Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

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ski-chrigel
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von ski-chrigel »

icedtea hat geschrieben: 27.12.2018 - 21:39
tobi27 hat geschrieben: 27.12.2018 - 21:19
icedtea hat geschrieben: 27.12.2018 - 20:38Für Erwachsene mag ich dieser Aussage zustimmen, bei der siebenjährigen :naja: habe ich meine Zweifel, ob die Aussage abgemessen ist.
Nichts für ungut aber ich frage mich gerade, wie meine Generation und die Generationen vor mir den Skikurs ganz ohne Krüppelfußraster und Zwangsverriegelung überlebt haben. Vielleicht ist es ja doch einfacher, den gesamten Kurs in einem Schlepper heil nach oben zu bringen als beim Einstieg in den 6er Sessel gleichzeitig auf 5 Kinder aufpassen zu müssen.

Viele Grüße
Ich bezog mich auf die Sache mit der geistigen Degeneration, aber dass hatte NeusserGletscher ja klargestellt. Ansonsten:
Schlepperfahren lernen schadet sicher nix :wink:
Und ja, leider sind Konzentration und Koordination nach meinem Eindruck nicht wirklich besser geworden und in den Skischulkursen hast du halt viele Flachlandkinder, die es nicht gewohnt sind und oft mit 7 oder 8 Jahren den ersten Kurs haben. Meine Kinder haben schon mit 3 Jahren angefangen und sind über Zauberteppich, Seillift, Tellerlift und Ankerlift zu Sesselbahnen vorgedrungen, als sie die Ski schon halbwegs unter Kontrolle hatten. Da brauche ich mir bei dem Thema Gott sei Dank keine Sorgen zu machen.
Der Zusammenhang ist mir nicht klar. Ob die kleinen die Skier schon halbwegs unter Kontrolle haben oder nicht ist doch völlig irrelevant bezüglich aus dem Sessel rutschen. Ich hatte es schon oft geschrieben: Auch mein Sohn hat mit 2 1/2 Skifahren gelernt. Ziemlich bald fuhren wir aber auch schon auf Sesselbahnen und ich schätzte solche mit Kindersicherungen aller Art sehr. Als Vater ist es viel entspannter.
Und ja, ich hatte auch mit 2 Jahren angefangen Skizufahren, überlebte es bis jetzt ebenfalls, bin aber als 5jähriger tatsächlich auch mal aus einer DSB gefallen. Zum Glück nur mit psychischem Schaden, der heute vermutlich dafür verantwortlich ist, dass ich EUB-Fan geworden bin ;-)
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icedtea
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Die Kombination aus Kontrolle über das "Zeug" an den Füßen und die Größe ( die ersten Sesselbahnfahrten gab es dann mit 5 oder 6) meinte ich und zwar beim reinhopsen in den Sessel. Ich vermute, dass die kleine in Ellmau gar nicht wirklich auf der Sitzfläche war. Aber in der Tat nur eine Vermutung.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Ram-Brand »

Kann ich ja nicht wissen, dass Du ein Frischling bist. :wink:
Aber auch da vielen schon Kinder raus meines Wissens.
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icedtea
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Phantasie oder nahe an der Realität?

https://m.bild.de/news/ausland/news-inl ... obile.html

Bei der Deutschen Lieblingsblatt ja nicht immer ganz klar :?
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von david02 »

Soweit ich das erkennen kann, hat der Sessellift normale Schließbügel ohne Verriegelung. Meines Wissens nach muss bei einer solchen Anlage pro Kind immer eine Begleitperson mitfahren. Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob diese Regelung eingehalten wurde und die Skilehrerin wirklich nur dieses eine Mädchen zu beaufsichtigen hatte, oder ob sie mit einer ganzen Gruppe auf dem Sessel unterwegs war. Denn wenn pro Kind ein Erwachsener mitgefahren ist, hätte er ja eventuell auch helfen können, die Kleine zu halten. Wenn mehrere Kinder ohne Begleitperson befördert wurden, liegt die Schuld dann beim Liftpersonal.
In diesem Fall wäre es dann auch interessant, ob die Bahn den Antrieb im Tal hat, den dann müsste ja ein erfahrener Maschinist vor Ort sein, ansonsten könnte es ja eine ungelernte Hilfskraft gewesen sein, die ja dann auch speziell mit Skikursen zu Weihnachten noch wenig Erfahrung hat.
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icedtea
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Was ich bisher aus den Berichten rausgelesen habe, war wohl die Skilehrerin allein mit zwei Kindern. Bei einem zweiten Erwachsenen hätten sie die Kleine zu zweit wahrscheinlich hochziehen können; die Skilehrerin alleine hatte aus meiner Sicht kaum eine Chance ein wahrscheinlich panisches Kind mit einem zweiten Kind nebendran zu halten oder hochzuziehen.

