Alpiner Skiweltcup 2019/20

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CrystalMountain
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von CrystalMountain »

Hey hey Vicky hey Vicky hey :D !!!

Spechti
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Spechti »

Boah Ford! 86 Rennen nie am Stockerl und dann das erste Stockerl der Karriere im Weltcup auf der #1. kann man mal machen. War aber auch eine brachial, gute Fahrt. Hätte ich nach Kristoffersons Husarenstück nicht mehr für möglich gehalten.

Waren aber auch eklige Bedingungen irgendwie. Die ersten Fahrer bei Sonne danach ellenlang Ganz fieser Nebel/durchziehende Wolken und plötzlich Schneefall und Wind. Bei den letzten Fahrern dann wieder klarer. Ford und Kristofferson dann aber bei identischen Bedingungen.



Vicky auch wieder bockstark gefahren!
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von alpinfan77 »

Ziemlich verrücktes WE für den DSV.

In der Abfahrt von Beaver Creek bahnte sich schon ein Debakel an, Dreßen als Bester auf 18, da kam mit 41 Schwaiger und fuhr auf 7! Seine beste Platzierung bisher. Schon überraschend, aber man weiß, dass er technisch anspruchsvolle Kurse braucht, in Kitz fährt er ja auch meistens stark. Er ist nur ziemlich fehleranfällig und hat schon öfters gute Platzierungen vermasselt.

Bei Dreßen hat sich gezeigt, dass er noch nicht der Alte ist. Mit richtig schwierigen Abschnitten wie den Starthang der Birds of Prey hat er Probleme.
Aber wie sollte es anders sein? Das ist ganz normal. Die Saison steht unter dem Motto Comeback und er soll sich eigentlich nur fit machen, um
in den nächsten drei Jahren bei der Vergabe der Medaillen mitreden zu können. So ist jedenfalls die Planung. Der Sieg in Lake Louise fiel da wie vom Himmel, aber ich glaube nicht, dass sich die Situation geändert hat. Vielleicht läuft was auf den Gleiterstrecken wie Gröden, Wengen, Kvitfjell, auf den anderen muss man abwarten. Hängt sicher auch davon ab, wie mit seinem Knie weitergeht.

Die Damen schlugen sich in den Abfahrten mit den Plätzen 4, 9 (Vicky) und 6, 8 (Weidle) ganz gut. Die Form passt. Der Knaller kam aber gestern, Vicky im SG wie entfesselt. Ein paar Läuferinnen kamen ihr zwar näher, konnten sie aber nicht wirklich gefährden. Alle waren nach dem Fallaway schon zurück und unten raus hatte Vicky das größte Tempo.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Bocky »

Naja Debakel würd ich jetzt nicht sagen. Die Fahrt von Dreßen war gar nicht schlecht, nach der Unsicherheit im ersten Teil hat er Stück für Stück aufgeholt.
Vergleicht mal die Zwischenzeiten hier, das ist ganz interessant.
http://live.fis-ski.com/lv-al0029.htm#/short
(Klick auf "Sector Info" rechts unter "Leader", da kann man nach einzelnen Zwischenzeiten sortieren)

Dominik war natürlich klasse, dabei hatten manche noch Odermatt auf der Rechnung.
Schön wenn die Piste noch so lange gute Zeiten ermöglicht.
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alpinfan77
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von alpinfan77 »

Bocky hat geschrieben: 10.12.2019 - 10:19 Naja Debakel würd ich jetzt nicht sagen. Die Fahrt von Dreßen war gar nicht schlecht, nach der Unsicherheit im ersten Teil hat er Stück für Stück aufgeholt.
Ja, war klar zu sehen. Als es in klassisches Abfahrtsgelände ging mit langen Kurven, Sprüngen etc. war er wieder schnell. Den Top-Speed hat er also drauf, ein gutes Omen für die kommenden Rennen mit ähnlicher Charakteristik. Aber oben, im technischen Teil, hat er doch arg Federn gelassen. Da scheint er noch nicht so weit zu sein, vielleicht weil's an den technischen Feinheiten fehlt oder er mit Blick auf die Kniebelastung den Krafteinsatz bewusst dosiert. Das ist es, was ich meine, in klassischen Abschnitten passt's wohl schon, in technischen gibt's noch Probleme.
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Rado
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Rado »

