadvisor nach Bewertungen, die OK waren.

Nach dem Essen waren meine Beine schon entsprechend müde. Der Heimweg wäre zwar nur ca. 3 weitere Kilometer lang gewesen, aber ich wollte trotzdem lieber die Bahn nehmen.

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Für 445 Rupien (5,65€) kauften wir uns am Bahnhof Churchgate jeder ein 3-Tages-Ticket für den lokalen Bahnverkehr in Mumbai, 1. Klasse. Das zweite Klasse Ticket wäre sehr viel billiger gewesen (ca. 120 Rupien), aber besonders teuer fanden wir die erste Klasse auch nicht. Fairerweise muss man aber auch sagen: die Wagenklassen unterscheiden sich so gut wie gar nicht, einzig und allein ist die 1. Klasse außerhalb des Berufsverkehrs deutlich leerer als die 2. Klasse. Im Berufsverkehr kann das wiederum auch mal andersherum sein, weil mittlerweile viele Bewohner Mumbais das Geld für das 1. Klasse-Ticket ausgeben.
Ebenso auf dem Bild: das Fährticket zur Elephanta Insel.

Zunächst mussten wir uns etwas orientieren. Es gab zwar nur eine Richtung, aber immerhin Züge, die mit F und S gekennzeichnet waren, also fast und slow, wobei fast tatsächlich nicht unbedingt sehr viel schneller sein muss. ;-) Aber auf jeden Fall halten fast-Züge seltener. Glücklicherweise ist am Bahnsteig immer jemanden, den man fragen kann, ob der Zug an der gewünschten Station hält.

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Am Bahnsteig in Churchgate.

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Im Lokalzug, der tatsächlich nicht besonders voll war.

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Wir fuhren nur 2 Stationen, bis Charni Road. Typisch sind übrigens die offenen Türen, die auch während der Fahrt nicht geschlossen werden (außer wohl bei den klimatisierten Zügen, von denen wir aber nie einen erwischt haben). Eine weitere Besonderheit ist, dass es in den Wagen eigene Bereiche für Frauen gibt, wobei Frauen natürlich auch die gemeinsamen Wagenbereiche nutzten.

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Der Zug fährt weiter nach Borivali.

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Ein Steuerwagen. der Western Railway.

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Nachdem wir uns an den Zügen satt gesehen hatten gings hoch zur Überführung.

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Auch am Abend waren die Straßen nicht gerade leer, es geht aber auch noch voller.

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Ein Spiel mit etwas längerer Belichtung. Bei uns wären die Farben spiegelverkehrt...

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Einen kleinen Schlenker über die St. Teresas Church machten wir noch.

Aber nach diesem kurzen Abendspaziergang fielen wir ziemlich müde ins Bett, der Tag war irgendwie doch ziemlich anstrengend gewesen.
Zuletzt geändert von Florian86 am 18.04.2021 - 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von F. Feser »

Danke für den Bericht - schon der erste Teil macht - wie bei all deinen Berichten - Lust auf den Rest der Reise. Schön dass du solche Trips zu Corona Zeiten machen kannst ;-) (ja ich hab kurz überlegen müssen wann du unterwegs warst 😉)
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

F. Feser hat geschrieben: 18.04.2021 - 09:58 Danke für den Bericht - schon der erste Teil macht - wie bei all deinen Berichten - Lust auf den Rest der Reise. Schön dass du solche Trips zu Corona Zeiten machen kannst ;-) (ja ich hab kurz überlegen müssen wann du unterwegs warst 😉)
Zumindest in Gedanken Revue passieren lassen... ;-)

Wobei ich tatsächlich gemerkt hab: je länger eine Reise zurück liegt, desto schwieriger ist es, alles zusammen zu tragen und aufzuschreiben. Als ich im Dezember 2019 mit dem Bericht angefangen hatte, waren die Erinnerungen noch viel frischer. Gerade was so manche Ortschaften und andere "Daten" betrifft, musste ich in 2021 dann doch vieles nachrecherchieren, weil ichs nicht mehr auswändig wusste. Ebenso musste ich manchmal etwas länger im Gedächtnis kramen (mit Fotounterstützung natürlich), wie einzelne Reiseabschnitte oder Tage abgelaufen sind. Ist vielleicht für die "Geschichte" selbst gar nicht so wichtig, aber irgendwie hab ich dann doch den Anspruch an mich selbst, möglichst wahrheitsgetreu zu berichten.

...und danke natürlich für das nette Feedback! :-)
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von starli »

Kann man so etwas eigentlich Parkeisenbahn nennen?
"Pier Railway" könnte vielleicht passender sein, auch wenn es hier wohl kein Pier ist, wenn ich das richtig sehe, aber vom Zweck her ja gleich ..
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Florian86
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

starli hat geschrieben: 18.04.2021 - 21:17
Kann man so etwas eigentlich Parkeisenbahn nennen?
"Pier Railway" könnte vielleicht passender sein, auch wenn es hier wohl kein Pier ist, wenn ich das richtig sehe, aber vom Zweck her ja gleich ..
Also ich würde das schon als Pier bezeichnen bzw. eventuell Mole mit Pier. Die Begriffe werden ja auch nicht immer völlig korrekt verwendet. In der Openstreetmap-Karte steht Jetty, was in der englischen Wikipedia wiederum zum deutschen Pier verlinkt. Ich bin aber auch bei weitem kein Hafen-Experte. ^^ Also wenn jemand das genauer definieren kann, gerne! :-)

Ansonsten bin ich noch auf ein youtube-Video einer fahrenden Bahn aufmerksam gemacht worden.
Direktlink
Die Bahn selbst scheint gebastelt zu sein (Zitat unter dem Youtube-Video):
Diese Bahn fährt auf der Mole der Elefanteninsel vom Schiffsanleger zur Insel. Die Länge beträgt ein paar hundert Meter. Loks und Wagen sehen selbstgebastelt aus, wohl aus Auto- und LKW-Teilen. Die Schienen sind aus Stahlprofilen, keine "echten" Eisenbahnschienen.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

Am nächsten Tag waren wir deutlich früher wach, und machten uns auf ins benachbarte Esszimmer. Dort trafen wir auf Owen, der sich als Bruder von Marise und James herausstellte. Owen lebt allerdings schon sehr lange in Australien, und war für einen alljährlichen Urlaub zurück in Mumbai, wo er sozusagen sein Elternhaus hütete. Mit ihm gab es dementsprechend keine Sprachbarriere, und wir fanden schnell interessante Themen.

Bei dem Gespräch kam auch eher zufällig heraus, dass unser Frühstück vom Tag vorher (und was wir erneut bekamen) nicht regulär gewesen war. Das ganze beruhte wohl auf einem Missverständnis, Pandu wusste einfach nicht, dass wir mit Frühstück gebucht hatten. Nach einem kurzen Hinweis von Owen und einem Telefonat mit Marise war das Ganze dann geklärt, und wir wurden gefragt: “Continental or Indian breakfast?” Da wir immer neugierig sind, entschieden wir uns für letzteres, während Owen eher klassisch Eier mit Speck aß. Das indische Frühstück bestand aus zwei verschiedenen "Breien", bzw. das eine war eher ein Gericht aus weichem Reis, und das andere war möglicherweise auch aus Reis, der aber zerkleinert gewesen sein musste. Beide Breie hatten etwas Gemüse mit drin, waren u.a. auch mit Chili gewürzt, und waren dementsprechend sehr würzig bis scharf. Uns schmeckten sie auf jeden Fall sehr gut, so dass wir auch am nächsten Tag wieder das indische Frühstück nahmen. Außerdem gab es noch eine schöne Obstplatte mit frischen Früchten.

Nach dem Frühstück kam eine alte Freundin von Owen vorbei, die ebenfalls in "Bombay"* Urlaub machte, wobei sie in die andere Richtung ausgewandert war, nämlich nach Kanada. Ich nenne sie jetzt einfach mal Mella, kann mich aber leider nicht mehr so richtig an ihren Namen erinnern. Die Beiden waren sehr vertraut zueinander, und wir erfuhren auch, dass sich evtl. mal "mehr" zwischen ihnen hätte entwickeln können. Aber ihre Lebenswege hatten sich dann einfach in unterschiedliche Richtung entwickeltet, nicht nur geographisch, so dass sie mit ihrer Freundschaft auch sehr glücklich waren. Aber das nur nebenbei. Viel wichtiger: sie beschlossen, zum Crawford Market zu fahren, und frugen uns, ob wir nicht einfach mitkommen wollen. Das Angebot nahmen wir sehr gerne an.

*Beide sprachen grundsätzlich von Bombay, da Mumbai bis 1996 so hieß, und sie ja schon vorher ausgewandert waren. Scheinbar werden auch heute noch von Indern beide Namen parallel verwendet, solange sie englisch reden.

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Also bestellte Mella ein Uber und wir fuhren von unser Unterkunft (grüner Marker) zu den Markthallen (rechter, blauer Marker). Nach dem Marktbesuch liefen wir dann alleine weiter zum CSMT (Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus, bis 1996 Victoria Terminus, roter Marker). Im Uber erfuhren wir von unseren zeitweiligen "Reiseführern", dass sie sich unheimlich schwer tun mit dem Lärm und den vielen Leuten in Mumbai, und das obwohl sie dort aufgewachsen waren. Außerdem würden sie niemals mit den Bussen oder Bahnen durch Mumbai fahren, insbesondere Mella würde sich dort eher unsicher fühlen, meinte sie. Obwohl das in ihrer Kindheit und Jugend völlig normal gewesen war.

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Blick auf den Crawford Market, durchaus ein historisch-interessantes Gebäude mit viktorianisch-gotischer Architektur gemischt mit einheimischen Elementen.

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Nahansicht der Bögen.

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Seitenblick, teilweise waren dem Markt Stände vorgelagert.

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Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite. Aus deutscher Sicht wirken die verschiedenen Schilder doch recht chaotisch. Wobei ich sagen muss: ich hab mich recht schnell an diese indischen Besonderheiten gewöhnt.

Während Owen ein bestimmtes Mitbringsel für seine Rückreise nach Australien suchte und sich darauf konzentrierte, führte uns größtenteils Mella durch den Markt.

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Im Markt gab es auch verspielte Elemente, wie z.B. das Gebilde rechts, das mich an einen Brunnen erinnert.

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Die Stände hatten auch eine gewisse Ästhetik und wirkten sehr ordentlich.

Nachdem wir alles gesehn hatten, und uns Mella typische Süsigkeiten (für uns...) gekauft hatte, die sie aus ihrer Kindheit kannte, ihr aber eigentlich zu süß waren, gings wieder auf die Straße.

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Dort sahen wir einen typischen Warentransport - so etwas sah man durchaus immer mal wieder.

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Blick in eine Seitenstraße mit weiteren Geschäften.

Nachdem Owen und Mella gefunden hatten, was sie suchten, meinten sie, wir sollen doch noch gemeinsam in ein Café gehen. Dieses hätten sie auch schon als Kinder mit ihren Eltern immer nach dem Einkaufen besucht, um...

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...Faluda zu trinken. Dieses Getränk bzw. Dessert ist ebenfalls sehr süß und besteht aus Rosenwasser, dünnen, kurzen (oder zerbrochenen) Nudeln, Basilikumsamen, Milch und Eis(würfeln). Trotz der Süße und der etwas gewöhnungsbedürftigen Konsistenz war der Faluda wirklich lecker.

Danach verabschiedeten wir uns von unseren Reiseführern, denen wir wirklich sehr dankbar über ihre persönlichen Eindrücke waren, wobei wir Owen natürlich später in der Unterkunft wieder sehen sollten.

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In Richtung Bahnhof kamen wir an einem bemalten Gebäude vorbei - leider weiß ich aber nicht, was das für ein Turm nebendran ist, schaut aber recht offiziell aus mit der Fahne auf dem Dach.

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Bei einer Schule kamen wir an der Kunstinstallation "Verjünge Deine Erinnerung" vorbei, wo wir Bilder aus vergangenen Zeiten anschauen konnten.

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Die Municipal Corporation of Greater Mumbai erinnert an eine Kirche.

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Vor ihr ist die Statue von Sir Pherozeshah Merwanjee Mehta, einem der Gründer des indischen Nationalkongresses.

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Der Bahnhof CSMT war leider teilweise von Baugerüsten umgeben. Das Gebäude selbst ist aber wirklich hübsch und imposant.

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Der Bahnhof von einer anderen Seite.

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Innen gab es hübsche, bunte Fenster.

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Auch eine der Schalterhallen würde ich durchaus als prunkvoll bezeichnen. Im Bahnhof selbst war wirklich viel los. Auch gab es Metallscanner, die man jedoch genauso umgehen konnte, also war dann doch alles eher locker. Da wir für unseren Wunschzug einen Tag später nur Wartelistenplätze hatten, versuchten wir auch an nem Schalter mehr Infos zu bekommen, wies denn ausschaut, ob wir vielleicht doch definitiv Plätze bekommen sollten. Anscheinend sahen wir etwas unsicher aus, weshalb uns irgendjemand, der ziemlich sicher kein Bahnmitarbeiter war, seine Hilfe anbot. Er ging dann mit uns zu einem speziellen Schalter, aber außer "abwarten" bekamen wir leider keine weiteren Informationen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keinen wirklich, genauen Plan für den Rest des Tages gemacht. Aber der Lonely Planet (Ausgabe "Mumbai & Goa" - wie passend!) empfahl einen Tempel im Norden der Stadt als eines der Highlights. Also - wieso nicht? Wenn man schon am Bahnhof ist, und ein gültiges Ticket hat, dann muss man sich ja nur reinsetzen. ;-)

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Also fuhren wir von CSMT (grüner Marker) bis Ville Parle (blauer Marker). Auf dem Rückweg gings dann wieder bis Charni Road (roter Marker), der Station, die unserer Unterkunft am nähesten lag.

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Typisches Stationsschild.

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Entlang der Bahnstrecke gab es schon auch Slums (die Häuser auf diesem Bild schauen jedoch noch relativ gepflegt aus tatsächlich), in denen die Hygiene- und Lebensbedinungen aus unserer Sicht leider ziemlich prekär sind. Gleichzeitig haben wir erstaunlicherweise die Armut, die wir sahen, relativ schnell ausblenden können. Das liegt wohl auch an der schieren Anzahl richtig armer Menschen, die teilweise auch in den Straßen leben, sich als Tagelöhner verdingen und denen man in ihrer Gesamtheit einfach nicht helfen kann. Hinzu kommt, dass kaum jemand wirklich bettelt oder nach Geld fragt, sondern irgendwie schon gilt: Dienstleistung gegen Geld – auch bei Ausländern.

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Zwischen drin mussten wir dann doch umsteigen (wir wussten übrigens nicht immer 100%ig, ob wir tatsächlich in den richtigen Zug einstiegen ;-)), und zwar in Bandra - das konnte ich dann doch noch nach längerem Rätseln und durch Reinzoomen in ein Bild mit höherer Auflösung erkennen. Dort wurde auf jeden Fall eine neue Überführung gebaut bzw. eine alte renoviert.

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Blick zurück auf die Gleise und zu den Bahnsteigen mit ihren überdachten Zugängen.

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Hier müssten wir dann endlich am Bahnhof bzw. Haltepunkt Ville Parle sein - laut Openstreetmap 7 Gleise, aber keine Weichen.

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Von dort aus liefen wir - ungefähr - diesen Rundkurs: zunächst zum Strand, und danach besuchten wir einen Tempel (Marker mit Stern).

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Die ersten 500m konnten wir auf einem Fußgängersteg zurücklegen, von dem man immer wieder nette Blicke nach unten hatte. Diese Stege gibt es an vielen Stellen in Mumbai, und das ist auch wirklich eine der bequemeren Möglichkeiten, zu Fuß voran zu kommen.

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Der Steg war sogar überdacht.

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Ein Blick zurück am Ende des Steges.

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Warum man sich für diesen Schriftzug nicht eine prominentere Stelle ausgesucht hat als irgendwo weit ab von den Touristen-Hotspots im Zentrum weiß ich auch nicht.

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Der Strand war schön, und es war auch nicht allzu viel los, war ja auch unter der Woche am frühen Nachmittag. Da der Ausflug in diese Gegend eher spontan war hatten wir aber keine Badesachen dabei - wobei wir auch irgendwo gelesen hatten, dass das Baden nicht unbedingt empfehlenswert ist, da die Wasserqualität durchaus fragwürdig sein kann.

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Die Füße reinhalten ging dann aber doch - am Strand war es auch verdammt heiß, das möchte ich mir nicht im "richtigen" Sommer vorstellen.

Hier passierte dann das interessanteste Selfie-Erlebnis: ca. 10 Jungs, nass und nur mit Badehosen bekleidet wollten ein Selfie mit uns machen. Wir stimmten natürlich zu, und im Nachhinein ärger ich mich etwas, dass wir uns dieses wahrscheinlich etwas skurrile Bild nicht haben schicken lassen - oder wir hätten zumindest selbst auch ein Selfie machen sollen. Man stelle sich vor: 2 angezogene, blasse Europäer, umrahmt von 10 nassen, indischen Jungs, nur mit Badehose bekleidet. :D

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Was uns dieses Schild sagen sollte, wussten wir nicht so recht, vermutlich aber, dass man aufpassen soll, nicht ausgeraubt zu werden.

In der Gegend gab es mehrere Tempel.

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Diesen gelblichen Tempel schauten wir uns nicht von innen an.

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Die Elefanten standen am Eingang Spalier.

