Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

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DerNiederbayer
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

starli hat geschrieben: 11.03.2019 - 12:25 Ist nicht jeder Schnee- und Sommer-Bericht, sowie upgeloadete Bilder, erst mal durchaus urheberrechtlich geschützt, so lang der Ersteller nicht schreibt, dass seine Bilder und Berichte frei sind?

Wir hatten mal ein Topic, wo wir uns aufgeregt hatten, dass Bilder von Usern im Forum für Werbezwecke von anderen Seiten verwendet wurden. In dem Fall würden wir also wohl sehr gerne "unsere Werke" schützen. Also müssen wir auch anerkennen, dass wir hier sehr wohl sehr viel urheberrechtlich geschütztes Material online stellen - nur sind wir zu 95+% selbst der Urheber.
Ja, wir sind selbst die Urheber und haben die Rechte an den von uns erstellten Berichten und Bildern. Diese Rechte treten wir auch nicht an die Betreiber des Forums oder irgend jemand anderen ab, außer der Ersteller versieht seine Fotos z.B. mit einer Creative-Commons-Lizenz. An dieser Rechtslage ändert sich durch die Urheberrechtsreform und den Artikel 13 nichts.

Wenn aber wie in der von mir erwähnten Facebook-Diskussion Befürworter des Artikels 13 vom Upload urheberrechtlich geschützten Materials sprechen, meinen sie damit Material, an dem jemand anderer als der Uploadende (furchtbares Denglisch) das Urheberrecht hat.

Artikel 13 unterscheidet bei der Prüfpflicht für hochgeladene Inhalte nicht, ob diese Inhalte von den Usern selbst erstellt wurden oder ob jemand anderer der Urheber ist. Die Inhalte müssten auf alle Fälle vorab geprüft werden.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von jo26861 »

Terrorfilter geplant: Die nächste Schnapsidee der EU | Rechtsanwalt Christian Solmecke

Die Diskussion um Artikel 13 und die Uploadfilter ist noch heiß und schon kommt die EU mit der nächsten Schnapsidee. Der "Terrorfilter". Auch Kommentare, Blogs und Foren sollen betroffen sein.

https://www.youtube.com/watch?v=w6J-68_xALU
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Petz
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

Die Aufregung bez. Bilder enstand aber eigentlich nur dann wenn wie im Fall vom Michi Meier kommerzielle Tourismuswerbeplattformen seine Bilder ohne Nachfrage/Absprache klauten.
Das Problem sehe ich primär nur in der Gewinnorienterungsdefinition des EU - Regelungsentwurfs der dieser die bloße Existenz einer Steuernummer (die außerdem jeder Privatmann ebenfalls besitzt) zugrundelegt; wenn beispielsweise eine Bilanz eines Forenbetreibers keine entnommenen Gewinne ausweist sondern diese ausschließlich zur Forenfinanzierung herangezogen werden stellt sich für mich als (hoffentlich) halbwegs normal denkenden Menschen schon die Frage wie daraus eine Gewinnabsicht abzuleiten wäre. Das vor allem auch in dem Kontext gesehen das Finanzämter (zumindest jene in AT) Gewerbe, die längere Zeit keinen Gewinn abwerfen und eine gewisse Umsatzsumme nicht übersteigen als Liebhaberei einstufen und die Vorsteuerabzugsmöglichkeit sperren; letztlich werden wir vermutlich auf eine höchstgerichtliche Musterentscheidung warten müssen wie denn die sogg. Gewinnabsicht wirklich interpretiert wird.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von albe-fr »

Petz hat geschrieben: 11.03.2019 - 19:11letztlich werden wir vermutlich auf eine höchstgerichtliche Musterentscheidung warten müssen wie denn die sogg. Gewinnabsicht wirklich interpretiert wird.
ehrlich gesagt, weiss ich nicht, worauf du hier hinaus willst... die Strafbarkeit von Urheberrechtsverstoessen hat nichts damit zu tun ob sie nun mit oder ohne Gewinnabsicht begangen wird. Das Strafmass mag isch unterscheiden...
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DerNiederbayer
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

