ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

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ghostbikersback
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von ghostbikersback »

Jeder kann ja in Bezug auf die Vorkommnisse in Ischgl seine eigene Meinung vertreten aber es entbehrt nicht einer gewissen Komik, wenn man sich zu Recht über den nicht sachgerechten Tonfall anderer User aufregt und es gleichzeitig schafft mehrere unsachliche Beleidigungen in eben jenem Beitrag unterzubringen...nur mal so als Denkanstoß...

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Werna76
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Werna76 »

Ja da hast du definitiv Recht, mir gelingt es eher selten auf unsachliche und unqualifizierte Äußerungen sachlich zu antworten. Deswegen bin ich ja dankbar dafür, dass es solche User wie Emilius gibt die das tun und ich pack eben weiterhin die gröbere Keule aus als Reaktion :wink:
Ich hab aber vorhin sicher nicht dich damit gemeint @ghostbikersback.
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1970
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

Ich bedanke mich für die aufmunternden Worte von Werner 76, Emilius, ski-chrigel und ghostbikersback
Ich muss gestehen, dass es nicht immer ganz leicht ist die Ruhe zu bewahren bei manchen Kommentaren.

@ski-chrigel Ja, stimmt wir waren uns nicht immer einig was die Präparation der Pisten angeht. Aber wir haben auch Ihre
Kritik ernst genommen und versucht es besser zu machen. Was uns letzten Winter glaube ich auch ganz gut gelungen ist.
Zumindest hat dies ein User vor ein paar Monaten in einem seiner Berichte erwähnt. Weiß jetzt nicht mehr wer das genau war.

Zum Vorwurf des Dorfarztes möchte ich noch sagen, dass auch hier die Untersuchungen abgewartet werden sollten.
Von einem 40 minütigem Telefonat drei Minuten rausschneiden ist nicht gerade aufschlussreich. Ich weiß nicht ob er was falsch gemacht
hat oder ob die Anordnung auch von der Gesundheitsbehörde kam.
Ich kenne unseren Doc sehr gut und er hat bei uns einen sehr guten Ruf. Auch bei seinem früheren Arbeitgeber, dem Krankenhaus Zams, war
er bei seinen Patienten äußerst beliebt.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Chense »

Theo hat geschrieben: 17.05.2020 - 18:15 Chense hat nicht genau auf das geantwortet was ich meinte. Die Isländer hatten wohl ein noch ziemlich grösseres Problem als die Ischgl Rückkehrer.
Man kann natürlich alles auf einen Ort schieben und dabei komplett ausser acht lassen dass evt. einer der Ischgl-Urlauber es selber dorthin gebracht hat was zwangsläufig bedeuten würde dass das Virus schon mindestens 10 vorher im Land war. So findet man dann natürlich leine Infektionsketten raus. Die 15 haben so hoffentlich richtig in Quarantäne gestellt, falls nicht und diese hätten es weiter verbreitet wäre daran Island ganz alleine selber schuld.
Solche Sachen gibt es eben. Ich selber kenne weniger als 10 infizierte Personen, habe aber selber in einen Fall gesehen dass es mit der Rückverfolgung vorne und hinten nicht klappt und bei einem anderen Fall wäre komplett was falsches dabei raus gekommen wenn es ernst gewesen wäre.
1. Ein Hamburger fährt in Zermatt Ski und auch nach Cervinia. Kurz nachdem er zurück an der Arbeit ist erkrankt ein Kollege dort und ist positiv.
Der Cervinia-Fahrer wird getestet und ist zum Glück negativ. Ich gehe jede wette ein, wenn dieser positiv gewesen wäre hätte man ihn als Ursache gesehen und alles andere falsch interpreteirt oder komplett ausgeblendet.
2. Eine Frau ca. 75 im Lötschental erkrankt, ihr mann nicht. Problem: Einer der beiden Söhne arbeitet im Skigebiet und hat dort auch Gepäcktransport für zwei später in Zürich erkrankte Gäste gemacht. Der andere Sohn ist Pfarrer in einem Ort wo das Seniorenheim ziemlich stark betroffen ist und hat zwangsläufig mit Corona-Toten zu tun.
Beide wurden mangels Kapazitäten nicht getestet da beschwerdefrei. Hallo. Für solche Fehlentscheide der zuständigen Stellen kann einfach kein Ferienort verantwortlich gemacht werden oder diesen sogar schuld an Todesfällen wegen reiner Geldgier vorwerfen.
Ich versuche es nochmal ganz von vorne ... beginnend mit deinem Zitat. Und diesmal versuche ich so sachlich es mir bei einem Thema das mir als Seilbahner sehr wichtig ist zu bleiben wie es mir irgendwie möglich ist. Ich möchte mich auch vorab bei 1970 entschuldigen, dass er einiges in den falschen Hals bekommen hat, DU persönlich warst nie mein Angriffsziel genausowenig wie deine Mitbürger in Ischgl - Ich werde dir nach dem Verfassen dieses Posts auch nochmal eine Persönliche Nachricht zum Thema zukommen lassen.

