Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

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Lagorce
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Lagorce »

Vielleicht auf die Dents du Midi? Oder Dent d'Hérens... :)

Nein, war allgemein gemeint. Insgesamt finde ich, dass die Berichterstattung der Medien qualitativ massiv abgenommen hat und das mit dem Internet als Konkurrenz ist eine faule Ausrede, zumindest für CH Medien, da onehin die meisten ein paar wenigen Verlagsgruppen gehören (Tamedia, Ringier, usw.).

Habe mich von einer etablierten Tageszeitung desabonniert, da sie mir die einigen hundert EUR (hier zwar CHF) wirklich nicht mehr wert war und nun jammern die um Subventionen, usw.
Vieles ist lediglich auf Presseagentur-Einheitsbrei basiert und wirklicher Recherchen-Journalismus gibt's dort auch nicht mehr.
Fotos kann ich mittlerweile ebensogute wie ein Pressefotograf machen sofern ich die entsprechende Akkreditierung hätte. Nur bei Sport nicht weil ich dort zuwenig Praxis-Erfahrung in Action-Fotographie habe und auch niemals EUR 15'000 teure Prime-Superteles kaufen würde!!!!
Für diverses Lawinenzwischenfälle sowie auch Seilbahnzwischenfälle habe ich mehrmals online bei CH, DE, AT, FR, usw. Medien recherchiert und da kriegt man recht schnell immer wieder dasselbe, bestenfalls mit etwas umformuliertem Text (gewisse insbes. falsch geschriebene Fachausdrücke verraten dann dennoch oft die gemeinsame Quelle).

Interessant ist, dass für Ereignisse für die man sich speziell interessiert meist sehr wenig sachdienliche Infos vorhanden sind. Wenn man vorort was miterlebt kann man ebenfalls die oft fragwürdige Berichterstattung danach direkt feststellen.

Zum Lawinenunfall in Les Crosets wurden soviel ich weiss zwei an der Sprengung beteiligte Mitarbeiter von Portes du Soleil Suisse SA durch die eben ausgelöste Lawine unglücklicherweise erfasst. Leider verstarb eine Person noch vorort.

In Frankreich erfolgte eine Explosion laut Medieberichte am vierten Sprengort, dabei kamen beide Lawinen-Spezialisten ums Leben. Zündart war glaub das NONEL System, was genau geschah ist wird zurzeit noch ermittelt.
Ein ähnlicher Sprengunfall ereignete sich einige Jahre vorher, dabei kamen ebenfalls zwei Mitarbeiter (war ein Ehepaar) ums Leben, die genaue Ursache konnte nie geklärt werden. Noch früher gab's in Frankreich ein Lawinensprengunfall (ebenfalls 2 Tote) bei dem Blitzschlag als Ursache vermutet wurde.

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Mt. Cervino
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Mt. Cervino »

Österreich: Mann filmt Freund bei Snowboard-Stunt - dann löst sich eine Lawine
https://www.focus.de/panorama/welt/oest ... 22590.html
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Skitobi »

Mt. Cervino hat geschrieben: 23.01.2019 - 13:24
Österreich: Mann filmt Freund bei Snowboard-Stunt - dann löst sich eine Lawine
https://www.focus.de/panorama/welt/oest ... 22590.html
War nur ein Schneebrett, aber der Boarder hat trotzdem Glück gehabt.
Die "Berichterstattung" in dem Video ist ja absolut grausam... dazu dann noch der unnötige und nicht abschaltbare Untertitel, der das Video bedeckt :rolleyes:
Der Hang war aber jedenfalls ordentlich steil, direkt am Grat war es wohl eingeweht. Dass direkt unterhalb der Wald beginnt, hilft da eben nichts.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von extremecarver »

Vor allem wie so oft halt Übergangsbereich flach/steil da ist immer am gefährlichsten. Und reinspringen ist halt nochmal mehr Belastung als reinfahren - schaut eh recht harmlos aus das Brett. Wäre er da mit Speed reingefahren hätte er ziemlich sicher vorne rausfahren können, wenns überhaupt abgegangen wäre (Belastung ja deutlich niedriger).
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von becks0815 »

Ski70 hat geschrieben: 17.01.2019 - 17:53
Nein, so nicht richtig.

