Gletscher-Abschmelzung

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snowflat
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von snowflat »

Die Pasterze auf dem Großglockner, Österreichs größter Gletscher, ist erneut stark geschmolzen. In nur einem Jahr verlor sie im unteren Bereich rund sechs Meter an Eisdicke. Das liegt nah an den Rekordwerten im Jahr 2017 und 2015.
Quelle: Pasterze erneut stark geschmolzen
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Lord-of-Ski
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Lord-of-Ski »

Wenn man sich die Bilder so anschaut, wird die Pasterze wohl in nicht all zu ferner Zukunft nur noch ein Todeisfeld sein. :sniff:
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L&S
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von L&S »

Ich find das ist sie quasi schon, weil der Nachschub vom Hufeisenbruch ausbleibt bzw die restliche Verbindung sich kaum mehr bewegt.
Ne befreundete Glaziologin meint die Pasterze ist es gerade noch nicht, aber in ein paar Jahren...
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Martin_D »

Ihr spricht aber jetzt von der Zunge der Pasterze. Auch der Gletscher oberhalb des Hufeisenbruchs gehört ja zur Pasterze und dort sind wir von einem Toteisfeld noch weit entfernt.
Was nichts daran ändert, dass die Veränderungen unterhalb des Hufeisenbruchs in den vergangenen 10 bis 15 Jahren dramatisch sind.
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Marmotte
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Marmotte »

snowflat hat geschrieben: 30.11.2018 - 08:51
Die Pasterze auf dem Großglockner, Österreichs größter Gletscher, ist erneut stark geschmolzen. In nur einem Jahr verlor sie im unteren Bereich rund sechs Meter an Eisdicke. Das liegt nah an den Rekordwerten im Jahr 2017 und 2015.
Quelle: Pasterze erneut stark geschmolzen
Dieses Jahr war wohl leider besonders dramatisch, was den Volumenabbau der Gletscher betrifft.
Der Aletschgletscher verlor nach dem unten verlinkten Artikel im unteren Bereich zwischen Juni und Oktober diesen Jahres mehr als 10 Meter an Dicke.
(...)Geht es so weiter wie 2018, werden kleine und mittlere Gletscher schon 2050 verschwunden sein. Von grossen Gletschern wie dem Aletschgletscher bleibt bis dahin nicht mehr viel! «Es hat eine Beschleunigung gegeben: Die Gletscherschmelze schreitet doppelt so schnell voran wie bisher angenommen. (...)
Quelle: https://www.blick.ch/news/schweiz/klima ... 11320.html
rajc
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von rajc »

Ende August war ich auch auf der Franz Josef Höhe und war erschrocken über den Rückgang in den letzten 10 Jahren
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Spechti »

Bin über ein Bild vom Mittelbergferner gestolpert. Aufnahme ist auf 1959 datiert und vermutlich von der Braunschweiger Hütte aus gemacht worden.
5B3BD7A0-20F5-4A78-B0EF-0EA4A0902D3C.jpeg
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Lukaaas
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Lukaaas »

Spechti hat geschrieben: 04.12.2018 - 09:32 Bin über ein Bild vom Mittelbergferner gestolpert. Aufnahme ist auf 1959 datiert und vermutlich von der Braunschweiger Hütte aus gemacht worden.

5B3BD7A0-20F5-4A78-B0EF-0EA4A0902D3C.jpeg

https://pid.volare.vorarlberg.at/o:25042
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Bild
Hab mir mal erlaubt ne ähnliche Ansicht aus Google Earth rauszukopieren (Bild ist von 2015, das aktuellste ist mit Neuschnee, fand ich ungeeignet).
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Marmotte »

Ist zwar nicht direkt zum Thema Gletscher-Abschmelzung, aber ich stelle den Artikel mal trotzdem hier rein, die Permafrost-Erwärmung gehört ja zum Thema dazu.
Interessant finde ich die Tatsache, dass die Erwärmung des alpinen Permafrosts bei schneearmen Wintern reduziert wird. War mir so nicht klar.

:arrow: https://www.1815.ch/news/schweiz/news-s ... er-weiter/
Im hydrologischen Jahr 2016/2017 machte die Erwärmung des alpinen Permafrosts in der Schweiz eine Pause, was auf ein bis zwei schneearme Winter zurückging. Nun setzt sich die Erwärmung jedoch fort: In den oberflächennahen Schichten lagen die Temperaturen 2017/2018 wieder nahe bei oder über den bisherigen Rekordwerten, wie die Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften am Dienstag mitteilten.