Petz hat geschrieben: 11.03.2019 - 19:11 Die Aufregung bez. Bilder enstand aber eigentlich nur dann wenn wie im Fall vom Michi Meier kommerzielle Tourismuswerbeplattformen seine Bilder ohne Nachfrage/Absprache klauten.
Das Problem sehe ich primär nur in der Gewinnorienterungsdefinition des EU - Regelungsentwurfs der dieser die bloße Existenz einer Steuernummer (die außerdem jeder Privatmann ebenfalls besitzt) zugrundelegt; wenn beispielsweise eine Bilanz eines Forenbetreibers keine entnommenen Gewinne ausweist sondern diese ausschließlich zur Forenfinanzierung herangezogen werden stellt sich für mich als (hoffentlich) halbwegs normal denkenden Menschen schon die Frage wie daraus eine Gewinnabsicht abzuleiten wäre. Das vor allem auch in dem Kontext gesehen das Finanzämter (zumindest jene in AT) Gewerbe, die längere Zeit keinen Gewinn abwerfen und eine gewisse Umsatzsumme nicht übersteigen als Liebhaberei einstufen und die Vorsteuerabzugsmöglichkeit sperren; letztlich werden wir vermutlich auf eine höchstgerichtliche Musterentscheidung warten müssen wie denn die sogg. Gewinnabsicht wirklich interpretiert wird.
Lt. Definition (z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Gewinnerzielungsabsicht) kommt es bei der Gewinnerzielungsabsicht grade nicht darauf an, ob jemand Gewinne aus dem Unternehmen entnehmen will, sondern nur auf die Absicht, einen Gewinn zu erzielen. Ob diese Absicht erreicht wird, spielt zunächst mal keine Rolle. Auch Verluste über einen gewissen Zeitraum ändern nichts an der Gewinnerzielungsabsicht. Bei der Einführung der Impressumspflicht für Websites vor einigen Jahren wurde auch die Gewinnerzielungsabsicht als Kriterium herangezogen, ob ein Impressum nötig ist oder nicht. Damals waren auch Websites betroffen, die keine Produkte oder Dienstleistungen verkauft haben, sondern zur Kostendeckung Werbung geschaltet haben.

Aber auch ich gehe davon aus, dass viele Themen im Zusammenhang mit dem Artikel 13 erst gerichtlich geklärt werden müssen.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

albe-fr hat geschrieben: 11.03.2019 - 19:14ehrlich gesagt, weiss ich nicht, worauf du hier hinaus willst... die Strafbarkeit von Urheberrechtsverstoessen hat nichts damit zu tun ob sie nun mit oder ohne Gewinnabsicht begangen wird.
Was die Haftung der Plattformbetreiber beträfe offensichtlich schon denn für die die gewinnabsichtslosen bleibt anscheinend die bisherige Praxis aufrecht bei der es genügt dem Urheberrecht zuwiderlaufende Posts nach Meldung schnellstmöglich zu löschen ohne gleich bestraft zu werden.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von starli »

DerNiederbayer hat geschrieben: 11.03.2019 - 13:02 Ja, wir sind selbst die Urheber und haben die Rechte an den von uns erstellten Berichten und Bildern. Diese Rechte treten wir auch nicht an die Betreiber des Forums oder irgend jemand anderen ab, außer der Ersteller versieht seine Fotos z.B. mit einer Creative-Commons-Lizenz. An dieser Rechtslage ändert sich durch die Urheberrechtsreform und den Artikel 13 nichts.

Wenn aber wie in der von mir erwähnten Facebook-Diskussion Befürworter des Artikels 13 vom Upload urheberrechtlich geschützten Materials sprechen, meinen sie damit Material, an dem jemand anderer als der Uploadende (furchtbares Denglisch) das Urheberrecht hat.
Dass die das "meinen" ist mir schon bewusst, aber soweit ich das bisher gelesen hab, bleibt es bei der Meinung, die aber nicht im Entwurf dieser EU-Richtlinie geschrieben steht und so ist der Hauptzweck von Foren wie dieses hier auch das Hochladen urheberrechtlich geschützter Werke (nämlich, von den Rechteinhabern=Usern selbst.)
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Petz
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

Einerseits kann dann jeder Forumuser der hier eigene Pics hochlädt z. B. Facebook verklagen wenn seine Bilder dort auftauchen; andererseits wenn jemand seine Bilder sowohl hier als auch dort hochlädt überträgt er nach den Facebookrichtlinien ja seine Rechte auf FB und müsste dann eigentlich dort nachfragen ob dieselben Pics hier überhaupt noch verfügbar bleiben dürften... :gruebel: :lach:

Offensichtlich wurden viele Details der Praxisanwendungen trotz der langen Begutachtungsfrist überhaupt nicht bedacht sodaß die Richtlinie meiner Anicht nach mittlerweile als Spitzenklassenpfusch einzustufen ist... :rolleyes:
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

Petz hat geschrieben: 12.03.2019 - 18:33 Einerseits kann dann jeder Forumuser der hier eigene Pics hochlädt z. B. Facebook verklagen wenn seine Bilder dort auftauchen; andererseits wenn jemand seine Bilder sowohl hier als auch dort hochlädt überträgt er nach den Facebookrichtlinien ja seine Rechte auf FB und müsste dann eigentlich dort nachfragen ob dieselben Pics hier überhaupt noch verfügbar bleiben dürften... :gruebel: :lach:

Offensichtlich wurden viele Details der Praxisanwendungen trotz der langen Begutachtungsfrist überhaupt nicht bedacht sodaß die Richtlinie meiner Anicht nach mittlerweile als Spitzenklassenpfusch einzustufen ist... :rolleyes:
Facebook erhält lt. deren AGB das nichtexklusive Recht, die hochgeladenen Bilder zu verwerten. Du musst also Facebook nicht um Erlaubnis fragen, ob Du die selben Bilder auch hier im Forum verwenden kannst. Aber es ist richtig, dass es irgendwie keinen Sinn macht, hier wie dort die selben Bilder hochzuladen, weil Du dann keine Möglichkeit mehr hast, die Verwendung Deiner Bilder zu untersagen. Mögliche Lösung: nicht die selben Bilder auf FB und im Forum hochladen und die Bilder hier im Forum mit einem Wasserzeichen versehen.