Wir besuchten stattdessen den Iskcon Tempel auf der gegenüberliegenden Straßenseite, da wir dem Rat unseres Lonely Planet folgten. Dieser Tempel ist wohl ein sehr bedeutender innerhalb der Hare Krishna Bewegung. Unsere Taschen mussten wir nach dem Eintreten in den Hof abgeben. Ebenso mussten alle Besucher im Hof ihre Schuhe ausziehen und die Füße waschen bevor sie den eigentlichen Tempel betraten. Während wir da waren, fand eine kleine Zeremonie statt, der wir eher zusahen, um im Anschluss mit vielen anderen am Altar vorbei geschleust zu werden. Spenden wurden dabei zwar sehr gerne gesehen, aber bis wir unser Geld rausholen konnten, waren wir schon durch. Nun gut. Stattdessen gabs eine kleine Kuchen-Stärkung aus der tempeleigenen Bäckerei.

Danach sprach uns gezielt ein westlich-aussehender Mönch an, der uns dann über das restliche Gelände führte. Das war schon interessant, so sahen wir auch das eher einfache Wohngebäude der Mönche, die verschiedenen Küchen und den ein oder anderen Veranstaltungssaal. Außerdem erfuhren wir, dass es wohl auch Mönche gibt, die mit ihren Familien woanders wohnen und ihrer Ordenstätigkeit von außerhalb nachkommen. Unser Führer musste sich irgendwann verabschieden, und machte uns stattdessen mit einem anderen, einheimischen Mönch bekannt, mit dem das Gespräch dann aber schnell vorbei war.

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Nicht aber ohne uns noch eine Broschüre in die Hand zu drücken, mit der Bitte, doch etwas für den Bau eines neuen Tempels zu spenden.

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Die Gemeinde betreibt auch ein Gästehaus.

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Eingang in den Tempel.

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Tempelvorplatz.

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Nach dem Tempelbesuch machten wir uns so langsam auf den Rückweg und kamen an einem Busbahnhof vorbei.

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Busfahren wagten wir in Mumbai jedoch nicht, denn die Zielanzeiger waren meist nur in Hindi beschriftet, so hatten wir eben gar keine Ahnung, wo die Busse hinfahren sollten, und wie das mit dem Ticket funktioniert. Gut, das hätte man erfragen können - aber an sich hat die Kombi aus Nahverkehrszug, zu Fuß gehen und abundan Uber ja schon ganz gut funktioniert.

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Für den Weg nach Ville Parle nahmen wir dann wieder den uns schon bekannten Fußgängersteg.

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Auf dem Weg zurück kam mir ein abgestellter Sleeper-Wagen** ins Bild.

**mehr zu den Wagenkategorien im nächsten Teil.

Nach einem kurzen Aufenthalt in unserem Zimmer, machten wir uns bereit fürs Abendessen. Dafür frugen wir Pandu, wo man denn gut essen könne. Ja, das Golden Wheel - direkt gegenüber der kleinen Gasse wäre eine gute Wahl.

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Und wie man sieht: das Essen war sehr reichlich und lecker, das Restaurant war gepflegt und gut klimatisiert (wobei ich davon kein so Riesen-Fan normalerweise bin). Übrigens aßen wir auch - entgegen so mancher Empfehlung in den Reiseführern - die rohen Gurken und Karotten, Stichwort "cook it, peel it, boil it or leave it" bzw. nur selbstgeschältes, rohes Obst und Gemüse essen. Diese sind uns aber nicht schlecht bekommen, und überhaupt hatten wir zum Glück die ganze Reise über keine signifikanten Magen-Darm-Probleme.
Fun Fact am Rande: Flo hatte ein paar Bilder aus diesem Restaurant irgendwo online gestellt (ich meine Google oder Instagram), und das sind wohl diejenigen, die mit Abstand die meisten Aufrufe haben. In Indien gibt es halt dann doch viel mehr Menschen, die sich potentiell dafür interessieren können. ;-)

Der 3. Tag startete wieder mit demselben indischen Frühstück wie am Vortag. Für den Abend des 3. Tages hatten wir dann einen Nachtzug bzw. eigentlich zwei Nachtzüge in Richtung Goa gebucht - dazu aber auch mehr im nächsten Teil. Unser Zimmer räumten wir nach dem Frühstück, und unser Gepäck konnten wir im Haus in einem leeren Zimmer stehen lassen. Auch der Aufenthalt in den Gemeinschaftsräumen bzw. im kleinen Garten der Unterkunft sollte kein Problem sein.

Auf jeden Fall hatten wir tendenziell genug von "Beton-Stadt", also nahmen wir uns für diesen Tag einen Besuch im Sanjay Gandhi National Park vor. Dieser liegt sogar zumindest in Teilen noch im Stadtgebiet.

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Wobei man die Größe des Stadtgebietes auch nicht unterschätzen darf: von Charni Road fuhren wir immerhin über 30km nach Norden bis nach Borivali.

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Vom Bahnhof aus liefen wir nen knappen Kilometer zum Eingang des Nationalparks. Die Eintrittsgebühren waren - soweit ich mich erinnere - überschaubar, und ausnahmsweise dieselben, egal ob man Einheimischer oder Ausländer war. Möglicherweise kommen einfach nicht allzu viele Ausländer dorthin. Direkt nach dem Eingang mieteten wir uns Fahrräder, da der Nationalpark doch recht groß ist. Letzten Endes legten wir mit Rad und zu Fuß insgesamt über 20km zurück.

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Die Räder hatten jedoch leider einen entscheidenden Nachteil: es gab kein Schloss dazu, und natürlich mussten wir eine Kaution hinterlegen. Als Rat wurde uns noch gegeben: am Ende der geteerten Straße gibt es Höhlen zu besichtigen, dort sitzt ne Frau, und der sollen wir ein bisschen Geld geben, damit sie ein Auge auf die Räder hat. Naja, mal schaun.

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Zunächst strampelten wir einen Aussichtshügel hoch, der noch relativ nah am Eingang war. Das Grün der Landschaft ging zwar etwas ins Bräunliche, war aber trotzdem eine nette Abwechslung zur wenig grünen Stadt.

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Zuweilen mischten sich rote Blüten unter.

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Auf dem Hügel war ein Erinnerungstempel für Mahatma Gandhi. Hatte bisschen was vom Monopteros im Englischen Garten in München. ;-)

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Die Anlage sah ganz gut gepflegt aus, aber der Hochhausblick aus einem Nationalpark heraus war schon etwas speziell.

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In einem nicht allzu tiefen Becken wanden sich Fische.

Das Fahrradfahren war trotz der Hitze wirklich nett. Im Nationalpark fuhren nicht allzu viele Autos umher, und es wechselten sich Sonne und Schatten ab. Nun springe ich aber etwas, und zwar zum südöstlichsten Marker auf der Karte

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Dort befinden sich die Kanheri Caves. Letzten Endes sparten wir uns dann aber den Eintritt aus mehreren Gründen:
- der Eintritt sollte für ausländische Touristen wieder mal sehr viel mehr kosten als für Einheimische (200 Rupien vs. 15 Rupien) - gut, das ist kein wirkliches Problem
- wir hatten ja schon nur 2 Tage zuvor die Höhlen auf Elephanta Island gesehn
- die Räder irgendwem anzuvertrauen war uns dann irgendwie doch zu unsicher.

Nur eine Sache war richtig blöd: auf der Nationalpark-Karte war zwar ein Café eingezeichnet, aber um dieses zu erreichen hätten wir ebenfalls Eintritt zahlen und die Fahrräder alleine lassen müssen. Dummerweise hatten wir zwar ein bisschen Wasser und was zu Essen dabei, aber nicht allzu viel, eigentlich gingen wir davon aus, dass wir eben das Café nutzen können... :-/ Also kauften wir bei der Frau, die uns ja schon vom Fahrradverleiher angekündigt wurde, etwas Wassermelone. Entspricht zwar sicher auch nicht der gängigen Hygieneregel, aber bevor man zu arg dehydriert...

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Ein vorwitziger Affe kam jedoch ziemlich bald und klaute Flos halb aufgegessenes Stück weg.

Nach dieser kleinen Stärkung machten wir uns auf den Rückweg. An sich gingen wir davon aus, dass wir mit den Rädern auch Nebenstraßen im Nationalpark befahren können und z.B. zum Tulsi-See kommen könnten. Diese Straße war aber mit einer Schranke sehr gut abgesperrt, so dass wir erst fast zurück am Eingang wieder etwas mehr Möglichkeiten zur Erkundung hatten.

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Die Landschaft war zuweilen etwas karg, aber vermutlich fließt an dieser Stelle zur Regenzeit auch etwas Wasser. Irgendeinen Grund muss es ja dafür geben, dass an dieser Stelle kaum Bewuchs war.

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Immerhin ergab sich noch ein Blick zurück zum Höhlengelände.

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Nationalparkstraße mit Höhlenblick.

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Das ist definitiv ein ausgetrocknetes Flussbett.

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Nach etwas längerer Fahrt und einem Abstecher nach rechts kamen wir an einen Parkplatz mit irgendeiner Hirsch-Art.

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Immerhin führte dieser Fluss etwas Wasser.

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Durchaus nett zum Verweilen.

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Vor allem die Äffchen unterschiedlicher Generationen hatten es mir sehr angetan.

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Aufs Tretboot Leihen verzichteten wird.

Nach insgesamt ca. 2h brachten wir erstmal die Fahrräder zurück und machten uns dann nochmal zu Fuß auf den Weg.

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Wir fanden ein Höhenmodell des Nationalparks.

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Und ein Toilettenhäuschen. ;-)

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Das könnte auch ein Taufbecken sein.

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Der nächste Stop war an der kleinen Parkeisenbahn, die in 25min wohl eine kleine 2km-Runde dreht.

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Banhof und Depot. Wir fuhren aber nicht mit, das wäre sich nämlich zeitlich nicht so richtig gut ausgegangen, wir wollten ja nicht in Stress geraten, unseren Zug am Abend zu erwischen.

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Technik oder Kunst?

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Das Gelände um die Bahn herum wirkte eher etwas angelegt.

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Doppelspur in Bahnhofsnähe mit bemalten Bäumen.

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Der Zug war gar nicht so schlecht besucht.

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Leider - oder zum Glück? - kein echter Tiger.

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Wieder mal eine Hirsch-Art.

Gegen 15h machten wir uns dann so langsam auf den Rückweg, wobei wir im Ort noch was zu trinken und nen kleinen Snack besorgten. Zum Nationalpark bleibt zu sagen: es war wirklich schön aus der Stadt herauszukommen, aber ein bisschen mehr Freiheit und aufregendere Einblicke hatten wir uns wohl erwartet - alles in allem Kategorie "nett". Vielleicht hätten wir aber auch den Fahrradverleih vor den Toren des Nationalparks nutzen sollen, ggf. hätten die Schlösser gehabt und wir hätten uns doch die Höhlen angeschaut, wer weiß...

Und was die Zukunft für den Nationalpark bringt weiß man auch nicht so recht. Es gibt immer mal wieder die Idee, den Park mit einer Seilbahn zu durchqueren inkl. Zwischenstationen innerhalb des Parks. Das würde auf jeden Fall eine ganz gute Querverbindung im Norden von Mumbai ermöglichen, aber gleichzeitig wäre wohl der Nationalpark-Status in Gefahr. Wobei ich eigentlich schon den Standpunkt habe, dass Seilbahnen vergleichsweise umweltfreundlich sind bzw. potentiell umweltfreundlich betrieben werden können, und sich das prinzipiell mit der Idee eines Nationalparks decken könnte.

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Skulptur unter der Autobahnbrücke, fast direkt neben dem Eingang zum Nationalpark.

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Am Bahnhof in der Stadt drin, ich meine Churchgate, da wir mit einem Fast-Zug in die Stadt reinfuhren, der nicht in Charni Road hielt. Wobei man hierzu auch sagen muss: “Fast” hieß nicht unbedingt, dass die Züge schneller unterwegs waren, sie hatten nur weniger Halte.

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Die 1. Klasse unterschied sich - wie gesagt - nicht besonders von der 2. Klasse. Aber zu dieser Tageszeit war sie immerhin recht leer. Und für nen Stadtverkehr vom Komfort her absolut ausreichend.

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Da leuchtet wohl nichts mehr...

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Bevor wir zurück zur Unterkunft gingen kehrten wir noch in einem Café ein und konsumierten zumindest eine Kleinigkeit. So richtig Abendessen-Hunger hatten wir noch nicht gegen 16:30, aber wir wussten ja auch nicht so recht, was es sonst noch für Essensgelegenheiten geben sollte, also sicher ist sicher. ;-) Danach gingen wir unser Gepäck holen.

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Aufgerissene Gasse auf dem Weg zur Unterkunft. Auf dem Bild wird auch deutlich, warum der Taxifahrer in der Nacht nur den Kopf schüttelte als wir dort rein gingen.

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Zur Abwechslung mal ein christlicher Schrein, passt aber recht gut mit der Gegend Kotachiwadi zusammen. Genauer gesagt: Khotachiwadi wird eigentlich als Dorf innerhalb der Stadt bezeichnet, weil sich viele kleinere, traditionell-portugiesische Häuser erhalten haben. Die Einwohner sind auch heute noch größtenteils Ostinder, die auch als "ostindische Katholiken" bezeichnet werden.

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Verandas unserer Unterkunft.

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Die Außentreppe ist typisch für die traditionellen Häuser in diesem Viertel. Der kleine Garten gehörte ebenfalls zum Haus, und direkt dahinter lag unser Zimmer, sozusagen senkrecht zum Haupthaus.

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Kleine, aber feine Oase in der Stadt.

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Das Haus war voll mit antiken Möbeln und Deko, ich steh ja total auf so etwas.

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Blick aus der anderen Richtung.

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Irgendwie ist alles kunstvoll gestaltet.

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Konferenzraum mit Karte des Dorfes.

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Toll verzierter Sekretär und Türrahmen.

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Viele Gläser, und anderen Bewertungen nach soll die Hausbar auch ganz gut sortiert sein. ;-)

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Blick vom Esstisch.

Nachdem wir Pandu fanden, kamen wir wieder an unser Gepäck. Außerdem hatten wir ja auch auf dem Rückweg noch eine Nacht in Mumbai vor uns, die wir dann gleich buchten. Also Pandu gab uns das Telefon, damit wir mit Marise sprechen konnten, und sie reservierte uns dann ein anderes Zimmer zu etwa 2/3 des Preises im Vergleich zur Buchung über das Buchungsportal.

Gegen 18:00 bestellten wir dann ein Uber, das uns zum Bahnhof bringen sollte. Hier sei noch bemerkt, dass Uber wirklich sehr viel bequemer als ein Taxi ist, da man Start und Ziel online eingeben kann, und außerdem online bezahlt wurde, d.h. man spart sich die Preisdiskussionen. Billiger als Taxis ist es obendrein, wobei das eher nachrangig ist. Die Uber-Fahrer konnten unserer Erfahrung nach auch alle Englisch, was bei den Taxifahrern ja nicht selbstverständlich war.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von starli »

Ein Blick zurück am Ende des Steges.
Krass, da würde man ja von unten eher eine Hochbahn erwarten ;) Den Sinn von so einem teuren Fußgängersteg kann ich ja nicht ganz erkennen .. ?
Und ein Toilettenhäuschen
Wie sah es da innen aus? Total versifft oder sauber? Zum sitzen oder stehen?
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

starli hat geschrieben: 20.04.2021 - 21:52
Ein Blick zurück am Ende des Steges.
Krass, da würde man ja von unten eher eine Hochbahn erwarten ;) Den Sinn von so einem teuren Fußgängersteg kann ich ja nicht ganz erkennen .. ?
Hm, sehr gute Frage, mir fallen da mehrere Gedanken dazu ein - wobei ich die teilweise auch irgendwo gelesen hab:
1. Prinzipiell gibts in Mumbai (und auch an vielen anderen Orten in Indien) eher keine Bahnunterführungen, sondern nur -überführungen - wobei u.a. Churchgate in Mumbai ne Ausnahme ist, da ist aber der komplette Unterführungsbereich überdacht. Das liegt u.a. am Monsun, durch den Unterführungen wahrscheinlich sehr schnell volllaufen würden. Allein im Juli regnet es im Durchschnitt 868mm, das ist fast so viel wie in München in einem ganzen Jahr (933mm).
2. Das könnte auch ein Grund sein, warum man in der ganzen Stadt immer wieder längere Fußgängerstege hat, die Ermöglichen auch ein gewisses Vorankommen, wenn die Straßen unterhalb überschwemmt sind. Ob man bei der Errichtung aber gezielt neuralgische Punkte betrachtet hat, weiß ich nicht. Oft schließen sich diese Stege an an Bahnüberführungen an und sind ja letzten Endes auch sicherer als wenn man auf der Straße laufen würde.
3. Wassertechnisch kommt noch hinzu: Mumbai bestand eigentlich mal aus vielen Inseln, die schrittweise trockengelegt wurden. Wikipedia hat da eine Karte dazu, wie es vor der großen Besiedlung und Landgewinnung aussah. Das könnte zusätzlich ein Grund sein, warum man in Mumbai eher mal überflutete Straßen hat, also weil das Wasser gar nicht weit einsickern/abfließen kann.
4. Ob solche Stege in Indien wirklich sooooo teuer zu bauen sind, weiß ich jetzt auch nicht.