Also wenn ich wetten müsste, wer den Ski Alpin Weltcup der Herren gewinnt, würde ich ganz klar auf Henrik Kristoffersen setzen. Er ist derjenige, der am meisten vom Rücktritt eines Marcel Hirscher profitieren kann. In den letzten Jahren hat sich der Norweger heiße Duelle mit dem Österreicher geliefert, vor allem im Slalom und im Riesenslalom. Für Henrik Kristoffersen gilt jedoch, dass er sich in den technischen Disziplinen keine Blöße geben darf, denn der Norweger wird im Super-G und in der Abfahrt sowie in der Kombination wohl nur wenig bis keine Punkte holen. Streichergebnisse wird sich der 25jährige daher kaum erlauben können, wenn er Alexis Pinturault die Hacken zeigen will.
Um die Wette auf Kristofferson umzusetzen habe ich mich für den 100 % BWIN Bonus entschieden, den es zur Zeit auf www.wettenerfahrungen.com gibt.
CrystalMountain
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von CrystalMountain »

Programmänderung für die Herren-Rennen in Val d'Isère/FRA am Wochenende 14./15.12.:
Am Sa wird der SL gefahren, am So dann der RS - Grund sind ungünstige Wetterprognosen.

Quelle: https://www.fis-ski.com/DB/general/even ... ncode=2020

---------------------

Die Damen fahren am selben Wochenende in St. Moritz/SUI einen SG und einen PSL.
Gestern und heute wurden quasi als Generalprobe auf der Engiadina-Piste zwei Europacup-SG ausgetragen. Das haben auch einige etablierte Weltcup-Starterinnen genutzt und sich unter Rennbedingungen quasi schon mal warmgefahren, so z.B. Tessa Worley, Wendy Holdener, Nadine Fest und Tina Weirather.

Ergebnisse - EC-SG #1: https://www.fis-ski.com/DB/general/resu ... ceid=99896 | EC-SG #2: https://www.fis-ski.com/DB/general/resu ... 97#results
Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Ganz ehrlich, die Strecke in St. Moritz ist ja nett, aber diese alljährliche Wetterlotterie nervt gewaltig.
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Südwand
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Südwand »

Mal was ganz Allgemeines: Wie sieht Ihr eigentlich die aktuelle Situation bei den Damen? Ist die so extreme Dominanz von Shiffrin wirklich nur auf ihr unglaubliches Talent zurückzuführen oder liegt es auch am restlichen Teilnehmerfeld? Ohne Shiffrin und ihre Leistungen auch nur irgendwie schlecht reden zu wollen, verwundert es mich einfach, dass sie in den technischen Disziplinen Vorsprünge von 1-2 Sekunden rausfährt und gleichzeitig in den Speeddisziplinen (zumindest im Super-G) um den Sieg mitfährt. Ist Eurer Meinung nach momentan das Feld hinter ihr schwächer als sonst oder liegt es wirklich nur an ihr? Es gab und gibt ja immer wieder Ausnahmekönner, aber nicht in einem solchen Ausmaß.

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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Martin_D »

Die Leistungsdichte bei den Damen ist nicht vergleichbar mit der Leistungsdichte bei den Herren. Das war in der Vergangenheit so und ist auch heute so.
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Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Die Leistungsdichte mag geringer sein, aber gleichzeitig ist Shiffrins Technik herausragend. Es gibt niemanden, der derart sauber Ski fährt wie sie. Damit ist sie nicht nur schnell, sondern kommt auch selten in Probleme und stürzt praktisch nie. Probleme hat sie schon eher, wenn es auf einem Kurs mal schneller ist, möglichst rabiat die kürzeste Linie zu erzwingen.