Und mit der Praxistauglichkeit ist das so eine Sache, wenn Lobbyisten und Interessensvertreter auf sachkenntnisfreie Politiker treffen :rolleyes: .
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

DerNiederbayer hat geschrieben: 12.03.2019 - 18:59Mögliche Lösung: nicht die selben Bilder auf FB und im Forum hochladen und die Bilder hier im Forum mit einem Wasserzeichen versehen.
Oder bei identischen Pics beide Bilder mit unterschiedlichen Wasserzeichen versehen um eruieren zu können von wo sie gemopst wurden... :wink:
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

Axel Voss kann sich vorstellen, Youtube zu verbieten, er gesteht die Notwendigkeit von Uploadfiltern ein und hat kein Problem damit, dass durch die Verwendung der Filter
...deshalb die Meinungsfreiheit auch mal eingegrenzt wird.
https://www.golem.de/news/uploadfilter- ... 39992.html
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Skitobi »

DerNiederbayer hat geschrieben: 14.03.2019 - 09:01 Axel Voss kann sich vorstellen, Youtube zu verbieten, er gesteht die Notwendigkeit von Uploadfiltern ein und hat kein Problem damit, dass durch die Verwendung der Filter
...deshalb die Meinungsfreiheit auch mal eingegrenzt wird.
https://www.golem.de/news/uploadfilter- ... 39992.html
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von margau »

Hallo,
genau so geht sachlicher Diskurs leider nicht, und bewirkt statt guter Lösungen verhärtete Fronten...

Viele Grüße
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

DerNiederbayer hat geschrieben: 14.03.2019 - 09:01...deshalb die Meinungsfreiheit auch mal eingegrenzt wird.
Da fragt man sich allerdings auch ob Voss überhaupt mal die deutsche Verfassung vollständig gelesen bzw. verstanden hat... :gruebel:
Edit: Eine solche Aussage hätte ich wenn dann eigentlich von einem AFD - Mitglied erwartet... :rolleyes:
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von GIFWilli59 »

Was mich überrascht hat, ist, dass der offene Brief der Forenbetreiber nicht anspricht, dass in den Foren eigentlich kaum urheberrechtlich relevantes Material hochgeladen wird - jedenfalls hier ist das ja so.
Bzw. eben kaum Material, für das der jeweilige User keine Rechte hat.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von margau »

Vorsicht, hier besteht ein großer Unterschied: Urheberrechtlich geschützt ist das meiste - insbesondere die Berichte, von denen ihr ja Urheber seit.
Nur ist das Material in der Regel nicht Urheberrechtsverletzend.

Viele Grüße
margau
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von GIFWilli59 »

Danke, das meinte ich eigentlich. Vielen Dank für die Präzisierung bzw. Klarstellung!
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

Diese Kampagne war mir bisher nicht bekannt:

https://pledge2019.eu/de

Nach den einzelnen Ländern aufgeschlüsselt sieht man, welche Abgeordneten sicher gegen die Urheberrechtsreform bzw. den Artikel 13 stimmen werden. In manchen EU-Ländern ist da noch viel Luft nach oben...
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Skitobi »

Skitobi hat geschrieben: 14.03.2019 - 09:11
DerNiederbayer hat geschrieben: 14.03.2019 - 09:01 Axel Voss kann sich vorstellen, Youtube zu verbieten, er gesteht die Notwendigkeit von Uploadfiltern ein und hat kein Problem damit, dass durch die Verwendung der Filter
...deshalb die Meinungsfreiheit auch mal eingegrenzt wird.
https://www.golem.de/news/uploadfilter- ... 39992.html
Das macht mich echt wütend!
margau hat geschrieben: 14.03.2019 - 20:22 Hallo,
genau so geht sachlicher Diskurs leider nicht, und bewirkt statt guter Lösungen verhärtete Fronten...

Viele Grüße
margau
Da hast du natürlich Recht, deshalb hier nochmal eine konkrete Wortmeldung von mir zu dem Artikel:

Die Aussage, dass es die Absicht von Youtube ist, Leuten Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken zu geben und darauf das Existenzrecht der Plattform (und aller anderen, die völlig andere Dinge tun?) in Frage zu stellen, finde ich absolut unmöglich!!
Youtube hat die Absicht, eine Plattform für selbst erstellte Videos von allen möglichen Privaten und kommerziellen Anbietern zu bieten. Durch die dort (und fast nur dort!) schon bestehenden Uploadfilter (oder wie man das aktuelle System nennen will), sieht man ja eigentlich die Bemühungen, dass diese selbst erstellten Videos eben keine geschützten Inhalte enthalten. Noch viel schlimmer finde ich, dass damit eigentlich alle Anbieter und privaten User, die selbst sehr guten Content erstellen, in eine Ecke gestellt werden mit Urheberrechtsverletzern. Wie kann man nur so verallgemeinern? Das geht so dermaßen an der Realität der Bürger vorbei! Ich frage mich echt wie der glaubt jemals wieder gewählt zu werden, wenn die das vor der EU-Wahl durchboxen - und ich frage mich auch, wie es dafür überhaupt eine Mehrheit geben kann.

