Highlander hat geschrieben: ↑03.11.2019 - 13:34
Für uns Skifahrer wäre es natürlich ein absoluter Gewinn... und sollte es tatsächlich dann kommen, würde ja die Braunschweiger Hütte des deutschen Alpenvereins dann inmitten dieses Skigebietes liegen...
aber ich werde dann schon aus Prinzip bei denen nicht einkehren... da diese ja seit Jahren das Projekt mit allen erdenklichen Mitteln torpedieren...
Mit solchen Kommentaren verhärtet man Fronten, wo eigentlich gar keine sein müssten.
das sehe ich etwas unterschiedlich... dieser Pseudo Alpenrettungsverein kommt bei mir gleich nach dem Auto Lobby Verein ADAC... und aus beiden bin ich seit über 20 Jahren ausgetreten...
Wenn man nur einmal die Mitgliedsbeiträge des DAV mit jenen vom ÖAV vergleicht, ist es beim DAV ein absoluter Nepp, mit im Schnitt über 25 % teureren Beiträgen als beim ÖAV..
Bei mir persönlich sind dort schon sehr große Fronten, und speziell dort im Pitztal hat sich der DAV mit seinem Verhalten zu diesem Projekt nicht gerade mit Ruhm bekleckert...
30.000 Unterschriften gegen umstrittene Tiroler Gletscher-Ehe
Die Gletscherskigebiete im Pitztal und Ötztal sollen mit neuen Seilbahnen und Pisten verbunden werden. Auch Sprengungen sind nötig. NGOs machen gegen die Pläne mobil.
"Diese Pläne für die Verbauung unberührter Gletscherwildnis mit energiefressender Infrastruktur sind sinnbildlich für die verfehlte Klima- und Umweltpolitik Österreich" sagt Robert Renzler, Generalsekretär des Alpenvereins."
Wenn’s am Ende eine schwachsinnige „Kompromiss“ Verbindung OHNE neue Pisten / Abfahrten (Gelände) ist soll sie ruhig verhindert werden, das wäre wieder sinnloses Geld ausgeben was auf den Skipass preis umgelegt wird.
Dieser pensionierte Lehrer und übereifrige Umweltschützer Estermann hat ja offensichtlich nun viel Zeit, um sich gegen den weiteren Ausbau von Skigebieten einzusetzen... https://www.feldring.at/news/news.html
aber auch er wird den Weg der Zeit nicht aufhalten... dieser Zusammenschluss wird kommen, früher oder später...
dazu sind die inzwischen gemeinsamen Interessen von beiden Seiten, Sölden und Pitztal zu diesem Zusammenschluss inzwischen viel zu gross..
Zuletzt geändert von Highlander am 03.11.2019 - 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Stäntn hat geschrieben: ↑03.11.2019 - 18:21
Wenn’s am Ende eine schwachsinnige „Kompromiss“ Verbindung OHNE neue Pisten / Abfahrten (Gelände) ist soll sie ruhig verhindert werden, das wäre wieder sinnloses Geld ausgeben was auf den Skipass preis umgelegt wird.
Vor allem weil man da eben wirklich wichtige, schneesichere Abfahrten zu großen Teilen (?) auf Gletschereis hätte. Da kann man nicht ernsthaft argumentieren, das würde der Natur schaden, im Gegenteil, dann wird ja der Schnee gewalzt und beschneit, wodurch der Gletscher sogar noch länger erhalten bleibt...
Und nur mit den neuen Pisten wird das eben dann als Gletschergebiet richtig attraktiv, gerade im Herbst und Frühling.
sir_ben hat geschrieben: ↑03.11.2019 - 15:58
Ich finde es interessant, dass sich die Diskussion immer nur um den Umweltschutz dreht. Hat eigentlich mal irgendwer hinterfragt, ob sich eine Investition von mindestens 120 Mio € innerhalb von 30 Jahren überhaupt wieder einspielen lässt? Natürlich entstehen Jobs im Tal, aber auch die Pitztaler Bergbahnen (die in meiner Erinnerung den Großteil bezahlen müssen) sind ein Wirtschaftsunternehmen, das seine Kosten decken muss. Und 4 Mio € mehr an Gewinn nach Steuern, das ist schon ne Hausnummer...
Vereinfachte Gewinnrechnung inkl. Steuer:
Die Pitztaler Gletscherbahn ist wirtschaftlich sehr gut aufgestellt. Man hat mit wenigen Liften ( geringe laufende Kosten ) das Gletscherskigebiet erschlossen.
Die Pitztaler Gletscherbahnen haben wirtschaftlich sehr starke Eigentümer. Viele starke Unternehmer in Tirol und Salzburg.