Es galt LWS 2 = GP 4 (Nenner)
Bei 60cm Neuschnee zeigst Du mir mal einen >40° steilen Hang, den Du unter Warnstufe 2 einstufen würdest.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

becks0815 hat geschrieben: 23.01.2019 - 14:18
Ski70 hat geschrieben: 17.01.2019 - 17:53
Nein, so nicht richtig.

Es galt LWS 2 = GP 4 (Nenner)
Bei 60cm Neuschnee zeigst Du mir mal einen >40° steilen Hang, den Du unter Warnstufe 2 einstufen würdest.
Wegen des Neuschnees war der Lagebericht für Lech an diesem Tag auch falsch.

Die LWS hat allerdings nichts mit der Hangneigung zu tun!
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von becks0815 »

Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 15:50 Die LWS hat allerdings nichts mit der Hangneigung zu tun!

Das sind Spitzfindigkeiten. Du weisst sehr wohl, dass die Lawinengefahr (und somit die effektive Gefahrenstufe) zwar für ein Gebiet ausgerufen wird, aber letztendlich nur bei Betrachtung eines einzelnen Hangs wirklich zum Tragen kommt. Da kann dann lang im Bericht von einer "2" geredet werden, mir wäre kein Hang bekannt, den ich nach 60cm Neuschnee über Nacht noch als 2 einstufen würde. Umgekehrt interessiert eine 5 auf der Warnstufe auch nicht wenn man auf weiter Wiese fern von jedem Berg herum steht.

Und nun viel Spass bei der Suche nach einem Lawinenbericht in den Alpen, wo nach 60cm Neuschnee noch eine realistische 2 ausgerufen werden konnte. Die geht schon bei 10-20cm Neuschnee oft von diner 2 auf eine 3 hoch, und ein halber Meter ergibt realistisch eher eine 3-4 auf der LWS.


Nachtrag:

Der Warnbericht war am 12.1. für das Gebiet bei Lech keine zwei. Du kannst ihn aus dem Archive bei https://avalanche.report/ herunterladen oder ansehen: https://avalanche.report/albina_files/2 ... -12_de.pdf
Da steht eindeutig: Oberhalb der Waldgrenze LWS drei mit Hauptgefahrenquelle Triebschnee sowie als zweite Quelle oberhalb von 2400m ein Altschneeproblem. Ausserdem steht im Text: "Mit Neuschnee und starkem bis stürmischem Wind entstanden in den letzten Tagen an allen Expositionen umfangreiche Triebschneeansammlungen. Diese können oft mit geringer Belastung ausgelöst werden. Zudem können Lawinen im Altschnee ausgelöst werden und vereinzelt gross werden. Ungünstig sind vor allem Übergänge von wenig zu viel Schnee. " sowie "Die umfangreichen Triebschneeansammlungen der letzten Tage können an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden" für das eigentliche Lechgebiet.

Bei der Abfahrt bei Lech hat man also potentiell gleich zwei Probleme - Altschneeproblem bei der Einfahrt in den Hang sowie Triebschnee im Hang...
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

becks0815 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:05 Der Warnbericht war am 12.1. für das Gebiet bei Lech keine zwei.
Doch nach dem Vorarlberger Bericht galt LWS 2 unterhalb von 2200 m für Lech! Das ist ja aus meiner Sicht gerade der problematische Umstand. Die Tatsache, daß Tirol, der ja im Grenzgebiet ebenso gilt, eine andere (bessere) Einschätzung lieferte, macht den Vorarlberger Bericht nicht besser.