Nachdem Voss die Uploadfilter ewig geleugnet hat, gesteht er es jetzt doch langsam ein. Ja herzlichen Glückwunsch. Entweder er hat also extrem dreist gelogen oder er hat wirklich keine Ahnung von dem, was er da vor hat. Und alle ziehen mit.

Und die Alternative zu Uploadfiltern steht ja auch im Artikel: Manuelles Sichten! Realitätsbezug? Hier gibt es ja schon Beschwerden, wenn die ersten 10 Beiträge eines Users nicht schnell genug frei geschaltet werden. Und dann ist der, der händisch prüft, für eine Urheberrechtsverletzung haftbar?

Und dann kommt nochmal Voss. Er könne nicht garantieren, dass die Systeme hundertprozentig arbeiten. Dass deswegen die Meinungsfreiheit eingeschränkt wird, kann er sich vorstellen. Aber dass deswegen mal für zwei Stunden auf einer kleinen Plattform ein eventuell strittiger urheberrechtsverletzender Inhalt zu sehen ist, das ist dann wohl der Weltuntergang??
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Kapi »

Ich versuche mal, eine andere Sicht auf die Dinge, fern von Hysterie und aufgeheizter Diskussion zu finden. Eins vorneweg: ich bin auch kein Freund von Uploadfiltern, da ich davon überzeugt bin, dass die Algorithmen nicht im Sinne derer funktionieren werden, die urheberrechtlich pikante Inhalte erstellen und ihr geistiges Eigentum schützen wollen und müssen. Zudem glaube ich nicht, dass die geplanten Regelungen greifen werden, denn das Netz endet nicht an den Grenzen der EU und wer mit geklautem Material Kasse machen will, der findet jenseits der Grenzen reichlich Spielraum.

Auf der anderen Seite gehöre ich zu denen, deren Beruf und Broterwerb es ist, Content zu produzieren, der sehr wohl urheberrechtlich geschützt ist. Das ist mein Job, ich muss davon leben und ohne Schutz meines geistigen Eigentums kann ich langfristig zur Müllabfuhr wechseln oder bei Amazon Pakete sortieren.

Beispiele:
Ich produziere u.a. Features für eines der größten Medienunternehmen Europas. Diese Features werden parallel zur Aussendung auch per Podcast zur Verfügung gestellt. Selbstverständlich sind diese Features urheberrechtlich geschützt. Nun ist es seit langer Zeit so, dass diese Inhalte unmittelbar nachdem sie als Podcast zur Verfügung gestellt wurden auf diversen nicht zum eingangs erwähnten Medienunternehmen gehörenden Podcastplattformen auftauchen. Diese Betreiber verdienen mit den von mir erstellten und geschützten Inhalten Geld - über Werbebanner, die auf ihren Plattformen eingeblendet werden oder - noch dreister - indem sie für den Abruf (wenn auch geringe) Downloadgebühren verlangen. Nicht nur das - ich habe meine Inhalte auch schon bei YouTube-Kanälen wiedergefunden, garniert mit Werbung von Google - und auf Webseiten, bei denen der Inhalt der Features zum restlichen Content passte .... etc etc etc.. Bisweilen finde ich auch geklaute Fragmente der Features (Ausschnitte) in einem anderen Kontext wieder, wenn sich Schlaumeier an meinem geistigen Eigentum bedienen, um daraus Inhalte zu generieren, mit denen sie wiederum Kasse machen.

Nebenbei betreibe ich noch allerlei Webseiten, deren Inhalt stark Text- und Bildlastig ist, da es u.a. um Reiseziele u.ä. geht. Die Inhalte, sowohl Text als auch Bild, sind ausschließlich von mir erstellt und selbstredend per eindeutigem und unzweifelhaftem Disclaimer urheberrechtlich geschützt. Zusätzlich sind alle Bilder mit unsichtbaren Wasserzeichen versehen. All das interessiert diejenigen, die zu faul und/oder zu dämlich sind, selbst Inhalte zu erstellen, einen Dreck. Es wird seit Jahren geklaut, dass sich die Balken biegen. Bilder fand ich in YouTube-Kanälen ebenso reichlich wie bei Webauftritten, die in irgendeiner Form zu den ursprünglichen und von mir erstellten Seiten passen oder passten. Ganze Textpassagen werden ohne mit der Wimper zu zucken kopiert und in Konkurrenzauftritte eingefrickelt. Die Betreiber sitzen auf dem Balkan oder in Russland, in Bombay oder Rumänien. Die Seiten sind in Tuvalu oder Timbuktu registriert und YouTube interessiert es einen Dreck, ob die Uploader ihre Inhalte geklaut oder selbst erstellt haben. Hauptsache die Abrufzahlen stimmen und der Mutterkonzern kann Werbung einblenden und sich die Taschen vollmachen, indem man als Durchlauferhitzer gigantische Mengen an geklautem geistigen Eigentum verbreitet. An die Diebe kommt man nicht ran oder hat schon einmal jemand versucht, sein Recht auf geistiges Eigentum gegen Diebe aus dem hinteren Ural durchzusetzen?