Pauli
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Pauli »

Kann jemand erklären, warum schneearme Winter die Erwärmung reduzieren?
Ist für mich völlig unlogisch, normal müsste doch die Schneedecke vor der sommerlichen Hitze schützen.
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extremecarver
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von extremecarver »

Der Schnee isoliert gut. Hat es wenig Schnee kann die Kälte besser ins Gestein eindringen. Klar im Sommer ist es andersrum - wichtiger ist aber wohl der Herbst und Frühling - ist hier wenig Schnee dann kühlt es besser durch. Im Sommer hat es außer auf Gletscherfläche eh keinen Schnee.
Martin_D
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Martin_D »

extremecarver hat geschrieben: 19.03.2019 - 18:25 Im Sommer hat es außer auf Gletscherfläche eh keinen Schnee.
Das kann man für den gesamten Sommer nicht sagen, sondern höchstens für den Spätsommer. Im Juni und Juli kann es noch sehr viel Schnee in den Hochlagen auch außerhalb von Gletscherflächen haben.
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extremecarver
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von extremecarver »

Aber die Erde an sich ist ja schon warm - und muss Wärme abgeben. Dass dürfte das entscheidende Problem an der Sache sein. (Kälte eindringen ist ja eh Schwachsinn physikalisch) - und vernünftig Wärme abstrahlen wird nur gehen wenn kein Schnee liegt.
Pauli
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Pauli »

Kälte aufnehmen beziehungsweise Wärme abgeben sind genau die selben Vorgänge, nur das die Physik halt mit ersterem rechnet. Und warum ist die Erde an sich schon warm, wenn sie doch ursprünglich durch den Permafrost gefroren war? In diesem Sinne muss ja die Wärme von außen kommen, und da wäre doch der übersommernde Schnee eine perfekte Isolierung.?
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von L&S »

Pauli hat geschrieben: 23.03.2019 - 13:03 Kälte aufnehmen beziehungsweise Wärme abgeben sind genau die selben Vorgänge, nur das die Physik halt mit ersterem rechnet.
2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht vergessen:https://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_H ... rmodynamik
Pauli hat geschrieben: 23.03.2019 - 13:03 Und warum ist die Erde an sich schon warm, wenn sie doch ursprünglich durch den Permafrost gefroren war?
Stimmt so nicht, der Permafrost hat sich dort gebildet, wo die Abstrahlung höher ist als der Wärme-Nachschub aus dem Erdinneren und dadurch Wasser im Gestein gefrieren konnte. Irgendwann war ja die Oberfläche noch flüssiges Gestein, die Erde schein sehr langsam abzukühlen. Permafrost hat sich erst viel später bilden können und war, ebenso wie auch Gletscher, auch in den letzen paar 100 Millionen Jahren nicht immer vorhanden.
Pauli hat geschrieben: 23.03.2019 - 13:03 In diesem Sinne muss ja die Wärme von außen kommen, und da wäre doch der übersommernde Schnee eine perfekte Isolierung.?
Leider falsch. Im Laufe eines Jahres wird ab einer bestimmten Höhe (von der Geologie, Ausrichtung und Breitengrad abhängig) mehr Energie abgestrahlt als aufgenommen. Und zwar genug um auch die Wärme, die aus dem Erdinneren ans Gestein an der Oberfläche abgegeben wir auszugleichen. Und wo die Wärmebilanz für das Gestein negativ ist, erschwert der Schnee an der Oberfläche die Abstrahlung und führt daher dazu, dass sich das Gestein langsam erwärmt.

Durch den Klimawandel steigt die Seehöhe in welcher Permafrost existieren kann langsam an, wobei Permafrost oft noch viel langsamer darauf reagiert als Gletscher.
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Emilius3557
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Emilius3557 »

Gestern auf SPON: https://www.spiegel.de/wissenschaft/nat ... 61788.html

Zwischen belustigend, ignorant und zum Kopfschütteln wie üblich die meisten Leser-Kommentare...