Ich bin immer gerne bereit auf ein Kind mit aufzupassen und zu helfen; meistens klärt man das ja vor dem Einstieg schon ab.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Daves »

... zumal die Skilehrerin selbst erst 18 Jahre alt ist. Wenn das Kind schon beim Einsteigen nicht richtig saß, wie geschrieben, liegt die Schuld beim Liftpersonal. Punkt. Genau dazu sind sie da.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von NeusserGletscher »

Daves hat geschrieben: 28.12.2018 - 13:18 ... zumal die Skilehrerin selbst erst 18 Jahre alt ist. Wenn das Kind schon beim Einsteigen nicht richtig saß, wie geschrieben, liegt die Schuld beim Liftpersonal. Punkt. Genau dazu sind sie da.
Naja, das ist vielleicht ein wenig vorschnell geurteilt. Beim Fliegen heisst es auch oft schnell "Pilotenfehler". Für mich stellt sich halt schon die Frage, wie geschult das Personal ist, wie lange der Dienst bereits dauerte, ob Pausenszeiten eingehalten wurden und ob für solche Stoßzeiten genügend Personal vorhanden war.
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ski-chrigel
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von ski-chrigel »

Richtig. Wie ich schon schrieb, es gibt viele Dinge zu tun. Eine Frage eines Gastes, ein Anruf des Mitarbeiters an der Bergstation, ein Funkruf, eine Hilfestellung beim Tor, uvm.. Da kann es schon passieren, dass der Mitarbeiter im entscheidenden Moment das Problem nicht erkennt, zumal die kleine vermutlich ja irgendwie halbwegs auf dem Sessel war und er es von hinten eventuell nicht wirklich erkennen konnte.
Daves, ich finde es vorschnell und billig, den Mitarbeiter grad so vorzuverurteilen. Wir wissen zu wenig darüber. Hast Du schon mal an so einem Lift gearbeitet? Ich schon.
Dass der Mitarbeiter wie auf meinem kürzlichen Bild aus dem Zillertal schlief, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
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icedtea
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Ich würde erwarten, dass im Rahmen der Ermittlungen der Liftler, der unten saß oder stand, der Anlagenverantwortliche für den Lift (falls nicht = vorgenannter Liftler), der vorgesetzte Betriebsleiter und ggf. der GF der Bergbahnen sowie die Skilehrerin und ggf. der Skischulleiter von den Behörden befragt werden dürften. Wenn die Untersuchungen beendet sind, wird dann vermutlich die Staatsanwaltschaft übernehmen (bei dem Ausmaß des Unfalls aus meiner Sicht unvermeidlich).

Die von NeusserGletscher angesprochenen Punkte werden mit Sicherheit eine Rolle spielen, vor allem bei der Frage, inwieweit die Bergbahnen selbst hier "strafrechtlich" ein Verschulden trifft.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Talabfahrer »

Zur Anlage: Antrieb am Berg, Einstieg eigentlich harmlos mit viel Platz. Wird sehr viel von Skikursen mit Kindern genutzt. Geht auch die ersten paar Meter recht flach raus.
Einstieg bestens dokumentiert in diversen Videos:
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icedtea
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Das wären doch eigentlich optimale Voraussetzungen für einen Notabsprung; wirklich rätselhaft ohne die Aussagen der Beteiligten wie sich das wirklich abgespielt hat. Mein Kind hätte ich da (wahrscheinlich) eher losgelassen als es wirklich nur an den Schultern zu halten, wenn es wirklich von Anfang an nicht im Sessel gewesen wäre und der Sessel nicht stoppt; alleine, man reagiert nicht immer rational in einer Stresssituation.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Pancho »

icedtea hat geschrieben: 28.12.2018 - 14:30 ...alleine, man reagiert nicht immer rational in einer Stresssituation.
So ist es. Der Reflex geht immer Richtung „festhalten was man schützen will“. :wink:
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Daves »

