Grossglockner-Hochalpenstrasse - Schneeräumung

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Gletscherfloh
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Grossglockner-Hochalpenstrasse - Schneeräumung

Beitrag von Gletscherfloh »

aus ORF-on (Kärnten)
Glocknerstraße Ende April wieder frei
Seit Anfang April wird auf dem Großglockner wieder gegen die Natur gekämpft: Schicht um Schicht tragen fünf Rotationspflüge den Schnee von der Trasse der Hochalpenstraße ab. Am Dienstag erfolgte der offizielle "Durchstich".
Dienstag, 26.04.05

Straße muss erst gesucht werden
Begonnen hatten die Arbeiten mit Erkundungsflügen, um die Lawinengefahr abzuschätzen. Nach dem Absprengen aller gefährlichen Lawinen, muss die Straße erst gefunden werden.

Dazu wurden im Herbst bis zu acht Meter lange Schneestangen auf der Talseite der Straße angebracht. Sind auch diese unter der weißen Decke begraben, kommen Sonden zum Einsatz. Schließlich werden an den Straßenrändern Skispuren gezogen, die den Fräsenfahrern den Weg weisen.

Mit 375 PS fressen sich die Maschinen durch den Schnee
Mit einem Kilometer in der Stunde fressen sich die 375-PS-Maschinen durch die Massen, die Schneeschicht schrumpft dabei um 1,20 Meter in der Höhe und 2,40 Meter in der Breite. In gewaltigen Fontänen wird die weiße Pracht bis zu 25 Meter hoch und 50 Meter weit geschleudert, damit die Ausflügler und Sportler über die 48 Kilometer lange Straße wieder von Heiligenblut nach Fusch in Salzburg fahren können.



Ende April wieder durchgehend befahrbahr
Mit rund 900.000 Besuchern pro Jahr zählt die Hochalpenstraße zu den meistbesuchten Einrichtungen des Landes.

Das mehrheitlich im Eigentum des Bundes befindliche Unternehmen setzt im Jahr sieben bis acht Millionen Euro um und bietet im Jahresschnitt knapp über 50 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz.

Ab Ende April, so rechnet man, soll die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Link mit entsprechenden instruktiven Fotos zur Schneeräumung (dürften aber leider Archivfotos sein)

http://www.grossglockner.at/index.php?id=11

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Stefan
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Beitrag von Stefan »

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mic
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Beitrag von mic »

.....muah wie geil. Schaut mal auf den ersten Bild was auf der Maschine steht. :D
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

aber leider mit "K"... müsst man geschwind retuschieren :lol:
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720°
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Beitrag von 720° »

geile Strasse.... aber sagt mal was steht denn da auf der Maschine, ich kanns nicht lesen??
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

Na Oskar :lol:

und ernsthaft: Rotationspflüge - System Wallack
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GMD
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Beitrag von GMD »

Rotationspflug - ist dies das österreichische Wort für eine Schneeschleuder?
Probably waking up
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

keine ahnung. aber die dinger sind so alt (1953!), dass ich mir das gut vorstellen könnt.
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Beitrag von br403 »

Wahnsinn, auf dem zweiten Bild, schaut mal die Schneewände an... :respekt:

Gruss

br403

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tipe
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Beitrag von tipe »

720° hat geschrieben:geile Strasse.... aber sagt mal was steht denn da auf der Maschine, ich kanns nicht lesen??
Brille ... Fielmann! ;-)
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720°
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Beitrag von 720° »

tipe hat geschrieben:
720° hat geschrieben:geile Strasse.... aber sagt mal was steht denn da auf der Maschine, ich kanns nicht lesen??
Brille ... Fielmann! ;-)
ich hab Adleraugen....aber sorry ich kanns echt nicht erkennen. Vielleicht liegt das ja an meinem Monitor??
tigerfishli
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Beitrag von tigerfishli »

Zwar etwas kurz:

heute um 17.25 auf kabel 1, "Abenteuer Auto", u.a. Schneeräumung am Grossglockner.

hab leider keine Videorecorder.

grüsse

uli
Skischorsch
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Beitrag von Skischorsch »