EDIT: Das mit dem Wasser scheint wohl wenn überhaupt ein Nebeneffekt zu sein, siehe Mumbai Skywalk Project: Der Hauptgrund ist wohl, dass man Menschen effizient und sicher von sehr überlaufenen Punkten (v.a. den Bahnstationen) verteilen will. Ein Teil der Unterhaltkosten wird durch Werbung an den Stegen refinanziert.

starli hat geschrieben: 20.04.2021 - 21:52
Und ein Toilettenhäuschen
Wie sah es da innen aus? Total versifft oder sauber? Zum sitzen oder stehen?
Da fragst Du was... :D Grobe Erinnerung: Geruch sehr unangenehm, aber nicht komplett versifft - wirklich sauber aber auch nicht. Hingesetzt hab ich mich definitiv nicht, kann aber nicht 100%ig mehr sagen, obs auch Toiletten zum Sitzen gegeben hätte. Also n großes Geschäft hätt ich da eher net verrichten wollen - obwohl ich da an sich nicht sehr zimperlich bin: ein einigermaßen ordentliches Plumpsklo reicht mir eigentlich aus. Oder wenn ich irgendwo allein sehr weitab von der Zivilisation bin ein schnell gegrabenes kleines Loch im Boden, das dann nach dem Geschäft wieder zugedeckt wird.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Exkurs: Wagenkategorien und Zugbuchung

Beitrag von Florian86 »

Zunächst wollte ich dieses Thema in den nächsten Teilbericht integrieren, aber vielleicht ist doch ein eigener Beitrag ganz sinnvoll. Und wen das nicht interessiert, der kann das Ganze einfach überspringen bzw. erst später weiterlesen. Ich möchte hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen, nur etwas... ;-) Ich hoffe, dass die prinzipiell sorgfältig recherchierten Infos korrekt sind - freu mich aber sehr über Korrekturen und Ergänzungen.

Die konkrete Hinreise von Mumbai nach Goa (Bahnhof Madgaon) folgt dann sehr zeitnah, nur möchte ich eben auch diesem Thema hier zunächst etwas Aufmerksamkeit verschaffen. ;-)

Zunächst mal zur Reservierung selbst: ich reservierte die Züge direkt auf der entsprechenden Website der indischen Bahn. Dabei gibt es schon mal mehrere Eigenheiten, die ich etwas ungewöhnlich fand:
1. Manche Züge verkehrten nur an einem oder zwei Wochentagen, die nicht aufeinander folgen. Das kennt man bei den Staatsbahnen aus Mitteleuropa wenn eher von Wochenendverstärkern, aber nicht von regulären Langläufer-Zügen. U.a. in Russland und diversen Nachbarstaaten ist das natürlich schon üblich, dass Züge nur alle 2 oder 4 Tage verkehren.
2. Es gibt sehr viele unterschiedliche Wagenklassen
3. In Mumbai (und sicher auch in anderen Städten) gibt es sehr viele Bahnhöfe. Demnach kann es sein, dass ein Zug nur an Mumbai vorbeifährt, z.B. nur in Panvel oder Vasai Road hält, und ein anderer Zug im Stadtzentrum, z.B. am Bahnhof Chhatrapati Shivaji Terminus (CSMT) startet/endet.
4. Bei manchen Zügen ist die Verpflegung inkludiert, bei anderen nicht, das hängt teilweise von der Wagenklasse ab, aber auch vom Zugtyp.
5. Wenn alle frei gemeldeten Plätze ausgebucht sind, kann man Plätze auf einer Warteliste buchen, und zahlt dann trotzdem erstmal den regulären Preis. Bei der Buchung wird einem aber auch angezeigt, mit welcher Wahrscheinlichkeit man den Platz bekommt. Ob man aber mitkommt, oder nicht, entscheidet sich erst eher kurzfristig beim sogenannten Charting. Zusätzlich kann man regelmäßig checken, ob man dank Stornierungen auf der Warteliste weiter nach vorne rückt.
6. In bestimmten Zeitfenstern (täglich wiederkehrend!) ist die Zugbuchung nicht möglich und teilweise auch die Suchfunktion der Website eingeschränkt.

Wagenkategorien
Folgende Wagenkategorien waren potentiell für unsere Strecke relevant, weshalb ich sie hier kurz beschreiben möchte, wobei es auch hier eine ausführlichere Beschreibung auf Englisch mit Bildern gibt. Zusätzlich geb ich typische Preise (INR und € - gemäß aktuellem Wechselkurs) für unsere Strecke von Mumbai nach Madgaon an:
- AC First Class (1A, 3060 INR = ~35€): höchste Schlafwagenklasse, klimatisiert, abschließbare 2-Bett- und 4-Bett-Abteile (coupe und cabin) mit breiten und langen Betten, teilweise mit Waschgelegenheit im Abteil oder im Wagen, teilweise Essen mit hochwertigem Geschirr/Besteck "inkludiert" (wobei das Essen streng genommen irgendwie in die Ticketpreise reingerechnet wird), die Charts für diese Wagen (siehe unten) werden händisch erstellt, Preise ähnlich oder teilweise sogar höher wie Inlandsflüge
- AC 2 Tier (2A, 1995 INR = ~ 23€): 6 Betten pro Abteil, wobei die Abteile "offen sind", dabei sind 4 Betten quer zur Fahrtrichtung und 2 längs dazu, somit hat man nach oben ausreichend Platz, die Betten haben Vorhänge für ein bisschen Privatsphäre, es gibt Leselampen und dasselbe Essen wir in 3A, angeblich ist das Personal aber aufmerksamer und die Leute ruhiger
- AC 3 Tier (3A, 1420 INR = ~ 16€): 8 Betten pro Abteil, mit offenen Abteilen ohne Vorhang, dementsprechend 6 Betten quer zur Fahrtrichtung und 2 längs, keine Vorhänge und Leselampen, dafür mehr Gerede; es gibt ne Splittergattung 3E (Economy) mit 9 Betten pro Abteil, da gibts dann drei Längsbetten übereinander und Bettwäsche wird nicht gestellt
- First Class (FC): unklimatisiert aber sonst sehr ähnlich wie 1A, leider eher eine aussterbende Zuggatttung, teilweise auch reine Sitzwagen
- Sleeper (SL, 520 INR = ~6€): vom Aufbau wie 3A, aber unklimatisiert und mit vergitterten Lüftungsöffnungen, d.h. man ist tagsüber der Hitze und nachts der Kälte ausgesetzt, zum Schließen gibt es Jalousien, fliegende Händler verkaufen dort ihre Waren, und es gibt keine Zugbegleiter, weshalb die Sicherheit zuweilen ein Problem sein kann, diese Wagen sind gerne auch mal deutlich voller als es offizielle Plätze gibt; meine Freundin R. meinte zu mir aber, sie führe meistens Sleeper, weil sie ungern in klimatisierten Wagen fährt, ein Problem war es wohl auch nie
- Executive Chair Car (EC, 2615 INR = ~30€): klimatisierter Großraumwagen mit 2 + 2 Sitzen, ähnlich wie im Flugzeug, Bildschirme an den Sitzen, (Klapp-)Tische vorhanden, in manchen Zügen wird das Essen mit dem Ticket mitgebucht
- AC Chair Car (CC, 1210 INR = ~14€): klimatisierter Großraumwagen mit 3 + 2 Sitzen und Klapptischen
- Second Sitting (2S, 255 INR = ~ 3€): gibt es reserviert mit 3 + 3 Sitzen als auch unreserviert mit durchgängigen Bänken, unklimatisiert, häufige Fahrgastwechsel, eher nicht für längere Fahrten geeignet, zumindes wenn man europäischen Komfort gewohnt ist

Man sieht also: die Komfortlevel sind sehr unterschiedlich und auch die Preise unterscheiden sich um einen Faktor 12 von der günstigsten zur teuersten Kategorie

Zur Platzvergabe und zum Charting
Das Konzept wird u.a. hier (auf Englisch) vorgestellt, wobei der Text vor ca. 2 Jahren aktualisiert wurde, was ziemlich genau unserem Reisedatum entspricht. Ich versuch mich dennoch mal an nem groben Überblick auf Deutsch.

Es gibt verschiedene Buchungs-Zustände:
1. "Confirmed" (CNF) ist der bequemste Zustand. Man bekommt bei der Buchung ggf. schon einen Wagen und einen Platz zugewiesen, das geht nach dem Prinzip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
2. "Reservation against Cancellation" (RAC) ist sozusagen das zweitbeste. Diese Plätze sind durchnummeriert mit RAC1, RAC2,... Man kommt wohl definitiv mit, hat aber z.B. bei Nachtreisen ggf. nur einen Sitzplatz ergattert, d.h. man teilt sich zu zweit ein "Längsbett", aus dem dann in Tagstellung zwei Sitze werden. Andere in dem Wagen können aber durchaus eine bestätigte Buchung für ein richtiges Bett haben. Sollten diese stornieren, rückt RAC1 vor auf "Confirmed", usw. RAC gibt es aber nicht für alle Wagenkategorien.
3. Warteliste: ist ebenfalls durchnummeriert mit WL1, WL2, aber ggf. darf man eben nicht mit. Wenn jemand aus der Gruppe CNF oder RAC storniert, rutscht man entsprechend hoch.

Das Charting ist so etwas wie die konkrete Platzvergabe. Dieses findet zwei mal statt, wobei das erste Charting mindestens 4h vor Abfahrt des Zuges am Startbahnhof vollendet sein muss. Dies geht mit einem Computer-Programm, das händisch angestoßen werden kann, aber spätestens 4h15min vor Abfahrt wird ein automatischer Charting-Prozess in Gang gesetzt. Für manche Fahrgäste, insbesondere in den höchsten Kategorien, wird aber auch schon vorher das Charting händisch erledigt. Zusätzlich gibt es feste Zeiten am Tag (19:00-21:00 an Werktagen, 13:00-15:00 an Sonn- und Feiertagen) an denen das Charting im Voraus erledigt wird, z.B. wird das Charting für einen Zug am nächsten Vormittag schon am Vorabend beendet sein. Ebenfalls gibt es zu beachten, dass es auch sogenannte "Remote Charting Locations" gibt, also ein Zug bekommt ab einem bestimmten Bahnhof einen neuen Chart. Ich denke, das ist v.a. für sehr langlaufende Züge relevant.

Ist man nach dem Charting noch auf der Warteliste, verliert das Ticket seine Gültigkeit, und man bekommt das Geld rückerstattet. Papiertickets muss man hierfür am Schalter vorlegen, online geht das hingegen automatisch. Gibt es nach dem 1. Charting noch freie Plätze, so kann man diese noch bis 30min vor Zugabfahrt am Schalter oder online kaufen. Dann wird der finale Chart erstellt, wobei nur die zusätzlich verkauften Plätze zugewiesen werden. In der Praxis könnte das bedeuten, auch wenn dieses Szenario eher unwahrscheinlich ist: man war auf der Warteliste beim 1. Charting -> Ticket wurde automatisch storniert -> jemand anderes storniert aus Nettigkeit (Rückerstattung gibt es nur bis zum 1. Charting sofern man Status "Confirmed" hat) -> man kann sich dessen Platz doch noch spontan buchen.

Zu den Kontingenten gibt es zu sagen, dass es allgemeine Kontingente gibt, aber auch solche für Stationen, die abseits liegen, Kontingente für mehrere Stationen zusammengefasst, und (Premium) Tatkal-Kontingente für Leute, die eher spontan reisen. Auch für ausländische Touristen gibt es eigene Kontingente schon bei der Buchung, wobei man in diesem Fall deutlich mehr für die Tickets zahlen muss. Als Ausländer ist man aber nicht gezwungen, dieses spezielle Kontingent zu nutzen. Insbesondere in der AC First Class (1A) ist es wohl noch so, dass es ein vergleichsweise hohes Kontingent an "Not"-Plätzen für VIPs gibt. Diese VIPs können Mitglieder von Parlamenten sein, oder auch höherrangige Eisenbahnbeamte. Die Meinungen auf einschlägigen Websites gehen durchaus auseinander, was den Erfolg von Wartelisten-Plätzen in der 1A-Klasse betrifft. Einerseits werden gebuchte 1A-Tickets kaum storniert, aber andererseits fahren auch selten besonders viele VIPs spontan mit, weshalb die Plätze durchaus doch für andere Fahrgäste verfügbar sein können.

Weitere Apps und Websites
Neben der Website leistet die App "Trainman" in meinen Augen gute Dienste. Sie ermittelt meines Wissens die Wahrscheinlichkeiten, ob man einen Platz ergattert, sogar genauer an als die Indische Bahn selbst. Da steht wohl eine etwas elaborierte Statistik dahinter, könnte aber auch auf Eigenwerbung zurückzuführen zu sein. ;-) Die App bietet auch Ticketbuchung (einfachere Registierung als bei der Bahn selbst) und eine Fahrplanauskunft. Die Fahrplanauskunft funktioniert auch für regionale Züge, was die reguläre Website der Indischen Bahn nicht bietet. Außerdem bekomm ich über die App recht regelmäßig mehr oder weniger interessante Blogeinträge über den Bahnverkehr in Indien.

Die App "Cleartrip" hatte ich mir ebenfalls installiert. Mit dieser App kann man wohl auch Züge als auch Flüge und Hotels buchen. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau weiß, warum ich sie mir installiert hab.

Die Website Indiarailinfo ist zwar irgendwie etwas altmodisch, aber man findet dort auch lokale, regionale und landesweite Züge mit ihren Fahrplänen und Wagenreihungen. Man muss sich aber manchmal merkwürdig durchklicken, so richtig übersichtlich ist die Seite nicht, aber ziemlich umfrangreich und informativ.

Zugbuchungen für unsere konkrete Reise

Die Aussicht auf ein abschließbares Abteil klang schon attraktiv, insbesondere nachts. Und ehrlich gesagt: für ca. 580km fanden wir 30-35€ preislich durchaus OK in der Schlafwagen-Klasse 1A, wobei der Preis im Tagzug sogar teurer sein sollte als im Nachtzug. Somit buchten wir am 14. Januar 2019 folgende Züge:
- 10111 / KONKAN KANYA EX von Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus (26.2.2019 23:05) nach Madgaon (27.2.2019 10:45), Klasse 1A, Wartelistenplätze WL1 und WL2
- 22413 / NZM RAJDHANI von Madgaon (3.3.2019 10:00) nach Vasai Road (3.3.2019 19:35), Klasse 1A, 2 CNF -> wir buchten nach Vasai Road im Norden von Mumbai, wobei der Zug auch schon vorher in Panvel halten sollte, was je nach Ziel innerhalb Mumbais dann auch besser liegt

Wir hätten natürlich auch den Zug nur von/bis Karmali buchen können, wodurch die Zugstrecke etwas kürzer gewesen wäre. Wir waren uns dann aber unsicher, wie wir weiter nach Majorda zu unserer Unterkunft kommen sollten, da das von Karmali aus doch 25km sind, während es von Madgaon aus nur knapp 8km sind. Gut, Majorda hätte auch nen Bahnhof und wahrscheinlich direkten Zugverkehr mit Karmali, aber ich fand leider im Netz überhaupt keine Fahrpläne. Die Website Indiarailinfo entdeckte ich halt erst später...

Nachdem sich über einen Monat nix an unseren Wartelisten-Plätzen änderte bekam ich so langsam Muffensausen, wollte ich doch definitiv nach Goa zur Hochzeit kommen, und idealerweise möglichst bequem. Gleichzeitig war ja der berühmte Karneval während dieser Zeit in Goa, weshalb die Züge sehr beliebt und gut gebucht waren. Also buchte ich am 20. Februar 2019 noch einen weiteren Zug:
- 12223 / LTT ERS DURONTO von Lokmanya Tilak Terminus (26.2.2019 20:50) nach Madgaon (27.2.2019 5:45), Klasse 2A, 2 CNF im Wagen A2, Plätze 38 und 40, trotz niedrigerer Klasse sogar geringfügig teuer als der früher gebuchte 10111

Die Präferenz lag natürlich weiterhin aus mehreren Gründen beim ursprünglich gebuchten Zug, da dieser zu einer uns genehmeren Zeit ankommen sollte, und wegen der höheren Wagenklasse. Also machten wir von der Stornierungsmöglichkeit zunächst keinen Gebrauch. Bis zuletzt blieb halt die Hoffnung, dass wir noch auf CNF vorrücken würden.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von starli »

kompliziert. Liegt das mit den vielen Wagenklassen daran, dass die Bandbreite zwischen Arm und Reich so hoch ist und man daher mehr Möglichkeiten anbieten will? Oder eher am Kastenwesen?
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

starli hat geschrieben: 27.04.2021 - 21:12 kompliziert. Liegt das mit den vielen Wagenklassen daran, dass die Bandbreite zwischen Arm und Reich so hoch ist und man daher mehr Möglichkeiten anbieten will? Oder eher am Kastenwesen?
Bezüglich des Kastenwesens werfe ich mal Wikipedia in den Raum:
Die Zuordnung einer Person zu einer Kaste sagt wenig über ihren Wohlstand aus. Es handelt sich weitgehend um eine Einteilung nach ritueller Reinheit und Aufgabenbereich, nicht jedoch um „Oberschicht“ oder „Unterschicht“, die sich nach finanziellen Kriterien richtet. Durch jahrhundertelange Ausbeutung findet sich Armut jedoch tendenziell mehr bei Shudras und Unberührbaren, obwohl auch brahmanische Familien, Angehörige der obersten Kaste, wirtschaftlich sehr schlecht gestellt sein können.
Das spricht somit wohl eher dafür, dass die verschiedenen Buchungsklassen tatsächlich eher das Spektrum der finanziellen Möglichkeiten bestmöglichst abdecken sollen. Dass die Bandbreite zwischen arm und reich sehr groß ist, ist recht sicher. Man sieht das auch tatsächlich an den Menschen dort: da gibts die Tagelöhner, die auf der Straße schlafen als auch Leute mit ganz dicken europäischen Autos und anderem Reichtum. Es scheint aber, dass die Mittelschicht in Indien ziemlich am Wachsen ist, einerseits in der Anzahl der Menschen, die zur Mittelschicht zählen, als auch das Vermögen der einzelnen Leute innerhalb der Mittelschicht. Dies spiegelt sich scheinbar auch bei den Zugbuchungen wider. Laut dem von mir geteilten Artikel über die Wagenklassen wäre wohl die Klasse 3A sehr typisch für die indische Mittelschicht. Wobei ich auch woanders gelesen hab, dass sich immer mehr Leute auch die Klasse 2A leisten, wenn sie das Geld dafür haben, weil der Komfort schon sehr viel höher ist, v.a. das Platzangebot.