NeusserGletscher hat geschrieben: 28.12.2018 - 13:38
Daves hat geschrieben: 28.12.2018 - 13:18 ... zumal die Skilehrerin selbst erst 18 Jahre alt ist. Wenn das Kind schon beim Einsteigen nicht richtig saß, wie geschrieben, liegt die Schuld beim Liftpersonal. Punkt. Genau dazu sind sie da.
Naja, das ist vielleicht ein wenig vorschnell geurteilt. Beim Fliegen heisst es auch oft schnell "Pilotenfehler". Für mich stellt sich halt schon die Frage, wie geschult das Personal ist, wie lange der Dienst bereits dauerte, ob Pausenszeiten eingehalten wurden und ob für solche Stoßzeiten genügend Personal vorhanden war.
Mag sein - ich habe mich auf den oben verlinkten Artikel bezogen, dass das Kind schon bei Abfahrt nicht richtig saß. Das ist die wichtigste Aufgabe, die ein Liftmitarbeiter hat, dafür zu sorgen, dass alle ordentlich auf die Reise geschickt werden.

Hier wird ein bißchen viel relativiert, die Frage ist für mich immer, was ist der "erste Ursache". Und das war der Fehler (!), dass der unten Verantwortliche beim Einstieg nicht bemerkt hat, dass das Kind nicht richtig sitzt. Das die Skilehrerin und vielleicht auch Umstehende nicht richtig reagiert haben - klar.

Jetzt könnte man weiter spekulieren, ob dem Liftler ein Job nicht erklärt worden ist, Überlastung vorlag, was auch immer ... das wird der Staatsanwalt herausfinden.

War nie selbst Liftler, bin aber in einem "gefährlichen" Arbeitsumfeld beschäftigt und verantwortlich für die Sicherheit meiner Mitarbeiter. Bei Verletztung oder gar Todesfall gibt es kein Vertun, der System ist nicht schuld sondern immer eine Person. So geht auf jeden Fall die Staatsanwaltschaft vor.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von ski-chrigel »

Gut betrachten das Staatsanwälte etwas differenzierter als es Du schilderst...

Danke Talabfahrer für die Videos. Ich konnte mich nicht mehr an den Lift erinnern. Umso unverständlicher, dass die Skilehrerin das Kind nicht rechtzeitig losgelassen hat, da wäre ja genügend Zeit gewesen. Aber vielleicht fehlt mir/uns da noch etwas, was wir wissen müssten.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von chrissi5 »

Ich war heute mit meiner Tochter auch auf der Piste in Winterberg unterwegs. Hier gibt es zahlreiche Sesselbahnen. Ich hebe sie immer auf den Sessel rauf und bin dann völlig entspannt wenn dieser automatische verriegelungs Bügel mit Fussraster besitzt. Hat ein Lift nur einen Bügel, ohne Fussstange, so habe ich immer meinen Arm um sie...
Ich weiß, ist bei Ski schülern schlecht umsetzbar...
Habe heute aber auch eine skischul Gruppe gesehen mit recht kleinen Kindern. Hätte der Liftler die Anlage nicht deutlich gedrosselt, so wären die Kids auf keinen Fall ordentlich aufgesessen..
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von JohannesSKI »

Natürlich kann man nachträglich argumentieren, dass die Skilehrerin das Kind hätte loslassen müssen, jedoch hatte der Lift schon kurz nach der Ausfahrt mindestens 2,5 Meter Höhe (ob das jetzt viel oder wenig ist ist egal) und die Skilehrerin hat dann im Affekt fälschlich geglaubt, dass Kind halten zu können, sodass sie dieses nicht fallen lassen muss (gibt ja auch Stress, wenn ein Kindd aus dem Lift fällt). Über so eine Extremsituation jetzt aus dem eigenen Wohnzimmer zu urteilen ist aus meiner Sicht zu einfach.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Daves »

ski-chrigel hat geschrieben: 28.12.2018 - 20:58 Gut betrachten das Staatsanwälte etwas differenzierter als es Du schilderst...

...
Klar - und das ist gut so.