@br403: Habe auf der Seite http://ralfbiker.de/17401.html ein schönes Bild für dich gefunden, da hast noch mehr Schneewand. Das Bild befindet sich ziemlich weit unten.
max
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Beitrag von max »

tigerfishli hat geschrieben:heute um 17.25 auf kabel 1, "Abenteuer Auto", u.a. Schneeräumung am Grossglockner.
hab davon zufällig einen teil gesehen. heuer war äußerst wenig schnee, irgend so ein tunnel auf der strecke, welcher mit toren über den winter geschlossen wird, konnte ohne ausschaufeln betreten werden.
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starli
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Beitrag von starli »

Ende April wieder durchgehend befahrbahr

Jetzt haben wir mitte Mai und die Schilder an Autobahn und vorm Ötztal sagen immer noch "Grenzübergang gesperrt"...

.. heißt das, daß die Timmelsjochstraße doch noch komplett zu ist, oder daß nur die italienische Seite noch zu ist?? Oder hat man sich den Termin "Ende April" wieder überlegt, nachdem nochmal so viel Schnee gekommen ist?
Thomas K
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Beitrag von Thomas K »

@Starli,

das Timmelsjoch ist leider eine Problemzone, aber nicht auf A-Seite sondern auf I-Seite. Wenn da auf den Steilhängen noch Schnee liegt, kann die ganze Sch.... leicht abrutschen. Schon mal Timmelsjoch gefahren? Wenn nicht, unbedingt mal machen! Grandios. Wird zu 99% Zeitgleich mit Stilfser aufmachen. Stilfser ist m.W. eh noch offiziell zu oder schon offen?

Der Alpenpässefahrer, Thomas.
Wenn jemand sagt, er hätte für etwas keine Zeit, dann ist es ihm nur nicht wichtig genug!
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k2k
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Beitrag von k2k »

Stilfser geht am Wochenende auf (Giro rollt drüber). Daß das Timmelsjoch noch zu ist, wundert mich auch nicht.

Aber eigentlich ging's hier doch um die Großglockner-Hochalpenstraße oder nicht?
"Seilbahnen sind komplexe technische Systeme. Sie sind Werke innovativen vielschichtigen Schaffens und bilden ein spannungsvolles Zusammenspiel technischer und wirtschaftlicher, politischer, sozio-kultureller und landschaftlicher Faktoren." (Schweizerisches Bundesamt für Kultur)

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starli
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Beitrag von starli »

k2k hat geschrieben: Aber eigentlich ging's hier doch um die Großglockner-Hochalpenstraße oder nicht?
Das ist mir grad auch aufgefallen :)

Hm. Komisch. Bin mir nicht mehr sicher, ob ich nun das mit Ende April in Tirol-Heute gehört hab, als es um Großglockner-Räumung oder Timmelsjoch-Räumung ging.. hatte mich eh gewundert, weil das Timmelsjoch ja nie vor Ende Mai aufmacht...

.. muß ich dann also wohl verwechselt haben ..
Skischorsch
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Beitrag von Skischorsch »

Hallo, eine Liste von offenen Pässen gibt es auf http://www.oeamtc.at/alpenpaesse/ und bei www.adac.de (allerdings muss man ADAC-Mitglied sein.)
Die Pässe, wo eigentlich immer am spätesten aufmachen sind in der Schweiz Grimsel und Susten und in Österreich Furkajoch,Silvretta, und das Timmelsjoch. (Aber mit dem Rad kann man meistens früher drüber :lol: )
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

wer suchet, der findet:

womit am glockner geräumt wird, ist das hier:
TECHNISCHE DATEN DER ROTATIONSPFLÜGE
Die Rotationspflüge "System Wallack" sind auf den Prinzipien aufgebaut, die der Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, Dipl.-Ing. Franz Wallack, in langjähriger Arbeit erforscht und durch seine Erfahrungen im Winterdienst auch erprobt hat. Diese Grundlagen führten den großen Praktiker Wallack zu einer neuen Bauart von Schneeräummaschinen, die für alle Schneesorten, von Neuschnee bis zum schweren, eisdurchsetzten Lawinenschnee, geeignet sind und wesentlich bessere Leistungen als herkömmliche Maschinen erzielen läßt. Das grundlegende Merkmal der Maschine sind die beiden rotierenden Pflugräder. Der damit vorgeschnittene Schnee wird von zwei voneinander getrennt angetriebenen Wurf-rädern bis zu 50 Meter weit ausgeworfen. Das Raupenfahrgestell ermöglicht die Räumung in Schichten. Die Bauart dieser Maschinen wird sämtlichen Anforderungen, die durch die Schneelage auf der Glocknerstraße gegeben sind, gerecht.