Interessanter vielleicht das wissenschaftliche Original-Paper auf das sich die Meldung bezieht aus der Fachzeitschrift "The Cryosphere"

https://www.the-cryosphere.net/13/1125/ ... -2019.html
Glaciers in the European Alps play an important role in the hydrological cycle, act as a source for hydroelectricity and have a large touristic importance. The future evolution of these glaciers is driven by surface mass balance and ice flow processes, of which the latter is to date not included explicitly in regional glacier projections for the Alps. Here, we model the future evolution of glaciers in the European Alps with GloGEMflow, an extended version of the Global Glacier Evolution Model (GloGEM), in which both surface mass balance and ice flow are explicitly accounted for. The mass balance model is calibrated with glacier-specific geodetic mass balances and forced with high-resolution regional climate model (RCM) simulations from the EURO-CORDEX ensemble. The evolution of the total glacier volume in the coming decades is relatively similar under the various representative concentrations pathways (RCP2.6, 4.5 and 8.5), with volume losses of about 47 %–52 % in 2050 with respect to 2017. We find that under RCP2.6, the ice loss in the second part of the 21st century is relatively limited and that about one-third (36.8 % ± 11.1 %, multi-model mean ±1σ) of the present-day (2017) ice volume will still be present in 2100. Under a strong warming (RCP8.5) the future evolution of the glaciers is dictated by a substantial increase in surface melt, and glaciers are projected to largely disappear by 2100 (94.4±4.4 % volume loss vs. 2017). For a given RCP, differences in future changes are mainly determined by the driving global climate model (GCM), rather than by the RCM, and these differences are larger than those arising from various model parameters (e.g. flow parameters and cross-section parameterisation). We find that under a limited warming, the inclusion of ice dynamics reduces the projected mass loss and that this effect increases with the glacier elevation range, implying that the inclusion of ice dynamics is likely to be important for global glacier evolution projections.

How to cite.
Zekollari, H., Huss, M., and Farinotti, D.: Modelling the future evolution of glaciers in the European Alps under the EURO-CORDEX RCM ensemble, The Cryosphere, 13, 1125-1146, https://doi.org/10.5194/tc-13-1125-2019, 2019.
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Emilius3557 »

Und noch ein aktueller Artikel, der auch im SPON-Beitrag erwähnt wurde, diesmal aus "Nature" und nicht kostenfrei zugänglich:

https://www.nature.com/articles/s41586-019-1071-0

M. Zemp, M. Huss, E. Thibert, N. Eckert, R. McNabb, J. Huber, M. Barandun, H. Machguth, S. U. Nussbaumer, I. Gärtner-Roer, L. Thomson, F. Paul, F. Maussion, S. Kutuzov & J. G. Cogley (2019): Global glacier mass changes and their contributions to sea-level rise from 1961 to 2016. Nature, https://doi.org/10.1038/s41586-019-1071-0

Abstract
Glaciers distinct from the Greenland and Antarctic ice sheets cover an area of approximately 706,000 square kilometres globally1, with an estimated total volume of 170,000 cubic kilometres, or 0.4 metres of potential sea-level-rise equivalent2. Retreating and thinning glaciers are icons of climate change3 and affect regional runoff4 as well as global sea level5,6. In past reports from the Intergovernmental Panel on Climate Change, estimates of changes in glacier mass were based on the multiplication of averaged or interpolated results from available observations of a few hundred glaciers by defined regional glacier areas7,8,9,10. For data-scarce regions, these results had to be complemented with estimates based on satellite altimetry and gravimetry11. These past approaches were challenged by the small number and heterogeneous spatiotemporal distribution of in situ measurement series and their often unknown ability to represent their respective mountain ranges, as well as by the spatial limitations of satellite altimetry (for which only point data are available) and gravimetry (with its coarse resolution). Here we use an extrapolation of glaciological and geodetic observations to show that glaciers contributed 27 ± 22 millimetres to global mean sea-level rise from 1961 to 2016. Regional specific-mass-change rates for 2006–2016 range from −0.1 metres to −1.2 metres of water equivalent per year, resulting in a global sea-level contribution of 335 ± 144 gigatonnes, or 0.92 ± 0.39 millimetres, per year. Although statistical uncertainty ranges overlap, our conclusions suggest that glacier mass loss may be larger than previously reported11. The present glacier mass loss is equivalent to the sea-level contribution of the Greenland Ice Sheet12, clearly exceeds the loss from the Antarctic Ice Sheet13, and accounts for 25 to 30 per cent of the total observed sea-level rise14. Present mass-loss rates indicate that glaciers could almost disappear in some mountain ranges in this century, while heavily glacierized regions will continue to contribute to sea-level rise beyond 2100.
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von snowflat »