Die Verantwortung für den Liftbetrieb ist allerdings nicht delegierbar.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Daves »

chrissi5 hat geschrieben: 28.12.2018 - 22:09 Ich war heute mit meiner Tochter auch auf der Piste in Winterberg unterwegs. Hier gibt es zahlreiche Sesselbahnen. Ich hebe sie immer auf den Sessel rauf und bin dann völlig entspannt wenn dieser automatische verriegelungs Bügel mit Fussraster besitzt. Hat ein Lift nur einen Bügel, ohne Fussstange, so habe ich immer meinen Arm um sie...
Bei dem 6er Sessel Poppenberg wundert mich das ehrlich gesagt auch - nur ein Bügel. Und eine relativ glatte Sitzfläche. Lege den Arm auch immer um mein Kind. So richtig sicher fühlt sich das nicht an.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Andi15 »

Habe heute in Ellmau festgestellt, dass jetzt die Einstiegsbereiche der KSBs genaustens beobachtet werden und immer ein Mitarbeiter im Freien ist und sogar mit dem Sessel mitgeht um ja nichts zu übersehen und bei Bedarf Kindern beim Einstieg zu helfen.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von icedtea »

Das ist der Klassiker, ist frisch irgendwo was passiert, wird dasselbe Thema in den Folgewochen nicht mehr auftreten, weil alle sensibilisiert sind.
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von snowstyle »

Andi15 hat geschrieben: 27.12.2018 - 21:48
Daves hat geschrieben: 27.12.2018 - 19:58 .... HALT brüllen kann man ja auch ohne das Kind rauszuschubsen. Das geht ja wohl gar nicht!
Naja, auch wenn ich selber nie in so einer Situation war, finde ich die asozial aussehende Methode, das Kind rauszuschubsen schon sinnvoll. Falls der Liftler nicht sofort reagiert schafft man dem Kind dadurch Platz, um nicht vom Sessel erfasst zu werden, da es nach dem Einstieg eben immer etwas tiefer ist. Klingt im ersten Moment genauso "asozial", wie das Kind noch während der Stationsausfahrt wieder loszulassen, würde in so einer Situation aber trotzdem einen schlimmeren Absturz aus großer Höhe verhindern.
Ich kann das durchaus nachvollziehen. In der letzten Saison schlüpften zwei kleine Kinder mit in meinen Sessel, einer links, einer rechts von mir. Auch so 7,8 Jahre. Die saßen nicht hinten an der Lehne sondern vorn am Bügel, unter dem sie ganz leicht durchrutschen hätten können. Der Skilehrer hat sie einfach mit mir fahren lassen.... Als ich gemerkt habe, dass sie keinen Sinn für die Gefahr haben, habe ich ihnen gesagt sie sollen nach hinten rutschen und sich anlehnen. Ich habe meine beiden Stöcke hinter uns in den Sessel gelegt, damit ich beide Hände frei habe. War keine angenehme Fahrt und was Talabfahrer schreibt ist weder sasozial noch sonst irgendwie verwerflich, sondern wohl wahrscheinlich die einzige Möglichkeit einen Unfall zu vermeiden, keiner von uns kann hier vielleicht noch zwei Kinder festhalten, wenn sie nicht richtig im Sessel sitzen, oder dieser keine Absturzvorrichtung für Kinder hat.
schifoan :D
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Ram-Brand
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Ram-Brand »

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Gleich am Anfang. 2er Sessel in Amerika ohne Sicherheitsbügel.

Die Kinder werden auch von den Bediensteten in den Sessel gesetzt. Aber reicht das? .... :wink:
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MarkusW
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von MarkusW »

Talabfahrer hat geschrieben: 27.12.2018 - 19:49So unmenschlich das klingen mag, habe ich mir antrainiert, in einer solchen Situation, also wenn beim Einsteigen ein Kind neben mir auf der Sesselkante hängen bleibt, nicht zu helfen, sondern das betroffene Kind sofort beherzt vom Sessel zu schubsen und gleichzeitig, so laut ich kann, HALT oder STOP zu brüllen.
So ganz verstehe ich das noch nicht. Vielleicht kann ich mir die Situation auch nicht richtig vorstellen. Ich denke ich war einmal in einer ähnlichen Situation, aber da habe ich den kleinen halt schnell auf den Sitz hochgezogen. Wenn man das nicht schafft, kann man ihn ja immer noch runterschubsen und HALT schreien?!? Kommt natürlich auch auf die Anlage drauf an, wieviel Zeit man beim Einsteigen hat. Oder nimmst du generell keine Kinder mit im Sessellift?
snowstyle hat geschrieben:Die saßen nicht hinten an der Lehne sondern vorn am Bügel, unter dem sie ganz leicht durchrutschen hätten können. Der Skilehrer hat sie einfach mit mir fahren lassen....
Das gleiche Erlebnis wie snowstyle hatte ich leider auch schon. Das ist echt unangenehm wenn man dann alleine mit Kindern im Sessel sitzt, und die hampeln rum, lehnen sich nicht zurück sondern sitzen ganz vorne usw. Man möchte ja unten nicht der Arsch sein, wenn einen der Skilehrer fragt ob man Kinder mitnimmt. Und die meisten sind ja eh brav, aber manche sich eben der Gefahr nicht bewusst :/ . Sollte da mal was passieren... :(