Ich glaube Sie sind auch Miteigentümer einer großen Liegenschaft in Innsbruck die gute Erträge abwirft.
Daher wird man dringend einen Abschreibposten brauchen.
Von 6 Mill. Gewinn bleiben nach Steuern nur 3 Mill übrig.
Und wenn man 120 Mill. auf 20 Jahre abschreibt sind das 6 Millionen im Jahr.
Steigert man dann den Gewinn auf 8 Mill nachdem die Verbindung gebaut wurde kann man 6 Mill. steuerlich abschreiben und von den verbleibenden 2 Mill muß man eine Mill. Steuer bezahlen. Daher hat man dann 7 Mill. Gewinn nach Steuern. Um 4 Mill. mehr als vor dem Bau.
Man muß daher vor Steuern den Gewinn nur um 2 Mill. steigern. Und dies ist meiner Meinung nach leicht möglich.
Man bedenke: Zubringerleistung verdoppelt, Lifte und Pisten um ca. 75% ausgebaut, und wahrscheinlich kommen auch mehr Gäste vom Ötztal ins Pitztal zum Skifahren als umgekehrt. Daher wird man auch Ausgleichszahlungen vom Ötztal erhalten.
30.000 Unterschriften gegen umstrittene Tiroler Gletscher-Ehe
Die Gletscherskigebiete im Pitztal und Ötztal sollen mit neuen Seilbahnen und Pisten verbunden werden. Auch Sprengungen sind nötig. NGOs machen gegen die Pläne mobil.
"Diese Pläne für die Verbauung unberührter Gletscherwildnis mit energiefressender Infrastruktur sind sinnbildlich für die verfehlte Klima- und Umweltpolitik Österreich" sagt Robert Renzler, Generalsekretär des Alpenvereins."
Sorry - Totschlagargumente "Ökodiktatur" finde ich da echt nicht angebracht. Es gibt sinnvolle Argumente gegen die Verbindung (Erschließung neuer Gletscherlandschaften, Sprengung des Gipfels etc.). Zudem ist ja auch bekannt, dass die Pitztaler nicht gerade zimperlich mit der Natur und den Genehmigungen umgehen - Notweg, dann die letzten Sprengungen oben am Berg. Genauso wie es Argumente für die Verbindung gibt.
Wäre es nicht sinnvoll hier vernünftige Kompromisse zu finden? Vielleicht kleinere Lösungen, weniger Pisten etc.?
fettiz hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 09:15
Sorry - Totschlagargumente "Ökodiktatur" finde ich da echt nicht angebracht. Es gibt sinnvolle Argumente gegen die Verbindung (Erschließung neuer Gletscherlandschaften, Sprengung des Gipfels etc.). Zudem ist ja auch bekannt, dass die Pitztaler nicht gerade zimperlich mit der Natur und den Genehmigungen umgehen - Notweg, dann die letzten Sprengungen oben am Berg. Genauso wie es Argumente für die Verbindung gibt.
Wäre es nicht sinnvoll hier vernünftige Kompromisse zu finden? Vielleicht kleinere Lösungen, weniger Pisten etc.?
Keine Frage. Ich möchte auch sowenig Eingriffe als möglich. Mein Kommentar bezieht sich darauf gleich eine "verfehlte Klima- und Umweltpolitik Österreich" anprangern zu müssen.
fettiz hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 09:15
Es gibt sinnvolle Argumente gegen die Verbindung (Erschließung neuer Gletscherlandschaften, Sprengung des Gipfels etc.).
"Sinnvoll" klingt ja gut, aber mal konkret: Das sind doch eher ideologische Argumente. Man kann das so oder so sehen, aber an sich ist das nichts, was irgendwo rational begründbar ist.
Ich glaube, dass wir uns heute zu sehr auf Subjektives konzentrieren, auf eine Art philosophischen Standpunkt, auf den wir irgendwann mal sozialisiert wurden.
Ich persönlich mache mir in letzter Zeit Gedanken darüber, warum man einen Gletscher auf 3.000 m Seehöhe anders behandelt sollte, als zb eine Kulturlandschaft in Tallage, in der in Tirol ja besonders viel verbaut wird.
Das Thema ist nun auch in der Schweiz angekommen. Leider - wie nicht anders zu erwarten beim Blick - miserabel recherchiert, resp. einfach mit viel Schwachsinn übernommen: https://www.blick.ch/news/ausland/75000 ... 98935.html
„Die Kampagne der Gegner von Pitztal-Ötztal setzt einen neuen Tiefpunkt. Suggeriert wird die Sprengung des Linken Fernerkogel, eine bewusste Fehlinformation, die von den Projektbewerbern kategorisch zurückgewiesen wird“, hieß es in der Aussendung der Pitztaler Gletscherbahnen und der Bergbahnen Sölden weiter.
