ISLAND! 25,5 Stunden auf der Insel

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L&S
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ISLAND! 25,5 Stunden auf der Insel

Beitrag von L&S »

Im Zuge meines Langzeitprojektes, die Durchquerung Österreichs, wollte ich in meinem Urlaub vom Maltatal über den Hafner (3017), den Murursprung und Obertauern bis nach Schladming gehen.
Dann passierten zwei nicht vorhersehbare Dinge.

1. Am Gipfeltag kündigte sich denkbar schlechtes Wetter an und ich mußte meinen Plan gezwungenermaßen verschieben!
2. Im Norden am Rande der Eurasischen Platte tat sich am 03. August die Erde auf. Unweit der Stelle, wo sich letztes Jahr ein wahres Spektakel abspielte, als dort ein Vulkan über Monate unfassbare Bilder lieferte. Das war 2021, da war Corona. Ich verfolgte gespannt die Entwicklungen.

Am Do.-Abend verbrachte ich einen gemütlichen Abend mit einer langjährigen Freundin Ma., Berg- und Skikameradin und schwärmte von dem Vulkanausbruch und Island, das ich Jahre vorher schon mal besuchen durfte. Es war Ma.s Idee, doch mal nach Flügen zu sehen und ich fand noch eine Restplatz für einen Flug von Wien nach Reykjavík am Freitag Abend 21:00. Den Rückflug über Frankfurt für So. um 7:25 gleich mitbestellt, um dort mit einer anderen Bergkameradin (letztes Jahr Mont Blanc) den So. zu verbringen und in der Nacht auf Mo. mit dem Night Jet bequem nach Wien weiterzufahren. Wie wahnsinnig, das war hätte mir duchaus früher auffallen dürfen. Aber soweit so gut. Die Isländische Wetterseite konsultiert und festgestellt, dass das Wetter gelinde gesagt bescheiden wird, aber immerhin war wegen dem starken Wind, bezüglich der Gase nichts zu befürchten. Auch die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht auf So. blieb erfolglos.


Ich packte meine Sachen für meinen Plan und flog mit ner vollen Maschiene gegen Norden.
Ankunft am Flughafen Keflavík um 0:25.
Nach dem Das Wetter sich noch schlimmer darstellen, als ich es erwartet Hatte nahm ich mir noch Zeit um den Handy-Akku zu füllen und mich umzuziehen.
Um um 2:00 nahm ich mir ein Taxi Richtung “Vulcano”! Was der Fahrer mit einer Mischung aus Ver- und Bewunderung zur Kenntnis nahm.
Der Parkplatz P1 war trotz der Uhrzeit nicht verweist. Ich legte meine Regenhose an und hängte mich an zwei Schweden, welche das gleiche Ziel hatten.
Die Rettungskräft weisen uns nochmals darauf hin, dass sie aufgrund der Bedingungen, stark von einer Begehung abraten müssen. Wir waren motiviert und zumindest ich auch gut gerüstet und gingen weiter. Gleich bei den zweiten Kehren, wo es steiler wird, aber immer noch ein Weg ist, kehrte der älter Schwede um, während die Dame K. mit mir weiterging. Alsbald verschwand der Weg und anfangs konnte man den weiteren Verlauf anhand der Spuren im Gatsch finden und sich so von einem zum nächsten Markierungspfosten zu kämpfen. Der Steig war eine Gewirr aus Felsbrocken, Moospölstern und Gatsch gewichen, ein Untergrund den man nicht eine Sekunde unterschätzen durfte, besonders im halbdunkel. Der Nebel führte dazu, dass man ohne Lampe besser sah, ich habs öfter versucht, aber in Island wird halt auch noch nicht ganz finster und damit war ohne besser.
Irgendwann haben wir keine Pfosten und auch keine Spur mehr gefunden, K. hat umgedreht, aber da ich mir ganz sicher war, wie es weitergehen musste, hab ich sie zum letzten bekannten Punkt zurückgebracht und bin dann alleine los. Wie sich zeigen sollte, kann ich mich auf meine Orientierung verlassen, ich blieb immer brav oberhalb der rechten Flanke und fand auch immer wieder wie zufällig die Markierungen. Zwischenzeitlich kam mir eine Gruppe entgegen und berichteten mir vom weiteren Weg und den Verhältnissen.