Vielleicht ist das System mit den Wagenklassen in Indien auch gar nicht so kompliziert. Streng genommen könnte man ja sagen: eigentlich haben die Wagen in Indien 3 Hauptklassen: 1, 2 und 3. Nur dass diese sich zusätzlich unterscheiden in:
- klimatisierte Wagen mit Liegeplätzen
- nicht klimatisierte Wagen mit Liegeplätzen (eigentlich nur noch SL - wohl eher wie 3. Klasse, und selten noch FC - 1. Klasse, aber keine 2. Klasse)
- (Großraum-)Wagen für den Tagverkehr: EC und CC klimatisiert, könnte bei uns den Klassen 1 und 2 entsprechen, und dann eben 2S unklimatisiert - was dann eher so was wie ne 3. Klasse sein müsste

Und ich meine: bei uns gibts halt nur 2 Klassen und wir zahlen immer gleich viel, egal ob ein Zug klimatisiert oder nicht klimatisiert ist. Regelmäßige Bahnfahrer oder Bahnfans wissen das zwar im Vorfeld, es hat aber tatsächlich wenig praktische Relevanz bei uns: mein Ticket für einen bestimmten Zugtyp, eine bstimmte Klasse und eine bestimmte Strecke kostet gleich viel (Ausnahme: Sonderangebote/Sparpreise). Ebenso gibt es bei uns Großraum- und Abteilwagen, aber auch das ist frühestens bei der Platzreservierung ersichtlich, und auch da gibt es nur den Preisunterschied aufgrund der Wagenklasse. Zudem haben wir ja auch noch Schlaf- und Liegewagen mit unterschiedlichen Belegungen und Service-Leveln. Nur dass die Nachtzüge bei uns dank oftmals kürzerer Distanzen eine geringere Relevanz innerhalb der Gesamtheit des Zugverkehrs haben.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Mt. Cervino »

Das komplizierte System liegt vielleicht auch daran, dass in Indien generell viele Prozesse noch nicht auf Effizienz getrimmt wurden und oftmals auch bewusst umständlich geblieben sind, um möglichst vielen Menschen einen (dann oft gering bezahlten) Job zu geben. Irgendwas müssen die 1,4 Milliarden Menschen ja tun.
Dieses Phänomen ist besonders bei Staatsunternehmen, Institutionen und öffentlichen Einrichtungen zu sehen, und ist mir in Indien and vielen Stellen aufgefallen.
So z. B. an den Flughäfen, wo es vor dem eigentlichen Sicherheitscheck noch mal einen oder manchmal auch 2 vorgeschaltete Checks der Bordkarte, des richtigen Abflugsteiges etc. gibt. All das was man hierzulande selbst organisieren muss, wird dort noch mal gecheckt und "organisiert". Und das passiert dann in einen zusätzlichen Anstehbereich mit Check-Gate, wo natürlich noch mal 3 Order/Aufpasser pro Anstehschlange für die Ordnung beim Anstehen zuständig sind und dann noch mal jemand während dem Anstehen die Leute prüft ob er auch in der richtigen Schlange steht.... Dann erst kommt der Pre-Security - was auch immer Check - bevor es dann zum eigentlichen Security Check geht, wo noch mal die gleich Menge Leute damit beschäftig sind, die Massen zu organisieren. Das gleiche am Zoll, etc.

Ja, Indien ist ein interessantes Land, deshalb verfolge ich diesen Bericht mit großem Interesse.
Was mich an Indien am meisten beeindruckt hat ist die schiere Masse an Menschen. Menschen überall. In den Städten, in Häusern, auf den Straßen, in Straßengräben, neben den Straßen, auf Verkehrsinseln, unter Brücken, einfach überall wimmelt es von Menschen. Das finde ich kommt auf deinen Bildern teilweise nicht so raus, wie ich das in Realität erlebt habe.
Bin gespannt wie es weitergeht...
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

Ja, das mit der (aus unserer Sicht fehlenden!) Effizienz und der Notwendigkeit viele Menschen zu beschäftigen ist sicher so, seh ich ganz genauso und hab ich auch so wahrgenommen. Ich bin mir aber sicher, dass im Zuge von steigendem Lebensstandard das auch ein Stück weit verschwindet, und die Menschen mehr selbst erledigen können oder gar müssen.
Mt. Cervino hat geschrieben: 28.04.2021 - 15:22 Ja, Indien ist ein interessantes Land, deshalb verfolge ich diesen Bericht mit großem Interesse.
Was mich an Indien am meisten beeindruckt hat ist die schiere Masse an Menschen. Menschen überall. In den Städten, in Häusern, auf den Straßen, in Straßengräben, neben den Straßen, auf Verkehrsinseln, unter Brücken, einfach überall wimmelt es von Menschen. Das finde ich kommt auf deinen Bildern teilweise nicht so raus, wie ich das in Realität erlebt habe.
Bin gespannt wie es weitergeht...
Tja: das mit den Leuten... ich hab mir irgendwie angewöhnt, wo es geht, möglichst wenige Leute auf die Bilder zu bekommen. Ich glaub zwar, dass es "den Inder"* nicht wirklich stören würde, auf nem Bild mit drauf zu sein, möglichst wenige Leute auf dem Bild zu haben ist wohl eine "europäische Angewohnheit" von mir. Bezüglich der vielen Menschen: ja hab ich auch erlebt, zumindest in Mumbai an manchen Ecken. Wir haben aber versucht, diese Ecken dann zu meiden und weniger volle Orte anzuschaun (wie z.B. den Nationalpark im Norden). Auch haben wir immer versucht, die Bahnen zur Rush Hour zu meiden. Und Goa war dann nochmal anders, das kam uns dann wirklich leer und gemütlich vor im Vergleich zu Mumbai. Die anderen Hochzeitsgäste, die wir später trafen, und die nur in Goa waren, fanden wiederum, dass Goa auch sehr voll, laut und hektisch sei.

*den es so eigentlich nicht gibt - klar
2021/22: Brauneck ~ Schlick 2000 ~ Sella Ronda(x3) ~ Catinaccio(x0,5) ~ Plose(x0,5) ~ Wildkogel(x3) ~ KitzSki ~ Zillertal-Arena ~ Weißsee-Gletscherwelt ~ Schmitten ~ Skiwelt(x2) ~ Savognin ~ Livigno ~ Region Bormio(x2) ~ Cimone ~ Abetone ~ Mondole ~ Prali ~ Via Lattea(x2) ~ Bardonecchia ~ Campi Golf ~ Südtiroler Wipptal(x2) ~ Kolben(x0,5) ~ Hörnle(x0,5) ~ Matrei-Kals ~ 3 Zinnen ~ Ahrntal ~ Schöneben ~ Sulden ~ Nauders ~ Stubai
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Florian86
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[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Mit dem Nachtzug nach Goa, dann Relaxen

Beitrag von Florian86 »

Nachdem mir GifWilli59 gestern schon ganz enttäuscht mitgeteilt hat, dass er sich über einen Bildbericht gefreut hat, aber dann doch nur schnöden Planungstext bekommen hat, hab ich versprochen, dass es hier sehr schnell mit der eigentlichen Reise weiter geht... :lol:

Zum Anknüpfen an den vorherigen Teil sei kurz gesagt: es ist ca. 18h und wir sind noch bei unserer Unterkunft in Mumbai. Wir hatten uns ein Uber bestellt, das wir in der App beobachten konnten und das uns zum Lokmanya Tilak Terminus LTT bringen sollte. Von dort aus sollte unser Nachtzug "2. Wahl" nach Goa abfahren.

Das Uber zu finden war nicht so schwierig: einerseits bekommt man das Kennzeichen des Autos sowie die GPS-Position, und andererseits kann man in der App klicken und das Handy leuchtet dann einheitlich in irgendeiner Farbe. Das Handy kann man dann hochhalten und der Uber-Fahrer sieht die entsprechende Farbe ebenfalls, kann also nach einem Ausschau halten. Eigentlich ganz schlau gemacht.

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Wir hatten zwar viel Zeit (fast 3h bis zur Abfahrt), aber die 18km bis zum Lokmanya Tilak Terminus LTT wollen in der Stadt auch erstmal zurückgelegt werden.

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Es staute sich insbesondere am Anfang, so dass wir extrem langsam vorankamen. Hinzu kam, dass der Fahrer teilweise durch Straßenmärkte durchfuhr. Diese waren ungelogen voller als Fußgängerzonen zur Weihnachtszeit in Deutschland. Ich würde sogar sagen voller als die Berchkärwa in Erlangen ums T herum. ;-)

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Deko im Uber.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit (naja, eigentlich so in etwa 1h) kamen wir auf eine größere Ausfallstraße, wo der Verkehr besser floss.

Gegen 19:15 bekam ich dann tatsächlich eine Push-Nachricht, und zwar - tada! - dass wir im anderen Zug, der uns ja eigentlich mehr zusagte, jetzt doch Plätze bekommen sollten. Das äußerte sich dadurch, dass unser Status auf CNF umsprang, und dass uns ein konkreter Wagen mit konkreten Plätzen zugewiesen war. Natürlich erzählte ich gleich Flo von der freudigen Nachricht, checkte aber noch ein paar Mal über unterschiedliche Kanäle (mehrere Apps + Website) ab, ob das denn auch wirklich stimmt. Und ja: ich war mir dann irgendwann doch recht sicher. :-) Ein bisschen hatte ich ja sogar auf "Coupe" gehofft, aber wir bekamen doch nur "Cabin", wobei das jetzt kein Drama war.

Also überlegen wir: was tun? Eigentlich war uns der andere Zug um 23:05 wirklich lieber. Also gut, dann lassen wir halt den Zug um 20:50 verfallen! Ja, leider verfallen... eine Rückerstattung kann man nämlich nur vor dem ersten Charting bekommen, das spätetens 4h vor Abfahrt gemacht wird. Aber zurück zum Plan: der Zug um 23:05 sollte ja nicht vom LTT fahren, sondern vom Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus CSMT (wir sprachen privat dann doch eher von Victoria Station übrigens). Aber das Uber wieder in die ganz andere Richtung schicken, ist das wirklich eine gute Idee? Naja, eigentlich nur im Notfall, das dauert ja wieder ewig mit dem Verkehr in der Innenstadt. Also wiesen wir den Uber-Fahrer kurzerhand an, er solle uns doch einfach statt zum LTT zum Lokabbahnhof Kurla bringen.

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Dieser ist nur 1km vom LTT weg und hat eine direkte Verbindung zum CSMT. Das ist dann doch viel einfacher als mit dem Uber wieder in dier Stadt rein, und unsere 3-Tages-Tickets galten ja eh noch. Der Uber-Fahrer wird sich aber sicher etwas gewundert haben, hat aber nicht näher nachgefragt.

In absehbarer Zukunft werden übrigens scheinbar einige Bahnhöfe einen Metro-Anschluss bekommen, z.B. wird es eine Metro-Verbindung von CSMT nach Churchgate geben. Außerdem werden der nationale und internationale Flughafen sowie LTT an das Metronetz angeschlossen. Wer sich näher informieren will: der englische Wikipedia-Artikel hat viele Infos da zu, und auch eine Karte. In 2021 sollen scheinbar einige Linien in Betrieb gehen.

Gegen 20h am CSMT angekommen vergewisserten wir uns tatsächlich noch einmal bei einem der Schalter, ob wir auch wirklich CNF für unseren Wunschzug sind, was bejaht wurde. Denn als Backup-Lösung wäre es immer noch möglich gewesen dern 20:50-er Zug zu erwischen, und zwar in dem wir nen Lokalzug nach Panvel genommen hätten. Diese Lokalzüge brauchen zwar auch 1h 20min, aber der Zug von LTT nach Panvel braucht auch über eine Stunde bis er aus Mumbai raus ist, da er eine etwas größere Runde über Thane im Nordosten der Stadt fahren muss. Aber gut: diesen Zug konnten wir ja nun tatsächlich gefahrlos stornieren. Es gab zwar - wie gesagt - kein Geld zurück, aber ich dachte mir: vielleicht freuen sich ja dann doch zwei Spontanreisende über die freigewordenen Plätze.

Tipp um dieses Erstattungsproblem zu umgehen: wenn man beim Wunschzug auf der Warteliste ist, und trotzdem ne sichere Alternative haben will, sollte man einen Zug buchen, der einige Stunden nach dem Wunschzug abfährt, nicht davor...

Da wir ja noch 3h bis zur Zugabfahrt hatten setzten wir uns erstmal in die Haupthalle. Obwohl es voll war fanden wir Plätze auf ner Bank.

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Wir hatten Blick auf eine der Ankunftstafeln.

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Wegweiser in 3 Sprachen. Welche Sprachen das genau sind kann ich leider nicht sagen, aber ich vermute mal Marathi, Hindi und auf jeden Fall Englisch.

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Es saßen auch viele auf dem Boden.

Nachdem wir etwa 30min abwechselnd rumgeschaut ham, beschlossen wir noch, in eine der Bahnhofgaststätten im 1. Stock zu gehen. Der Hunger war so mittelmäßig vorhanden, aber wer weiß, wann es wieder was gibt. ;-) In der Gaststätte war es eher eng, unser großes Gepäck konnten wir aber einigermaßen gut verstauen. Das Essen war soweit gut, ich meine, wir hatten uns ein großes Gericht und ne Vorspeise geteilt, was sehr ausreichend war.

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Wir saßen unterhalb der Weihnachtsdeko, was ich wiederum etwas deplaziert fand, aber mei.

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Von unserem Platz aus konnten wir runter in die Bahnhofshalle gucken.

Etwa 1h vor Abfahrt machten wir uns dann auf dem Weg zu unserem Gleis, es sollte das östlichste sein.

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Dort führt ein überdachter Weg hin. In der Regenzeit sicher sehr sinnvoll.

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Loks am Prellbock.

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Lok an unserem Zug mit vergitterten Frontfenstern.

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Ja, da war unsere Zugnummer (Zug 10111 auf indiarailinfo.com in der aktuellen Konfiguration)! Wir mussten aber noch den Bahnsteig ganz schön weit entlang gehn bis wir bei unserem Wagen waren.

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Zuglaufschild, es wirkt fast so als ob der Zug potentiell unter vier verschiedenen Zugnummern immer auf derselben Strecke verkehrt.

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Das Zuglaufschild gibts auch noch in andrer Form.

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Und in anderer Schrift.

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Bemalte Wand.

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Konstruktionsszizzen.

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Das wäre also ein 2A-Wagen.

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Blick hinein.

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Und ein 1A-Wagen. Der Zug war aber noch nicht offen.

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Kleiner Park neben dem Bahnsteig.

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Der Bahnsteig wirkt richtig lang, ist er wahrscheinlich auch... ;-)

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Blick in einen 3A-Wagen.

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Reinigungswägelchen.

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Transportmittel zu unterschiedlichen Zeiten?

Beim Einsteigen wurden kurz unsere Namen mit der Buchungsliste des Zugbegleiters verglichen, wobei wir auch unsere Bestätigung auf dem Handy vorzeigten. Wir bekamen ein 4er-Abteil zugewiesen, und zwar die beiden oberen Betten. Diese mussten selbst bezogen werden, die entsprechende Wäsche gabs in Plastik verpackt. Außerdem ne Flasche Wasser. Die unteren Betten sollten später belegt werden.

Dann frug der Zugbegleiter, ob wir noch irgendwas wollen, Abendessen vielleicht? Hm... da war ich hin und her gerissen. Eigentlich hatten wir ja erst gegessen, aber wenn das Essen inkludiert ist, nehmen wir das doch gerne noch mit, so dachte ich. Außerdem offerierte er weiter: "Bier, Whiskey...? Ich kann Euch alles besorgen" Nun gut, nehmen wir mal Bier - eins oder zwei für jeden, weiß ich nicht mehr genau...

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Blick auf mein Bett. Das Netz für kleinere Sachen war durchaus praktisch. Ich legte mir mein Buch als auch meine Kopfhörer mit iPod bereit.

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Der Zug fuhr recht pünktlich los, und zwar ungefähr diese Strecke.

Nach einer halben Ewigkeit kam der Zugbegleiter wieder. Er hatte zwei Essen in Alupackungen dabei, ich meine Biryani. Außerdem trug er ein Kissen vor dem Bauch. Ja, warum denn ein Kissen? Ahja: Im Kissen hatte er das Bier versteckt. Das scheint also wohl nicht so ganz legal zu sein, in mehrfacher Hinsicht:
1. Alkoholverbot im Zug
2. Privatverkauf seitens des Zugbegleiters.
Auf jeden Fall sollten wir Bier und auch das Essen bezahlen, kam mir eher teuer vor, aber war schon noch OK.

Flo verging dann der Appetit auf das Bier, weils ja nicht erlaubt war, aber zumindest verspeisten wir noch eines der beiden Essen zusammen. Mehr schafften wir einfach nicht. Relativ zeitnah legten wir uns dann flach. Im Bett spürte man die Klimatisierung recht stark, ich fands gerade richtig, Flo meinte im Nachhinein, dass ers etwas kalt fand.