Der Ersteller des Berichts ist mittlerweile selbst tätig geworden und hat seine Einschätzung im Nachhinein geändert, weshalb in lawis steht, es habe LWS 3 gegolten. Das kann man schon fast als Kartenspielertrick bezeichnen.
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Skitobi
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Skitobi »

becks0815 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:05
Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 15:50 Die LWS hat allerdings nichts mit der Hangneigung zu tun!

Das sind Spitzfindigkeiten. Du weisst sehr wohl, dass die Lawinengefahr (und somit die effektive Gefahrenstufe) zwar für ein Gebiet ausgerufen wird, aber letztendlich nur bei Betrachtung eines einzelnen Hangs wirklich zum Tragen kommt. Da kann dann lang im Bericht von einer "2" geredet werden, mir wäre kein Hang bekannt, den ich nach 60cm Neuschnee über Nacht noch als 2 einstufen würde. Umgekehrt interessiert eine 5 auf der Warnstufe auch nicht wenn man auf weiter Wiese fern von jedem Berg herum steht.

Und nun viel Spass bei der Suche nach einem Lawinenbericht in den Alpen, wo nach 60cm Neuschnee noch eine realistische 2 ausgerufen werden konnte. Die geht schon bei 10-20cm Neuschnee oft von diner 2 auf eine 3 hoch, und ein halber Meter ergibt realistisch eher eine 3-4 auf der LWS.


Nachtrag:

Der Warnbericht war am 12.1. für das Gebiet bei Lech keine zwei. Du kannst ihn aus dem Archive bei https://avalanche.report/ herunterladen oder ansehen: https://avalanche.report/albina_files/2 ... -12_de.pdf
Da steht eindeutig: Oberhalb der Waldgrenze LWS drei mit Hauptgefahrenquelle Triebschnee sowie als zweite Quelle oberhalb von 2400m ein Altschneeproblem. Ausserdem steht im Text: "Mit Neuschnee und starkem bis stürmischem Wind entstanden in den letzten Tagen an allen Expositionen umfangreiche Triebschneeansammlungen. Diese können oft mit geringer Belastung ausgelöst werden. Zudem können Lawinen im Altschnee ausgelöst werden und vereinzelt gross werden. Ungünstig sind vor allem Übergänge von wenig zu viel Schnee. " sowie "Die umfangreichen Triebschneeansammlungen der letzten Tage können an allen Expositionen oberhalb der Waldgrenze von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden" für das eigentliche Lechgebiet.

Bei der Abfahrt bei Lech hat man also potentiell gleich zwei Probleme - Altschneeproblem bei der Einfahrt in den Hang sowie Triebschnee im Hang...
Nein. Eigentlich alles in diesem Beitrag ist falsch.

Die Lawinenstufe gibt die allgemeine Gefahr an. Damit kannst du beurteilen, wie gefährlich ein Hang einer bestimmten Neigung für dich ist. Deswegen wird ein steiler Hang aber nicht mit einer höheren Stufe bewertet, sondern einfach nur als zu gefährlich (bei der allgemeinen Lawinenstufe). Der Bericht gibt dann noch weitere Infos über spezielle Gefahrenstellen. Außerdem sagt die Stufe aus, wie weit die Umgebung mit berücksichtigt werden muss.

Und: Lech liegt in Voralberg, du zitierst hier den Tiroler LLB! Das ist zwar nah dran, aber daneben. Ja, die LWS 2 dort für den Tag auszurufen sehe ich auch sehr kritisch und durch Einsicht des Tiroler Berichtes bekommt man eine bessere Idee von der Gesamtsituation. Aber das wurde eh schon alles hier durchgekaut.
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Ralf321
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ralf321 »

