Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

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snowflat
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Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von snowflat »

Die Bundesregierung will grob fahrlässiges Verhalten in den Bergen künftig sanktionieren. Sanktionen gegen jene, die außerhalb der gesicherten Pisten andere in Gefahr bringen, werden geprüft.
Quelle: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys
Kanada - 29.01.2017 bis 10.02.2017
Du kannst Dir Glück nicht kaufen. Aber Du kannst skifahren gehen und das ist ziemlich dasselbe!

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Skitobi
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skitobi »

Ein Wahnsinn! Und wieder mal ein komplett undurchdachter Vorschlag von der Bundesregierung :respekt:

Weil ich mich gerade schon in Facebook drüber ausgekotzt habe, kopier ich das einfach mal hier her:

Was ist denn das abgesicherte und gekennzeichnete Skigebiet? Das sind nur die Pisten (und Skirouten) und keinen Meter weiter. Na da können wir doch grad froh sein, dass die Maßnahmen Pistenskifahrer nicht betreffen werden? Mit dem Argument es "gebe genug gesicherte Pisten" das Freeriden zu verbieten ist ja wohl bullshit.
Man bringt auch niemanden zwangläufig durch Freeriden in Gefahr, solange man nicht in einem gefährlichen Hang direkt oberhalb einer Piste fährt. Dieser Fall ist aber jetzt schon durch das Strafrecht abgedeckt. Die Bergrettung kann jederzeit entscheiden, dass ein Einsatz zu gefährlich ist und hat dies in den letzten Wochen auch getan. Straftatbestand Schilder ignorieren? Diese gibt es immer und appellieren daran, dass man ab hier eigenverantwortlich unterwegs ist und wissen sollte, was man tut!

Klar gab es in den letzten Wochen ein paar wenige unvernünftige Skifahrer. Die Frage ist aber, ab wann beginnt die Lawinengefahr, die sanktioniert wird? Wie erkennt man einen Ski-Hooligan, in Straches Worten? Bei einem 3er herrscht erhebliche Lawinengefahr, trotzdem sind bei ordentlicher Planung natürlich Touren möglich. Eine pauschale Grenze zu ziehen ist da einfach nicht möglich. "Keine Lawinengefahr", also Stufe 0, gibt es nur wenn gar kein Schnee liegt.

Hoffentlich werden wirklich die einbezogen, die Ahnung haben. Die Regierung hat das offensichtlich jedenfalls nicht. Wenn man sich die Statistik anschaut, sieht man auch, dass die Zahlen der Lawinenopfer seit Jahren sehr konstant sind, obwohl die Zahl der Tourengeher und Freerider massiv zugenommen hat.
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icedtea
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von icedtea »

Ich gehöre zwar zu den reinen Pistenskifahrern, sehe es aber dennoch wie Skitobi. Das allgemeine Strafrecht sollte, falls wirklich unbeteiligte/unschuldige zu Schaden kommen, über Regelungen für fahrlässige Tötung/Körperverletzung etc. ausreichend sein und die Möglichkeiten der Rettungskräfte, bei entsprechendem Risiko auch Rettungsmaßnahmen später und ggf. gar nicht aufzunehmen, sind hoffentlich gegeben.

Man sieht ja hier in vielen Berichten im Forum, dass es bei der Frage, welche Touren bei welchen Bedingungen möglich sind oder nicht, nicht nur schwarz und weiß sondern vieles dazwischen gibt und nicht jeder, den man Abseits der Pisten sieht, dies ohne Sinn und Verstand macht.

Da braucht es wirklich keine reflexartige "Sondergesetzgebung".

Man sollte aber auch in Fällen, die offensichtlich Gefahrenpotential hatten, aber glimpflich ausgegangen sind (ich denke da in diesem Winter z.B. an die Vorfälle in Hochfügen bei der Waidoffen, Horbergtal und in Zell am See) schon alle Möglichkeiten der finanziellen "Keule" (Entzug des Skipasses als erstes und volle Übernahme der Rettungskosten etc.) nutzen; das könnte bei dem einen oder anderen, der nicht nur unbedacht, sondern "grob" fahrlässig gehandelt hat, das Risikobewusstsein vielleicht schärfen.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Michaela_Bln »

schwieriges Thema, denn man kann ja nicht immer anfangen die Leute zu bevormunden.
Ähnlich wie ihr schon angemerkt habt, ist denk ich auch in Österreich vieles übers Strafrecht abgedeckt. Mit hinzu kommt ja auch, dass oftmals die "Schuldigen" gar nicht fest gestellt werden können, es sei denn, der Schnee erwischt sie.