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Ich nahm dann ein Bett-Bier, das konnte man passend neben die Matratze stellen.

Etwa 1,5h nach Abfahrt kam ein älteres Ehepaar zu uns ins Abteil. Gut, dann war es wohl wirklich sinnvoll, dass die Beiden die unteren Betten hatten. Sie waren wirklich sehr nett, und wirkten ausgesprochen gut gesittet, fast schon “edel”. Auch sprachen sie Englisch ohne typischen Akzent. Ich bot ihnen unser zweites Essen an, aber sie lehnten dankend ab und gingen sehr bald schlafen. Also konnte ich mir getrost noch ein zweites Bier öffnen.

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Im Abteil war des Nachts ein blaues Licht vorhanden. Aber die Betten hatten auch Leselampen, so dass ich noch ein wenig mit meinem Buch weiterkam. Später gabs dann noch bisschen Hörbuch im Dunkeln, und gegen 1 bin ich dann sanft eingeschlummert.

Nach dem Aufwachen hab ich festgestellt: ich hab noch nie in einem Nachtzug so gut geschlafen. Wow! :-) Der Zug hatte zwar ein paar Zwischenhalte, die bekam ich aber gar nicht mit - ich schlief einfach durch. Wahrscheinlich müssen so lange Züge einfach sehr sanft bremsen...

Unsere Mitreisenden stiegen vor uns aus, ich meine so gegen 8:30. Als Frühstück nahmen wir dann ganz gemütlich das noch übrige Biryani von der Nacht zu uns, wobei ich das meiste davon aß. Somit schlugen wir das Frühstücksangebot des Zugbegleiters aus – Reste essen war ja schließlich vernünftig. Ob das Frühstück an sich inkludiert gewesen wäre? Keine Ahnung.

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Abteil am Morgen.

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Die kleine Treppe nach oben war übrigens viel bequemer als ne Leiter, wie ich das sonst aus europäischen Nachtzügen kenn.

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Zum Gang gab es auch einen Rollo.

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Blick aus dem Fenster, es war etwas diesig.

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Flo schaut aus dem Fenster. Dort gabs auch nen kleinen Tisch mit Getränkehalter. Ja, wir starteten gemütlich in den Tag.

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Auch wenn das Abteil eher altmodisch wirkte gab es Steckdosen unterschiedlicher Größen. Das Handyladen funktionierte. Allerdings sind wohl aus Brandschutzgründen mittlerweile die Steckdosen nachts deaktiviert, meine ich irgendwo gelesen zu haben.

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Spiegelselfie. ;-)

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Der Gang war leer.

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Halt an einem Bahnhof, ich vermute Thivim.

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Die Landschaft wurde wasserreicher, wir überquerten immer mal wieder nen Fluss.

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Leider immer noch diesig.

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Größeres Wasser, das sollte schon der Mandovi kurz vor Karmali sein. Eigentlich waren wir dafür aber etwas früh...

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Hach ja, viel grün, keine Stadt, wie schön.

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Und ein noch breiterer Fluss, wahrscheinlich Zuari.

Ungefähr zu dieser Zeit frug ich noch den Zugbegleiter, ob man auch in Majorda aussteigen könnte, schließlich käme der Zug ja dort durch. Dies wurde leider verneint, die Zeit würde wohl nicht reichen. Es könnte zwar sein, dass der Zug kurz halten muss, aber ein Ausstieg ist nicht vorgesehen. Nun gut, dann halt weiter bis Madgaon. Wobei Madgaon Junction streng genommen der Bahnhofsname in der Sprache Marathi ist, während die Stadt selbst eher Margao (Portugiesisch) genannt wird.

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In Madgaon schauts etwas nach Bauarbeiten aus.

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Blick auf den Nachbarbahnsteig mit abgestellten Wagen.

Wir kamen hier trotz der relativ späten, planmäßigen Ankunft dann doch noch etwas in Stress. Denn unser Zug hatte Verfrühung, und zwar nicht nur wenige Minuten, sondern 30min! Das hab ich in meinem bisherigen Bahnleben auch noch nie erlebt.

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Langer Weg den Bahnsteig entlang, wirkt alles recht gepflegt.

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Gleisüberquerungen an allen möglichen Stellen sind üblich.

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Speisewagen (Pantry car) – wobei: meines Wissens eher der Wagen in dem Speisen zubereitet werden.

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Nahaufnahme Sleeper-Wagen.

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Überführung - auch diese hier wirkt wie so manch andere irgendwie etwas provisorisch für europäische Begriffe, ist aber sicher dauerhaft und erfüllt ihren Zweck.

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Blick zurück von der Treppe aus.

Wir wussten erst nicht so recht, ob wir den Bahnhof in Richtung Süden oder Norden verlassen mussten, aber das Bahnhofsgebäude war in Richtung Süden, also gingen wir auch mal in diese Richtung.

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Turistenkarte von Goa im Bahnhof.

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Eine elektronische Reservierungs-Aufstellung. Datenschutz? Nun ja... ;-)

Außerhalb des Bahnhofs sahen wir Taxis als auch Tuk-Tuks, also dachten wir uns, wir nehmen mal letzteres. Sollte auch etwas günstiger sein, außerdem sind wir mit so einem Gefährt noch nicht gefahren.

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10 km ist ja auch nicht besonders weit.

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Zu zweit wars schon OK vom Platz her.

Gegen kurz nach 11h kamen wir an unserer Unterkunft, Rainbow's End, an. Nach kurzer Suche fanden wir die Besitzerin, wobei wir am Hauptgebäude klingeln mussten. Wir waren zwar etwas früh dran (offizielle Check-In-Zeit ab 14h), das war aber kein Problem. Unsere Hütte war schon so gut wie fertig hergerichtet. Aber es gab ein anderes Problem: wir sollten die Unterkunft in bar zahlen, und hatten nicht genug Bargeld dabei. Also sind wir erst mal nen guten Kilometer durch die Hitze zum Bankomaten in der Nähe des Bahnhofs Majorda gedackelt.

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Aber dies kleine Strapaze hat sich gelohnt, ich fand unsere Anlage wirklich unglaublich schön, und das um nicht mal 30€/Nacht für die Privathütte, also für 2 Personen. Allerdings ohne Verpflegung - was aber nicht schlimm war. Immerhin stand in der Hütte ein kleiner Kühlschrank sowie Wasserkocher und Tee/Kaffee zur Verfügung.

Nach einer kleinen Siesta beschlossen wir, die gut 800m zum Strand zu laufen.

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Dieser Strand war dann doch deutlich attraktiver als der Strand in Mumbai. Hier badeten wir auch gerne.

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Nach etwas rumschauen nahmen wir uns Liegen bzw. "Strandbetten" (beach beds). Das war dann auch etwas ungewohnt für uns: für die Liegen selbst muss man tatsächlich nichts zahlen, aber es wird erwartet, dass man aus dem dazugehörigen Shack etwas konsumiert. Ist aber schon soweit fair, in den anderen Restaurants bekommt man meiner Erfahrung nach eine ähnliche Qualität zu ähnlichen Preisen.

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Wenn schon Konsum, dann doch gleich mal nen Gin & Tonic. ;-) Außerdem hatte Flo dann etwas mehr Hunger, so dass er ein volles Gericht bestellte, und ich nur mit aß.

Während des Tages fingen dann die ersten Nachrichten in der Hochzeits-WhatsApp-Gruppe an: es sollte ein gemeinsames Vor-Hochzeits-Treffen am Abend vor der Hochzeit in einem Restaurant geben, wobei diese “Einladung” v.a. an die europäischen Gäste ging. Außerdem wurde gefragt, wer schon 2 Tage vor der Hochzeit da ist, und ob man sich nicht schon am heutigen Tag zum Abendessen treffen möchte.

Wir wollten durchaus und lernten dabei ein paar sehr nette, neute Leute kennen. Wir waren etwa 15 Leute, von denen ich 3 oder 4 schon aus Deutschland kannte. Streng genommen "kannten" Flo und ich sogar noch ein weiteres Pärchen: die zwei waren uns nämlich bei unserer Ärztin gegenüber gesessen als wir uns um unsere Reiseschutzimpfungen kümmerten. Sie waren direkt vor uns dran gekommen, ebenfalls für die Impfungen. Somit hatte die Ärztin sogar noch die richtige Seite in ihrem Handbuch aufgeschlagen als wir an der Reihe waren. Die Ärztin und wir waren zwar etwas verwundert, haben das Ganze aber auch nicht weiter hinterfragt. Manchmal gibts halt schon so Zufälle... :-)

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Ich hatte ein sahniges Fischgericht mit Kartoffelbrei - die Küche von Goa ist schon etwas anders als im Rest von Indien. Auch ist es dort durchaus üblich Rindfleisch zu essen, was in anderen Teilen von Indien verpönt bis verboten ist.

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Ein heiß-sprudelnder Kuchen-Nachtisch.

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Interessanter Name für einen Laden, das Christentum ist halt doch recht präsent in Goa.

Gegen halb 11 waren wir zurück an der Unterkunft und gingen auch recht bald schlafen.

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Am nächsten Vormittag gingen wir in ein Café, das direkt nebenan war. Wir mussten nur einmal auf die Straße und auf der Rückseite des Haupthauses wieder rein.

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Es gab u.a. salzige Waffeln mit Ei, bisher kannte ich so etwas ähnliches nur von Flo, der manchmal Speckwaffeln zubereitet.

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Im Café gabs auch eine kleine Kapelle.

Im nächsten Teil gehts dann um den Rest dieses Tages (das Frühstück passt halt von der Anzahl der Fotos her besser noch hier rein): Sightseeing in Panaji und Old Goa unter Benutzung der Öffis. Schließlich sollte das unser einziger komplett “freier” Tag in Goa sein - wenn man mal das geplante, gemeinsame Abendessen ausklammert.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von ChrisB1 »

Ich les deine Berichte echt total gern. Worüber ich aber immer wieder stolpere ist das:

https://www.korrekturen.de/kurz_erklaer ... frug.shtml

Bedienst du dich der Sprache der Dichter des 19. Jahrhunderts oder bist du regionalsprachlich so geprägt?
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

ChrisB1 hat geschrieben: 29.04.2021 - 21:31 Ich les deine Berichte echt total gern. Worüber ich aber immer wieder stolpere ist das:

https://www.korrekturen.de/kurz_erklaer ... frug.shtml

Bedienst du dich der Sprache der Dichter des 19. Jahrhunderts oder bist du regionalsprachlich so geprägt?
Danke erstmal für das sehr nette Gedicht. :-) Du bist übrigens nicht der Erste, dem das aufgefallen ist: mit der Form "frug" hab ich durchaus auch in früheren Beiträgen schon mal Verwirrung gestiftet. Mit den Dichtern des 19. Jahrhunderts hat das nix zu tun. Und ob das regionalsprachliche Prägung ist? Vielleicht ein Stück weit, aber es ist definitiv nicht Standard in Mittelfranken. Jedoch war es gerade als Kind bei uns sehr üblich anstatt "er fragt" "er frägt" zu sagen, da ist dann "er frug" auch nicht weit mehr weit weg. Das wäre dann halt dieselbe Konjugation wie von "tragen", das ja dem Verb "fragen" tatsächlich am ähnlichsten ist meiner Meinung nach.
Letzten Endes beruht das bei mir aber hauptsächlich auf persönlicher Präferenz, mir gefällt diese starke Form einfach besser. Und wenn sie wieder in die Standardsprache Einzug halten würde - zumindest als Nebenform - fänd ich das richtig schön.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von icedtea »

Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich mit der Mentalität auf dem Subkontinent zurecht käme, aber das bisher Berichtete ist schon sehr eindrücklich 👍

Vieles deckt sich mit dem, was ich von Kollegen, die beruflich mal vor Ort waren, berichtet haben.
Wo ich schon war:
Hochzeiger (1989), Ski-Zillertal 3000 außer Gletscher (viele Jahre ab 1993 :wink:), Kronplatz (2006), Söllereck (2008), Hauser Kaibling (2009 und 2014), Wildkogel (2010 - 2012), Maiskogel, Pass Thurn/Resterhöhe; Schmittenhöhe (2013), Hochzillertal/Hochfügen, Spieljoch (2016 - 2019), Alpendorf/Wagrain/Flachau (2015 und 2018), Damüls/Mellau (2017), Planai/Hochwurzen (2019), Willingen (2019), Schnalstaler Gletscher (2019), Laax, Silvretta-Montafon, Brandnertal, Golm (2020), Hundseck (2021), Winterberg (2021), Arosa-Lenzerheide (2022), St. Moritz (2022), Ortisei, Seiser Alm und Sella Ronda (2023)
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Jens »

Ich war 2016 im Rahmen einer Kreuzfahrt mehrere Tage in Indien (Mumbai, Goa, New Mangalore). Aus meiner Sicht eines der beeindruckensten Länder die ich je gesehen habe.
Wir waren dabei in Mumbai auch etwas abseits der Touristenecke unterwegs, z.B. thief market, Micro Brewery "The Barking Deer" und in den Slums von Dharavi.
Vor allem letztere waren absolut beeindruckend und werden mir in ewiger Erinnerung bleiben. Wer bei uns meckert sollte dort mal eine Woche wohnen/arbeiten.
Tiefschnee muss gewalzt sein
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Florian86
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[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Kleine Süd-Goa-Rundfahrt mit Bus und Zug

Beitrag von Florian86 »

Streng genommen hätte das Frühstück aus dem vorherigen Teil auch hier rein gepasst. Aber der jetzige Teil wird eh schon der mit den meisten Bildern, so dass ich mich entschieden hab, diesen Tag nach dem Frühstück zu splitten.

Unser Plan für den Tag war, ein paar Highlights Goas zu erkunden, Panaji sowie das Weltkulturerbe Old Goa. Idealerweise natürlich mit den Öffis, was uns auch tatsächlich gelang.

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Wir starteten mit dem Bus in Majorda direkt vor unserer Unterkunft (grüner Marker). Einen Fahrplan gab es jedoch nicht so richtig, man geht einfach zur Haltestelle und harrt der Dinge. Besonders lange mussten wir aber nicht warten, und das Ticket gabs direkt im Bus bei einem Begleiter. Der Bus fuhr dann erstmal in die "falsche" Richtung nach Margao (südlichste zwei blaue Marker). Außerdem auf der Karte: Panaji (dunkelblauer Stern-Marker im Nordwesten), Old Goa (dunkelblauer Stern-Marker im Nordosten), Bahnstation Karmali (roter Marker), und Bahnstation Majorda Junction (dunkelblauer Stern-Marker im Süden).

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Im ersten Bus des Tages.

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Hier war das Land eher platt und etwas karg, Berge gibts etwas weiter weg. In Margao verpassten wir etwas den richtigen Ausstieg und fuhren leider aus Versehen bis zum Zentrum, so dass wir erstmal 1,2km "zurück" nach Norden fahren mussten, und dann noch 600m weiter bis zum Busbahnhof.

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Wir konnten allerdings einen weiteren Bus dafür nehmen und mussten nicht laufen, immerhin...

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Elvis lebt...

Am Busbahnhof angekommen kauften wir ein Ticket am Schalter und setzten uns in einen (noch) leeren Bus, der natürlich erst losfuhr als er gut gefüllt war. Das ging aber relativ schnell.

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Wir fuhren an der Hauptverwaltung des Distriktes South Goa vorbei.

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Und an einem Friedhof.

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Die Hauptstraße sollte in Teilen erneuert werden und ich meine sogar als Schnellstraße ausgebaut werden, insbesondere die Brücke über den Zuari sollte dann auch deutlich höher verlaufen. Allgemein war doch recht viel Verkehr, und dank der Baustelle kamen wir auch nicht so besonders schnell voran.

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Eisenbahnbrücke über den Zuari.

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Auch in Panjim war noch etwas Baustelle, ich meine aber die 3. Brücke über den Mandovi war während unseres Besuchs schon fertig. Und ja: Wikipedia weiß, dass sie Anfang Februar 2019, also ganz kurz vorher eröffnet wurde.

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Schon am Ortseingang schaute es nach Karneval aus.

Vom Busbahnhof aus machten wir uns zu Fuß auf in die Stadt. Hier gab es aber einen Fahrplan, so dass wir abchecken konnten, wann ein Bus nach Old Goa fahren sollte. Das war gegen 15:45 der Fall, womit wir ca. 1,5h Zeit in Panaji hatten. Das sollte fürs Erste reichen, da wir ja 2 Tage später nochmal zur Karnevalsfeier nach Panaji fahren wollten. Außerdem ist die Kernstadt auch nicht besonders riesig.

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Interessantes Gebäude.

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Die Skulptur könnte nachts auch Angst machen...

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Fußgängerbrücke über einen Seitenarm des Mandovi.

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Die 3. Mandovi-Brücke, auch Atal Setu oder Atal Brücke genannt, ist schon imposant.

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Das Restaurant schaut nicht gerade geöffnet aus.

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Hübsch-gestaltete Treppen führten weiter in die Innenstadt.

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Wir haben den nationalen Entwurmungs-Tag verpasst.

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Buchladen und Touristenzentrum.

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Blick vom Vorplatz der Kirche Our Lady of the Immaculate Conception.

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Die entsprechende Kirche von unten.

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Eingang zum Jardim Garcia de Orta.

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Auch hier wurde schon für Fasching dekoriert.

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Die Masken haben für mich ein klein wenig was von Venedig. Ich bin aber unschlüssig, ob ich das wirklich hübsch find. Und egal, obs Karneval, Fasching oder Fastnacht genannt wird, so richtig warm werde ich mit diesem Fest eh nicht.