Dazu kommt, dass bei den Damen die körperlichen Unterschiede zwischen Speed- und Technik-Fahrerinnen deutlich geringer sind als bei den Herren. Ein Kristoffersen dürfte z. B. bei den Herren in Speedrennen schon deshalb chancenlos sein, weil es ihm im Vergleich zur Konkurrenz an Muskelmasse und Gewicht fehlt. Shiffrin ist zwar auch - natürlich relativ zur Körpergröße - leichter als reine Speed-Fahrerinnen, aber der Unterschied ist eben nicht so groß.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Werna76 »

Südwand hat geschrieben: 14.12.2019 - 13:37 Mal was ganz Allgemeines: Wie sieht Ihr eigentlich die aktuelle Situation bei den Damen? Ist die so extreme Dominanz von Shiffrin wirklich nur auf ihr unglaubliches Talent zurückzuführen oder liegt es auch am restlichen Teilnehmerfeld?
Zwei Beispiele:
Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass eine Dame des ÖSV in den letzten Speedrennen nicht die Leki-Stöcke fährt, die im Sommer exakt an ihre Unteram- und Oberschenkellänge sowie die Hüften angepasst wurden, sondern die Standard-Lady Edition weil... "die so schön pink sind".
Und auf der anderen Seite Shiffrin, die ihre Skisocken selbst im Hotelzimmer wäscht damit diese keinen Mikrometer an Dicke verlieren, weil sie sonst ein anderes Gefühl im Schuh hat.
Noch Fragen?

In den technischen Disziplinen ist sie ein Jahrhunderttalent, das sprach sich bereits in Jugendtagen herum.
Aber in den Speeddisziplinen ist es allerdings peinlich, wenn der erfolgreichste Sportverein der Welt mit all diesen finanziellen Mitteln und Trainingsmöglichkeiten es nicht schafft mehr zu dominieren und sich von einer Slalomfahrerin oder noch schlimmer Snowboarderin panieren zu lassen.

Bei Lara Gut tuts mir mittlerweile richtig weh zu beobachten wie die ihr Talent vergeudet hat, anstatt Shiffrin halbwegs Paroli zu bieten, grundelt die in der Gesamt-WCSL irgendwo bei 15 herum. Irgendjemand hätt sich da in den letzten Jahren ein Herz nehmen müssen und dem Mädel verbal und über die Medien nen festen Arschtritt verpassen müssen. "Sie hat nicht den richtigen Fokus" von Rainer Salzgeber war offensichtlich a bissl zu wenig. Angeblich die ehemaligen Ski von Vonn im Training und beim Pistenbesichtigen zu vergeuden um Linsi noch eins auszuwischen... wenns so stimmt, ganz großes Kino.
Hermann ist der Skilehrer für uns alle (Aksel Lund Svindal über Hermann Maier)
Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Dass Shiffrin das Parallelrennen auslässt, um ihre Kräfte zu schonen, verstehe ich allerdings nicht wirklich. Da hätte sie doch besser den SG ausgelassen, denn im Parallelrennen hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Punkte geholt.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Werna76 hat geschrieben: 14.12.2019 - 15:37 Zwei Beispiele:
Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass eine Dame des ÖSV in den letzten Speedrennen nicht die Leki-Stöcke fährt, die im Sommer exakt an ihre Unteram- und Oberschenkellänge sowie die Hüften angepasst wurden, sondern die Standard-Lady Edition weil... "die so schön pink sind".
Und auf der anderen Seite Shiffrin, die ihre Skisocken selbst im Hotelzimmer wäscht damit diese keinen Mikrometer an Dicke verlieren, weil sie sonst ein anderes Gefühl im Schuh hat.
Noch Fragen?
Da ich in den seltensten Fällen auf die Stöcke achte: um wen geht es?

Bei Lara Gut glaube ich nicht, dass es ein Arschtritt bringen würde. Wenn jemand aus eigenem Antrieb nicht mehr das erforderliche Trainingspensum leisten will, dann wird Druck von außen daran nichts Entscheidendes ändern - schon gar nicht, wenn jemand so stur ist wie Gut. Mich nervt nur, wie sie weiter ihre Sonderbehandlung einfordert und gleichzeitig eingeschnappt reagiert, sobald ihre Ergebnisse kritisiert werden.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von CrystalMountain »

Marvin hat geschrieben: 14.12.2019 - 15:57 Dass Shiffrin das Parallelrennen auslässt, um ihre Kräfte zu schonen, verstehe ich allerdings nicht wirklich. Da hätte sie doch besser den SG ausgelassen, denn im Parallelrennen hätte sie aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Punkte geholt.
Ihrem Statement zur PSL-Absage zufolge will sie sich in dieser Saison generell noch mehr auf Speedrennen konzentrieren und im besonderen will sie dieses Jahr unbedingt mal die Speedrennen in Val d'Isère fahren, die nächstes WE anstehen - sowie Dienstag noch den RS in Courchevel. Für sie ist es ein Luxus-Problem, auf welche Rennen sie verzichten "muss", um mal in bestimmten Weltcup-Orten fahren zu können, ohne insgesamt ihr Pensum zu überreizen. So kann derzeit wohl nur sie planen, aber beim Blick auf die Gesamtweltcup-Wertung geht sich das für sie locker aus.