Ich habe niemals alles auf Ischgl geschoben - erst recht nicht auf die dortigen Hoteliers und Gastwirte - Die sind am Ende die armen Schweine in der Kette die alles ausbanden müssen.

Vorneweg festzuhalten gilt nunmal folgendes: Einige Skiorte in Österreich hier vorrangig Tirol, sowie in Südtirol sind zum Brandbeschleuniger für den Coronavirus geworden. Es hätte genausogut Zermatt oder einen anderen Ort treffen können.

Fakt ist folgendes: Die Ischgler haben soweit man es beurteilen kann an sich nicht falsch gehandelt - Von oben kam keine Anweisung die nicht eingehalten wurde und keiner erwartet von den dortigen Institutionen, dass man in vorauseilendem Gehorsam einfach zusperrt.

Fakt ist aber auch: Von Seiten der Tiroler Landesregierung wurde in Zusammenarbeit mit der Seilbahnlobby sträflichst gehandelt. Ob und inwiefern es schon vor der "Causa Kitzloch" Beweise für das sich anbahnende Problem gab wird hoffentlich im Zuge der Ermittlungen herausgefunden werden. Jedenfalls gab es allerdings Hinweise auf das was sich anbahnt und diese wurden von Seiten der höheren Institutionen in den Wind geschlagen.

Ja auch diese Personen hatten sicher einige schwierige Entscheidungen zu treffen und villeicht ist es dreist ihnen zu unterstellen vorsätzlich falsch gehandelt zu haben ... ja villeicht war es nur Fahrlässigkeit oder schlichtes Unwissen. Nachdem ich allerdings lange genug in der Branche tätig bin, mit manchen der zumindest im Hintergrund an den Entscheidungen Beteiligten schon "das Vergnügen hatte", meine Erfahrungen gemacht habe und die "Vorgängerfälle" kenne, bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass es sich hier um Vorsatz gehandelt hat. Der Tourismus ist in Österreich einfach etwas, das politisch bis zum allerletzten geschützt wird und genau DA kommt mir dann die Galle hoch, weil man das eigentlich nicht nötig hätte.

Ich war gerade an jenem letzten Wochenende der Saison noch an meiner alten Arbeitsstelle einige Freunde besuchen und wir hatten nachdem die meisten Gäste dort aus Angst schon abgereist waren viel viel Zeit uns zu unterhalten. Der O-Ton war eindeutig ... Nein wir wollen aus finanziellen Gründen natürlich nicht zusperren aber wir sehen es ein, dass es nötig ist ... wir würden es aus menschlichen Gründen sogar noch begrüßen.