Folgende Rotationspflüge sind im Einsatz:
Nordseite: Rotationspflug „Paul“ Baujahr 1953
Rotationspflug „Eisbändigert“ Baujahr 1954
Rotationspflug „Jörgen“ Baujahr 1963

Südseite: Rotationspflug „Oskar“ Baujahr 1960
Rotationspflug „Ander“ Baujahr 1954

Räumgeschwindigkeit:
für Altschnee bei 1,20 m Räumhöhe 1 km/h
bei 60 cm Räumhöhe 3 km/h
bei Neuschnee 4-8 km/h
Räumbreite: 2,40 m
Wurfweite: bis 50 m
Wurfhöhe: bis 25 m

Motoren: 3 Saurer-Dieselmotoren, 6-Zylinder, je 125 PS Gewicht: ca 15 t Getriebe: 1 Fünfgang-Fahrgetriebe 1 Zweigang-Kupplungs-Lenkgetriebe 1 Zweigang-Pflugradgetriebe 2 Dreigang-Wurfradgetriebe
Steigfähigkeit: bis zu 60 %
Kraftstoffbehälter: 2 Tanks zu je 200 Liter
Kraftstoffverbrauch: ca. 22 l Diesel pro Einsatzstunde
Altschneegewicht: bis zu 700 kg/m3
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GMD
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Beitrag von GMD »

Wusste ichs doch, das ist österreichisch für Schneeschleudern!
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Beitrag von Stefan »

eh - da hat sich der herr wallack halt was besonderes ausgedacht :lol:
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Beitrag von GMD »

Aber Schneeschleudern gabs schon früher!
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Stefan
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Beitrag von Stefan »

das stimmt.
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Beitrag von Stefan »

OÖ Nachrichten von heute:


Mit jährlich einer Million Besuchern hält die Großglockner-Hochalpenstraße hinter Schloss Schönbrunn Platz zwei in der Beliebtheitsskala der österreichischen Tourismus-Attraktionen. Vor siebzig Jahren hat ihre Erfolgsgeschichte begonnen.

Um 9.30 Uhr krachte am 30. August 1930 der erste Sprengschuss bei Ferleiten im Pinzgau. Nach fünf Jahren Bauzeit wurde die 47 Kilometer lange Route am 3. August 1935 eröffnet. Morgen, Sonntag, geht auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe das Fest zum 70. Jubiläumsjahr über die Bühne.

Ignaz Lackner war acht Jahre alt, als die ersten "Baraber", wie die Bauarbeiter damals bezeichnet wurden, mit ihren Spaten und Krampen anrückten. "Die Baustelle war direkt vor unserer Haustür", erinnert er sich. Lackner hat 37 Jahre lang für die Straßenbaugesellschaft gearbeitet, zuletzt als Bauhofleiter.

Mehr als 250 Schilling betrug der Monatslohn - dafür musste ein Bauernknecht ein Jahr lang schuften. Gearbeitet wurde drei Tage im Akkord, dann legte man einen Tag Pause ein - so war man von der Krankenversicherung entbunden. Die 300 Bauarbeiter trugen weiße Hemden und dunkle Hosen mit breiten Hosenträgern. Zuerst legten sie die einspurige Trasse von Fusch bis zum Hochtor frei. Der Hang wurde angebohrt, der Fels weggesprengt. Für ein ein Meter tiefes Bohrloch brauchte man zwei Stunden.