Also komme mri keiner daher und behaupte, Google et al. könnten "ja nichts dafür", dass ihre Nutzer es mit den Gesetzen und Bestimmungen zum Schutz geistigen Eigentums nicht so genau nehmen. Bullshit. Google und andere interessiert dass einen Scheissdreck, es geht nur und ausschließlich um Kohle, egal ob die sauber oder unsauber erwirtschaftet wird.

Und nun? Was soll ich, der ich davon leben muss, geschützte Inhalte zu erstellen, also tun? Mich hinsetzen und mir ein Loch in den Bauch ärgern, dass sich andere bei mir ungefragt bedienen und sich mit meiner Arbeit die Taschen vollmachen? Oder darauf hoffen, dass diese Praxis wenn nicht beendet so doch wenigstens massiv eingeschränkt und erschweret wird und hier und da mal Hoffnung besteht, die Klauer am Arsch zu kriegen und die Kohle, die sie mit ihrem Diebstahl machen, abzuschöpfen? Ich weiß es nicht, ich habe kein Patentrezept aber ich habe auch die Nase gestrichen voll von der "alles für Umme"-Mentaltät, mit der eine ganze Generation groß geworden und in Teilen intellektuell und kreativ verblödet und verödet ist.

K.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von NeusserGletscher »

^^ Das ist die eine Seite und durchaus nachvollziehbar. Die andere Seite ist, dass wir technologisch heute immer noch in der Steinzeit wären, wenn für jede technische Innvovation heute ein Rechteverwerter (der oft nicht Urheber ist sondern einfach nur die Hand aufhält) wie ein Wegelagerer gefüttert werden müsste.

Angefangen mit der Schrift, den Zahlen, der Mathematik, Elektrizität, Rundfunk, Internet. Stell Dir mal vor, Du müsstest heute noch für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom einen Obulus an die Erben von Nicola Tesla zahlen. Ohne den gäbe es nämlich den Wechselstrom wie wir ihn heute kennen gar nicht. Und wenn ich ab und an mal Programme entwickele, dann könnte ich nicht 1% von dem leisten was ich kann, wenn ich nicht auf unzählige kostenlos zur Verfügung gestellt Lösungen zugreifen könnte.

Die freie Verfügbarkeit von Informationen ist daher ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft.

Die Frage ist halt, wo hört die Gemeinfreiheit auf und wo fängt der Diebstahl geistigen Eigentums an.

Nur was meiner Meinung nach überhaupt nicht geht, das ist die faktische Einrichtung einer Zensurinfrastruktur in privater Hand, welche die Freiheit im Internet beendet und die Kontrolle über das Internet in die Hand von Konzernen legt. Im übrigen ist allen mantramässigen Wiederholungen in den Medien zum Trotz das Internet kein rechtfsfreier Raum. Wer seine Rechte durch Dritte verletzt sieht der kann den Klageweg beschreiten. Das ist zwar mühselig und kostenintensiv. Aber wenn ich Angst vor Einbrechern habe dann verlange ich ja auch nicht von der Politik, dass sie rund um meine Wohnung eine Ausgangssperre für Fremde verhängt.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen
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extremecarver
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von extremecarver »

Na und - außerhalb der EU wird sich nichts ändern. Innerhalb hat man eh schon genug Möglichkeiten. Die Urheberrechtsreform so wie derzeit ist Schwachsinn.
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Petz
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von Petz »

Nachdem sich die Thematik ja nicht erst seit gestern stellt frage ich mich schon seit langem, warum jemand Inhalte auf deren Urheberrechtsschutz er Wert legt (bzw. aus Verwertungsgründen Wert legen muß) überhaupt frei verfügbar ins Netz stellt denn ich persönlich käme aufgrund der Praxis von vornherein schon gar nie auf diese Idee.
Sowas speichere ich passwortgeschützt auf einen Server wo ich genau weiß wer durch PW - bzw. Linkübermittlung Zugriff bekommt denn dann ist auch nachvollziehbar welcher der Kunden für eine illegale Verbreitung verantwortlich sein kann. Ich bin nach wie vor der persönlichen Überzeugung das jeder der urheberrechtsrelevante Inhalte selbst direkt ins Netz stellt sich überhaupt nicht zu wundern braucht wenn die dann auch weiterverbreitet werden.

Abgesehen davon entbände meiner Einschätzung des aktuellen Entwurfes nach der Einsatz von Uploadfiltern auch nicht von der Betreiberhaftung sprich es stellte sich dann natürlich auch die Überlegung der Schuld - bzw. Regressforderungsfrage eines Seitenbetreibers an den Uploadfilterlieferanten so der Betreiber den Filter nicht selbst entwickelte.
Mir tun ehrlich gestanden die Upoladfilterentwickler leid denn bei Bildern könnte der vielleicht so halbwegs funktionieren aber ich denke an folgendes Beispiel:
Ein AF - Kollege schreibt einen Sommerurlaubsbericht und verwendet eine Wörterfolge die auch beispielsweise in einem zur selben Zeit erschienenen Reiseführer vielleicht auch in anderem Zusammenhang so steht - wie soll der "arme" Uploadfilter rausfinden welcher der beiden Texte nun der geschützte ist; ich sehe in dem Fall eine 50%ige Chance das der falsche Text gesperrt wird... ;D