Bis zu diesem Punkt war ich aber auch selbst noch ein wenig verunsichert - Ja klar die Krisenherde müssen zumachen aber was machen wir mit den Leuten dort? Dass man dann entschieden hat die Leute ohne eine anständige Nachverfolgbarkeit möglicher Infektionsketten über Europa zu verteilen, das war aber dann der Tropfen der bei mir das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht hat. Da wurde dann einfach versucht möglichst "billig" aus der Sache rauszukommen und das auf Kosten aller anderen - So sieht gelebte Solidarität aus.

Was die beiden Ischgler Würdenträger angeht die ich angegangen bin: Ja der Herr Bürgermeister wird wahnsinnig viel zu tun gehabt haben in jenen Tagen als die beiden kritischen Reportagen gedreht wurden. Allerdings wäre es gerade von Ihm zu erwarten gewesen sich zu stellen und sei es nur um einige Dinge richtig zu stellen. Die Gerüchte über den Arzt waren ja schon vor der ORF-Reportage im Umlauf und da hätte man einiges kitten können. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich durch dieses eine süffisante Grinsen zu sehr habe provozieren lassen - Villeicht ist er einfach nur überfordert was sicherlich im Moment möglich ist und zmd. kein derart großer Teil des Problems wie die eigentlichen Verantwortlichen.

Schlussendlich kann ich nur folgendes hoffen: Ischgl soll aus dem ganzen sauber rauskommen - Nichts liegt mir ferner als den Ischglern ein schlechtes Geschäft zu wünschen. Ich muss das Geschäftsmodell nicht teilen, aber solange man den dort Ansässigen keine groben Versäumnisse nachweisen kann sollen sie auch nicht die sein die mehr darunter zu leiden haben als sie es jetzt eh schon tun. Die wahren Verantwortlichen aus der Politik allerdings denen soll es endlich mal auf die Füße fallen, dass man in Österreich etwas über alles stellt was nicht mehr und nicht weniger als ein Vergnügen sein sollte und dass man dort mal lernt dass man genug Stärken im Bereich hätte um es nicht nötig zu haben das ganze mit schmutzigen Tricks zu schützen (ist wie bei den Deutschen und der Autoindustrie).
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von ski-chrigel »

Irgendwie kommt es mir so vor, als würden die Argumente einfach immer wieder wiederholt und bestenfalls in anderen Worten geschrieben. Wenigstens jetzt höflicher.
Meine Berichte findet man seit 23.11.23 in einem anderen Forum
1970
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

ski-chrigel hat geschrieben: 17.05.2020 - 22:11 Irgendwie kommt es mir so vor, als würden die Argumente einfach immer wieder wiederholt und bestenfalls in anderen Worten geschrieben. Wenigstens jetzt höflicher.
Ja und dem Ton lässt es sich auch leichter diskutieren.
Die Entschuldigung von Chense ist angenommen.

Vielleicht noch eine Erklärung zum Bürgermeister. Die ewige Leier "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt" geht mir auch auf die Nerven.
Man wünscht sich von so einem Amtsträger etwas mehr Aufklärung.
Angeblich ist man derzeit mit Medienexperten in Verbindung die an einer Aufklärung und einer Gegendarstellung arbeiten.
Diese Experten haben uns auch angeraten erst mal die Füße still zu halten, da in der aufbrausenden Situation uns eh niemand glaubt und alles ins Gegenteil gedreht wird.
Das ist vielleicht auch der Grund, dass derzeit von Ischgler Seite nicht viel kommt. Auf jeden Fall bin ich gespannt, so wie viele andere auch, was dabei herauskommt.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von extremecarver »