Ich bin reine Pistenfahrerin und habe so mit 0 Ahnung vom Offpist-Fahren. Für mich sind das alles meist risikofreudige Spinner ... ist nicht bös gemeint ... sollen sie von mir aus machen.
Tragisch finde ich es, wenn Aussenstehende in Gefahr gebracht werden, aber dafür sollte die normale Rechtsprechung ausreichen.
Man sollte aber auch in Fällen, die offensichtlich Gefahrenpotential hatten, aber glimpflich ausgegangen sind (ich denke da in diesem Winter z.B. an die Vorfälle in Hochfügen bei der Waidoffen, Horbergtal und in Zell am See) schon alle Möglichkeiten der finanziellen "Keule" (Entzug des Skipasses als erstes und volle Übernahme der Rettungskosten etc.) nutzen;


Interessant, denn ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass sie generell für die Kosten aufkommen müssen.

Generell sollte meiner Meinung nach viel mehr Pistenpolizei unterwegs sein. Denn die Unfälle beim Skifahren entstehen ja nicht nur durch Offpistfahrer sondern viel mehr auch durch Skifahrer, welche ihr Material 0 unter Kontrolle haben und heizen was das Zeug hält ohne Hirn und Verstand.
Liebe Grüße, Michaela
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von icedtea »

Michaela_Bln hat geschrieben: 23.01.2019 - 15:05
Man sollte aber auch in Fällen, die offensichtlich Gefahrenpotential hatten, aber glimpflich ausgegangen sind (ich denke da in diesem Winter z.B. an die Vorfälle in Hochfügen bei der Waidoffen, Horbergtal und in Zell am See) schon alle Möglichkeiten der finanziellen "Keule" (Entzug des Skipasses als erstes und volle Übernahme der Rettungskosten etc.) nutzen;


Interessant, denn ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass sie generell für die Kosten aufkommen müssen.

Generell sollte meiner Meinung nach viel mehr Pistenpolizei unterwegs sein. Denn die Unfälle beim Skifahren entstehen ja nicht nur durch Offpistfahrer sondern viel mehr auch durch Skifahrer, welche ihr Material 0 unter Kontrolle haben und heizen was das Zeug hält ohne Hirn und Verstand.
Zu den Kosten: Im ersten Schritt werden die Kosten beim Verunfallten auflaufen. Bei "normalen" Pistenunfällen ist das neben den Kosten für den Rettungswagen (die man teilweise direkt im Wagen per EC-Karte zahlen kann) z.B. eine Pauschale der Bergbahnen für Skidoo/Akia-Transport, die sich aber im Rahmen hält. Wenn der Hubschrauber kommen muss oder so, wird es natürlich teurer. Jetzt wird es interessant :!:

Als wir das bei unserem Sohn nach einem Sturz hatten (inlusive der ganzen Rechnungen vom Krankenhaus w/Röntgen) haben wir das bei den vorhandenen Kranken- und Unfallversicherungen zur Erstattung eingereicht und von den verschiedenen Stellen auch erstattet bekommen. War easy, nicht viel Geld und der Unfall halt ein Sturz im Funpark während des Skikurses mit Rippenprellung. Somit zwar erstmal gezahlt, aber kein finanzieller Schaden.

Bei den gravierenden und teuren Einsätzen mit Bergrettungsmannschaft, Hubschrauber etc. mit tausenden EUR an Kosten werden die diversen Versicherungen (vor allem die Unfallversicherung) mit Sicherheit das Thema "Leistungsauschluss" wegen grober Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz beleuchten. Und erst dann bleibt es beim Verunfallten ggf. hängen. Das heißt ein Bericht z.B. der Alpinpolizei, aus dem sich grobe Fahrlässsigkeit oder gar Vorsatz ergibt, ist oft erst der Punkt, der beim Verunfallten "die Kasse leert".