Frage an die Fachleute - liege ich richtig mit meiner Vermutung das ein unsichtbares Wasserzeichen in einem Bild unwirksam ist wenn dieses mit einem Grafikprogramm gecaptured wird - eigentlich dürfte das Wasserzeichen in der neuen Datei dann nicht mehr vorhanden sein :?:
Petz setzt seine Aktivitäten mit Ende Juni 2020 stark zurück. Ich bleibe aber bis auf weiteres in Ausnahmefällen und per PN für Fragen, Hilfe beim Modellbau etc. noch aktiv.
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DerNiederbayer
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von DerNiederbayer »

Ich hab im Lauf dieser Woche nochmal eine Email an alle deutschen Europaabgeordneten geschickt, ungeachtet meiner eigenen politischen Präferenzen. Von einigen habe ich auch recht schnell Antworten erhalten.

Erst mein Schreiben (Axel Voss hat eine auf ihn abgestimmte personalisierte Variante erhalten, inkl. Verweis auf Artikel 5 des Grundgesetzes, in dem so Dinge stehen wie Rede-, Meinungs- und Pressefreiheit und dass eine Zensur nicht stattfindet), dann die bisher eingegangen Antworten:
Sehr geehrte(r) Herr/Frau ...,

ich wende mich vor der Abstimmung im EU-Parlament zur geplanten Urheberrechtsreform und dem darin enthaltenen Artikel 13 in einer persönlichen Email an Sie.

Ich habe absolutes Verständnis dafür, dass das Urheberrecht an die digitale Wirklichkeit angepasst werden muss. Aber der Artikel 13 ist dazu in der vorliegenden Form weder nötig noch hilfreich.

Ich bitte Sie, bei der Abstimmung Ende März gegen den Artikel 13 zu stimmen. Dieser wird massive negative Auswirkungen auf privat betriebene Special-Interest-Foren haben, die nach Stand der Dinge von der Prüf- bzw. Filterpflicht ebenso betroffen sein werden wie die großen kommerziellen Plattformen wie z.B. Google, Youtube, Twitter, Facebook, Presse- und Medienkonzerne usw.

Die Forenbetreiber können sich weder die Entwicklung noch den Kauf von möglicherweise nötigen Uploadfiltern leisten, noch können sie kostenintensive Onlineredaktionen betreiben, die jeden von einem User erstellten Forenbeitrag vorab manuell auf evtl. auftretende Urheberrechtsverstöße prüfen. Sie können auch nicht, wie das großen Plattformen möglich ist, mit den Rechteinhabern bzw. den Verwertungsgesellschaften Lizenzverträge abschließen.

In der Praxis haben die Foren gar nicht das Problem, dass User fremdes urheberrechtlich geschütztes Material in ihren Beiträgen verwenden. Im Gegenteil: Die Beiträge stammen von den Usern selbst, in vielen Foren veröffentlichen die User auch selbst erstellte Fotos oder Videos.

Sollte es doch einmal zu einem möglichen Urheberrechtsverstoß kommen, wird dieser von den Betreibern bzw. Moderatoren der Foren umgehend ab Kenntnisnahme geklärt und der Inhalt entfernt. Dieses "Notice and Take Down" hat sich bewährt, meiner Meinung nach ist hier keine Änderung nötig.

Ich möchte im Zusammenhang mit den Foren auf diesen offenen Brief der Initiative "Foren gegen Upload-Filter" verweisen: https://foren-gegen-uploadfilter.eu/offener-brief/

In den letzten Tagen haben mich vor allem einige Aussagen von Hr. Axel Voss irritiert und verärgert. Bisher hat er immer behauptet, dass im Gesetzentwurf nirgendwo etwas von Uploadfiltern steht und dass niemand Uploadfilter haben wolle. In einem Interview mit der Deutschen Welle (12.03.2019, https://www.dw.com/en/memes-could-be-fi ... 600CELVDN4) spricht er nun davon, dass große Plattformen wie Youtube technische Lösungen einsetzen müssten. Darunter verstehe ich gerade Uploadfilter.

Die Aussage von Hr. Voss, dass nur 1,5 % der Internetplattformen von Artikel 13 betroffen seien, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Viele Internetangebote, nicht nur Foren, bieten heutzutage die Möglichkeit, dass User Kommentare hinterlassen oder sonstige Beiträge verfassen. Alle diese Beiträge müssten auch geprüft und gefiltert werden.

Dass Hr. Voss offensichtlich nur die großen Plattformen im Auge hat, ergibt sich aus der Aussage im DW-Interview, dass man prüfen müsse, ob Plattformen wie Youtube, deren Geschäftsmodell darauf basiert, den Usern Zugriff auf urheberrechtlich geschütztes Materiel zu geben, überhaupt noch eine Daseinsberechtigung hätten. Bei dieser Aussage verkennt Hr. Voss auch, dass auf Plattformen wie Youtube mittlerweile in großem Umfang von den Usern selbst produzierte Inhalte hochgeladen werden. Außerdem haben Plattformen wie Youtube mit den Verwertungsgesellschaften entsprechende Verträge abgeschlossen, um die Urheberrechtsinhaber zu vergüten.