Weiter geht es, wenn ich vom Berg zurück bin. Werd mich diesmal auch bemühen, die Fotos hochzuladen.
Zuletzt geändert von L&S am 18.08.2022 - 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IS 25,5 h auf der Insel

Beitrag von L&S »

Es war 4:00 und es wurde langsam heller. Zum ersten mal konnte ich im Osten, die erkaltete Lava erahnen und den Nebel der daraus aufstieg. Bei guter Sicht hätte ich einen schönen Überblick über den Ausbruch vom letzten Jahr bekommen, aber auch beim Rückweg blieb mir diese durch den Nebel verwehrt.

Die Bodensicht wurde besser, vom Schein des Vulkans war nicht zu sehen, auf einmal verkürzten sich die Abstände zwischen den Markierungen. Der Weg wurde wieder als Trampelpfad ersichtlich und man ging steil und rutschig die Flanke hinab.

Ich hörte ich seltsame Geräusche, aber ich konnte noch nicht sagen ob es der Wind oder der Vulkan war, zu sehen war nach wie nicht viel. Aber stieg da noch Dampf auf?

Etwas später war ich mir nicht mehr sicher ob das nur der Wind war.

Am Ende eines weitern Abstieges kreuzte der Weg die Spitze eines Lavafeldes vom letzen Jahr.


Ich hörte erstmals wieder Stimmen. Ein Pärchen kam mir entgegen und meinten, es sind nur mehr wenige Minuten und sie waren die letzten dort.
Ich bedankte und konnte noch das Feuer des Vulkans in ihren Augen erahnen.

Ein paar Minuten später(ca 4:40)

Man nähert sich an

Hier bricht die Lava über die Begrenzung des Lavasees heraus

Hier der noch sehr kurze Lavastrom.

Weiter gehts ein anderes mal
Zuletzt geändert von L&S am 24.11.2023 - 17:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: IS 25,5 h auf der Insel

Beitrag von L&S »

Ich habs in den vorigen Beiträgen nicht erwähnt, aber es ist eh offensichtlich:
Ich bin kein begabter Fotograf, aber bei dem Motiv kann man nicht viel falsch machen...

Nun war es taghell und ich machte mich auf die Suche nach einem windgeschützten Platz mit guter Aussicht, an dem ich die nächsten Stunden verbringen wollte. Das diese Anforderungen gar nicht so leicht zu erfüllen waren, bzw ich Abstriche machen musste, lag auf der Hand. Aber ich fand dann wirklich die einzige Mulde mit guter Sicht zum Geschehen und dem richtigen Abstand zum Vulkan, sodass ich einerseits eine gute Sicht hatte und andererseits die Kälte durch die Wärmestrahlung ausgeglichen wurde. Ich baute mir mit der Isomatte einen Sitzplatz und Regenschutz (der Wind kam von hinten) und ließ die Szenerie auf mich wirken. Ich war, trotz mehrerer wasserdichten Schichten, nass bis auf die Haut, was ich aber erst spürte als ich mich hinkauerte.
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Man beachte wieviel weiter der rote Lavastrom in den zwei Stunden gekommen ist.
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So ab sieben war ich nicht mehr allein am Vulkan. Auch das Wetter besserte sich im Lauf des Vormittags langsam, es regneten nur mehr mit Unterbrechungen und auch der Wind legte immer wieder Pausen ein. Isländisches Wetter: "Und passt dir das Wetter nicht so wart blos fünf Minuten...." altes isländisches Sprichwort
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Um halb 11 war dann schon mehr los

Nachdem alles an mir im Laufe des Vormittages vom Vulkan getrocknet worden war, ging ich runter, näher zu dem Lavafall.
Dort war es nicht mehr warm, sondern heiss.
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Und ober waren schon eine Mengen Leute und die ersten Drohnen am Start.
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vielleicht kommt noch was...
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