In seiner Endausbaustufe hat World Central Platz für 120 Millionen Passagiere jährlich, das ist soviel wie die Flughäfen von Chicago und London Heathrow zusammengerechnet. Zwölf Millionen Tonnen Fracht können abgefertigt werden, sieben Millionen mehr als am derzeit größten Cargo-Airport der Welt, Memphis/Tennessee. Die Kapazität ist sogar noch erweiterbar, denn zwischen World Central und dem heutigen Dubai International Airport wird eine eingezäunte Straße gebaut, über die Lastwagen Fracht hin- und herbefördern können, ohne irgendwelche Zollformalitäten oder Sicherheitskontrollen.Dubai baut am Weltflughafen
In der arabischen Wüste entsteht der größte Airport der Erde. Der staatseigenen Fluggesellschaft Emirates kommt das auf ihrem Weg in die Weltspitze sehr entgegen
von Jens Flottau
Typisch Dubai. Der Chef der Entwicklungsgesellschaft heißt Michael Proffitt, als ob nicht sowieso schon klar wäre, daß die wohl wichtigste Triebfeder aller Vorgänge in dem kleinen Emirat die Gewinnmaximierung ist. Und als Proffitt sein neuestes Projekt, "World Central", vorstellt, verhaspelt er sich auch noch und spricht von "Quadratmillionen" statt Quadratmetern. "Ach, Sie wissen schon, was ich meine", korrigiert er sich dann lässig.
So in etwa. Denn bislang ist nur in Umrissen erkennbar, was Proffitt, die Zivilluftfahrtbehörde und die Regierung von Dubai vorhaben, draußen in der Wüste, 40 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Im Kern soll World Central Djebel Ali Airport ein neuer Flughafen werden - und zwar gleich der mit Abstand größte der Welt. Irgendwie ist es aber auch ein Wirtschaftszentrum, schließlich sollen ein Logistikareal und einige hundert Wolkenkratzer mit Büros entstehen. Aber eigentlich soll mit World Central auch eine Stadt gebaut werden. Häuser und Einrichtungen für eine Million Bewohner stellt sich Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktoum vor - und wenn schon alle Wohnblocks laut Masterplan irgendwie gleich aussehen, dann soll es wenigstens einen schönen Golfplatz geben. Rund acht Milliarden Euro soll das alles kosten.
"Das ist ein sehr visionäres Projekt für die nächsten 50 Jahre", sagt Proffitt. Aber die ersten Arbeiten haben begonnen. Für die mindestens sechs Start-und-Lande-Bahnen wird der Boden geebnet, die Planungsbehörde hat bereits Angebote für ihren Bau eingeholt. Die ersten Flugzeuge sollen Anfang 2007 landen.
In seiner Endausbaustufe hat World Central Platz für 120 Millionen Passagiere jährlich, das ist soviel wie die Flughäfen von Chicago und London Heathrow zusammengerechnet. Zwölf Millionen Tonnen Fracht können abgefertigt werden, sieben Millionen mehr als am derzeit größten Cargo-Airport der Welt, Memphis/Tennessee. Die Kapazität ist sogar noch erweiterbar, denn zwischen World Central und dem heutigen Dubai International Airport wird eine eingezäunte Straße gebaut, über die Lastwagen Fracht hin- und herbefördern können, ohne irgendwelche Zollformalitäten oder Sicherheitskontrollen.
"Noch nie ist ein so großer Flughafen geplant worden", sagt Khalifa al-Zaffin, Leiter der Planungsabteilung der Zivilluftfahrtbehörde. "Er wird sicherstellen, daß Dubai nicht unter Kapazitätsengpässen leiden wird, und wird der nächste Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung." Denn was nach Größenwahn klingt, ist Teil des langfristig angelegten Plans Dubais, für die Zeit vorzusorgen, da sich das Emirat nicht mehr auf seine Öl-Milliarden verlassen kann. Man hat es in dem Bemühen schon weit gebracht - der Anteil des Öls an Dubais Bruttoinlandsprodukt liegt nur noch bei 13 Prozent. Investoren werden durch geringe Auflagen und Aufsicht angelockt, die Steuern sind gering bis nicht existent. Der Standort scheint sich zum Selbstläufer zu entwickeln.
Für den großen Masterplan wird auch die Fluggesellschaft Emirates eingespannt. Gestützt auf die geographisch zentrale Lage Dubais und bestückt mit den neuesten Langstreckenjets von Airbus und Boeing, fast 100 davon sind bestellt, sollen mit Ausnahme der Osterinseln und Tahiti alle Ziele auf der Welt ohne Zwischenstopp erreicht werden. Nicht zuletzt dank der großmaßstäblichen staatlichen Unterstützung ist die Airline längst zu einer ernsthaften Bedrohung für die traditionellen Langstreckengesellschaften in Europa und Asien geworden
Davon können Airports in Europa und Amerika nur Träumen. Bin mal gespannt wie das Bauvorhaben genau realisiert wird, der jetztige Dubai-Airport ist schon geil aber das klingt noch verrückter und wird ja auch für Emirates gebaut die ja momentan im Höhenflug ist, hat neben 45 Airbus A380 auch insgesamt 40 Boeing 777-200LR und 77-300ER gekauft.