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Hm... Klimaanlage nur für Männer? ;-)

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Sehr schön bepalmt, das Haus.

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Auf dem Azad Maidan.

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Eine Hommage an die Märtyrer - ich weiß aber nicht wofür sie starben...

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Offensichtlich kann man auch auf Stein gut schlafen.

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Polizei-Hauptquartier.

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Als nächstes gings zum Fluss.

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Es war aber auch nicht alles "schön" in Panaji, und der Müll roch auch entsprechend.

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Die Brücken über den Mandovi von der Seite aus gesehen. Es sind mittleweile tatsächlich 3 Straßenbrücken. Die Bahnbrücke hingegen ist viel weiter im Landesinneren.

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Nachdem wir ein Stück an der etwas größeren und vielbefahrenen Avenida Dom João de Castro entlanggelaufen waren, kamen wir wieder in etwas ruhigere Straßen, und an einen Platz mit Skulpturen.

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Bunte Häuser, und eine bunte Treppe, hier gefiels mir wieder besser.

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Die Straße wirkt irgendwie gemütlich, etwas südländisch, könnte vielleicht sogar in Süd(ost)europa sein.

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Von diesem Haus war nur noch die Fassade übrig. Irgendwie hatte ich da eine gewisse Kaunas-Assoziation.

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Zum Vergleich das entsprechende Haus in Litauen, natürlich nicht ganz gleich... ;-)

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Nachdem wir sogar noch schneller als erwartet "durch" waren, konnten wir noch nen kleinen Abstecher zu einer weiteren Kirche machen.

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Sie wurde als wir da waren größtenteils renoviert, aber der Sternenhimmel war immerhin nicht verstellt.

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Ich denke, ein Papaya-Baum. Zumindest gabs die auch auf Fidschi, dort wurden die Früchte aber Pawpaw genannt.

Dann gings aber zurück zum Busbahnhof. Dort standen relativ viele Busse rum, so dass wir etwas Zeit brauchten, den richtigen zu finden.

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Beispielbusse, ich mag die Bemalung.

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In unserem Bus: Sitzmuster des Grauens? ;-)

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Die vordersten Plätze waren für Frauen reserviert. Seniorenplätze gab es ebenfalls, wobei uns diese Beschriftungen meist erst nach dem Hinsetzen auffiel. :-/ Es hat sich aber auch nie jemand beschwert, wenn wir falsch saßen - war wohl der Touristenbonus.

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Erste-Hilfe-Set und Fahrpreis-Aushang. Die Fahrt von Panaji nach Old Goa kostete 13 INR (0,15€) und dauerte ca. 20min.

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Stände in Old Goa, man merkt schon etwas, dass es dort touristisch ist. Auf jeden Fall gibt es eine unglaubliche Vielzahl von Kirchen, von denen ich möglichst viele anschauen wollte. Was die Namen der Kirchen betrifft: sofern ein Name in Openstreetmap steht, verwende ich diesen, ansonsten lass ich mir von google-maps helfen. Manchmal unterscheiden sich jedoch die Namen je nach Kartenmaterial, was aber auch an unterschiedlichen Sprachen (z.B. Englisch vs. Portugiesisch) liegen kann.

Als erstes gingen wir in Richtung Westen, wo eher weniger Touristen zu sehen waren.

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Church and Convent of St. John of God - diese Namen sind schon etwas sperrig...

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Die Church of Our Lady of Grace war nur noch eine Ruine.

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Der halbe Turm ist aber durchaus imposant. Eigentlich war dieser Teil von Old Goa für mich fast der spannendste und schönste.

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Bei der Basilica of Bom Jesus gab es ein Institut für gute Literatur. Viellelicht ist es aber auch ein Fehler und soll eigentlich "God Literature" heißen...

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Bei der Basilika war schon etwas mehr los.

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Viel Gold innen drin.

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Ich frag mich grad, ob ich schon mal so einen explizit-blutigen Jesus gesehn hab.

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Der Innenhof gefiel mir gut.

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Die Figur erinnert etwas an Jesus, find ich, aber irgendwie in modern.

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Krippe in Lebensgröße. Die Figuren haben irgendwie etwas typisch westliches. Eigentlich ist das ja gar nicht soooo passend. Wenn ich drüber nachdenke würde ich mir Maria und Josef irgendwie "südländischer" vorstellen. Aber vielleicht ist das ja auch unrealistisch, letzten Endes weiß ich nicht, wie die Menschen im alten Palästina wirklich aussahen.

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Die Ton- und Lichtershow ließen wir aus.

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Im hinteren Garten gabs einen Marienaltar. Auch wenn das jetzt keine Jesus-Statue ist, so kommt mir dennoch gerade die Wasser-Wundergeschichte aus Indien in den Sinn. Hier waren die Toiletten auch nebendran...

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Und weiter gehts: links die Kirche Saint Francis of Assisi, rechts die Se' Kathedrale.

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Gut dass diese Toilette mit Trinkwasser betrieben wird...

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Portal der Se' Kathedrale.

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Der Arch of Viceroys auf dem Weg zum Mandovi nach Norden.

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Ob das der namensgebende Vizekönig ist?

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Beim Kälbchen machten wir kehrt, zurück in Richtung Süden.

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Wir bogen nach links ab zur Kirche von St. Cajetan, bzw. laut google: Igreja da Nossa Senhora da Divina Providência e Convento de São Caetano.

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Das weiß in der Kirche wirkt sehr rein.

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Auch hier gabs wieder einen schönen Innenhof.

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Seiteneingang.

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Neben der Kirche ist das Seelsorge-Institut St. Pius X.

Gegen 17h schlossen so langsam die ganzen Kirchen, außerdem hatten wir ja auch langsam wirklich genug gesehen. Also machten wir uns auf dem Weg zum Bahnhof von Karmali, der in fußläufiger Entfernung lag, knapp 2,5km entfernt.

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Vorbei am Pink Floyd-Bus.

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Gandhi stand in der Mitte eines Kreisverkehrs, etwas erhöht.

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Breite Straßen zwischen den Kirchen.

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Baustelle.

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Herrenlose Hunde gibt es leider auch hier häufig. Ich vermute, sie suchen nach Nahrung im Müll. Und allgemein sind sie natürlich ein Hauptgrund, sich vor einer Indienreise gegen Tollwut impfen zu lassen. Man muss aber auch sagen: die meisten Straßenhunde sind einfach nur brav, uns ist jetzt gar kein aggressiver begegnet.

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Ausnahmsweise mal nicht-christliche Symbolik, sondern wohl hinduistische.

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Bushaltestelle an der Abzweigung zum Bahnhof.

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Juchu, wir waren richtig! Auch wenn dieses Schild eher unscheinbar ist.

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Wir waren also 27 km von Majorda weg.

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Bahnhofsgebäude Karmali um kurz nach 17:30.

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Diese Tabelle mit den Taxipreisen zu typischen Zielen in Goa kann sicher recht hilfreich sein. Nach Majorda hätten wir wohl umgerechnet gut 10€ zahlen sollen. Aber wir wollten ja Zug fahren.

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Schilder oberhalb der Schalter, wo wir unsere Fahrkarten kaufen konnten. Die Bahnsteigkarte würde 10 INR (0,11€) kosten.

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Fahrplanschild. Einige Züge verkehren nur einmal pro Woche. Die Züge sind wohl jeweils nach Richtung geordnet: links müsste in Richtung Norden sein, rechts in Richtung Süden.

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Und ein Ausschnitt davon. Wir hatten geplant, den DEMU Pernem - Karwar um 18:08 zu nehmen. Während Pernem am Nordende von Goa ist, so ist Karwar der erste größere Ort im Süden außerhalb von Goa.

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Für körperlich behinderte Menschen gibt es einen kostenlosen Rollstuhl Service inkl. Assistent. Wobei ich es in Indien generell interessant fand, dass auf Schildern eher "physically challenged" oder "differently abled" stand, während man "disabled" nie las. In der Gemeinschaft der Behinderten sind diese umschreibenden Begriffe aber auch teilweise umstritten. Sie entstanden in den USA, wohl mit dem Hintergedanken, dass die Vorsilbe "dis-" oftmals negative Assoziationen hervorruft. Hingegen stellt man mit "physically challenged" ja irgendwie heraus, dass manche Menschen eben mehr physische Herausforderungen zu meistern haben. Und "differently abled" stellt in den Vordergrund, dass jeder Mensch Fähigkeiten hat. Gleichzeitig kann man diese Begriffe auch als euphemistischen Versuch sehen, die Schwierigkeiten zu verschleiern, mit denen Behinderte zu kämpfen haben. Es ist nicht immer einfach, die richtigen Begriffe zu verweden, oft sehen das betroffene Menschen auch unterschiedlich. Über allem sollte aber der menschliche Respekt zueinander stehen, dann ist es meistens gar nicht so wichtig, ob man immer genau die richtige Terminologie verwendet.

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In Karmali lag der Chart ausgedruckt und nicht elektronisch vor.

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Da wir noch bisschen Zeit hatten, hielten wir uns am Bahnsteig auf und ich versuchte mich an ner Panorama-Aufnahme.

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Blick in Richtung Norden am Hausbahnsteig.

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Und in Richtung Süden.

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Hier unser Ticket. Es kostete pro Person 10 INR (0,11€), als genauso viel wie eine Bahnsteigkarte. Was mit "IR recovers only 57% of cost of travel on an average" gemeint ist, weiß ich nicht so genau. Aber kann es sein, dass 57% durch Ticketeinnahmen generiert werden, der Rest von dem Staat bzw. den Staaten getragen wird?

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Die Sitzbänke nahmen wir dankbar an, schließlich hatten wir an diesem Tag schon einige Strecken zu Fuß zurückgelegt.

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Bahnhofsgebäude vom Bahnsteig aus gesehn.

Während Flo sich ausruhte ging ich nochmal ne Runde ins Bahnhofsgebäude und schaute mich um.
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Es gibt wohl auch einen Assistenz-Service für Ältere. KRCL ist übrigens die Konkan Railway Corporation Limited. Gefühlt läuft in Indien etwas mehr per SMS als bei uns. Ist auch sinnvoll, da alle Handys SMS können, und nicht jeder ein Smartphone hat.

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Blaue Kacheln, erinnern mich ein wenig an Portugal, nur der Text eher nicht.

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Zurück auf den Bahnsteig.

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Gut gefüllter Kiosk auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig.

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Ein Mitarbeiter läuft ins Gleisbett.

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Güterzug in Richtung Süden.

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Es dauerte etwas bis er vorbei war.

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Einer der Hunde machte sehr interessante Verrenkungen.

Irgendwann checkten wir dann, dass unser Zug vom Bahnsteig gegenüber abfahren sollte. Also gings über die Brücke hinüber.
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Blick nach Norden von der Brücke aus.

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Und Blick nach Süden.

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Fast symmetrisch.

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Große Bäume neben dem Bahnhofsgebäude.

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Sehr schön dicht bewachsen alles.

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Unser Zug fährt ein. Nun aber schnell.

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Die Türen waren schon offen, also schnell rein! :-)

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Flo im nur mäßig gefüllten Zug.

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Das ist sicher auch manchmal anders, wenn man so die Haltegriffe anschaut. Die Ventilatoren waren zu dieser Jahres- und Tageszeit auch nicht nötig.

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Blick durch die offene Tür.

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Die Landschaft zieht vorbei.

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Auch am Ziel in Majorda wohl wieder eine leichte Verfrühung um 18:35 (oder die Bahnhofsuhr ging falsch...)

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Wirklich behindertengerecht ist der Bahnhof von Majorda nicht, bei uns wohl undenkbar solche Leitern zum Ein- oder Aussteigen.

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Bahnhofsschild von Majorda.

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Aushang mit Kilometern und Preisen, wohl zu den wichtigsten Bahnhöfen. Thane und Panvel sind im Großraum Mumbai.

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Hier hing auch ein alter Fahrplan, dieser war aber nicht vollständig, dafür hübsch.

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Hier ein vollständigerer Fahrplan. Unser Zug 70101 kam wahrscheinlich mit der neuesten Fahrplanerweiterung hinzu. Die meisten Orte sind innerhalb Goas. Diva hingegen befindet sich im Großraum Mumbai, und Ratnagiri etwa auf halber Strecke nach Mumbai. Karwar ist knapp südlich von Goa.

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Unser Zug verlässt Majorda etwas unscharf. Die Überführung sparten wir uns allerdings und nahmen stattdessen den Straßen-Bahnübergang zurück zu unserer Unterkunft.

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Da wir schon genug Kirchen an diesem Tag gesehen hatten, schauten wir diese nur kurz von außen an.

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Trotz Fehlfarben bekamen wir die gewünschte Auszahlung.

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Bevor wir zum Abendessen gingen ging sich noch ein Feierabend-Bier aus einer lustigen Dose aus.

Während das Abendessen am Vorabend im "kleinen" Kreis mit nur etwa 15 Leuten eingenommen wurde, so trafen sich an diesem Abend sehr viele der europäischen Gäste in einem nahegelegenen Restaurant. Wir waren sicher so 40 Leute, wenn nicht gar 50. Allerdings ists ja auch klar, dass einen Tag vor der Hochzeit die europäischen Gäste schon vor Ort sind, und sich dann auch gerne mit anderen treffen. Die Braut war auch schon dabei, allerdings ohne Bräutigam, der bei seiner Familie war.

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Los gings mit einem Martini-Cocktail. Der Abend wurde auf jeden Fall sehr lustig, so dass ich glatt das weitere Fotografieren vergaß. Unter anderem waren auch die Eltern einer Schulfreundin anwesend, die ich sehr, sehr lange nicht gesehen hatte. Dabei waren sie sowie meine Mama und ich eine von vier Familien, die mehrere Jahre hintereinander in den Faschingsferien zusammen zum Skifahren nach Frankreich fuhren. Das war auch immer sehr schön, mit insgesamt 7 Erwachsenen und ca. 7 Jugendlichen (mal mehr, mal weniger). Somit konnten wir in Erinnerungen schwelgen und uns gegenseitig auf den neuesten Stand bringen. Nur die Schulfreundin selbst war leider nicht dabei, da sie ein relativ kleines Kind hatte und ihrem Kind die Indienreise verständlicherweise nicht zumuten wollte.

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Wieder zurück in der Unterkunft konnte ich mir dieses Arrangement nicht verkneifen, dreht man es um 90° hat man eine litauische Flagge. ;-) Für diesen Abend reichte aber eine weitere Dose.

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Auf der Terrassen-Brüstung war dann noch ein kleiner Gast. Da wars dann aber schon 1:30 und fast Bettzeit...
Zuletzt geändert von Florian86 am 14.05.2021 - 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von starli »

Auf jeden Fall gibt es eine unglaubliche Vielzahl von Kirchen, von denen ich möglichst viele anschauen wollte.
Wenn man ein Fan von Kirchen ist, kann man mit Stadtbesichtigungen vmtl. allgemein mehr anfangen als ich es könnte...

Praktisch jedenfalls, das so viel in lateinischen Buchstaben bzw. auch in Englisch angeschrieben steht. Ist das eher durch die ehemalige britische Kolonialisierung begründet oder doch wegen Tourismus?

Und inwieweit ist das Online-Stellen von Bildern aus Indien mit Svastika in Deutschland/Österreich eigentlich erlaubt?
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

starli hat geschrieben: 13.05.2021 - 18:45
Auf jeden Fall gibt es eine unglaubliche Vielzahl von Kirchen, von denen ich möglichst viele anschauen wollte.
Wenn man ein Fan von Kirchen ist, kann man mit Stadtbesichtigungen vmtl. allgemein mehr anfangen als ich es könnte...

Praktisch jedenfalls, das so viel in lateinischen Buchstaben bzw. auch in Englisch angeschrieben steht. Ist das eher durch die ehemalige britische Kolonialisierung begründet oder doch wegen Tourismus?

Und inwieweit ist das Online-Stellen von Bildern aus Indien mit Svastika in Deutschland/Österreich eigentlich erlaubt?
Haha, naja, sagen wirs mal so: es waren eigentlich schon etwas viele Kirchen in Old Goa. Bei Stadtbesichtigungen mag ich normalerweise in das Stadtbild selbst eintauchen, und freu mich über enge Gässchen und historische Gebäude. Auch schau ich mir lieber "weltliche" Bauten an, also Burgen, ehemalige Häuser, ne Stadtmauer oder Ähnliches - aber man nimmt halt was man kriegt... :D

Bezüglich englischer Beschriftung: Hindi und Englisch sind wohl Amtssprachen der Zentralregierung (siehe Wikipedia). Zusätzlich haben viele Bundesstaaten aber eigene Amtssprachen. An sich gab es mal den Plan, dass Hindi alleinige Amtssprache wird, dagegen haben sich aber einige Bundesstaaten gewehrt, insbesondere die, in denen Hindi nicht sehr verbreitet ist. Somit wird Englisch bis auf weiteres eine der Amtssprachen bleiben, und zwar solange es die nicht-hindisprachigen Völker wollen. Deshalb sind scheinbar generell einige offizielle Beschriftungen in Englisch + einer oder zwei weiteren Sprachen gehalten - zumindest dort wo wir unterwegs waren.
In Goa speziell ist eigentlich Konkani Amtssprache, das ein Dialekt der Sprache Marathi ist. Im Konkani gibt es aber zusätzlich Einflüsse aus dem Portugiesischen (Kolonialherren!) und aus Kannada. Englisch ist tatäschlich dank der Touristen stark verbreitet. Das mit den lateinischen Beschriftungen in Goa könnte aber auch zusätzlich noch dem portugiesischen Erbe geschuldet sein, zumindest in Teilen.