Und bei den Pistenspezialisten, die im Vergleich zu Ihrem Fahrkönnen doppelt so schnell fahren, wie sie sollten, gebe ich dir völlig Recht, die gehen mir auch auf den Zeiger :evil:
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skimarkus »

Dann sollten aber die Skipisten-Rowdys auch bestraft werden!!
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icedtea
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von icedtea »

Skimarkus hat geschrieben: 23.01.2019 - 15:37 Dann sollten aber die Skipisten-Rowdys auch bestraft werden!!
Klar richtig, die Sachlage ist ja ähnlich. Der Unterschied ist eigentlich nur: Du brauchst Zugriff auf den Verursacher (die fahren ja auch schon mal einfach weiter), Beweise, am besten Zeugen. Und dann Anruf bei der Alpinpolizei, wenn es wirklich Sach- oder gar Personenschaden gegeben hat. Ohne Schäden oder Verletzungen gerne mal ein offenes Wort und wenn keine Einsicht weitere Schritte :ja:
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j-d-s
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von j-d-s »

Die österreichische Bundesregierung hat in letzter Zeit sowieso eher durch zweifelhafte Gesetze von sich Reden gemacht, wie die Arbeitszeitgrenzenverlängerung oder die unsinnige Registrierung von SIM-Karten.

Auch das hier ist völlig unsinniger Aktionismus, fremdgefährdendes Verhalten ist bereits strafbar, selbstgefährdendes kann man in einem freiheitlich-demokratischen Staat nicht verbieten.

Und vor allem, selbst wenn man das Gesetz machen würde, fehlte es immer noch an Umsetzbarkeit, weil ich in Ö doch eher selten Polizisten auf der Piste sehe, in Italien dagegen häufiger, wobei da halt auch die Carabinieri in vielen Skigebieten die Pistenrettung machen (und Liftangestellte, zivile Bergrettung oder Sicherheitsdienste können niemandem eine Strafe erteilen).
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Skitobi
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skitobi »

Da muss ich dir voll zustimmen, j-d-s. In Italien gibt (oder gab?) es ja tatsächlich ein Gesetz, das Freeriden ganz grundsätzlich verbietet. Hat sich anscheinend irgendwie im Sand verlaufen, weil es einfach so bescheuert ist. Hier im Forum (viewtopic.php?t=54372) wusste jedenfalls 2015 niemand mehr so richtig was jetzt eigentlich gilt. So ein Gesetz in Österreich wäre jedenfalls eine Katastrophe! (Und auch ein negativer Wirtschaftsfaktor, liebe ÖVP :twisted: )

Klar ist es teilweise schwer zu überprüfen, aber es gibt sicher Wege, wenn es denn mal irgendein solches Gesetz gibt. Skipass abnehmen und gleich die Anzeige mitgeben... Oder wenn man sich beim Freeriden verletzt, ohne Lawine, wie es mir letztens passiert ist, könnte einen die Bergrettung dann gleich mal mit dem Zahlschein wegen illegalem Freeriden begrüßen.

Und wenn wirklich irgendwie zwischen gefährlich und ungefährlich differenziert werden soll:
-> Wird es sehr schwierig da einen entsprechenden Gesetzestext zu verfassen. Auch "Grundsätzlich ab LWS 4" könnte ganz schön kontraproduktiv sein, weil es dann den Eindruck vermittelt, dass bei einem 3er eh alles in Ordnung ist. Und natürlich kann man auch sich auch bei einem 4er unter spezifischen Vorraussetzungen außerhalb der Piste bewegen, z.B. auf sehr flachen Hängen. Das wäre also auch nicht sinnvoll.

-> Und brauchen wir ernsthaft ein Gesetz, das den Leuten verbietet, sich in Lebensgefahr zu begeben? Wenn der Tod als Strafe droht, brauchen wir doch nicht zusätzlich eine Geldstrafe zur Abschreckung? Gerade dass sich die Diskussion über die Strafen (im facebook, nicht hier) mehr oder weniger auf dem Unglück in Lech mit 4 Toten aufbaut, finde ich etwas pietätlos. Vom Sofa aus schimpft es sich da leicht auf die Blöden da draußen. Und da war es ja nicht mal LWS 4, auch wenn es da vielen Kommentatoren bei diesen Themen so vorkommt, als wäre jetzt immernoch flächendeckend LWS 4.
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NeusserGletscher
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von NeusserGletscher »

Ski-Rowdys ... Ski-Hooligans
Ist die Tiroler Tageszeitung so was wie die BILD? Differenzierung scheint jedenfalls nicht deren Stärke. Nicht jeder, der bei LWS 4 in einen harmlosen Hang einfährt ist ein Rowdy. Sondern hat vielleicht einfach nur mehr Ahnung von der Materie als irgendein Schreibtisch-Schmierfink.