Mein Eindruck zu Mikaela Shiffrins zunehmender Dominanz auch in den Speed-Disziplinen: Das hat sie doch ganz behutsam aufgebaut (bzw. sie ist ja noch dabei) - blöd für alle anderen, dass sie auch gleich einige Rennen gewonnen hat. Aber dabei hat sie sich im Laufe der Jahre entsprechende Muskelkraft antrainiert (dabei wohl weniger Masse bzw. Volumen im Vergleich zu manch anderen) - als sie als 17-/18-jährige nur Slalom gefahren ist, war sie noch ein gutes Stück weit schmächtiger als heute. Insofern ein schleichender Prozess, hinter dem ein Plan steht, der konsequent und kontinuierlich umgesetzt wird. Hinzu kommt dabei, dass sie sich bisher nie schwer verletzt hat - bis auf die Saison 2015/16, als sie von Mitte Dezember bis Mitte Februar verletzungsbedingt pausieren musste (und Lara Gut den Gesamtweltcup "geerbt" hatte). Ihren ersten SG ist sie 2015, ihre erste Abfahrt 2016 jeweils in Lake Louise gefahren - das ist mittlerweile auch schon ein paar Jährchen her...

EDIT:
FIS-Weltcup - Speed-Statistik Mikaela Shiffrin/USA
Abfahrt
GESAMT: 10 (1x Erste / 1x Zweite / 2x Dritte)
2015/16: --- kein Start
2016/17: 2 (-/-/-)
2017/18: 4 (1/-/2)
2018/19: 2 (-/-/-)
2019/20: 2 (-/1/-)

Super-G
GESAMT: 14 (3x Erste / 0x Zweite / 1x Dritte)
2015/16: 2 (-/-/-)
2016/17: 3 (-/-/-)
2017/18: 3 (-/-/-) > davon 1 DNF (did not finish)
2018/19: 4 (3/-/-) +++SG-Weltcup-Kugel 2019+++ | +++WM-GOLD 2019+++
2019/20: 2 (-/-/1)

Alpine Kombination
GESAMT: 2 (1x Erste / 0x Zweite / 0x Dritte)
2015/16: 1 (-/-/-)
2016/17: 1 (1/-/-)
2017/18: --- kein Start +++Olympia-GOLD 2018+++
2018/19: --- kein Start
2019/20: --- kein Start

Das ist alles noch recht überschaubar, dafür aber sehr effektiv - finde ich jedenfalls.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von CrystalMountain »

Marvin hat geschrieben: 14.12.2019 - 16:04
Werna76 hat geschrieben: 14.12.2019 - 15:37 Dem aufmerksamen Betrachter wird aufgefallen sein, dass eine Dame des ÖSV in den letzten Speedrennen nicht die Leki-Stöcke fährt, die im Sommer exakt an ihre Unteram- und Oberschenkellänge sowie die Hüften angepasst wurden, sondern die Standard-Lady Edition weil... "die so schön pink sind".
Da ich in den seltensten Fällen auf die Stöcke achte: um wen geht es?
Es dürfte sich um Frl. Stephanie Venier (Ski Austria) handeln. Ich habe mir ihren Lauf gerade noch einmal angeschaut, dabei ist mir aufgefallen, dass der Kurs so stark drehte, sodass sie die Stöcke nur in der Zielpassage aerodynamisch wirksam unter die Arme geklemmt hatte. Ich vermute jetzt mal, dass die individuell angepassten Stöcke insbesondere bei Abfahrten mit längeren Gleitpassagen messbare Zeitvorteile bringen können. Und so lange sie sich bei Speedrennen nicht für rosa Slalomski entscheidet, scheint noch alles im grünen Bereich zu sein (- andernfalls hätten ihre Trainer/Serviceleute ihr die pinken Stöcke doch verboten). Ansonsten fährt es sich mit nur einem Stock auch ganz schnelle, wie man heute gesehen hat :lol:
Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Nun, was Werna letztlich ausdrücken will ist ja schon stichhaltig, egal wie groß nun der Vorteil durch die individuell angepassten Stöcke ist: Shiffrin achtet penibel darauf, dass ihr Material perfekt ist, während andere (Venier) Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen, wenn sie dadurch auf der Piste besser aussehen. Dabei geht es letztlich nicht nur um den konkreten Fall, sondern um eine Grundeinstellung zum eigenen Beruf.