Eines ist aber klar - sowohl in Obertauern, als auch in Wien oder Innsbruck - schlossen Hotels nachdem sie einen einzigen Fall hatten. In Ischgl tauschte man ein paar Mitarbeiter aus und desinfizierte... Anderswo in Österreich hielt man sich definitiv enger an die Regeln. Und die Evakuierung/Quarantäne war definitiv nutzlos - so wie es gemacht wurde. Und das musste jedem klar gewesen sein der die Aktionen der Kreuzfahrtschiffe angeschaut hat. Ischgl hat genau denselben Fehler kopiert.
Dazu Hoteliers am Arlberg und Ischgl welche teils die Mitarbeiter richtig scheiße behandelt haben - auch das passierte sicherlich anderswo auch, aber nirgends hat man halt soviel Dreck am Stecken wie in Ischgl - bzw zumindest wurde nirgends soviel bekannt.
Der Arzt hat auch ganz klar falsch gehandelt (ich glaube ja der hat gemeint - "ah die Tests gibts eh nicht genug - wer nicht hustet und kein Fieber hat ist gesund, wie soll ich den anders testen").
Vor der Abreise der Touristen/Mitarbeiter nach der Quarantäne gab es keine PCR Tests, usw...

Ich bin mir recht sicher - die Fehler tauchten auch anderswo sehr ähnlich auf - aber nirgends so gehäuft wie in Ischgl (auf Österreich bezogen). Und Nord wie Südtirol haben halt eindeutig die Devise gehabt - auf der Alm gibts koa Sünd oder überall nur nicht hier.


Und natürlich haben Touristen den Virus nach Ischgl gebracht - evtl auch mehrere. Aber der Großteil der auffiel hat sich eben in Ischgl angesteckt. Apres Ski sei Dank. Und die schlechten Arbeitsbedingungen bei den Saisonniers - da wurde schon immer leicht krank noch gearbeitet - weil sonst Angst vor Kündigung/kein Gehalt. Selbes Problem wie jetzt in den Schlachthöfen (bzw Erntehelfern). Es krankt da am System. Zu Zeiten von Coronavirus fällt einem das dann halt auf den Kopf.


Schuld war sicher der Gruppendruck - niemand will der erste sein der nachgibt und schließt oder zugibt hier läuft was falsch. Das ist halt in eng zusammenlebenden Gemeinden besonders typisch, also nicht typisch Tirol, sondern typisch profit orientiertes neureiche Enklave (Berdorf) mit Nepotismus statt krisen erprobten Strukturen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