Massiv verärgert hat mich die Aussage von Hr. Voss in einem Interview mit dem Handelsblatt vom 27.02.2019 (https://orange.handelsblatt.com/artikel/56303). Zum einen weist er in diesem Interview das Thema Uploadfilter noch von sich, die er im DW-Interview vom 12.03. als Notwendigkeit sieht.

Vor allem aber diese Aussage im Handelsblatt-Interview ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die schon seit langem auf die Risiken einer automatisierten Filterung und deren mögliche Auswirkungen auf die Meinungsfreiheit hinweisen:

"Ich kann nicht dafür garantieren, dass die Maßnahmen, die Plattformen ergreifen um ihrer Haftung gerecht zu werden, hundertprozentig arbeiten und deshalb die Meinungsfreiheit auch mal eingegrenzt wird. Aber natürlich soll nichts geblockt werden, was rechtmäßig ist."

Was bitte soll ich mir unter einer "Eingrenzung der Meinungsfreiheit" vorstellen? Wie soll ich mich als möglicherweise betroffener User dagegen wehren?

Ich möchte Sie also nochmal darum bitten, gegen den Artikel 13 zu stimmen, falls Sie bisher dafür gestimmt haben. Sollten Sie bisher schon dagegen gestimmt haben, dann bleiben Sie bitte bei Ihrer Meinung.

Aufgrund der Wichtigkeit des Themas und weil Sie sich bisher bereits dazu öffentlich geäußert haben (z.B. in den Abstimmungen zur Urheberrechtsreform am 05.07.2018 und am 12.09.2018), setze ich Ihr Einverständnis als gegeben voraus, dass ich Ihre Antwort im Wortlaut veröffentlichen darf.

Den Text dieses Schreibens werde ich bereits jetzt im Sinne eines Offenen Briefes in Diskussionsbeiträgen in Foren veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen
Hier die bisherigen Antworten:

SCHOLZ, Helmut (Die Linke)
Sehr geehrter Herr xxx,

Mit Ihrer Aufforderung, erneut gegen den Art. 13 der Urheberrechtsreform zu stimmen, rennen Sie bei mir offene Türen ein.

Schon bevor der Rat, die Kommission und ParlamentsvertreterInnen die finale Fassung der Richtlinie verhandelt haben, haben wir, die Linke im Europäischen Parlament, gegen Upload-Filter gestimmt, weil diese kein angemessenes und geeignetes Mittel sind, um den Kreativen im Netz ihre Einkommen zu sichern. Dass Kreative dadurch mehr Einkommen generieren, halten im Übrigen alle Fachleute für Unsinn. Überdies blocken automatische Inhaltserkennungssysteme auch journalistische Recherchen, Zitate, Satire und Memes, die nur Auszüge von anderem Material einbinden oder verändern, weil ein Algorithmus sie nicht vom Original unterscheiden kann. So kommt es zum Overblocking, welches Meinungs- und Kunstfreiheit beschneidet und damit Grundrechte verletzt.

Leider kam es bei den Trilogverhandlungen zu einem grausigen Ergebnis beim Art. 13 und auch der zuständige Rechtsausschuss (JURI) stimmte am 26. Februar dem Kompromiss zu. Die verpflichtenden Upload-Filter werden also voraussichtlich noch im März wieder im Europäischen Parlament abgestimmt und wenn das Parlament nicht mit NEIN stimmt, wird das die Kommunikation im Netz gravierend verändern.

Ich kann Ihnen zusichern, dass ich auch diesmal wieder dem abschließenden Kompromiss nicht zustimmen werde - so wie auch alle meine Kolleginnen und Kollegen von der Linken! Unter https://pledge2019.eu/ geben wir dieses Versprechen auch öffentlich.

Bitte finden Sie hier unsere aktuelle Pressemitteilung mit weiteren Informationen zur Urheberrechtsreform:
https://www.dielinke-europa.eu/de/artic ... ch-zu.html

Mit solidarischen Grüßen
Helmut Scholz
Sehr interessant finde ich die folgende Antwort. Sie zeigt mir, dass es durchaus auch jetzt noch Sinn macht, sich direkt an die Abgeordneten zu wenden, weil nicht jeder von ihnen Experte für Digitales ist, aber jeder abstimmen wird. Außerdem war Fr. Noichl bereits bei denjenigen Abgeordneten, die ich im Februar angeschrieben hatte, von denen aber seinerzeit keine Antwort kam.

NOICHL, Maria (SPD)
Sehr geehrter Herr xxx,

Sie haben sich zum Thema Uploadfilter an mich gewandt.
Wir stimmen in der nächsten Strassburgwoche über das Thema ab. (Ende März)
Ich werde gegen Artikel 13 stimmen.
So habe ich es auch schon im Sommer getan.