Wegen der Bilder mit Swastika-Symbol fragst Du was, hab ich gar nicht ernsthaft drüber nachgedacht, ob das erlaubt sein könnte oder nicht... Im Kontext ist es ja wohl mehr als offensichtlich, dass damit nicht das in Deutschland verbotene Symbol gemeint ist, sondern eine hinduistische, religiöse Glücks-Symbolik dargestellt wird. Auf einigen Websites (Wikipedia und weitere, auch mit .de-Domain) findet man diverse Darstellung von Tempeln und anderen Gegenständen, die das Swastika-Symbol tragen, somit würde es mich doch sehr wundern, wenn man solche Fotos von (mehr oder weniger) historischen Gebäuden oder Alltagsszenerien nicht ins Netz stellen dürfte. Ein deutscher Yogi gibt auf seiner Website einen Überblick, wie verbreitet das Swastika-Symbol in Indien ist. Wenn man genauer hinguckt, ist es wirklich überall...
Sogar in der LMU in München gibt es in der Botanischen Fakultät einen Fußboden mit Swastika-Symbol. Oder was ist mit diesem Haus in München, dessen Bauform eindeutig auf die Nazi-Ideologie zurückzuführen ist? Scheint man ja nicht abreißen müssen... Sollte sich aber jemand ernsthaft daran gestört fühlen, wäre ich natürlich auch bereit, die Bilder zu entfernen, oder das Symbol unkenntlich zu machen.
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[IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Hochzeit, Karneval, dann mit der Bahn zurück nach Mumbaii

Beitrag von Florian86 »

Am nächsten Morgen, dem Hochzeitstag, schwamm ich nach dem Aufstehen gleich mal ein paar Bahnen im Pool.
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Wobei... war ja gar kein Pool. ;-)

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The Hideaway - so hieß unsere Hütte.

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Innendrin sahs dann so aus. War schon recht gemütlich, würden wir jederzeit wieder buchen.

Da der erste Programmpunkt der Hochzeit, die kirchliche Trauung, erst um 15h angesetzt war, hatten wir uns am Vorabend mit ein paar anderen am Strand zum Frühstücken verabredet.

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Flaggen auf dem Weg zum Strand. Vor allem dass Estland dabei war fand ich interessant.

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Die Häuser sind teils schon etwas speziell.

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Warum es einen deutschen Mass-Schneider gab? Keine Ahnung...

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Nach gut 800m kam das Arabische Meer in Sicht.

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In einem der Shacks nahmen wir mit Füßen im Sand ein reichliches Frühstück ein. Die Meinungen, was man essen sollte und was nicht (z.B. frischen Obstsalat) gingen zwar etwas auseinander, aber meines Wissens hat sich zum Glück niemand ernsthaft den Magen verdorben. Einer konnte allerdings am darauffolgenden Tag nicht am Karnevalsausflug teilnehmen, aber so richtig weiß man dann ja auch nicht, woran das genau lag.

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Nach dem Frühstück nahmen Flo und ich uns nochmal Liege. Ein paar andere blieben ebenfalls. Das Meer war angenehm temperiert, und die Wellen hatten eine schöne Höhe: nicht zu hoch, dass es gefährlich wäre, aber auch nicht langweilig. Ein perfekter Start in den Tag.

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Russische Fahnen waren auch am Strand verbreitet.

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Und es gab einen Juwelier namens "Guck mal", der Rest war allerdings in kyrillisch beschriftet.

Gegen 13h liefen wir in die Unterkunft zurück, und machten uns etwas schicker. Ich hatte tatsächlich im Vorfeld nach dem Dresscode gefragt, da ich mit dem Hinweis "beach casual" nicht allzu viel anfangen konnte. Nun ja: das wären wohl schon lange Hosen, eher hell, und ein helles Hemd dazu. Allzu eng wurde das aber nicht gesehen. Letzten Endes hatten tendenziell die indischen Männer eher einen Anzug an, während bei den Europäern alles zwischen Anzug und kurzer Hose + T-Shirt vorkam. Und dem Brautpaar war die Kleidungsfrage eh nicht so wichtig.

Gegen 14h machten wir uns dann auf den Weg zur Kirche. Diese war 2,3km entfernt. Für ein Taxi war uns das dann irgendwie doch zu nah. Wir wussten zwar, dass der Bus, der direkt vor unserer Unterkunft abfuhr, auch an der Kirche vorbeikam, aber wir kannten ja keinen Fahrplan bzw. es gab einfach keinen. Also war so die Idee: wenn wir zufällig mit dem Bus mitkommen, dann passt uns das, ansonsten laufen wir trotz der heißen Temperaturen. Und letzten Endes sind wir tatsächlich gelaufen.

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Beim Laufen sieht man ja auch immerhin mehr. Die verschieden farbigen Häuser sind schon recht typisch.

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An dieser Kirche liefen wir vorbei.

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Pünktlich um 14:45 waren wir an der richtigen Kirche. Damit gehörten wir eher zu den ersten.

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Die Traukirche von vorne.

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Wir standen dann alle ziemlich lange vor der Kirche rum. Irgendwann kamen Braut und Bräutigam, und der Pfarrer hielt seine Trauzeremonie vor der Kirche ab. Nanu, warum das? Ach ja: R. ist ja konfessionslos, deshalb durfte die Zeremonie wohl nicht in der Kirche stattfinden. Dass es überhaupt eine kirchliche Trauung gab ging auch eher vom Bräutigam, C., aus bzw. seiner Familie.

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Das Brautpaar (wobei ich versucht hab, die Gesichter weich zu zeichnen - so erkennt man noch den Gesichtsausdruck, aber nicht das Gesicht selbst). Was es übrigens bei der kirchlichen Zeremonie gar nicht gab: "Sie dürfen die Braut jetzt küssen." Öffentliche Zärtlichkeiten sind in Indien aber allgemein nicht so gerne gesehn.

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In der Kirche gabs viel Gold. Flo meinte übrigens während des Gottesdienstes, dass dieser wirklich sehr nah an einem deutschen, katholischen Gottesdienst dran ist. Schon irgendwie überraschend. Wobei ich das ja als ketzerischer Protestant ;-) nicht wirklich beurteilen kann.

Nach dem Gottesdienst gabs die üblichen Umarmungen und Gratulationen. Daraufhin wurden die Gäste mit einem Kleinbus-Shuttle schrittweise zum Ort der weiteren Feierlichkeiten gefahren, der gut 4km entfernt war.

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Ein Schild hieß uns willkommen.

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So richtig sandig wurden die Zehen aber eher nicht. ;-) Zumindest war der Ort der Feier nicht sandig sondern mit Gras bewachsen, weshalb wir dort die Schuhe anließen. Der Strand war allerdings direkt nebenan.

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Noch nichts los auf der Tanzfläche.

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Mit Meer- und Sonnenuntergangsblick waren Stuhlreihen aufgebaut, schließlich sollte es noch eine "weltliche" Zeremonie geben.

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Für lustige Fotos und Aufgaben.

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Die Gäste trudelten nur langsam ein.

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Na gut, dann halt erst mal einen Gin Tonic.

Die weltliche "Sunset-Zeremonie" sagte mir persönlich doch mehr zu als die kirchliche. Diverse Verwandte und Freunde hielten wunderschöne Ansprachen über das Kennenlernen des Brautpaars und über das Leben von Beiden. Besonders ergreifend fand ich eine "Reise um die Welt", welche all diejenigen erwähnte, die leider nicht bei der Hochzeit dabei sein konnten.

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Hier gab es dann endlich den typischen Kuss, auch wenn die Sonne noch nicht ganz untergegangen war.

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Kurz danach ging dann auch die Sonne tatsächlich unter.

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Blick vom Strand zur Hochzeitsgesellschaft. Irgendwie ja schon witzig: 2019 waren wir auf genau zwei Hochzeiten eingeladen, beide im Ausland und beide am Strand. Die andere Hochzeit ist auch in einem Bahnreisebericht verarbeitet.

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Auch hier gabs die typischen Shacks am Strand, was später am Abend noch relevant werden sollte.

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Das Essen vom Buffet gab es dann schon im Dunkeln. Eine genau festgelegte Sitzordnung gab es hingegen nicht. Stattdessen wurde viel rumgestanden und auch bunt durchgewechselt.

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Abendrot überm Arabischen Meer.

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Da haben Flo und ich uns dann auch mal fotografieren lassen. :-)

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Später versammelten sich fast alle zum Torte anschneiden.

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Die Trauzeugen durften dann etwas Pyrotechnik abfeuern. Das mit den Trauzeugen war eh recht nett und etwas umfangreicher als mans bei uns kennt: R. hatte 3 Brautjungfern (2 aus ihrem Freundeskreis und eine aus C.s Freundeskreis) und C. hatte 3 Trauzeugen, wobei einer davon aus R.s Freundeskreis kam.

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Ich glaube, R. hatte die Hand oben - wobei das ja eigentlich egal ist.

Danach wurde sehr lange und ausgelassen getanzt, auch schön durchgemischt. Irgendwann durfte ich auch mal mit der Braut tanzen. Das weckte Erinnerungen an die Schulzeit, wo wir zusammen Tanzkurs gemacht hatten und das ein oder andere Mal auch Tanzpartner waren. Währendessen gab es immer mal wieder Süßspeisen und natürlich Drinks von der Bar.

In einem ruhigen Moment konnten wir dann auch ein kleines Geschenk übergeben. Im Prinzip waren ja keine Geschenke erwartet, schließlich war das Kommen zur Hochzeit ja auch schon Geschenk genug in Bezug auf Zeit und Geld. Allerdings kam am Vormittag am Strand relativ spontan die Idee auf, der Braut gemeinsam eine hübsche Kette aus schwarzen Steinen zu schenken, die einer in seiner Hotel-Boutique gesehn hatte. Damit waren alle Anwesenden einverstanden gewesen, und R. hat sich dann wirklich sehr darüber gefreut. :-)

Noch später sollte dann der "Brautstrauß" geworfen werden. Also eigentlich nicht ganz: da der Bräutigam beruflich als Fußballtrainer arbeitet, wurde das Ganze etwas abgewandelt. Nicht die Braut hat einen Strauß für die Frauen geworfen, sondern der Bräutigam einen kleinen Ball für die Männer...

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...und ich war wohl der glückliche Fänger... :-) Bis zur Hochzeit ist es aber bisher nicht gekommen - auch nicht schlimm. ;-) Dafür halte ich den Ball in Ehren.

Gegen Mitternacht - also eigentlich relativ zeitig - ging die Feier dann schon langsam dem Ende entgegen. Aber irgendwie dann doch nicht ganz: nach und nach versammelten sich immer mehr der jüngeren Gäste in einem nahegelegenen Shack, und zwar nicht nur die Europäer. Auch R. war dabei und man merkte, dass sie sich trotz Brautkleid dort in der eher ungezwungenen Atmosphäre sehr wohl fühlte. Wir waren sicher mehr als 20 Leute. Das war wohl auch der Grund, warum der Shack dann nicht zu machte: eigentlich war ja schon Sperrstunde und das Öffnen sollte somit zu dieser Zeit eine Strafe kosten. Offensichtlich war die Strafe aber niedriger als das Geschäft, das man mit so vielen Gästen machen kann. ;-)

Gegen halb 3 liefen Flo und ich dann glücklich und zufrieden zurück zu unserem Unterkunft.

Am Tag nach der Hochzeit hieß es erstmal: ausschlafen. Aber auch nicht unendlich lange, waren wir doch in Panaji mit den Anderen zum Karneval verabredet, ich meine, so um 15h. Vorher ging sich aber noch ein wenig Pool genießen und ein einfaches Frühstück mit Tee und Keksen auf unserer kleinen Bungalow-Terrasse aus, und gegen 13:15 machten wir uns dann auf den Weg. Den Öffi-Weg bis Panaji kannten wir ja zum Glück schon, und somit stiegen wir dieses Mal in Margao rechtzeitig aus, so dass wir dieses Mal bequem zum Busbahnhof laufen konnten, von wo aus der Anschlussbus nach Panaji fährt. Den Anderen erklärten wir zwar noch in unserer WhatsApp-Gruppe, wie man mit den Öffis nach Panaji kommt, aber das war ihnen dann doch eher zu kompliziert und dauerte zu lange, so dass Taxis/Uber bevorzugt wurden.

Unser Bus stand dann auch etwas im Stau, so dass wir erst gegen 15:00 am Busbahnhof von Panaji und somit um ca. 15:30 am Treffpunkt ankommen sollten, einem Restaurant im Westen der Stadt. Auf dem Fußweg dorthin trafen wir dann gleich noch einen weiteren, mir bekannten Hochzeitsgast mit seiner Freundin, bzw. streng genommen leider keinen Hochzeitsgast. Was war passiert? Dank unangenehmem Chef, der den Urlaub nicht passend genehmigen wollte, war deren Anreise Spitz auf Knopf genäht. Und promt hatte der Flug nach Delhi 7h Verspätung, weshalb die Beiden erst am Tag nach der Hochzeit ankamen. So ein Mist... Gemeinsam machten wir uns also auf den Weg zum Restaurant.

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Zurückgelegter Weg in Panaji: Start am Busbahnhof (grüner Marker), Fußweg nach Westen bis zum Restaurant (blauer bzw. Sternchen Marker), Karnevalsparade (blauer bzw. Sternchen Marker im Süden), und Straßenfest am Ende des Tages (roter Marker)

Trotz Verspätung im Restaurant füllte es sich nur langsam, wir waren fast die Ersten, und die anderen trudelten so alle innerhalb der nächsten 1,5h ein. Wobei das gar nicht schlimm war, denn ein bisschen Stärkung war auch nicht verkehrt. Auch war somit noch Zeit, die Zugbuchung für zwei andere Gruppenmitglieder zu organisieren, also denen die passenden Apps zu installieren, usw. Sie sollten erst gemeinsam mit einigen anderen mit dem Bus nach Hampi (Weltkulturerbe im Landesinneren) fahren, und von dort aber dann alleine weiter mit dem Zug nach Süden. Die Buchung musste ich dann aber trotzdem vornehmen, es wollte bei den beiden einfach nicht klappen. Es ging dann aber problemlos, die Buchung in ihrer App hinzuzufügen.

Bis wir dann loskamen war es sicher 17:30. Aber im Urlaub hat ja Zeit eh ne andere Bedeutung, und insbesondere wenn man mit ner größeren Gruppe unterwegs ist flutscht nicht alles immer so wie mit einer kleineren Gruppe oder zu zweit/alleine. Aber es ist ja auch wirklich schön, so mit vielen Leuten.

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Bevor wir uns so richtig in die Parade stürzten bekamen wir erstmal alle diese hübschen "Local Giri"-T-Shirts. Leider hab ich vergessen, was "giri" genau meint, und google ist leider icht sehr ergiebig. Berg oder Hügel könnte es heißen, oder auch im übertragenen Sinne eine geschätzte Person.

Ahja, los gehts...
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Viele der Wagen hatten ein bestimmtes Thema oder warben für irgendetwas. Hier ging es um Müllbeseitigung.

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Das schaut wie eine Bäckersfamilie aus.

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Ob der Tiger auch eine besondere Symbolik hat - außer Stärke?

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Es wurde immer voller - wo kommen denn die ganzen Menschen her? Nun ja: der Karneval in Goa ist landesweit bekannt, so dass die Menschen auch aus anderen Landesteilen zu dieser Zeit nach Goa reisen.

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Ein Blick zurück. An dieser Stelle gingen wir gesammelt in einen kleinen Laden in einer Seitenstraße, um uns mit Getränken einzudecken. Irgendwie war zwar Alkoholkonsum im Bereich der Parade verboten, aber den anwesenden Polizisten war das wohl eher egal. Viele der Besucher - nicht nur die paar wenigen Europäer - wollten halt einfach nur ordentlich einen drauf machen mit allem was dazu gehört.

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Auch Würstchen sollte man wohl essen...

Gegen 18:45 gingen wir dann zu einem Haus direkt neben der Parade. Da kam dann die nächste Überraschung: hier wohnten wohl Freunde von C., so dass wir alle gesamelt auf die Dachterrasse gehen und die Parade in Ruhe von oben anschauen konnten. Somit machte die Selbstversorgung mit Getränken gleich nochmal mehr Sinn (wobei immer mal wieder jemand nen Laden aufsuchen musste, um Nachschub für die gesammelte Mannschaft zu kaufen).

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Ein kleiner Teil unserer Gruppe auf der Dachterrasse.

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Das war nicht von uns... offensichtlich genossen die Bewohner öfter die Zeit dort oben. ;-)

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Die Parade war dann auch schon relativ schnell zu Ende, und es fuhren nur noch vereinzelt Wägen vorbei.

So etwa um halb 9 beschlossen wir, wieder in Richtung Innenstadt aufzubrechen. Da das aber doch ne ganz schöne Ecke ist und alle etwas laufmüde waren, versuchte C. Taxis für alle zu organisieren. Das war aber ein vergebliches Unterfangen, denn wir waren bei weitem nicht die Einzigen, die in diese Richtung wollten.

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Letzten Endes sollte tatsächlich ein Bus aushelfen. C. bzw. einer seiner Freunde stoppte selbigen, und frug, ob er uns alle in die Innenstadt fahren konnte, natürlich gegen Bezahlung. Sicher ein gutes Geschäft für ihn, da wir ungefähr so viel zahlten, wie wir mit dem Taxi auch bezahlt hätten. Aber die Extra-Einnahmen seien dem Busfahrer wirklich vergönnt. War ja ne Win-Win-Situation.