1970 hat geschrieben: 17.05.2020 - 11:15
flamesoldier hat geschrieben: 17.05.2020 - 01:58
1970 hat geschrieben: 17.05.2020 - 00:11 Welche Fehler sind denn belegt. Noch gar keine. Uns wird vorgeworfen, dass wir Fälle vertuscht hätten. Und das ist völliger Blödsinn. Zumindest ist so mein Kenntnisstand. Soll ich jetzt einen Kniefall machen und etwas zugeben für etwas wo wir nichts dafür können. Wenn jemand etwas vertuscht hat und bewusst die Gefahr ignoriert hat wird sich das hoffentlich klären. Und dann wird er sich der Sache stellen müssen.
Ich möchte kein Benzin ins Feuer gießen. Ich möchte mich nur gegen falsche Anschuldigungen wehren. Das würde jeder machen wenn es ihn betrifft. Und so wie diese ORF Doku uns zeigt sind wir nicht.
Es ist doch längst belegt, dass Kenntnis über erste Fälle bereits Ende Februar herrschte. Am 5. März wurde man aus Island gewarnt und es wurden eben nicht alle Kontakte in den entsprechenden Hotels getestet, sonst hätte man ja sehr viele Infizierte gefunden. Stattdessen wird von oberster Stelle in Tirol behauptet, eine Infektion in einer Apres Ski Bar sei medizinisch höchst unwahrscheinlich und das müsse im Flugzeug bei der Heimreise passiert sein, was sogar schon aufgrund des damaligen Wissensstandes als absoluter Blödsinn bezeichnet werden konnte! :rolleyes:
Dann die chaotische Schließung des Skigebiets und die ungeordnete Abreise der Gäste. Beim Blick nach Südtirol hätte man als Mensch mit gesundem Verstand längst ahnen können, was da in Tirol als nächstes droht, wo schon eine erste bestätigte Infektion im eigenen Ort offiziell zugegeben wurde (so weit war man in Südtirol ja lange Zeit nicht, da wurde geleugnet, dass die Leute sich nicht in Südtirol angesteckt haben könnten und das RKI wurde angefeindet). Stattdessen wurde Tage später zuerst verkündet, man wolle freiwillig 14 Tage das Skigebiet schließen, aber nicht sofort, sondern erst Tage darauf. Dass man damit alle potentiell infizierten Personen über die ganze Welt verteilt kann sich doch jeder normal denkende Mensch vorstellen! Nein, in Ischgl hat man diesen Gedanken wohl bewusst unterdrückt oder das Hirn funktioniert in diesem Ort wohl anders als sonstwo auf der Welt. Anschließend kam dann die behördlich angeordnete Schließung aller Skigebiete für den ganzen Rest der Saison, wobei Ischgl 2 Tage früher zumachen sollte. Aber anstatt die Leute vor Ort unter Quarantäne zu stellen gewährt man ihnen die Ausreise und lässt sie nur einen läppischen Wisch unterschreiben, nach dem sie ohne Umwege auszureisen hätten. Das wurde dann weder genauer kontrolliert, noch auf seine Sinnhaftigkeit hin überprüft, denn Fluggäste können nicht mal eben einen früheren Flug buchen, wenn ein ganzes Tal ausquartiert wird. Und weil das da viele nicht ernst nahmen flohen dann die Ischgler Gäste in die noch 2 Tage länger geöffenten benachbarten Täler und Skigebiete, quartierten sich in Innsbruck ein oder fuhren brav heim und verteilten dort das Virus. Super. :nein:
Wer hier immer noch ein vollständiges Versagen der Tiroler Behörden, bewusstes Wegschauen der Ischgler Bergbahnen und lokalen Verantwortlichen leugnet, hat doch den Knall nicht gehört.
Über Fälle im Februar war uns nichts bekannt. Mittlerweile ist uns auch klar, dass es die gegeben hat. Aber die waren eben nicht bekannt.
Die Warnungen aus Island waren anfangs nur ein Verdacht. Auf einen Verdacht hin schließt keine Behörde das Tal und entzieht der Bevölkerung die
Lebensgrundlage. In den Hotels der Isländer wurden die Kontaktpersonen alle negativ getestet. Vom Kitzloch wusste man zu dem Zeitpunkt noch gar nichts.
Erst als der Barkeeper im Kitzloch positiv getestet wurde gaben die Isländer an, dass sie auch im Kitzloch waren. Die Aussagen, dass man sich in einem Lokal nur schwer
anstecken kann müssen sie der Behörde ankreiden und nicht Ischgl. Auch die chaotische Abreise haben die Behörden zu verantworten.
Es wurde ja schon gesagt, dass viele Fehler begangen wurden. Aber es wurde nicht bewusst hinausgezögert um noch ein paar Euros zu verdienen. Das ist völliger Blödsinn.
Es wurde in anderen Ländern ja auch nicht anders gehandelt. Es geht dabei auch nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen oder anderen Schuld zu geben. Es geht darum, dass
alle Länder nicht rechtzeitig gehandelt hat. In Deutschland wurden Wahlen abgehandelt. Die Zugspitze hatte noch auf. Fussballspiele wurden veranstaltet usw.
Da wurde genauso nicht gehandelt. Der Virus ist nicht am 05. März entstanden, der war vorher schon in Europa.
Dass man die Gäste nach Hause geschickt hat, war zum damaligen Zeitpunkt logisch. Wir hätten die Gäste nie hier auf ihren Zimmer einsperren können.
Die wären auf uns losgegangen. Keiner wusste damals, wieviele sich wirklich angesteckt haben.
Ich hatte zu meinen Gästen jeden Tag Kontakt und sie versicherten mir, dass es ihnen gut geht. Dänische Gäste von mir meinten, dass sie zu Hause auch Fälle hätten. Und
dass es ihnen egal ist ob sie sich hier anstecken oder zu Hause. Am 13. März sind sie dann doch in der Früh von selber abgefahren, da eine Dame der Gruppe, Husten bekam.
Die deutschen Gäste sind bis am Abend geblieben. Waren aber alle nur zum Schilaufen hier und keine Partytouristen.
Ja, es sind Fehler passiert und das tut hier auch jedem Leid. Aber niemand wollte bewusst die Gäste einer Gefahr aussetzen um ein paar Euros zu verdienen.
Danke. Grundsätzlich teile ich Deine Meinung. Das wichtige ist Verantwortung zu übernehmen! Zu sagen, wir haben die Gefahr möglicherweise unterschätzt. Wir haben aufgrund unserer Strukturen leider die optimalen Bedingungen zur Ausbreitung des Virus gehabt... und wir gehen in uns, und versuchen demütig zukünftig ein besseres sichereres Konzept für die Gäste aufzustellen. ABER - bisher wurde es leider von einigen Ischgler Seiten kleingeredet. Und eben nicht der Urlauber mit seinen Sorgen und Nöten ernst genommen. Ja ich verstehe auch, dass hier auch rechtliche Gründe eine Rolle spielen - wer Verantwortung übernimmt muss leider auch mit Schadensersatzklagen leben. Und das ist leider vollkommen falsch, dass wir ein System haben, dass Lügnereien Vorschuß leistet, anstatt Verantwortung zu übernehmen.