Skitobi hat geschrieben: 23.01.2019 - 14:03
Mt. Cervino hat geschrieben: 23.01.2019 - 13:24
Österreich: Mann filmt Freund bei Snowboard-Stunt - dann löst sich eine Lawine
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War nur ein Schneebrett, aber der Boarder hat trotzdem Glück gehabt.
Die "Berichterstattung" in dem Video ist ja absolut grausam... dazu dann noch der unnötige und nicht abschaltbare Untertitel, der das Video bedeckt :rolleyes:
Und erst die Kommentare drunter :rolleyes:
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Skitobi
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Skitobi »

Ralf321 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:47 Und erst die Kommentare drunter :rolleyes:
Oh jeh, so weit hab ich gar nicht über den ganzen anderen Müll weg gescrollt...
Ja, genau solche Kommentare habe ich ja gerade im anderen Thread angesprochen, und sie sind wohl auch der Auslöser für den neuesten Super-Vorschlag von Kurz+Strache :rolleyes:
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von ghostbikersback »

Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:35 Doch nach dem Vorarlberger Bericht galt LWS 2 unterhalb von 2200 m für Lech! Das ist ja aus meiner Sicht gerade der problematische Umstand. Die Tatsache, daß Tirol, der ja im Grenzgebiet ebenso gilt, eine andere (bessere) Einschätzung lieferte, macht den Vorarlberger Bericht
Ja, richtig aber dabei „vergisst“ Du zum x-ten Mal zu erwähnen, dass die allgemeine LWS 3 mit aufsteigender Tendenz herrschte und auch im Vorarlberger Bericht ausdrücklich vor Triebschnee gewarnt wurde. So langsam komme ich mir vor wie bei Focus Online wo ein paar verwirrte alte Männer ständig ihre eigene- von der Realität abgekoppelte - Echokammer bespielen. Sieh doch einfach mal ein, dass ein Lawinenlagebericht nur ein Hilfsmittel ist, um eine eigene, persönliche Entscheidung zu treffen. Unsinn wird nicht besser, wenn man ihn gebetsmühlenartig wiederholt.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ralf321 »

Mal allgemein zum Verständnis. Nach deiner Ansicht wiegt die allgemeine Lawinenstufe 3 über der regionalen die 2 unter x hm und 3. über x hm angibt?
Wie sehe es dann nach deiner Ansicht aus wenn allgemein 2 ist und regional 2 und 3? Dann wiegt die allgemeine 2 über die 3 nach deinem Verständnis?
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Werna76 »

@Arlbergfan, ich geh mal davon aus, dass du hier mitliest.
Kannst du ne qualifizierte Aussage darüber treffen, ob es tatsächlich Menschen gibt die am Arlberg/Lech den Vorarlberger Lawinenbericht benützen?
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von becks0815 »

Skitobi hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:38 Nein. Eigentlich alles in diesem Beitrag ist falsch.

Die Lawinenstufe gibt die allgemeine Gefahr an. Damit kannst du beurteilen, wie gefährlich ein Hang einer bestimmten Neigung für dich ist.
Also dann auch mal für Dich.
Das SLF beschreibt die Lawinengefahr mit der fünfteiligen europäischen Lawinengefahrenskala. Dabei hängt die Gefahrenstufe von verschiedenen Grössen ab, insbesondere der Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen, der Verbreitung der Gefahrenstellen und der Lawinengrösse. Eine Gefahrenstufe gilt immer für eine Region und nicht für einen bestimmten Einzelhang. Die im Lawinenbulletin beschriebene Gefahrenstufe ist immer eine Prognose. Sie sollte vor Ort überprüft werden.
aus: https://www.slf.ch/de/lawinenbulletin-u ... tufen.html

Deine Aussage ist somit : Quark. Die Warnstufe ist lediglich eine Prognose für ein Gebiet, aber keine Aussage über die reale Gefahr in einem Hang. Da kannst Du nun tanzen wie Du willst und Dich auf einen gedruckten Bericht berufen, solange Du willst. Entscheidend ist die Beurteilung der Situation vor Ort(!), und 60cm Neuschnee, die über Nacht fallen und dazu führen, dass sogar Pistenräumgeräte der Skigebiete nicht mehr durchkommen in Kombination mit Wind sind so eindeutige Zeichen dafür, dass da keine 2 mehr herrscht, da muss man blind oder obrigkeitsgläubig sein, um einer Webseite mehr zu trauen als den eigenen Augen