Bitte diesen Artikel ganz fett hervorheben. Ne ernsthaft, jeder, ich denke auch die Beführworter des Projekts, möchten dass das ganze so Umweltverträglich wie möglich über die Bühne geht und ich denke, dass in dem Hinblick auch viel gemacht wird. Ich habe ja schon einige Posts weiter oben gesagt, dass ich der Krone da wenig Vertrauen zukommen lasse und sie schön blöd wären ein Projekt zur UVP einzureichen bei dem ein ganzer Berg weg soll.
Also mal ganz ehrlich, liebe Umweltschützer und vor allem Liebe Medien, warum erfindet ihr so nen Stuss um gegen das Projekt zu wettern. Wenn man auf augenhöhe zu einer vernünftigen Lösung kommen will, dann gehört es als aller erstes mal von beiden Seiten dazu, dass man keine Falschmeldungen verbreitet. Das lässt die weitere Glaubhaftigkeit nämlich drastisch sinken.
fuer diese ganzen verhinderer gibt es kein kompromis..... aehnlich wie am gruenten wird auch hier das ganze hochgepusht! 120.000 zu 750.000 kubikmetern das leid deren seelen muss schon gross sein und spiegelt sich ja auch in der propaganda "seele der alpen" wieder.... hallo was sind den schon 120.000 kubikmeter in einer welt wo an allen ecken gewerkelt und gebaut wird
Mich stören die Zuspitzungen und totalitären Ansichten auf beiden Seiten, also sowohl Falschinformationen (Gipfelsprengung) als auch die Gleichsetzung von Projektablehnung mit Ökodiktaktur. Ich rufe demgegenüber zur Sachlichkeit auf. Objektiv betrachtet gibt es Pro und Contras zum Projekt und je nachdem wie man diese gewichtet kommt man zu unterschiedlichen Würdigungen. Also:
Pro:
- Wirtschaftliche Vorteile inkl indirekten Effekten / Wertschöpfung (wobei Arbeitsplätze vermutlich überwiegend in Osteuropa und im Niedriglohnsektor entstehen werden)
- Positiver Nutzen / Freude für Skifahrer
Contra:
- biologisch / ökologische Effekte (Gletscherfloh)
- Massive Verschandlung bisher unberührter Berglandschaft, auch ohne Gipfelsprengung - somit negativer Nutzen für Naturfreunde, in dem Zusammenhang vermutlich relativ geringer Touristenrückgang im Sommer.
Für mich als primär Bergsteiger und Naturfreund ist der letzte Punkt ausschlaggebend. Die Eingriffe finden in einem besonders sensiblen Naturraum statt. Das ist mit Eingriffen im Flachland oder auch in gewachsenen Kulturlandschaften (Almengebiete) nicht vergleichbar. Gletscherskigebiete schauen (im Sommer) besonders grässlich aus. Daher ist m.E der Eingriff unter Abwägung auch der o.g. Vorteile unverhältnismässig. Etwas anderes würde für mich gelten wenn wie vor 60-70 Jahren die Talbewohner Hunger leiden würden und Erschliessungsmassnahmen die einzige Möglichkeit sind, damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben können. Dem ist aber nicht so. Daher werde ich die Petition unterzeichnen.
Ich verstehe und respektiere aber auch, wenn andere die o.g. Argumente anders abwägen (das betrifft natürlich inbs. die Sicht des reinen Skifahrers) und damit zu einer anderen Würdigung kommen. Letztlich sind das dann Fragen welche die lokale Politik bzw. die Rechtssprechung zu beantworten haben.
Was wir bisher noch gar nicht hatten: Das Gebiet um die Braunschweiger Hütte ist - neben dem Taschachhaus - einer DER Stützpunkte für Gletscherkurse und dort beginnt einer der klassischen Anstiege auf die Wildspitze, immerhin den bekanntesten Berg Nordtirols. Es handelt sich außerdem um einen der wenigen Anstiege, die wahscheinlich noch einige Zeit ein wirkliches Gletschererlebnis außerhalb Frankreichs und der Schweiz ermöglichen. Auch ich habe dort meinen Gletscherkurs gemacht und habe mir die Bilder von "damals" (naja, 2012...) nochmals angeschaut. Danach war für mich klar, dass ich die Petition unterschreibe.
Mit einer Tunnelbahn könnte ich leben, notfalls auch mit einer stützenlosen Verbindungsgondel ohne neue Pisten. Das, was aktuell geplant ist, zerstört aber eine beeindruckende Landschaft unwiederbringlich...