Für mich sind folgende Rollen wichtig: Der Bürgermeister muß beweisen, dass er wirklich so wenig wußte. Und Verantwortung für Bürger, Beschäftigte aber auch Urlauber in seinem Ort übernhmen. Ich denke, hier hat er bislang vor allem die Rolle seiner Bürger geschützt. Und das geht nicht weit genug.
Der Arzt: es liegen umfangreiche Vorwürfe vor, dass er leichtfertig mit Erkrankungen umgegangen ist. Zudem dass er Atteste erteilt hat, obwohl er in Interviews genau das Gegenteil gesagt hat. Diese Differenz von Unterschrift gegen Aussage muß er aufklären! Zudem muß er sich die Frage gefallen lassen, warum er möglicherweise Anzeichen von Corona ignoriert hat.

Alles andere ist Sache der Landesgesundheitsbehörden, der Landesregierung, der Seilbahnorganisation, der Bundesregierung... deren Reaktion muß geklärt sein! Und auch die Frage, ob es nicht einigen Playern wirklich recht war, dass man den schwarzen Peter auf Ischgl schieben konnte... Hatte nicht Hörl selber Corona in seinem Hotel... Gebieten wie Schladming, St. Anton, Zillertal war die Aufmerksamkeit auf Ischgl sicher recht... obwohl dort ähnliches vorgefallen ist. Und es leider keiner mitbekommt...
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1970
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Eines ist aber klar - sowohl in Obertauern, als auch in Wien oder Innsbruck - schlossen Hotels nachdem sie einen einzigen Fall hatten. In Ischgl tauschte man ein paar Mitarbeiter aus und desinfizierte... Anderswo in Österreich hielt man sich definitiv enger an die Regeln. Und die Evakuierung/Quarantäne war definitiv nutzlos - so wie es gemacht wurde. Und das musste jedem klar gewesen sein der die Aktionen der Kreuzfahrtschiffe angeschaut hat. Ischgl hat genau denselben Fehler kopiert.
Dazu Hoteliers am Arlberg und Ischgl welche teils die Mitarbeiter richtig scheiße behandelt haben - auch das passierte sicherlich anderswo auch, aber nirgends hat man halt soviel Dreck am Stecken wie in Ischgl - bzw zumindest wurde nirgends soviel bekannt.
Der Arzt hat auch ganz klar falsch gehandelt (ich glaube ja der hat gemeint - "ah die Tests gibts eh nicht genug - wer nicht hustet und kein Fieber hat ist gesund, wie soll ich den anders testen").
Vor der Abreise der Touristen/Mitarbeiter nach der Quarantäne gab es keine PCR Tests, usw...