Mea Culpa übrigens mit dem Tiroler Bericht als Link, aber wenn Du das Tiroler pdf anschaust, dann siehst Du dass die gesamte Nordhälfte eine 3 besitzt. Ich habe Dir aber jetzt eben doch den Vorarlberger rausgesucht: https://warnung.vorarlberg.at/lwd/archi ... ericht.pdf

Und zur Vollständigkeit auch noch die Rekonstruktion des Hergangs: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/ ... 411be.html

Das Ganze ergibt folgendes Bild:
Der VA-Bericht spricht von Warnstufe 3 oberhalb 2200m mit den Hauptgefahren Triebschnee oberhalb von 2000m speziell in Kammlagen und Mulden sowie auch noch Gleitschneegefahr. Die Einfahrt in den langen Zug befindet sich auf grob 2200m (genauer war die onlinekarte nicht) und somit auch schon im Dreierbereich. Zudem liegt sie im gefährdeten Sektor (von SO über N nach W) und ist auch noch eine der erwähnten Kammlagen. Als i-Tüpfelchen kommt dann noch dazu, dass das Einzugsgebiet in der Rinne weit über 40° Steilheit besitzt.

Allerdings redet der Lawinenbericht von "über Nacht fielen 10-15cm Schnee", was mit Verweis auf den Bericht in der Stuttgarter Zeitung nicht der Realität vor Ort entsprach. Und nun greift wieder der Text vom SLF: die reale Lage muss vor Ort abgeschätzt werden, da sie nicht für den Einzelhang gilt, sondern lediglich eine Prognose für ein Gebiet ist. Mit minimalem Nachdenken hätte man somit die Lawinengefahr selber von der 2 auf die 3 anheben müssen, wobei ich die 2 auch im Vorarlberger Lawinenbericht für diese Höhenlage nicht finde.

Wenn ich jetzt noch so ein paar Beiträge weiter vorne lese, dann bleibt mir nur eins übrig: Du gehörst wohl zu der Sorte Leute, die daheim einen Blick auf den Wetterbericht werfen, vors Haus gehen und dann nass werden, weil der Bericht nichts von Regenschauer erwähnt hat sondern "nur" dunkelschwarze Wolken am Himmel hingen, als Du vor die Tür getreten bist. Alleine schon die Spitzfindigkeitsdiskussion darüber, ob auf 2100m man nun blind auf eine zwei in der Warnstufenskala setzen kann, wenn ab 2200m eine drei gilt, ist da schon Hinweis genug.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von ghostbikersback »

Es gibt hier leider einige User, die glauben, dass der Lawinenlagebericht eine Art App ist wo man nur die Zahl nehmen muss und anschließend das Hirn komplett ausschalten kann. Ich kann die obenstehenden Ausführungen nur unterstützen und habe diesbezüglich auch im Arlberg Thema schon abstruse Diskussion geführt. Wer die Angaben des LLB in keinen Kontext setzen kann, gehört nicht ins freie Gelände. Ist für alle besser.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