Aber es ist natürlich immer einfacher zu pauschalieren und zu polarisieren. Und dann auf die pösen Internetforen zu schimpfen, die ja nur Fake-News verbreiten. Schöner Qualitäts-Journalismus. :twisted:
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Werna76 »

Skitobi hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:29Da muss ich dir voll zustimmen, j-d-s. In Italien gibt (oder gab?) es ja tatsächlich ein Gesetz, das Freeriden ganz grundsätzlich verbietet.
Kennst du den Grund warum dieses Gesetz damals eingeführt wurde?
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Schusseligkite »

Off-Piste fahren verbieten wäre völlig gaga.
Aber dem Artikel entnehme ich auch nicht, dass es um ein grundsätzliches Verbot geht.
Sondern um das Befahren von Bereichen, die wegen Lawinengefahr gesperrt sind. Und im „Freerider“, die andere gefährden.
„will rechtliche Konsequenzen für Wintersportler prüfen, die sich trotz Warnungen und Verbotsschildern in ungesichertes Skigelände begeben und damit eine Gefahr für andere Sportler und Retter darstellen“
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von EKL »

"Ungesichertes Gelände" ist aber nunmal alles außer geöffneten Routen und Pisten, das mit den "Bereichen, die wegen Lawinengefahr gesperrt sind" hast Du da etwas falsch interpretiert.
„Wussten Sie schon, dass die Alpen einen ganz erbärmlichen Anblick bieten, wenn man sich die Berge einmal wegdenkt?“ - Loriot
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von NeusserGletscher »

BTW, Bergwandern und -klettern im Sommer fordert mehr Tote als Skitouren und Variantenfahrer. Hier eine Statistik für Österreich.

Anteil der tödlichen Ereignisse im Mittel von 10 Jahren, Basis 2018

Bergwanderer / Bergsteiger: 35%
Skitour: 7%
Piste / Skiroute: 13%

Die Regierung sollte daher dringend etwas gegen Bergwander-Rowdys und Kletter-Hooligans unternehmen. :wink: :wink: :wink:

Unbedingt sollte auch Suizid verboten werden. Dessen Anteil liegt nämlich auch noch über dem vom Skitouren. :wink:

Aber dass eine von Populismus geprägte Debatte durch Zahlen auf den Boden der Tatsachen geführt wird, kann man vom heutigen Journalismus leider nicht mehr selbstverständlich erwarten.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von j-d-s »

Werna76 hat geschrieben: 23.01.2019 - 20:51
Skitobi hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:29Da muss ich dir voll zustimmen, j-d-s. In Italien gibt (oder gab?) es ja tatsächlich ein Gesetz, das Freeriden ganz grundsätzlich verbietet.
Kennst du den Grund warum dieses Gesetz damals eingeführt wurde?
Ich glaube allerdings, dass es in Wirklichkeit nie ein Italienweites Gesetz gab, das Freeriden grundsätzlich verboten hätte. Afaik gab es immer Gegenden, wo es erlaubt war.

Da in Italien die Rechtslage bisweilen eh unübersichtlich ist und die Leute vor Ort da auch nicht durchblicken, gehen vermutlich alle Freeride-Verbote auf imaginäre oder reale Verordnungen von Regionen, aber eher Provinzen und Kommunen aus.

Aber wie gesagt, so genau weiß das wohl kaum einer, nichtmal in Italien selbst. Dazu kommt, dass in Italien manche Vorschriften eher als Empfehlung aufgefasst werden...
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skitobi »

NeusserGletscher hat geschrieben: 23.01.2019 - 20:24
Ski-Rowdys ... Ski-Hooligans
Ist die Tiroler Tageszeitung so was wie die BILD? Differenzierung scheint jedenfalls nicht deren Stärke. Nicht jeder, der bei LWS 4 in einen harmlosen Hang einfährt ist ein Rowdy. Sondern hat vielleicht einfach nur mehr Ahnung von der Materie als irgendein Schreibtisch-Schmierfink.