Ich bin mir recht sicher - die Fehler tauchten auch anderswo sehr ähnlich auf - aber nirgends so gehäuft wie in Ischgl (auf Österreich bezogen). Und Nord wie Südtirol haben halt eindeutig die Devise gehabt - auf der Alm gibts koa Sünd oder überall nur nicht hier.


Und natürlich haben Touristen den Virus nach Ischgl gebracht - evtl auch mehrere. Aber der Großteil der auffiel hat sich eben in Ischgl angesteckt. Apres Ski sei Dank. Und die schlechten Arbeitsbedingungen bei den Saisonniers - da wurde schon immer leicht krank noch gearbeitet - weil sonst Angst vor Kündigung/kein Gehalt. Selbes Problem wie jetzt in den Schlachthöfen (bzw Erntehelfern). Es krankt da am System. Zu Zeiten von Coronavirus fällt einem das dann halt auf den Kopf.


Schuld war sicher der Gruppendruck - niemand will der erste sein der nachgibt und schließt oder zugibt hier läuft was falsch. Das ist halt in eng zusammenlebenden Gemeinden besonders typisch, also nicht typisch Tirol, sondern typisch profit orientiertes neureiche Enklave (Berdorf) mit Nepotismus statt krisen erprobten Strukturen.
Erstmal muss ich sagen, dass ich auch nicht über jeden Schritt der in Ischgl gemacht wurde hundertprozentig informiert bin. Ich bin auch bei vielen Dingen nur aufs Hörensagen
angewiesen. Ich bin aber überzeugt, dass vieles aufgeklärt wird.
Dass manch Hotelier nicht so grandios mit den Mitarbeitern umgegangen ist, ist klar. Mit denen wird es auch Gespräche geben.
Die meisten Hotels sind aber sehr fürsorglich mit den Mitarbeitern umgegangen. Das muss auch einmal gesagt werden.
Ich bin auch der Meinung, dass die meisten Hotels gute Löhne bezahlen.
Die Seilbahn z.B., hat niemanden entlassen und keiner wurde in Kurzarbeit geschickt. Alle Mitarbeiter erhielten die volle Lohnzahlung und wurden verköstigt.

Über die Schließung des Kitzloch und dann das Tauschen des Personals habe ich mich auch anfangs gewundert. Aber dann habe ich mir gedacht, wenn das ausreicht
wird es schon genügen. Als dann mehrere Schilehrer, die auch im Kitzloch waren, positiv getestet wurden, wurde dann ja das Lokal komplett gesperrt.
Der Besitzer vom Kitzloch hat sich auch auf die Behörden verlassen. Ich glaube nicht, dass die Fam. Zangerl es notwendig hat unnötig und auf Teufel komm raus, das Lokal
offen zu halten. Wie Sie schon sagten, in Obertauern, Wien und Innsbruck wurden auch nur diese Lokale gesperrt und nicht gleich der ganze Ort. Niemand hatte zu der Zeit eine Ahnung wie der Virus schon grassiert. Ich glaube nicht, dass man anderswo besser reagiert hat. Ischgl war halt der perfekte Verbreiter. Dass jetzt die anderen Orte die Füße still halten, ist sicher verständlich. Kein Tourismusort wird jetzt aufstehen und sagen: "Hallo wir sind auch noch da. Bei uns war auch der Virus und haben sich viele Leute angesteckt".

