Auf das den meisten unbekannte Skigebiet "La Robella" in Buttes bin ich vor etwa zehn Jahren aufmerksam geworden, als ich auf einer Bahn/Bus-Rundfahrt eine junge Dame mit Snowboard im Zug bemerkte und dann in Buttes den Sessellift erkennen konnte. "Les Bugnenets/Les Savagnières hatte ich hier im Forum entdeckt. Und da ich mich nicht entscheiden konnte, wohin denn nun, habe ich einfach beide Gebiete kombiniert . Ich teile das ganze mal in zwei Beiträge in diesem Thread.
Die Wahl fiel auf einen freien Montag (Güterverkehrs-Lokführer-Luxus) mit perfektem Wetter. Wegen des Wechsels der Gebiete war die Anreise mit dem Auto notwendig, sonst wäre es auch gut per Zug (und Bus) gegangen.
TEIL 1 - Buttes/La Robella - das in der Saison 2018/2019 preiswerteste Skigebiet der Schweiz
Anreise:
Ab Lörrach-Hauingen via B 317/A98/A861/A3/A2/A1/A5/H5/H10 nach Buttes 166 km, ca. 2:30 h inkl. "Zieharmonika-Verkehr" auf der A1 (wie immer)
Wetter/Pistenzustand
- sonnig-kühl
- Pisten pulvrig-hart, später pulvrig-weich
- Télésiège (Buttes - La Robella)
- Téléski Crêt de la neige (La Robella - Crêt de la neige)
- Téléski debutant (Anfängerlift auf La Robella)
- alle (20 km) inkl. Talabfahrt
- keine
- Charme des Gebiets
- Freundlichkeit des Personals
- Pistentrassierung und -zustand
- Kleinskigebiet mit Sesselllift
- niedriges Preisniveau
- Problemlose Anreise mit dem Zug alle 30 min möglich, Bahnhof Buttes 2 min Fußweg von der Talstation
- Parken gratis
- Keine Steinböcke gesehen - Ach quatsch, war alles super...eines der besten Gebiete in denen ich jemals war!
Der Skipass kostete für 3 Stunden 14,- CHF (!), die Tageskarte würde 20,- CHF kosten, mit Fahrausweis des Öffentlichen Verkehrs gibt es zusätzlich 20% Rabatt. Die Preise sind wohl ein Aktionsangebot zum 50. Geburtstag des Gebietes, ob es 50% Rabatt oder die Preise von vor 50 Jahren sind, ist nicht bekannt. Natürlich gibt es ein elektronisches Zugangssystem:
Talstation des Sesselliftes - sieht rustikal aus:
Zugang zum Sessel mit angeschnallten Ski über Matten - einer schnallte auch die Ski ab und diese wurden dann mit dem nächsten Sessel nachgeschickt. Das Personal grüßte feundlich, hielt den Sessel zum Absitzen fest und lief dann sogar noch hinterher, um mir den Bügel nach vorne zu klappen, damit ich mich nicht nach oben strecken muss :-O. Anfangs dachte ich übrigens, wenn der Sessel so langsam weiterläuft, dann wird es eher keine Wiederholungsfahrt hier geben. Aber kaum saß ich, hörte ich den MA an der Talstation schon über Funk die Bergstation informieren, dass auf meinem Sessel (Nummer 37) jetzt jemand rauf kommt - und schwups ging das Tempo hoch. Die Fahrt an sich war leicht rustikal, aber ohne ruckeln und klappern - ein toller alter Lift, der wohl in jüngerer Zeit auch zwei neue Stützen sowie eine neue Bergstation erhalten hat. Gebaut wohl von WBB. Und mit gepolsterte Sitzflächen!
Rückblick ins Tal (man verzeihe mir den Handschuh):
Fast oben - links die Umlenkstation des SL "Le Mignon" (außer Betrieb) - gerade zu die steilste Abfahrt 6 "Rouge Crêt de la neige" - steiler als die schwarzen Abfahrten auf diesem Abschnitt und schon ein "Knacker".
Bergstation in Sicht - auch zu sehen nochmal die steile "6"
Umlenkstation und Ausstieg Sessellift "La Robella" - hier wurde der Lift zum Aussteigen verlangsamt und ich wurde mit "Bonjour et bonne journée" begrüßt (alle drei Male die ich hier ankam )
Zugang SL "Crêt de la neige" - ich war der erste Fahrgast hier und auch dieser "Liftboy" war sehr sehr nett und bei jeder Fahrt zu einem kleinen Wortwechsel bereit (Französisch ) - als ich das zweite Mal ankam, sagte er mir "Jetzt seid ihr zwei, eine Frau ist noch da" - sowas kommt irgendwie von Herzen, man mag den Gast.
Winterwonderland an der Bergstation, das Skigebiet bot durch seine Ausrichtung und die "über dem Mittelland" aufgehende Sonne ein ganz besonderes Flair:
Wer will da nicht sein? HInten der Wegweiser zu den Pisten 1, 2, 3, 8 und 9 - in "französischer" Manier mit Namen statt Nummer.
Blick gen Norden:
Blick auf Piste 3 "La Crête", diese ist teilweise ein gut fahrbarer Skiweg von maximal 10 m Breite, weiter unten gibt es aber auch ein Stück "Carvingautobahn", die Steilhang-Abfahrt "6" zweigt gleich links ab:
Das obligatorische Schweizerkreuz-Bild - rechts neben der Hütte kommt die "3" herunter, ab hier folgt die besagte Carvingpiste und dann wieder ein Skiweg, ehe die Abfahrt in den "Zentrumshang" bei der Bergstation der DSB mündet.