ghostbikersback hat geschrieben: 23.01.2019 - 20:27
Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:35 Doch nach dem Vorarlberger Bericht galt LWS 2 unterhalb von 2200 m für Lech! Das ist ja aus meiner Sicht gerade der problematische Umstand. Die Tatsache, daß Tirol, der ja im Grenzgebiet ebenso gilt, eine andere (bessere) Einschätzung lieferte, macht den Vorarlberger Bericht
Ja, richtig aber dabei „vergisst“ Du zum x-ten Mal zu erwähnen, dass die allgemeine LWS 3 mit aufsteigender Tendenz herrschte und auch im Vorarlberger Bericht ausdrücklich vor Triebschnee gewarnt wurde. So langsam komme ich mir vor wie bei Focus Online wo ein paar verwirrte alte Männer ständig ihre eigene- von der Realität abgekoppelte - Echokammer bespielen. Sieh doch einfach mal ein, dass ein Lawinenlagebericht nur ein Hilfsmittel ist, um eine eigene, persönliche Entscheidung zu treffen. Unsinn wird nicht besser, wenn man ihn gebetsmühlenartig wiederholt.
Du kommst mir vor wie der Geisterfahrer, der in den Nachrichten von einem Geisterfahrer hört und sich wundert, daß es Tausende sind.

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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

becks0815 hat geschrieben: 23.01.2019 - 21:29
Deine Aussage ist somit : Quark. Die Warnstufe ist lediglich eine Prognose für ein Gebiet, aber keine Aussage über die reale Gefahr in einem Hang. Da kannst Du nun tanzen wie Du willst und Dich auf einen gedruckten Bericht berufen, solange Du willst. Entscheidend ist die Beurteilung der Situation vor Ort(!), und 60cm Neuschnee, die über Nacht fallen und dazu führen, dass sogar Pistenräumgeräte der Skigebiete nicht mehr durchkommen in Kombination mit Wind sind so eindeutige Zeichen dafür, dass da keine 2 mehr herrscht, da muss man blind oder obrigkeitsgläubig sein, um einer Webseite mehr zu trauen als den eigenen Augen
Du hast vollkommen recht, daß die reale Gefahr am jeweiligen Hang beurteilt werden sollte (Einzelhangbeurteilung) und bei Gefahrenzeichen, die in der Natur zu beobachten sind aber im Lagebericht nicht, eine Korrektur gegenüber der im Lagebericht genannten LWS vorzunehmen ist. Niemand sagt hier, daß die Verunglückten alles richtig gemacht haben.

Aber die Basis ihrer Überlegungen (wenn es solche gab) mußte der LLB sein und der war falsch. Schließlich schreibst Dur doch selbst, daß es bei der tatsächlichen Neuschneemenge unmöglich sein konnte, daß LWS 2 an der Unglücksstelle in Höhe von 1900 m vorlag und so war es eben im Lagebericht angegeben (unter 2200 m LWS 2 für Lech, kann ganz leicht der Grafik entnommen werden). Kannst Du mir bitte erklären, wie es dem Ersteller des Berichts entgehen konnte, daß es in Lech sehr viel geschneit hat. Das war doch überall in den Nachrichten und Messstellen gibt es dort auch. Warum wird dieser Mann, dem dies entgangen ist und der alle Information hatte, um zu erkennen, daß dort mindestens LWS 3 herrschte von Dir in Schutz genommen? Ich nehme die Antwort vorweg: Es gibt keine rationale Erklärung dafür.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

Werna76 hat geschrieben: 23.01.2019 - 21:06 @Arlbergfan, ich geh mal davon aus, dass du hier mitliest.
Kannst du ne qualifizierte Aussage darüber treffen, ob es tatsächlich Menschen gibt die am Arlberg/Lech den Vorarlberger Lawinenbericht benützen?
Ja, ich benütze ihn und ich würde jedem empfehlen, den für die jeweilige Region erstellten Bericht zu verwenden. Das heißt aber nicht, daß man den Tiroler Bericht nicht ansehen sollte.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von ghostbikersback »

Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 23:32
ghostbikersback hat geschrieben: 23.01.2019 - 20:27
Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 17:35 Doch nach dem Vorarlberger Bericht galt LWS 2 unterhalb von 2200 m für Lech! Das ist ja aus meiner Sicht gerade der problematische Umstand. Die Tatsache, daß Tirol, der ja im Grenzgebiet ebenso gilt, eine andere (bessere) Einschätzung lieferte, macht den Vorarlberger Bericht
Ja, richtig aber dabei „vergisst“ Du zum x-ten Mal zu erwähnen, dass die allgemeine LWS 3 mit aufsteigender Tendenz herrschte und auch im Vorarlberger Bericht ausdrücklich vor Triebschnee gewarnt wurde. So langsam komme ich mir vor wie bei Focus Online wo ein paar verwirrte alte Männer ständig ihre eigene- von der Realität abgekoppelte - Echokammer bespielen. Sieh doch einfach mal ein, dass ein Lawinenlagebericht nur ein Hilfsmittel ist, um eine eigene, persönliche Entscheidung zu treffen. Unsinn wird nicht besser, wenn man ihn gebetsmühlenartig wiederholt.
Du kommst mir vor wie der Geisterfahrer, der in den Nachrichten von einem Geisterfahrer hört und sich wundert, daß es Tausende sind.
Ich bin mal so frei den Unsinn zu zitieren, den du im Arlbergthema zum Besten gegeben hast:

„Ski70:Bei Gefahrenstufe 2 hätte man diesen Hang aber befahren können – wenn auch nicht gleichzeitig und ohne Abstände zu viert. Aber man weiß nicht, wie es dazu kam, daß alle von der Lawine erfaßt worden sind.“

Wohlgemerkt, ein Hang der an diesem Tag tatsächlich die LWS 2 hatte und eine überwiegendes Gefälle von 40-49 Grad hat, also extremes Steilgelände ist. Und ein Hang in dem an diesem Tag bei LWS 2 vier Menschen ums Leben gekommen sind.

Wenn ich Dich weiter zitieren darf:

„Ski70: Ich bin übrigens auch der Meinung, daß man "Tannegg" an diesem Tag fahren konnte, wenn man es irgendwie zur Schafalplift-Gipfelstation geschafft hatte.“

Auch hier grandiose Leistung: Route Tanneg ist aus gutem Grund gesperrt (weil Steilstücke über 40 Grad und LWS 3) aber Du weißt es natürlich besser.

Ich glaube die Frage nach dem Geisterfahrer beantwortet sich von selbst. Wer augenscheinlich so wenig Ahnung hat, sollte sich mit schlauen Ratschlägen zurückhalten. Falscher Rat kostet Menschenleben.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

Lieber ghostbikersback: Wenn LWS 2 gewesen wäre, hätte man dort fahren können. Ob die Verunglückten einen Hang befuhren, der über 40 Grad hatte, wissen wir nicht. An die Stelle, an der sie gefunden wurden, kann man von obern auch hinkommen, wenn man Hänge fährt, die unter 40 Grad steil sind. Festgestellt worden ist in dem Bericht in lawis.at nur, daß die Anrisstelle bei 40 Grad war. Damit weiß man aber nicht, daß sie auch dort gefahren sind.

Tannegg hat übrigens weniger als 40 Grad Steilheit. Meistens ist Tannegg eine Art Buckelpiste, die schon häufiger bei LWS 3 geöffnet war.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von albe-fr »

Werna76 hat geschrieben: 23.01.2019 - 21:06ob es tatsächlich Menschen gibt die am Arlberg/Lech den Vorarlberger Lawinenbericht benützen?
zumindest die offizielle App der Alberner Bergbahnen AG unterscheidet zwischen St.Anton und Lech/Zuers und gibt dafür den Tiroler bzw. den Vorarlberger Lawinenlagebericht aus. Und für alle, bei denen es rechtlich relevant sein kann, als allererstes sollte man sich immer genau an den Lagebericht halten auf dessen Gebiet man sich befindet. Ob man sich zutraut die Stufe auf oder abzuwerten bleibt jedem selbst überlassen.

irrc ist liegt die Fehlerquote der Lawinenlageberichte in der Schweiz übrigens bei 60%, wobei er in <8% um zwei Stufen daneben liegt - Quelle SLF müsste ich raussuchen.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Highlander »