Was ich mich allgemein frage: Ich bin ein leidenschaftlicher Bergsteiger, aber genauso auch leidenschaftlicher Skifahrer. Aber brauchen wir wirklich noch mehr Pisten in den Alpen? Natürlich gibt es Skifahrer, die häufiger als die 25-30 Tage, dich ich im Jahr fahre, fahren. Ich habe nicht mal im Ansatz alle schönen Pisten der Alpen besucht, trotzdem ist mir noch nie langweilig geworden. Wer außer vllt. Starli kann denn ernsthalft anderes behaupten?
Die Anzahl der SKifahrer geht stetig zurück, es findet ein ungeheurer Verdrängungswettkampf statt. Wenn ich diese Verbindung baue, sorge ich sicher dafür, dass es dem Tourismus im Pitztal gutgeht. Aber eben auf Kosten anderer Regionen...
Ich bin, was den Alpenverein und ähnliche betrifft, ja eher radikal. Ich gehe generell nirgends in die Berge, wo die eine Hütte haben. Wenn ich Natur erleben will, dann so richtig solo. Das klappt nicht, wenn die Alpenvereine eine komplette Infrastruktur in die Landschaft stellten. Die Jamtal Hütte hat 200 Betten, oder? Das ist ein Hotel.
Jeder will halt den Berg für sich haben. Jeder hat seine ganz eigenen Interessen - das alles muss man irgendwie unter einen Hut bringen.
Gleitweggleiter hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 17:54
Für mich als primär Bergsteiger und Naturfreund ist der letzte Punkt ausschlaggebend. Die Eingriffe finden in einem besonders sensiblen Naturraum statt. Das ist mit Eingriffen im Flachland oder auch in gewachsenen Kulturlandschaften (Almengebiete) nicht vergleichbar. Gletscherskigebiete schauen (im Sommer) besonders grässlich aus. Daher ist m.E der Eingriff unter Abwägung auch der o.g. Vorteile unverhältnismässig.
Ich könnte dieser Argumentation ja halbwegs folgen, wenn das Projekt denn in einer unberührten Umgebung wäre. Aber im Bereich zwischen diesen beiden Gletscherskigebieten, der erschlossen werden soll, finde ich sie absurd. Schon heute gibt es wohl kaum einen Punkt in dem Bereich, an dem man nicht schon heute mindestens eines der beiden Skigebiete oder deren Installationen sieht. Die Natur ist dort - wenn man das so sehen will - eh schon verschandelt. Daher kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum dieser Bau unverhältnismässig sein sollte. Der überwiegende Teil der Alpen bleibt weiterhin unberührt und es geht hier lediglich um eine kleine Verbindung zwischen zwei bestehenden Gebieten. Unverhältnismässig ist der Aufschrei, der deswegen gemacht wird. Ich empfehle mal einen Flug über die Alpen, wie ich es häufig mache. Da werden die Verhältnismässigkeiten ob der Grösse der Alpen und der Kleinräumigkeit der Skigebiete wieder etwas relativiert.
Zuletzt geändert von ski-chrigel am 04.11.2019 - 20:29, insgesamt 1-mal geändert.
Christian Heinrich hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 18:36
Aber brauchen wir wirklich noch mehr Pisten in den Alpen?
Also da wir ja gerade Herbst haben und man ja in den Berichten (und ich persönlich in Tux) direkt sehen kann:
JA! Wir brauchen entweder mehr Pisten (...die im Okt/Nov zuverlässig offen sind --> über 2500m liegen) oder weniger (!) Skifahrer. Der Status Quo ist - zumindest an Wochenenden/Feiertagen - MIST.
Die Hotels/Täler würden im Herbst locker das 3-10 fache an Gästen aufnehmen können, wenn für alle Platz auf dem Gletsher wäre. Die Frage ist halt - will man das oder reicht dieser Zustand nicht vielleicht zwischen Weihnachten und Ostern aus um das Geld zu verdienen. Möchte ich nicht entscheiden (Kapitalismus sagt immer ja klar braucht es), ökologisch ist es nicht aber kein Wachstum ist ökologisch bisher
Aber deine Frage ist daher relativ leicht zu beantworten, nur das was dahinter steht nicht. Ich würde mir mehr Pisten wünschen, aus Konsumenten Sicht.
Tyrolens hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 19:39
Ich bin, was den Alpenverein und ähnliche betrifft, ja eher radikal. Ich gehe generell nirgends in die Berge, wo die eine Hütte haben. Wenn ich Natur erleben will, dann so richtig solo. Das klappt nicht, wenn die Alpenvereine eine komplette Infrastruktur in die Landschaft stellten. Die Jamtal Hütte hat 200 Betten, oder? Das ist ein Hotel.