Aber es ist natürlich immer einfacher zu pauschalieren und zu polarisieren. Und dann auf die pösen Internetforen zu schimpfen, die ja nur Fake-News verbreiten. Schöner Qualitäts-Journalismus. :twisted:
Da muss ich jetzt die Kritik mal an die Regierung umleiten: Die Bezeichnung Ski-Hooligans kam aber (laut dem Bericht) von Strache himself. Genauso wie der Gesetzesvorschlag. Die TT hat nur berichtet.

Und Schilder ("Lawinengefahr") stehen mal grundsätzlich überall rum, oder auch nicht. Mittlerweile werden sie ja sogar verwendet, um vor schneearmen oder nicht ganz sauber präparierten Pisten zu warnen. Also ziemlich wenig aussagekräftig. Die Lawinenkommission prüft nicht-offizielle Routen nicht extra auf Lawinengefahr bzw. schildert das in keiner Form aus.

Anders wäre es, wenn es um (wegen Lawinengefahr) "gesperrte Pisten" gehen würde. Es steht aber eben "ungesichertes Skigelände" da.

ad Freeride-Verbot Italien: Bei Sommerschi gibt es auch auch einen Thread dazu: http://www.sommerschi.com/forum/freerid ... 23-s0.html. Mehr weiß ich dazu auch nicht.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Werna76 »

:top:
passt perfekt ins Bild
Lästern über etwas obwohl man keine Ahnung hat warum es dieses Gesetz in Italien überhaupt gibt.

Ich würd die Einführung eines Gesetzes sehr positiv sehen, vor allem aufgrund der unbezahlten Rechnungen auf denen die Bergrettung meist sitzen bleibt. Eine kleine Ortsgruppe der Bergrettung kann es sich nicht leisten wie Kreditkartenfirmen freundliche tschetschenische "Moderatoren" einzustellen um offene Rechnungen einzutreiben.
Der Großteil (2/3?) der ausländischen Geretteten bezahlen die Rechnung der Bergrettung nämlich nicht und haben dadurch auch keinerlei Konsequenzen zu befürchten.
Wenn Vater Staat ne Rechnung ins Ausland schickt die nicht bezahlt wird, gibts dann schon andere Möglichkeiten diese einzutreiben bzw für negative Auswirkungen für die Schuldner zu sorgen.

Ab Stufe 4... fahr ins Gelände ok, nur falls du wie zB in Zell am See gerettet werden musst... dann wirds richtig teuer weil du das Leben der Bergretter gefährdest und die Zahlung übernimmt dann auch keine Versicherung.
Das wär meine Lösung. Alkolenker werden auch hart bestraft, Vorfälle wie in Zell am See sind für mich nichts anderes.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skitobi »

Werna76 hat geschrieben: 24.01.2019 - 17:41 :top:
passt perfekt ins Bild
Lästern über etwas obwohl man keine Ahnung hat warum es dieses Gesetz in Italien überhaupt gibt.
Ich gehe mal davon aus, dass es einen Fall gab, in dem jemand durch Andere gefährdet oder sogar getötet wurde, was dann zu völlig überzogener Anlass-Gesetzgebung geführt hat. Weißt du mehr? erhelle uns!
Werna76 hat geschrieben: 24.01.2019 - 17:41 Ich würd die Einführung eines Gesetzes sehr positiv sehen, vor allem aufgrund der unbezahlten Rechnungen auf denen die Bergrettung meist sitzen bleibt. Eine kleine Ortsgruppe der Bergrettung kann es sich nicht leisten wie Kreditkartenfirmen freundliche tschetschenische "Moderatoren" einzustellen um offene Rechnungen einzutreiben.
Der Großteil (2/3?) der ausländischen Geretteten bezahlen die Rechnung der Bergrettung nämlich nicht und haben dadurch auch keinerlei Konsequenzen zu befürchten.
Wenn Vater Staat ne Rechnung ins Ausland schickt die nicht bezahlt wird, gibts dann schon andere Möglichkeiten diese einzutreiben bzw für negative Auswirkungen für die Schuldner zu sorgen.
Na genial. Also Freeriden (unter bestimmten Umständen) unter Strafe stellen, weil Ausländer Rechnungen nicht bezahlen? Dann muss sich eben Vater Staat um die Rechnungseintreibung für die Bergrettungen kümmern. Im Fall einer Strafe würde ja der Staat das Geld erstmal nur behalten.
Und der Unterschied ist: Meine Versicherung zahlt die Bergung (auch bei einer lawinenunabhängigen Verletzung), aber keine Strafe.
Werna76 hat geschrieben: 24.01.2019 - 17:41 Ab Stufe 4... fahr ins Gelände ok, nur falls du wie zB in Zell am See gerettet werden musst... dann wirds richtig teuer weil du das Leben der Bergretter gefährdest und die Zahlung übernimmt dann auch keine Versicherung.
Das wär meine Lösung. Alkolenker werden auch hart bestraft, Vorfälle wie in Zell am See sind für mich nichts anderes.
Also Stufe 4 böse, alles andere ok? Das ist ein ganz falsches Signal, was du mit einer solchen Regelung sendest. So einfach ist es eben leider nicht!
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Werna76 »