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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Ich kann Shiffrins Absage absolut nachvollziehen. Bei ihr geht's nicht darum möglichst alle Punkte für den Gesamtweltcup mitzunehmen, den holt sie eh. Bei ihr geht es darum möglichst viele kleine Kugeln zu holen. Die kleine Kugel für die Parallelrennen (gibt's eigentlich eine? ) ist aber wertlos.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Für Parallelrennen gibt es keine Kugel, aber sie zählen für den Slalom-Weltcup.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von CrystalMountain »

Marvin hat geschrieben: 15.12.2019 - 09:39 Für Parallelrennen gibt es keine Kugel, aber sie zählen für den Slalom-Weltcup.
Das war bisher so. Ab dieser Saison sind Parallelrennen eine eigene Disziplin, angefangen mit einheitlichen Regeln (Quali-Lauf, Best-of-32-Finale ohne Re-Run), mit eigener Weltcup-Wertung und am Ende einer eigenen Kugel. (Was natürlich bei nur 3 geplanten Damen-Rennen (Herren nur 2) wenig gehaltvoll ist, aber in der Kombi wird ja auch so verfahren - da wurde die Mindestanzahl an nötigen Rennen für 'ne Kugel von 3 auf 2 gesenkt).
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von alpinfan77 »

Südwand hat geschrieben: 14.12.2019 - 13:37 Mal was ganz Allgemeines: Wie sieht Ihr eigentlich die aktuelle Situation bei den Damen? Ist die so extreme Dominanz von Shiffrin wirklich nur auf ihr unglaubliches Talent zurückzuführen oder liegt es auch am restlichen Teilnehmerfeld?
Shiffrin muss man sicher zu den Jahrhunderttalenten zählen. Neben ihrem überragenden technischen Talent, hat sie aber auch eine außerordentliche Konstanz. Hängt aber auch damit zusammen, dass sie bisher nie schwerer verletzt war. Man kann sie jetzt schon an den Großen der Skigeschichte messen. Nehmen wir V. Schneider, Pärson, M. Schild, Riesch. Sie waren in ihren besten Jahren der Konkurrenz im SL ebenfalls weit voraus. Wenn sie heute fahren würden, könnten sie bei Shiffrin mithalten? Ich denke, so einfach würden sie es ihr nicht machen. Maria (Riesch) z.B. war auf flachen Hängen superschnell. Da hat sie ihre Körpergröße voll zur Geltung gebracht und ist durchgebrettert, als ob die Stangen gar nicht da wären, sind rechts und links nur so rausgespritzt.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Also sorry, aber mit Ausnahme Vreni Schneiders hat Shiffrin die von dir genannten nach allen messbaren Kriterien längst übertroffen. Schneider gehört aber auch nicht in die Kategorie von Pärson, Schild oder Riesch, sondern da ist der passende Vergleich eher Moser-Pröll.

Dass Shiffrin so selten verletzt ist, ist eben kein Zufall, sondern liegt an ihrer Fahrweise. Dafür hat ihre bisher einzige längerfristige Verletzung sie aber neben einer sicheren Slalom-Kugel aber auch einen möglichen Gesamtweltcup gekostet.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von alpinfan77 »

Das heutige Parallelrennen war mich der reinste Krampf. In der Form des City Events, speziell aufgezogen in städtischer Umgebung, als Nachtrennen und terminlich separat, mag es ja einen gewissen Sinn machen, aber im normalen Wettkampfrhythmus hat es m.E. nichts zu suchen. Es war doch von vorne herein ein Witz, in St. Moritz einen PSL anzusetzen. Mit einer hergerichteten Speedstrecke hätte sich eine Kombi angeboten, was viel besser gepasst hätte. Zu einem Traditionsort wie St. Moritz passt das Parallelzeugs eh nicht richtig, eher für Nebenorte und an einem Technik-WE. So war der Renntag verschwendet.