Das Themenfeld ist nicht mein Spezialthema.
Ich arbeite u.a. im Landwirtschaftsausschuss ...
Mein Kollege Herr Wölken ist unser Spezialmann.
Im Anhang finden Sie eine PM von ihm.
Dieser möchte ich mich voll umfänglich anschließen.

Ihnen herzliche Grüße nach xxx!


Maria Noichl

Mit freundlichen Grüßen


Angelika Schartel
Mitarbeiterin
_______________________
Maria Noichl
Mitglied des Europäischen Parlaments
Und diese Antwort gibt einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise im Europaparlament und liefert eine mögliche Erklärung, warum die Abgeordneten nichts von den Protesten "da draußen" mitbekommen (wollen). Auch Hr. Ferber war bei denen mit dabei, von denen im Februar noch keine Antwort kam.

FERBER, Markus (CSU)
Sehr geehrter Herr xxx,

haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail zur Reform des Urheberrechts, in der Sie Ihre Bedenken, insbesondere hinsichtlich Artikel 13, zum Ausdruck bringen und mich dazu auffordern, Stellung zu beziehen.

Der Kompromiss, auf den sich das Europäische Parlament und die Vertreter der Mitgliedstaaten am 13. Februar geeinigt haben, wird nun von Sprachjuristen überprüft, als Rechtstext verfasst und anschließend in alle Amtssprachen übersetzt. Erst dann liegt der finale Gesetzestext vor, der schließlich erneut von Rat und Parlament bestätigt werden muss.

Erst nachdem die vorbereitende Arbeit der Sprachjuristen und zuständigen Ausschussmitgliedern getan ist, wird der Bericht innerhalb der Fraktionen diskutiert. Bis dahin nehme ich Argumente und Ansichten wie die Ihre zur Kenntnis, um sie dann in die politischen Gespräche und den Entscheidungsprozess miteinfließen zu lassen. Seien Sie gewiss, dass ich Ihre Bedenken für die finale Abstimmung im Hinterkopf behalten werde.

Für Ihre Ansichten zu diesem wichtigen Thema bedanke ich mich ganz herzlich und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Markus Ferber, MdEP
GEBHARDT, Evelyne (SPD)
Guten Tag,

vielen Dank für Ihre Nachfrage.

Am 26. Februar habe ich im Rechtsausschuss gegen die Urheberrechtsreform gestimmt, wegen des unsäglichen Artikel 13. Wir SPD Europa-Abgeordnete haben uns seit Anfang der Verhandlungen entschieden gegen die Annahme von Artikel 13 und den sogenannten Uploadfiltern gewehrt. Die CDU/CSU hingegen hat für die Einführung des kontroversen Artikel 13 plädiert. Dabei gefährden Uploadfilter die Informations-und Meinungsfreiheit und sind schlichtweg inakzeptabel. Bis heute versuche ich die Zuständigen im Bundeswirtschaftsministerium davon zu überzeugen, meine Position vor den Mitgliedstaaten zu vertreten und keine Uploadfilter zu gestatten.

Ich teile Ihre Besorgnis in dieser Angelegenheit und bin entschlossen bis zum Schluss gegen die Einführung von Artikel 13 zu kämpfen und natürlich auch in der Plenarabstimmung im Frühling dagegen zu stimmen.

Mit freundlichen Grüßen

Evelyne Gebhardt, Vizepräsidentin des Europäischen Parlamentes, SPD
LÖSING, Sabine (Die Linke.)
Sehr geehrter Herr xxx,

Vielen Dank für Ihre E-Mail.
Schon bevor der Rat, die Kommission und Parlamentsvertreter die nun finale Fassung der Richtlinie verhandelt haben, hat Frau Lösing und die Delegation DIE LINKE im Europaparlament gegen die Copyright Reform und Upload-Filter gestimmt, weil diese kein angemessenes und geeignetes Mittel sind, um den Kreativen im Netz ihre Einkommen zu sichern. Wir werden auch diesmal gegen Art. 13 und Art. 11 stimmen.

Frau Lösing hat dazu folgenden Aufruf unterzeichnet: https://pledge2019.eu/de

Mit freundlichen Grüßen,
i.A.

Anne Labinski
Parliamentary Assistant to Sabine Lösing, MEP
ERNST, Dr. Cornelia (Die Linke.)
Sehr geehrter Herr xxx,
Danke für Ihre Mail. DIE LINKE im Europaparlament wird natürlich gegen Artikel 13 stimmen.
Mit freundlichen Grüssen,
Manuela Kropp
Saison 2023/24: 2 x Sölden, 1 x Hochgurgl/Obergurgl

Skifahren kann süchtig machen. Infos und Hilfe unter http://www.alpinforum.com.
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Re: Upload-Filter (EU: Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsreform)

Beitrag von NeusserGletscher »

^^ Ich weiß Dein Engagement ja wirklich zu schätzen. Aber hast Du die Politiker vorab darüber informiert, dass Du ihre Stellungnahmen veröffentlichen wirst? Wenn ein Politiker ein Statement gegenüber einem Journalisten abgibt, dann gibt es dort auch in der Regel 3 Stufen, unter eins, zwei oder drei.
Was Du selber richtig machst können andere nicht falsch machen

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