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Wir füllten den Bus ganz gut, und nahmen natürlich nicht auf die Beschilderung Rücksicht.

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Da fährt er wieder, unser Bus.

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In der Stadt selbst, bzw. im Park, den wir schon ein paar Tage zuvor besichtigt hatten, war dann richtig Party angesagt: viel laute Musik, Essensstände und ein Gedränge wie bei unseren Volksfesten - richtig geil! Wir ergatterten irgendwann sogar nen Tisch, und konnten unsere Platzanzahl stetig vergrößern. Letzten Endes lief das bei uns ein bisschen im Schichtbetrieb: die einen tanzten, die anderen probierten sich durch die Köstlichkeiten der Essensstände durch.

Schon um halb 12 verabschiedeten Flo und ich uns von den Anderen kurz und herzlich, denn schließlich hatten wir für den kommenden Tag am Vormittag den Zug zurück nach Mumbai gebucht. Für die Rückfahrt nach Majorda buchten wir uns dann ein Uber, bzw. nutzten das lokale Pendant dazu: Goa Miles. Ich hatte zwar kurz überlegt, ob es sinnvoller gewesen wäre, in Panaji oder Old Goa zu übernachten (länger feiern am Abend, länger schlafen am nächsten Morgen bei Einstieg in Karmali statt Margao) - aber wegen einer Nacht die Unterkunft nicht wechseln zu müssen hatte dann doch auch Vorteile.

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Wir warteten neben der Kirche Our Lady of the Immaculate Conception auf unser Goa Miles.

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Während im Park noch Halli-Galli war, war es im Rest der Stadt eher ruhig.

Unser Goa Miles war dann das schickeste Auto, das wir in Indien hatten, sehr neu, mit Ledersitzen und überaus gut klimatisiert, gefahren von einem jungen Mann, der gut Englisch sprach. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass bei Goa Miles bzw. Uber in Mumbai die Kommunikation auf Englisch besser möglich war als wenn man mit einem Taxi unterwegs war. Die 30min-Fahrt zurück nach Majorda (knapp 30km bei Nacht!) kostete uns nur etwa 900 INR (also ca. 10,50€).

Der Gegensatz dazu kam dann am nächsten Morgen: wir hatten uns von unserer Vermieterin ein Taxi rufen lassen, dass uns zum Bahnhof nach Margao bringen sollte. Für die 10km (am Tag!) verlangte der Taxifahrer dann 800 INR - was schon grenzwertig ist, im Verhältnis zum Goa Miles am Vorabend. Dabei gehts mir gar nicht so sehr um das Geld an sich - denn auch gut 9€ sind aus unserer Sicht voll OK für solch eine Taxifahrt - aber es scheint wohl das Problem zu geben, dass es immer mehr Taxifahrer gibt, die bevorzugt Touristen fahren. Die Einheimischen werden dann links liegen gelassen, da ja von den Touristen mehr Geld zu erwarten ist. Betriebswirtschaftlich nachvollziehbar, aber man will ja den Einheimischen diese Möglichkeit des Transportes auch nicht wegnehmen oder für sie verteuern. Wie auch immer: ich wollte eigentlich etwas verhandeln und an sich gelang es mir auch, aber Flo hatte dann doch sehr schnell die Hand am Geld, so dass meine Verhandlungsposition denkbar schlecht war - somit mussten wir uns mit 700 INR zufrieden geben. Wenigstens ein kleiner Verhandlungserfolg. ;-)

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Wir waren zwar über 30min vor planmäßiger Abfahrt (10:00) am Bahnhof, aber unser Zug, der 22413 / NZM Rajdhani wartete schon am Hausbahnsteig.

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Die Metalldetektoren wurden natürlich nicht genutzt. Prinzipiell wäre aber wohl eine Absperrung hier schon möglich.

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Hübsch-bunte Treppe - gegen das Verschmutzen.

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Auf dem Bahnsteig: ein einzelner Wagen war außergewöhnlich gestaltet.

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Es war ein klimatisierter AC 2 Tier, wobei die 2 hier die Wagennummer innerhalb der 2. Klasse (A) ist. 1. Klasse wäre "H", und 3. Klasse "B". Laut Indiarailinfo fährt der Zug mit folgenden Wagen:
  • 1 AC 1 Tier
  • 5 AC 2 Tier
  • 9 AC 3 Tier
  • Speisewagen (Pantry Car) zwischen 2. und 3. Klasse.
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Ein anderer Wagen war für 160 km/h zugelassen.

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Ich vermute, das sind Säcke mit gebrauchter Bettwäsche.

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Wir sollten in diesem erstklassigen Wagen fahren.

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Blick zurück auf dem Bahnsteig. Wieder fällt mir auf, dass die Dimensionen schon andere sind als in Europa.

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Flo setzte sich schon mal ins Abteil und wartete auf die Abfahrt. Ich meine, mich zu erinnern, dass uns die Plätze 7 und 8 zugewiesen waren, aber eine stichfeste E-Mail oder sonstige Benachrichtigung find ich irgendwie nicht mehr.

Da ja noch Zeit war schaute ich mich noch ein wenig auf dem Bahnsteig um.
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Vor uns war noch ein Gepäck-, Brems- und Generatorwagen eingereiht.

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Davor war dann noch eine Diesel-Lok, bzw. eigentlich müssten das ja sogar zwei sein, oder?

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Die Höhenangabe ist dann doch sehr genau... ;-)

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Blick in unsere Fahrtrichtung (Westen).

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Lok(s) von vorne.

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Letzte Prüfungen vor der Abfahrt?

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Im Abteil stand schon für jeden eine Flasche Wasser sowie ein Willkommensgetränk bereit.

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Außerdem bekamen wir ein Menü-Zettel (später, zu Hause fotografiert). Das Essen entsprach ziemlich genau dem Zettel, nur dass wir selbstverständlich nicht mehr in Frühstückszeit fielen.

Nun waren also 8h Relax-Zeit angesagt. Bisschen am Laptop rumdaddeln, was Lesen, Musik hören sowie natürlich aus dem Fenster gucken und die Landschaft genießen. Auch mal schön nach den ereignisreichen und eindrucksvollen Tagen.

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In Goa sah es noch sehr schön frisch-grün aus.

Zunächst waren wir alleine im Abteil, etwas später stieg ein jüngeres Pärchen zu. Die beiden waren nicht sehr gesprächig, aber umso besser gekleidet. Das änderte sich aber schlagartig, als der Zug los fuhr: sie schmissen sich nämlich in ihre Jogginghosen, lümmelten auf der Liege herum - und kuschelten sich auch teilweise nebeneinander. Bevor sie ausstiegen schmissen die Beiden sich wieder in Schale. Ich frag mich, ob das son bisschen was mit "privatem Raum vs. Außenwirkung" zu tun hat. Mir ist so etwas jedoch relativ fremd: wenn ich eine lange Zugfahrt mach, dann zieh ich mich gern mal bequem an, aber dann auch von Tür zu Tür - und egal in welcher Klasse ich unterwegs bin. Auch ists mir egal, wenn ich z.B. in Jogginghose ein Stück durch die Stadt lauf. Karl Lagerfeld würde wohl sagen, ich hätte die Kontrolle über mein Leben verloren - und das sogar schon bevor schicke Alltagskleidung vor gut einem Jahr massiv an Bedeutung verloren hat. ;-)

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Um kurz vor 12 ging es dann schon mit dem 1. Gang des Mittagessens los: es gab Tomatensuppe. Dafür wurde übrigens vor jeder Bank ein Klapptisch im Abteil aufgestellt.

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Der Hauptgang war dann wirklich sehr üppig, mit einigen verschiedenen Gerichten, u.a. mit Reis, Dal (Brei aus Hülsenfrüchten), Roti (Brot), Pickles und Sour Cream als Beilagen. Zudem gabs ein Gemüsegericht und ein Fleischgericht, so dass wir wirklich pappsatt wurden.

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Zum Schluss kam noch ein kleiner Nachtisch, wobei ich nicht genau weiß, was das war. Auf jeden Fall süß und lecker, und etwas krümelig - hat mich etwas an russisches Halva erinnert.

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Etwas weiter im Norden wurde die Landschaft dann erstmal deutlich karger.

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Und es wurde gebaut.

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Dann wurde es wieder etwas grüner und hügeliger, das müsste etwas nördlich von Ratnagiri gewesen sein. Der Zug hatte übrigens für die gut 4,5h zwischen Ratnagiri und Panvel keinen planmäßigen Halt.

Nun springen wir allerdings etwas, da wir das üppige Mahl ja auch verdauen mussten, und wie heißt es so schön: Nach dem Essen sollst Du ruhn, oder 1000 Schritte tun - und letzteres wäre im Zug doch eher etwas ungewöhnlich. ;-)

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Um 16:15 ging es dann nämlich schon mit dem Evening Tea weiter - wobei man bei uns wohl eher Nachmittagstee sagen würde. Es gab eine große Kanne Tee, Karamell-Popcorn, Cashews und Ketchup. Interessante Kombi irgendwie...

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Aber Halt, Stop! Für jeden war ja noch ein leckeres Samosa* dabei - als Beilage zum Ketchup. ;-)

*Es erschließt sich mir leider nicht, ob man "der", "die" oder "das" Samosa sagt. Aus dem Bauch heraus würde ich "das" sagen. Wenn man aber nach "Teigtasche" geht, müsste es hingegen "die" sein.

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Essen auf Rädern? :-) Mir scheint, es gibt einen kleinen Bedeutungsunterschied.

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Geschichtete Berge.

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Halbfertige Wohnhäuser.

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Langsam merkt man schon die Abendstimmung, und das um kurz nach 17h.

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So richtig erschließt es sich mir nicht, was die Menschen dort tun.

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Die Landschaft rauscht vorbei.

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Ein kleiner Fluss mit Abendsonne kurz vor Panvel.

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Feuerlöscher und Mülleimer vorhanden!

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Am Wagenübergang kann man durchgucken.

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Stehklo - ausreichend ordentlich.

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Und das Reinigungspersonal kann per SMS bestellt werden.

Wir fuhren übrigens tatsächlich nur bis Panvel, obwohl wir unser Ticket zur Sicherheit bis Vasai Road gebucht hatten. Im Nachhinein hatten wir aber doch beschlossen, dass Panvel für uns besser liegt. Vielleicht hätten wir noch ein Abendessen bekommen wären wir weiter gefahren, vielleicht aber auch nicht. Hunger war aber eh nicht vorhanden. Auf jeden Fall braucht der Zug 1h 15min, um von Panvel im Osten von Mumbai nach Vasai Road im Norden von Mumbai zu fahren. Man muss aber auch fairerweise sagen, dass das ca. 70km sind - Mumbai ist schon riesig. Vasai Road wählten wir übrigens deshalb, weil wir zum Buchungszeitpunkt noch nicht wussten, wo wir in Mumbai wohnen würden, ggf. hätte Vasai Road nämlich doch gut gepasst. An sich wäre Vasai Road auch tatsächlich für unsere gebuchte Unterkunft nicht so schlecht gewesen, da wir von dort wahrscheinlich umsteigefrei bis Charni Road gekommen wären. Allerdings wussten wir nicht, wie oft die Züge von Vasai Road überhaupt in die Stadt reinfahren und es hätte zudem wahrscheinlich genauso lange gedauert wie von Panvel aus. Da wollten wir dann doch lieber früher ankommen.

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Gepäckträger am Bahnsteig - und die Abenddämmerung bricht herein.

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Unser Zug sollte noch weiter bis Hazrat Nizamuddin Junction fahren, was in Delhi liegt. Wir waren von Madgaon bis Panvel 514km in gut 8h gefahren, bis zur Endstation waren es aber noch fast 1400km, die planmäßig in weiteren 18,5h zurückgelegt werden.

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Nach dem Ausstieg: Blick zum S-Bahnhof Panvel - Zugang auch über die Gleise möglich.

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S-Bahn-Zug mit Werbung und offenen Türen.

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Im Fernbahnhof von Panvel.

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Handschriftliche Wagenreihung - geht alles, wenn man ausreichend Manpower hat. Wieso nicht?

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Rüber gehts zum S-Bahnhof, um rein in die Stadt zu fahren.

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Kunst am Bahnhofsvorplatz.

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Die Ticketschalter haben alle unterschiedliche Öffnungszeiten - kenn ich auch aus Litauen so. Schon in der Warteschlange wurde uns wieder mal von jemand Fremdem Hilfe angeboten, und er kaufte dann tatsächlich mit uns zusammen das Ticket für die Fahrt nach Mumbai rein. Eine Gegenleistung erwartete er nicht. Wobei wir den Ticketkauf sicher auch allein hinbekommen hätten. ;-)

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Anzeiger im Bahnhof: langsamer Zug zum CSMT (Chhatrapati Shivaji Maharaj Terminus), passt!

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Schon ein gewisser Kontrast: vom recht entspannten Goa (trotz vieler Menschen) ins hektische Mumbai, und aus dem ruhigen Abteil in die S-Bahn rein.

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Wir hatten aber den Bereich eine ganze Weile lang für uns alleine.

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Bis zu unserem Zielbahnhof waren es dann doch noch ziemlich genau 45km: Panvel (grüner Marker), Sandhurst Road (roter Marker), Unterkunft (Sternchen-Marker).

Wir fuhren nämlich nur bis Sandhurst Road, da wir beschlossen hatten, uns mit einem Uber zur Unterkunft bringen zu lassen. Und das Uber dann tatsächlich zu finden sollte dort eben doch um einiges leichter sein als am CSMT. Das klappte auch wie erhofft, so dass wir wohlbehalten an unserer schon bekannten Unterkunft ankamen.
2021/22: Brauneck ~ Schlick 2000 ~ Sella Ronda(x3) ~ Catinaccio(x0,5) ~ Plose(x0,5) ~ Wildkogel(x3) ~ KitzSki ~ Zillertal-Arena ~ Weißsee-Gletscherwelt ~ Schmitten ~ Skiwelt(x2) ~ Savognin ~ Livigno ~ Region Bormio(x2) ~ Cimone ~ Abetone ~ Mondole ~ Prali ~ Via Lattea(x2) ~ Bardonecchia ~ Campi Golf ~ Südtiroler Wipptal(x2) ~ Kolben(x0,5) ~ Hörnle(x0,5) ~ Matrei-Kals ~ 3 Zinnen ~ Ahrntal ~ Schöneben ~ Sulden ~ Nauders ~ Stubai
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von starli »

Na das hätte mir sicher auch besser geschmeckt als mein heutiges Essen :) Wobei, indisches Essen ist mir ja selbst in Europa meist zu scharf - vermutlich ist es in Indien ja dauerhaft noch viel schärfer?
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Beim Runterscrollen hab ich beim vorletzten Bild aber erst mal an eine Fleischerei oder SM-Studio gedacht, bevor die Sitze zu sehen kamen ;)
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Stehklo - ausreichend ordentlich.
Wär mir ja zu klein. Ich treff schon in Italien die dort viel größeren Schüsseln oft nicht. Ich kann auch nicht so weit in die Hocke gehen, dass mein Arsch unter Kniehöhe wäre, da würd ich umfallen.. Vielleicht wenn ich keine Hosen anhätte?!
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Re: [IN] MUC-BOM-GOI 23.02.-05.03.2019 Für manche Freunde reist man bis ans Ende der Welt - oder zumindest bis nach Goa

Beitrag von Florian86 »

starli hat geschrieben: 31.05.2021 - 19:15 Na das hätte mir sicher auch besser geschmeckt als mein heutiges Essen :) Wobei, indisches Essen ist mir ja selbst in Europa meist zu scharf - vermutlich ist es in Indien ja dauerhaft noch viel schärfer?
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Beim Runterscrollen hab ich beim vorletzten Bild aber erst mal an eine Fleischerei oder SM-Studio gedacht, bevor die Sitze zu sehen kamen ;)
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Stehklo - ausreichend ordentlich.
Wär mir ja zu klein. Ich treff schon in Italien die dort viel größeren Schüsseln oft nicht. Ich kann auch nicht so weit in die Hocke gehen, dass mein Arsch unter Kniehöhe wäre, da würd ich umfallen.. Vielleicht wenn ich keine Hosen anhätte?!
Das mit dem scharfen Essen in Indien ist tatsächlich in großen Teilen ein Irrglaube. Das Essen im Zug war tatsächlich überhaupt nicht scharf, und allgemein bekamen wir nix vorgesetzt, dass so scharf war, dass man es nicht mehr hätte essen können. Wobei wir auch mit "scharf" kein Problem haben.
Es gibt eigentlich auch nicht "die indische Küche", sondern eher regionale Küchen, die sich sehr stark unterscheiden können, u.a. im Schärfegrad, aber auch in der Verwendung typischer Produkte, also ob Fleisch (Huhn ist wohl überall beliebt, aber Rind gibts offiziell fast nirgends, und Schwein wird nicht von den indischen Muslimen verzehrt), Fisch oder nur Gemüse verwendet wird, und welche typische Beilage in der Regel serviert wird (hauptsächlich Reis oder Weizen-Brote). Das nur mal so ganz grob.

Haha, ja, die S-Bahn-Züge in Mumbai waren schon speziell. Aber man muss sagen: funktional, und sehr robust. So Metallgitter und Kunstledersitze kriegt man nicht allzu leicht kaputt.

Bezüglich des Klos: bei dieser Fahrt meine ich, nur gepinkelt zu haben, da ist die Größe des Stehklos dann eher egal. Und ich frag mich grad, ob es nicht sogar eh pro Wagen zwei Toiletten gab, ein Stehklo und ein "westliches", ich kann mich aber nicht mehr ganz erinnern leider.
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