Skitobi hat geschrieben: 24.01.2019 - 17:56 Ich gehe mal davon aus, dass es einen Fall gab, in dem jemand durch Andere gefährdet oder sogar getötet wurde, was dann zu völlig überzogener Anlass-Gesetzgebung geführt hat. Weißt du mehr? erhelle uns!
Stimmt es war total überzogen, nachdem eine gesamte Ortsgruppe einer Bergrettung verschüttet wurde und die Hälfte davon verreckt ist, weil sie zwei Deppen retten wollten die bei Stufe 4 coole Freerider sein wollten.
Skitobi hat geschrieben: 24.01.2019 - 17:56Also Stufe 4 böse, alles andere ok? Das ist ein ganz falsches Signal, was du mit einer solchen Regelung sendest. So einfach ist es eben leider nicht!
Doch es muss so einfach sein, genauso wie schneller als 130/100/50 böse, alles andere ok.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von NeusserGletscher »

Gibt es kein Gelände, welches bei Stufe 4 abseits der Pisten mit vertretbarem Risiko befahren werden kann? Wozu gibt es dann Stufe 5?
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Skitobi »

Werna76 hat geschrieben: 24.01.2019 - 18:28 Stimmt es war total überzogen, nachdem eine gesamte Ortsgruppe einer Bergrettung verschüttet wurde und die Hälfte davon verreckt ist, weil sie zwei Deppen retten wollten die bei Stufe 4 coole Freerider sein wollten.
Das ist natürlich tragisch. Aber für mich kein Grund Freeriden ganz grundsätzlich zu verbieten. So wurde es zumindest in den Foren diskutiert. Oder kennst du weitere Details zu dem Gesetz?
Werna76 hat geschrieben: 24.01.2019 - 18:28 Doch es muss so einfach sein, genauso wie schneller als 130/100/50 böse, alles andere ok.
Beim Schnellfahren gefährdest du ganz direkt andere Personen. Beim Freeriden nicht, außer in den Fällen die eh schon strafrechtlich relevant sind. Die Bergrettung muss selbst entscheiden, unter welchen Umständen sie dich rettet. Und zwar unabhängig davon, ob du bestraft wirst oder nicht. Grundsätzliches Nicht-Retten durch die Bergrettung bei LWS 4 auch in sicherem Gelände wird auch nicht die Lösung sein.
NeusserGletscher hat geschrieben: 24.01.2019 - 20:24 Gibt es kein Gelände, welches bei Stufe 4 abseits der Pisten mit vertretbarem Risiko befahren werden kann? Wozu gibt es dann Stufe 5?
Das gibt es schon.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von NeusserGletscher »

Betr. 130/100/50: Bei widrigen Verhältnissen kann auch 50 km/h schon zu viel sein. Die oft übertriebene Fürsorge des Staates nimmt es einem nicht ab, selbst seinen Kopf zu benutzen. Genau so verhält es sich im Gelände. Der von der Regierung vertretene Standpunkt zeugt weniger von Sachkompetenz als von billigem Populismus. Da werden ein paar Unvernünftige als Vorwand genommen, eine ganze Gruppe von Freizeitsportlern zu diskreditieren. Die Zahlen zeigen aber, dass die Risiken im Alpenraum bei ganz anderen Sportarten liegen.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von Kreon100 »