Btw: Im echten Betrieb gibt es immer wieder kuriose Situationen. Erst vor 2 Tagen in Ellmau gesehen: 1 Erwachsener und 4 Kinder... War aus Versehen, der Erwachsene hat gar nicht dazugehört, die Eltern im Sessel danach. Trotzdem durfte sich der den Anschiss vom Liftinger anhören :D
Da wird halt nicht extra der ganze Lift angehalten, um das zu "sortieren". Da kommt ein Anschiss und dann hofft man dass es gut geht...
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Re: Siebenjährige in Ellmau aus Sessellift gestürzt und schwer verletzt

Beitrag von Talabfahrer »

Ich versuche mal, die vielleicht etwas verkürzt rübergekommene Sache mit dem "Kind aus dem Sessel schubsen" zu erklären. Vorweg schon mal, dass mir diese Situation relativ zu der Zahl von Skitagen und Liftfahrten, die ich in den letzten paar Jahrzehnten zusammenbekommen habe, äußerst selten passiert ist, nämlich zweimal in den vielleicht letzten 10 Jahren. Die Statistik ist allerdings etwas "biased", weil ich tendenziell eher selten mit den Sesselbahnen fahre, auf denen viele Kindergruppen, insbesondere Skikurse, unterwegs sind.

Andererseits sind doch Unfälle, die nach dem Muster "Einsteigen des Kindes klappt nicht richtig, Lift wird nicht angehalten, Person neben dem Kind versucht es irgendwie zu fixieren / festzuhalten, diese Person hat nicht die zum Durchhalten der Fixierung über die ganze Fahrtstrecke erforderliche Ausdauerkraft, Kind stürzt schließlich an einer Stelle mit hohem Bodenabstand ab" vorgekommen, und es wurde darüber berichtet. Natürlich wird so was auch innerhalb der Liftgesellschaften diskutiert und ich bekomme da auch ein bisschen die Sicht des betroffenen Personals mit. Die Entscheidung "Lift anhalten / weiterfahren" müssen die Stationsbediensteten beim Zustieg jeden Tag vielleicht hundert Mal treffen, wenn dort Anfänger oder Kinder unterwegs sind. Da gibt es einen Ermessensspielraum, und wenn der nie auch mal mit "Weiterfahren" ausgenützt würde, dann käme der Liftbetrieb dort ziemlich zum Erliegen. Bei weniger Betrieb und nur gelegentlich mal einem Kinderskikurs kommt es schon auch mal vor, dass das Personal nicht direkt neben dem Einstieg steht, sondern im Leitstand sitzen bleibt. Bei moderneren Liften sind diese Räume recht gut, auch Schall- isoliert, und deshalb verlasse ich mich nicht darauf, dass ein Ruf "Halt", "Stop" oder "hoits oh" dort wirklich gehört wird. Es ist aber immer sinnvoll, im Zweifelsfall dem Personal durch Handzeichen zu signalisieren, dass man die Fahrtgeschwindigkeit reduziert haben möchte. Dass darauf nicht reagiert wird, habe ich noch nie erlebt.

Zum eigenen Verhalten: Als erwachsener Skifahrer, der erkennbar nicht ausschließlich damit beschäftigt ist, das eigene Hinfallen zu verhindern, wird man an Liften mit Kindergruppen immer mal wieder in der Art "nimmst mir ein oder auch zwei Kind(er) mit" angesprochen, und eine Antwort "nein, ich bin ausschließlich mit mir selber beschäftigt" wird auch als "asozial" bewertet. Die tatsächlich angemessene Antwort "Ja, aber wir müssen zuvor schriftlich die Haftungsfrage klären" ist leider nicht besonders praxistauglich. Also sage ich (und wahrscheinlich eine Mehrzahl von erwachsenen Skifahrern ähnlich) halt "Ja, geht scho" und denke mir den Teil der Antwort mit der Haftungsfrage nur.