Versorgt wurden die "Baraber" aus Kantinen, die mit den Arbeitstrupps langsam bis zur Waldgrenze "wanderten". Zu trinken gab es schwarzen Kaffee und Bier, dazu Polenta und Grießschmarrn, die Metzger im Tal lieferten den Kantinenköchen das Fleisch fürs Gulasch.

Bis zu 15 Meter lange Felsbahngleise wurden vor Ort verlegt, auf denen die Loren, schwer beladen mit dem Geröll, verschoben wurden. Raupenschlepper-Traktoren schafften die Fracht auf Feldwegen beiseite. Vom Hochtor wurde das Material mit der Seilbahn abtransportiert.

Lackners Vater war bei der Wildbachverbauung: "Wenn er am Abend heim'kommen ist, war er so fertig, dass die Mutter gesagt hat, wir sollen ihn nur ja net anreden."

Die erste "Mautnerin"

Nach aktuellem Geldwert kostete die Hochalpenstraße 65 Millionen Euro. Erste Pläne datieren von 1922, man wollte reiche Touristen nach Österreich locken. Grünes Licht erhielt Kärntens Landesbaurat Franz Wallack nach dem Börsenkrach 1929, unterstützt von Salzburgs Landeshauptmann Rehrl.

"Der Hofrat Wallack hat mich einmal zu einer Streckenbesichtigung eingeladen", erinnert sich Hella Dick (92), eine der ersten "Mautnerinnen". "Wir sind den ganzen Tag am Berg herumgelaufen, und ich hab keine Jaus'n mitgehabt." Zum Glück gaben ihr die Ingenieure was von ihrem Proviant ab, "sonst wär i verhungert!"

Hella Dick verdiente sich als Lehrerin an der Mautstelle Ferleiten in den Ferien ein Zubrot. Bei der Arbeit trug sie Dirndl und Trachtenhut. Zu Gute kamen ihr ihre Sprachkenntnisse. "Oft hab ich den Gästen aus England und Amerika erklären müssen, warum sie eine Maut zahlen müssen", berichtet sie. "Ich hab immer gesagt, für so ein einmaliges Bauwerk muss es euch das wert sein."

Für die Autos der 30er-Jahre war's eine Nagelprobe. "Viele blieben mit Motorschaden stehen, einem ist gleich der ganze Motor zerschmolzen", sagt Dick. Auch Radfahrer hatten Maut zu zahlen - einen Schilling. "Einem hat der Hofrat Wallack den Schilling selber bezahlt, sonst hätt' er umkehren müssen."

Zügig voran ging der Bau seit der Gründung der Großglockner Hochalpenstraßen AG im Februar 1931. Nach dem Krieg wurde die Trasse saniert. Als Technischer Direktor sorgt der gebürtige Steyrer Franz Pils heute für die Erhaltung. 220.000 Autos, 80.000 Motorräder und 7400 Busse nahmen die Straße 2004 unter die Räder, ein Besucherplus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr war zu verzeichnen.

Einkehr beim Mankeiwirt

Gern halten die Touristen Einkehr im Gasthof "Fuscherlacke". Die Haustiere von Gastwirt Herbert Haslinger (47) findet man nicht überall: ein Murmeltier-Pärchen, zwei Jahre alt, die dem "Mankeiwirt" nicht von der Schulter weichen. Wer will, darf sie auch streicheln.

Geöffnet ist die Glocknerstraße von Anfang Mai bis Ende Oktober. "Mitte April fangen die zehn Mitarbeiter der Schneeräumung gleichzeitig von Fusch und Heiligenblut aus an", sagt Betriebsleiter Peter Embacher. In ein Meter dicken Schichten wird der Schnee abgefräst und vom Schneepflug 40 Meter weit weggeschleudert. Erst wenn die Strecke mit Sommerreifen befahrbar ist, wird sie freigegeben.

Schön findet Hella Dick, "dass bei all der Technik auch auf die Natur nicht vergessen wurde." Enzian und Almrosen, wohin man schaut, und gleich neben der Trasse hat man eine Modell-Felsenwelt angelegt, die "Hexenküche". Dort hat sie 1996 ihren todkranken Mann, einen begeisterten Bergsteiger, ein letztes Mal fotografiert.

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