NeusserGletscher hat geschrieben: 24.01.2019 - 20:24 Gibt es kein Gelände, welches bei Stufe 4 abseits der Pisten mit vertretbarem Risiko befahren werden kann? Wozu gibt es dann Stufe 5?
Stufe 5 ist Talsperrung, Evakuierung, Katastrophenalarm. Die wird nur ausgerufen, wenn z.B. nach tagelangem Wind sich riesige Schneewechten am Gipfel gebildet haben, die irgendwann von selbst, also ohne Fremdeinfluss durch Skifahrer ausgelöst werden können. Die Stufe 5 kannst Du als Skifahrer getrost komplett aus der Zählung raus nehmen. Demnach ist Stufe 4 für Alpininisten eigentlich das höchste, was es zu beachten gibt, und wer dann dennoch ins Gelände geht, weiß entweder sehr genau, was er tut (über die reden wir hier nicht) oder er handelt grob fahrlässig. Bei grob fahrlässigem Handeln ist es immer angebracht, dann auch mal über Strafen und vor allem Haftung nachzudenken.

Ich erlaube hier mal wieder aus der Seefahrt einen Vergleich anzubringen: Wenn es da zu einer Havarie oder Seenotlage kommt, wird auch erst einmal vermutet, dass offenbar das seefahrerische Können fehlte. Wenn z.B. jemand bei Windstärke 6 und 2,5 m hohem Wellengang mit einem 8 Meter-Boot in Seenot gerät, ist die Frage angebracht, was er da draußen zu suchen hat. Natürlich gibt es auch da Leute, die sagen, bei Windstärke 6 fängt erst richtig das Segeln an, davor ist nur Butterfahrt. Dann wird im Falle einer Havarie aber geschaut, was war die Ursache, was war für Equipment an Bord, was steht im Logbuch (wurde das überhaupt geführt) etc.. Wenn der Skipper dann noch eine entsprechende jahrelange Erfahrung nachweisen kann, wird er nicht automatisch belangt.

Das ist beim Skifahren natürlich noch etwas anders, aber das Argument, dass man bei Übertragung des Haftungsmaßstabes aus anderen Bereichen des Zivillebens, freeriden quasi insgesamt verbieten will, kann ich nicht nachvollziehen. Wer aber bei LWS4 im Gelände ist und dabei ein Unfall verursacht, kann nicht mehr von Unglück sprechen, der muss schon mal darlegen, was ihn in dem Fall besonders qualifiziert, dass er entgegen der klaren Warnung dennoch ins Gelände fährt und sich über die anerkannte Risikoschwelle hinweg gesetzt hat.
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von freerider13 »

Hmmmm…
Wo der Herr Kanzler mit seinem Splitboard da wohl die eigene Grenze zieht in der Thematik???
https://www.krone.at/1837162
:mrgreen:
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Re: Regierung prüft Einführung von Strafen für Ski-Rowdys

Beitrag von NeusserGletscher »

Kreon100 hat geschrieben: 25.01.2019 - 09:46 Wenn z.B. jemand bei Windstärke 6 und 2,5 m hohem Wellengang mit einem 8 Meter-Boot in Seenot gerät, ist die Frage angebracht, was er da draußen zu suchen hat.
Windstärke 6 und 2,5 m Wellen sind doch jetzt wirklich keine Ausnahmesituation. Da kannst Du sogar noch mit einer Jolle raus.
Kreon100 hat geschrieben: 25.01.2019 - 09:46 Dann wird im Falle einer Havarie aber geschaut, was war die Ursache, was war für Equipment an Bord, was steht im Logbuch (wurde das überhaupt geführt) etc.. Wenn der Skipper dann noch eine entsprechende jahrelange Erfahrung nachweisen kann, wird er nicht automatisch belangt.
Ja, das ist nachvollziehbar. Auch wenn für eine Lawine erst mal gleichgültig ist, ob sie von einem erfahrenem Bergführer oder einem unerfahrenem Tourengeher ausgelöst wurde. Fehler passieren halt. Nur pauschal bei Stufe 4 faktisch jedes Fahren abseits der Pisten zu verbieten, wie hier von Regierungsseite ins Spiel gebracht wurde, ist halt auch quatsch.
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