Auch der neue Modus ist ein Krampf. In der Quali fährt man in zwei Läufen, in der Entscheidung (ab AF) nur in einem Lauf. Aus sportlicher Sicht ist das völlig willkürlich. Warum dann nicht gleich alles nur mit einem Lauf? Ohne den 2. Lauf ist das Spannungselement der Revanche weg und es ist unfair, weil man fast nie zwei genau gleichschnelle Kurse hinbekommt. Das war auch heute der Fall. Der rote Lauf (der rechte) war unten etwas schneller. Vhlova war clever genug, nur auf rot gefahren, während unsere (Dürr und Geigi) blau wählten und untern die entscheidenden Hundertstel verloren, so blöd :nein: Grund für die Straffung dürfte die TV-Übertragungszeit sein, aber man könnte ja die Entscheidung ab VF ansetzen oder man überlässt es einfach den TV-Anstalten, wann sie reingehen wollen, muss ja nicht von Anfang an sein. Wie schon mal gesagt, so hat de FIS die Parallelrennen kaputt reformiert.
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von alpinfan77 »

Marvin hat geschrieben: 15.12.2019 - 18:32Also sorry, aber mit Ausnahme Vreni Schneiders hat Shiffrin die von dir genannten nach allen messbaren Kriterien längst übertroffen. Schneider gehört aber auch nicht in die Kategorie von Pärson, Schild oder Riesch, sondern da ist der passende Vergleich eher Moser-Pröll.
Den Vergleich verstehe ich nicht. Schneider war eine Technikerin (54 Siege ggüb. nur drei dritten Plätzen in Abfahrt und SG, ein Kombi-Sieg), Pröll mehr eine Allrounderin mit starker Abfahrtslastigkeit (36 ihrer 62 Siege). Riesch war im Vergleich dazu voll allround, mit etwa gleich vielen Siegen in Abfahrt und SL, desweiteren die WC-Kugeln in Abfahrt, SG, SL, Kombi (GWC natürlich auch). Dass sie in der Zahl der Siege nicht ganz vorne dabei ist, liegt an ihren zwei aufeinander folgenden Kreuzbandrissen, die ihr vier Jahre auf ihrem Höchstniveau kosteten. Schon mit 19 hatte sie Siege in drei Disziplinen (Abfahrt, SG, SL), ziemlich einzigartig. Daran sieht man gut, dass die Gesamtsumme der Erfolge nicht alles aussagt.

Aber darum ging es mir gar nicht, sondern um die Frage, ob Shiffrin auch so dominant im SL wäre, wenn sie Gegnerinnen dieses Kalibers hätte. Da bin ich mir nicht so sicher.
Marvin
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Re: Alpiner Skiweltcup 2019/20

Beitrag von Marvin »

Riesch steht dann gut da, wenn man Vielseitigkeit über alles stellt, was aber eine ziemlich selektive Betrachtung zu ihren Gunsten ist. Ansonsten sieht das Ganze nämlich so aus:

Moser-Pröll: 62 Siege, 6 große Kugeln, 12 kleine Kugeln

Schneider: 55 Siege, 3 große Kugeln, 11 kleine Kugeln

Riesch: 27 Siege, 1 große Kugel, 5 kleine Kugeln

Überdies sind Verletzungen eben selten reines Pech. Ansonsten könnte man auch anführen, dass Riesch ihre zwei Slalomkugeln nur gewann, weil Schild sich schwer verletzte. Davor und danach hatte Riesch gegen sie in der Slalomwertung nämlich keine Chance.

Wie stark die jeweiligen Gegnerinnen sind ist letztlich Spekulation. Es könnte genauso sein, dass Vlhova ähnlich gut oder besser als eine Riesch oder Pärson ist, das aber nicht zur Geltung kommt, weil eben Shiffrin nochmal darüber steht. Weiß man nicht.

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