Jeder will halt den Berg für sich haben. Jeder hat seine ganz eigenen Interessen - das alles muss man irgendwie unter einen Hut bringen.
Demnach dürftest du eine Pistenverbindung zw. Pitz- und Ötztaler Gletscher auch nicht nutzen?
Gleitweggleiter hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 17:54
Für mich als primär Bergsteiger und Naturfreund ist der letzte Punkt ausschlaggebend. Die Eingriffe finden in einem besonders sensiblen Naturraum statt. Das ist mit Eingriffen im Flachland oder auch in gewachsenen Kulturlandschaften (Almengebiete) nicht vergleichbar. Gletscherskigebiete schauen (im Sommer) besonders grässlich aus. Daher ist m.E der Eingriff unter Abwägung auch der o.g. Vorteile unverhältnismässig.
Ich könnte dieser Argumentation ja halbwegs folgen, wenn das Projekt denn in einer unberührten Umgebung wäre. Aber im Bereich zwischen diesen beiden Gletscherskigebieten, der erschlossen werden soll, finde ich sie absurd. Schon heute gibt es wohl kaum einen Punkt in dem Bereich, an dem man nicht schon heute mindestens eines der beiden Skigebiete oder deren Installationen sieht. Die Natur ist dort - wenn man das so sehen will - eh schon verschandelt. Daher kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum dieser Bau unverhältnismässig sein sollte. Der überwiegende Teil der Alpen bleibt weiterhin unberührt und es geht hier lediglich um eine kleine Verbindung zwischen zwei bestehenden Gebieten. Unverhältnismässig ist der Aufschrei, der deswegen gemacht wird. Ich empfehle mal einen Flug über die Alpen, wie ich es häufig mache. Da werden die Verhältnismässigkeiten ob der Grösse der Alpen und der Kleinräumigkeit der Skigebiete wieder etwas relativiert.
Ich könnte deiner Argumentation auch folgen, wenn man nicht von fast jedem Punkt, oder sagen wir mal Gipfel, ein Skigebiet, ein bewohntes Tal oder gar etwas nicht unberührtes sehen könnte. Da ja praktisch überall Eingriffe erfolgt sind,welcher Ort in den Alpen ist wirklich unberührt, könnte man dann überall bauen.
Davon ab bin ich natürlich gegen diese Verbindung.
Die Tatsache, dass skifahren und generell Wintersport es in 50 Jahren sehr schwer haben werden, die Gletscher in dieser Region Geschichte sein werden, findet meiner Meinung nach viel zu wenig beachtung. Letzlich ist aber genau das, dass Einzige was für eine Verbindung dieser Gebiete spricht, dort wird man wohl auch in 50 Jahren noch Schneesport betreiben können.
Da mein Bildhoster seine Verzeichnisstruktur geändert hat, werden die Bilder in meinen Berichten z.T. nicht mehr angezeigt. Auf konkreten Wunsch stelle ich sie wieder her.
Christian Heinrich hat geschrieben: ↑04.11.2019 - 18:36
Aber brauchen wir wirklich noch mehr Pisten in den Alpen?
Also da wir ja gerade Herbst haben und man ja in den Berichten (und ich persönlich in Tux) direkt sehen kann:
JA! Wir brauchen entweder mehr Pisten (...die im Okt/Nov zuverlässig offen sind --> über 2500m liegen) oder weniger (!) Skifahrer. Der Status Quo ist - zumindest an Wochenenden/Feiertagen - MIST.
Die Hotels/Täler würden im Herbst locker das 3-10 fache an Gästen aufnehmen können, wenn für alle Platz auf dem Gletsher wäre. Die Frage ist halt - will man das oder reicht dieser Zustand nicht vielleicht zwischen Weihnachten und Ostern aus um das Geld zu verdienen. Möchte ich nicht entscheiden (Kapitalismus sagt immer ja klar braucht es), ökologisch ist es nicht aber kein Wachstum ist ökologisch bisher
Aber deine Frage ist daher relativ leicht zu beantworten, nur das was dahinter steht nicht. Ich würde mir mehr Pisten wünschen, aus Konsumenten Sicht.
Gerade das Allerheiligen Wochenende zeigt es Jahr für Jahr. Viel zu wenige Pisten in Tirol offen und viel zu viele Hotels in Tirol leer.
Es braucht viel mehr Gletscherpisten und viel mehr Schneekonservierte Pisten wie es in Kitzbühel gemacht wird.