Österreichs Gletscher sind auch in der Messperiode 2017/18 weiter auf dem Rückzug gewesen. Der durchschnittliche Längenverlust betrug 17,2 Meter, das geht aus dem am Freitag in Innsbruck präsentierten Bericht des Österreichischen Alpenvereins hervor.
Gletscherschwund weiter massiv, keine Trendwende in Sicht
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von gernot »

Hier der Alpenvereinsbericht mit allen Details:
Gletscherbericht: Das ewige Eis schmilzt weiter
Letztes Jahr war „sehr gletscherungünstig“
https://www.alpenverein.at/portal/news/ ... ericht.php
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von snowflat »

Die Eisdicke der Gletscher in Österreich geht jährlich im Schnitt um einen Meter zurück. Das haben Forscher des Instituts für Interdisziplinäre Gebirgsforschung in Innsbruck mit ihren Modellberechnungen ermittelt.
Quelle: Gletscher verlieren einen Meter Eisdicke im Jahr
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von gernot »

ist mir erst kürzlich aufgefallen

www.panomax.com stellt eine neue verglecihsfunktion für 2 zeitpunkte zur verfügung (unten links neben übersichtskarte)

interessant für kameras mit längeren zeitreihen

z.b.
https://panocam.skiline.cc/rettenbach#

da sieht man sehr schön das rasche abschmelzen, ich hab z.b. links 6.7.2013 vs 6.7.2019 eingestellt, an beiden tagen gutes wetter

oder

https://grossglockner.panomax.com/#

10.08.2011 19.10 vs 06.07.2019 19.10

ich denk die ersten bäume im "pasterzental" werd ich noch erleben...
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von snowstyle »

Wieso die "ersten bäume" ;-)? Die gabs früher schon. Kannst Dir im Nationalparkmuseum in Mittersil anschauen. "Pasterze ins Deutsche übersetzt heißt auch "grüne Wiese".
In besagtem Museum ist ein Zeitrad und so ich es in Erinnerung habe, war dort 800 vor Christus kein Gletscher.

Interessante Funktion von Panomax, kannte ich noch gar nicht. Ich war 1993 auf der Pasterze und dann im Jahr 2013 wieder, das war schon erschreckend, wenn man aus eigener Erinnerung kennt, wie das mal aussah und wie schnell es gerade voranschreitet.
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von Bergwanderer »

@gernot
Danke für den Hinweis zu den panomax-cams.

Auf der Seite hier findest Du ebenfalls interessante historische Vergleiche von Gletschern: http://www.gletschervergleiche.ch/Pages/News.aspx?Id=17

Noch etwas zu dem Hinweis von @snowstyle.
Die Pasterze hat vor einigen Jahren einen Baumstamm freigegeben. Laut Wissenschaftlern der Universitäten Innsbruck und Graz soll das gute Stück ca. 6000 Jahre alt sein. Ein Video und weitere Informationen dazu findest Du hier: https://www.youtube.com/watch?v=unS4eftJJrQ
https://kaernten.orf.at/v2/news/stories/2718069/
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von gernot »

snowstyle hat geschrieben: 07.07.2019 - 10:19 Wieso die "ersten bäume" ;-)? Die gabs früher schon. Kannst Dir im Nationalparkmuseum in Mittersil anschauen. "Pasterze ins Deutsche übersetzt heißt auch "grüne Wiese".
In besagtem Museum ist ein Zeitrad und so ich es in Erinnerung habe, war dort 800 vor Christus kein Gletscher.
ich hab meine "schaffensperiode" gemeint und die begann in den 70er...
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Re: Gletscher-Abschmelzung

Beitrag von snowstyle »

Naja, eines ist mal Fakt. Wir alle hier, werden die Gletscher vermutlich nicht mehr wachsen sehen. Von daher können wir uns eh nur damit arrangieren, ohne gleich hysterisch zu werden, wie viele die so tun, als ob dies eine nie dagewesene Sache wäre :rolleyes:
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