Eigentlich ist ja müssig zu diskutieren welche LWS nun für Lech gegolten hat, jene von Tirol oder jene von Vorarlberg...
Diese gelten ja sowieso immer für eine gesamte Region, und ich habe mich immer primär an die lokalen Gegebenheiten zu halten...
Diese waren an diesem Tag, das der Lift und beide Skirouten Tannegg und Langer Zug sichtbar wegen Lawinengefahr gesperrt waren. Daran hat sich diese Skigruppe leider nicht gehalten und ist trotzdem die Liftspur hinaufgelaufen, und in das gesperrte Gebiet eingefahren...
Natürlich kann ich im Straßenverkehr ebenfalls eine rote Ampel überfahren, aber das Risiko, das dieses dann nicht gut ausgeht, ist schon verdammt groß...
An diesem Tag war es dann der Lawine auch egal ob LWS 2 oder 3 war, sie ist trotzdem abgegangen...
Nachfolgend noch ein interessanter Bericht, über die aufwendige und risikoreiche Bergung der Verschütteten..
„Das war eines der risikobehaftetsten Gebiete, in dem die Skifahrer unterwegs waren.“

https://www.schwaebische.de/landkreis/l ... 92616.html
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von Ski70 »

Im Nachhinein sind immer alle schlauer.
Es geht um die Sicht ex ante, nicht ex post.
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Re: Lawinen- und Bergunglücke 2018/2019

Beitrag von becks0815 »

Ski70 hat geschrieben: 23.01.2019 - 23:56 Aber die Basis ihrer Überlegungen (wenn es solche gab) mußte der LLB sein und der war falsch. Schließlich schreibst Dur doch selbst, daß es bei der tatsächlichen Neuschneemenge unmöglich sein konnte, daß LWS 2 an der Unglücksstelle in Höhe von 1900 m vorlag ...
Noch einmal.

Wenn der Wetterbericht morgens im Radio erklärt, dass es in Süddeutschland heute 10-12°C warm wird, dann ist für jeden(!) folgendes klar: Dies ist eine Prognose für ein Gebiet und die reale Temperatur an einem Ort kann und wird davon garantiert abweichen, da lokale Gegebenheiten (z.B. Schatten durch grosse Gebäude, Kühleffekte durch Gewässer und Wälder,...) die Temperatur in einer Weise beeinflussen, welche nicht in der Gebietsprognose abgebildet werden kann. Dennoch ist der Wetterbericht nicht falsch, solange nicht plötzlich anstelle der angekündigten 10°C im gesamten Raum -20°C vorliegen.

Warum ist es dann so abwegig, diese Varianz auch beim Lawinenlagebericht anzuerkennen? Da werden Spitzfindigkeiten herangezogen, ob nun die drei ab 2200m oder doch erst ab 2240m gilt. Am liebsten ballert man dann ab Höhe 2199m abwärts in jeden Hang rein, als wenn der Übergang 3->2 scharf wie mit einem Messer in den Hang geritzt worden wäre, und das Hirn schaltet man mit Verweis auf den Bericht am besten auch noch komplett aus, auch wenn die Realität ein ganz anderes Bild liefert.

Du kannst da jetzt also weiter darauf verweisen, dass der Bericht falsch war, es ändert nichts daran dass in jedem(!) Ansatz zur Beurteilung der Lawinengefahr (egal ob munter oder SLF-Seite) vermerkt ist, dass man die realen Verhältnisse immer mit in die Planung einbeziehen muss und sich nicht blind auf die Grosswetterlage verlassen darf.

Und da greift wie schon zigfach erklärt: 60cm Neuschnee über Nacht sind viel zu viel, als dass man dann ohne stark erhöhtes Risiko eine Steilflanke mit 40° und mehr Gefälle befahren kann, egal ob der Warnbericht nun eine 1, 2 oder 3 ausruft.

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