Es gibt auch noch die Situation, wo man sich "zufällig" vor dem Einstieg neben einem Kind befindet, und auf der anderen Seite dieses Kindes steht eben kein Erwachsener, sondern ein weiteres, vielleicht sogar ebenfalls unsicher wirkendes Kind. In dem Fall frage ich aber die umstehenden Erwachsenen "Gehören die Kinder zu Euch"? Ich will ja schließlich nicht das Risiko eingehen, dass ich im Fall, dass Eltern, Verwandte oder Aufsichtspersonen in der Nähe sind, und es geht etwas schief, ich von denen dann wegen Misshandlung ihrer Kinder vor den Kadi gezerrt werde. Wenn man ganz "trickreich" stehen bleibt, dann kenne ich mindestens ein Gebiet, wo das Personal in der Station sofort den Lift stoppt, und der Lift so lange steht, bis sich ausreichend viele Erwachsene oder Jugendliche gefunden haben, die die Plätze neben jedem Kind einnehmen. Dann habe ich aber auch die Gewähr, dass der Einsteigevorgang genau beobachtet wird, mit Halt, wenn nicht alle sicher auf dem Sessel sitzen.

Seit dem Unfall in Westendorf am Talkaser-Sessel habe ich mir aber mal genauer überlegt, wie ich mich denn in einer vergleichbaren Situation selbst verhalten sollte. Es ist ja nicht so, dass man sich auf solche seltenen Situationen nicht, wenigstens geistig, vorbereiten kann, vor allem wenn man vorhersehen kann, dass eine eventuell sinnvolle, Schadens-minimierende Reaktion der Intuition zuwider läuft. Außerhalb des Freizeitsportbereichs gibt es genügend ebenfalls seltene Situationen, in denen ich mir eben schon vor dem Eintreten überlegen muss, wie ich am besten reagiere, damit am Ende keine Katastrophe herauskommt. Reifenplatzer beim Auto gibt es zwar nicht mehr (wirklich?), aber wer erinnert sich noch daran, welches Verhalten in einem solchen "unmöglichen" Fall empfohlen wurde? In der Luftfahrt gibt es auch Regeln für sehr seltene Fälle, die man halt lernen und im Kopf behalten muss.

Im konkreten Fall des Einsteigens beim Sessellift als Nachbar von einem, wenn es irgendwie geht, möglichst nicht zwei (wohin dann mit den Skistöcken?), unsicheren Kindern, rechne ich immer mit der Möglichkeit, dass das Einsteigen nicht reibungslos abläuft. Es gibt aber tatsächlich Sessellifte, wo ich mich beharrlich weigern würde, die de facto Verantwortung für ein neben mir am Einstieg stehendes fremdes Kind zu übernehmen, und zwar genau bei den Liften, wo für meine "Notbremse" zu wenig Zeit oder Platz ist. Krummbach-Express in der Arena oder Eggalm in Lanersbach (WIMRE) mit Fangnetz und Bach kurz nach dem Einstieg wären solche Beispiele. Das Zeitintervall, in dem ich mich entscheiden muss, ob ich versuche, das fremde Kind auf den Platz zu ziehen, oder zu erkennen, dass dieser Versuch voraussichtlich nicht gelingen wird, ist leider verdammt kurz. Weil ich mir aber bewusst bin, dass die Zeiten, wo ich fürs Klettern zweimal in der Woche in der Folterkammer Kraftausdauertraining gemacht habe, lange vorbei sind, nehme ich an, dass ich bei jedem Versuch, das Kind nach der Stationsausfahrt noch über die Sesselvorderkante zu ziehen, oder gar dort für die ganze Fahrtstrecke zu fixieren, mit 99 % Wahrscheinlichkeit scheitern werde. Daraus ergibt sich das Entscheidungskriterium, dass ich ein fremdes, neben mir platziertes Kind, dessen Körperschwerpunkt auch mit meiner Hilfe nicht innerhalb der ersten 1 oder maximal 2 Meter nach der Einstiegsstelle auf der Sesselfläche gelandet ist, eben in Richtung Schneegrube nach dem Ausstieg schubse. Wenn ich das nicht schnell genug mache, dann klappt das nicht. Langes Überlegen ist einfach nicht drin. Genau deshalb muss man sich eben für diese Situation ein mehr oder weniger standardisiertes Verhalten zurechtlegen.

Es wäre vielleicht gar nicht so schlecht, wenn in der Ausbildung von Skischulmitarbeitern dieses Thema nicht nur unter der Prämisse "Du schaffst das schon irgendwie" behandelt würde.

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