Carvingautobahn, ja okay, das Foto lässt es nur erahnen, sorry - rechts müsste der (ehemalige?) SL "Le Crêt-des-Lisières" sein, im Pistenplan ist er nicht mehr eingezeichnet (Talstation ist bei der Talstation des SL 2 "Le Mignon", Bergstation dort, wo die Pisten 1, 2 und 3 aufeinander treffen - am oberen Ende des Carvinghangs). - Lift war auch nicht angebügelt, ist aber auch relativ sinnfrei, es sei denn es wäre mega viel los.
Trasse SL 1 "Le Crêt de la neige" - später ist mir an diesem der etwas vereiste Bügel hinter dem Ar___ weggerutscht, als ich auf die Uhr schauen wollte... . Etwa beim Waldanfang gibt es eine Zwischenstation (also effektiv steht da nur ein Wärterhäuschen), diese war aber ausser Betrieb... Dennoch stieg ich dort nun unfreiwillig aus.
Der Liftmann konnte übrigens kaum glauben, dass ich wirklich nur den Lift fotografieren wollte...
Alpenblick an der Bergstation des SL Crêt de la neige
Auch an der Bergstation des besagten SL - zu sehen ist die Umlenkstation und rechts davon der verwehte Weg zu den Pisten 1 "La tranquilité" und 2 "La combe", letztere sieht man deutlich, die "1" befindet sich hinten im Wald.
Blick zum Chasseron (1606 bzw. 1607 m) (nicht Chasseral!)
Postkartenmotiv Piste 2 - mehr oder weniger eine Schusspiste, sie endet da unten "links" an einem kleinen Gegenhang und führt dann auf Piste 3 bei der Bergstation des abgebügelten SL weiter. Etwas rechts der Bildmitte ist der weiße Gipfel des Chasseral (1606 m) zu erkennen.
Blick vom Ende der Abfahrten 1 und 2 - rechts kommt die 2 hinab, gerade zu die 1 aus dem Wald.
Das einzigste Stück im Skigebiet, wo man aufsteigen muss - sind aber nur ein paar Meter, rechts die Bergstation des SL "Le Crêt-des-Lisières" (der abgebügelte).
Winterromantik <3
Im SL "Le crêt de la neige" - inzwischen wurde das Skigebiet recht voll - es waren insgesamt fast 10 Skifahrer und 1 Snowboarder
Der Liftboy zeigte erneut seine Freundlichkeit und sagte irgendwas mit "rechte Seite". Weiter oben im Lift stellte sich heraus dass meine rechte Jackentasche offen war. Bei der nächsten Ankunft am SL schaute der Liftmensch dann ob die nun zu war und bemerkte dies auch wohlwollend - aufmerksam.
Piste 1 "La tranquilité" - wirklich sehr ruhig...hier kann es man es wirklich einfach laufen lassen, muss man sogar, sonst kommt man am Ende nicht bis zum Gegenanstieg an der Piste 3.
Blick von Piste 3 zur Piste 4 "Le Mignon", die auch gleichzeitig Zugang zur Talabfahrt ist. Der gleichnamige SL war außer Betrieb, wurde aber auch nicht benötigt.
Blick aufs "Skigebietszentrum" mit Anfängerhang und -lift. In dem zu erkennenden Gebäude befinden sich Buvette (!) und Restaurant (?) - beide von außen sehr unscheinbar.
Auf der "steilen 6", geradezu wieder die Gastronomiebetriebe und der Anfängerhang:
Talabfahrt 5 "Buttes", zu erreichen über einen schmalen Durchgang am Restaurant und Piste 4 - über geschätzt 2 km ein mäßig steiler, gut zu fahrender Waldweg, weiter unten dann nochmal richtige Piste.
Blick auf die Talabfahrt, von oben kommt die "rote" Variante, von rechts (versteckt) die blaue...hier unten war nicht mehr komplett präpariert, es lag mutmaßlich zu wenig Schnee, der eine präparierte Streifen war doch schon recht "dreckig"...
...dann gehts rot-blau hinab zur Talstation oder den Parkplätzen - zur Sesselbahn muss man sich eher links halten, ein Schild steht dort nicht.
Die Buvette. Sie befindet sich in einem von außen unschicken Container-Anbau...hat aber trotzdem irgendwie Flair und erinnert mich unweigerlich ans Riesengebirge. Man sitzt auf Schulstühlen, es wird durch einen Ofen gut geheizt:
Zivile Preise - Wienerli mit Pommes 11,- CHF, Kalbsbratwurst mit Pommes 13,- CHF, Getränke 4,- CHF/Flasche:
Noch der Eingang zur Buvette- nichts angeschrieben aber immerhin mit Teppich (ich bin rein weil zwei andere rein sind, hatte sie gefragt):
Danach gings nochmal ins Tal, vorbei an den beiden Talstationen - des stillgelegten (?) SL "Le Crêt-des-Lisières"...
... und des SL "Le Mignon" gleich gegenüber:
Trasse SL "Le Mignon"
Anschließend ging es noch ein letztes Mal bis ganz nach oben. Nun war meine Dreistundenkarte fast abgelaufen und der Wechsel nach Les Savagnières stand an. Auf zur letzten Talabfahrt, dieses mal über den vollen Höhenunterschied von über 600 m. Ich wäre gern noch länger geblieben, ich hatte immerhin mit Fotostops gut 2 Stunden gebraucht, ehe ich das Gebiet durch hatte! Und was für ein tolles, sympathisches Gebiet! Ich komme auf jeden Fall wieder - versprochen!
Bericht zu Les Savagnières folgt...