Dass den Mitarbeitern der Gang zum Arzt verwehrt wurde ist falsch. Jeder hat die Möglichkeit selbständig zum Arzt zu gehen. Das sind alles erwachsene Leute. Wenn sich hier wirklich jemand von Arbeitgeber einschüchtern hat lassen, ist er meiner Meinung nach selber schuld. Es wurden lediglich Personen nicht zum Test zugelassen, die keine Symptome hatten. Weil in ganz Österreich die Kapazitäten fehlten. Und diese Vorgangsweise war in ganz Europa so. Sie können sich nicht vorstellen was im Screening Zentrum in Zams los war. Da kamen von überall aus den ganzen Bezirken Imst und Landeck Verdachtsfälle zum Test. Die waren völlig überfordert.

Was den Arzt angeht bin ich mir noch nicht sicher. Dass viele Ende Februar mit einem Grippeverdacht nach Hause geschickt wurden, war ja in anderen Orten nicht anders.
In Kärnten ging im Jänner eine angebliche Grippewelle um und niemand wurde getestet. Obwohl vorher noch viele Italiener hier auf Urlaub waren.
Sicher hat auch er die Lage unterschätzt. Warum er diese besagten Atteste ausgestellt hat wird sich sicher noch klären. Wenn er das auf Anweisung der Gesundheitsbehörde gemacht hat, kann man ihm keine Schuld anlasten.

Dass Fehler gemacht wurden ist sicher klar. Aber anfangs wurde das ganze Problem auch von den Medien heruntergespielt. Ist nicht schlimmer wie eine Grippe.
Der Virus wurde von uns allen unterschätzt. Nicht nur von uns, auch die meisten Gäste hatten keine Angst vor dem Virus. Als alle Apre Ski Lokale gesperrt wurden habe ich mich mit Gästen unterhalten, die auch meinten das wäre total überzogen. Wegen ein paar Infizierten im Ort. Niemand wusste wie der Virus schon verbreitet war. Viele Gäste und Mitarbeiter hatten den Virus, hatten aber keine Symptome.

Ich finde es einfach nicht gerecht, wenn man jetzt einem Ort alles anlastet und die Schuld an einer weltweiten Pandemie gibt. Es werden ja jetzt noch Fehler gemacht. Siehe Wien, wo sich ein neuer Cluster gebildet hat.
Von meiner Seite aus kann ich mich nur entschuldigen für die Fehler die im Ort begangen wurden. Obwohl ich nicht zu den Großen gehöre und keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen hatte.

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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von waikiki83 »

1970 hat geschrieben: 17.05.2020 - 22:52 Vielleicht noch eine Erklärung zum Bürgermeister. Die ewige Leier "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt" geht mir auch auf die Nerven.
Man wünscht sich von so einem Amtsträger etwas mehr Aufklärung.
Angeblich ist man derzeit mit Medienexperten in Verbindung die an einer Aufklärung und einer Gegendarstellung arbeiten.
Diese Experten haben uns auch angeraten erst mal die Füße still zu halten, da in der aufbrausenden Situation uns eh niemand glaubt und alles ins Gegenteil gedreht wird.
Das ist vielleicht auch der Grund, dass derzeit von Ischgler Seite nicht viel kommt. Auf jeden Fall bin ich gespannt, so wie viele andere auch, was dabei herauskommt.
Ich bin mal gespannt, was ihm da geraten wird. Da es jetzt 2 Monate her ist, d.h. das "Kind ist eigentlich schon in den Brunnen gefallen". Meiner Meinung nach hätte er sich gleich am Anfang professionelle Hilfe holen sollen Alles, was jetzt noch kommt, reisst "alte Wunden" wieder auf, bzw. macht den Eindruck von "jetzt haben wir Ausreden gefunden". Ich hab ja schon einmal vor längerer Zeit geschrieben, dass er den Hut hätte nehmen sollen. Das wäre für das Dorf besser gewesen, weil es das richtige Signal nach aussen gesetzt hätte.
Und nein, das ist jetzt kein Schuld Vorwurf an Ischgl. Ich hab schon einmal gesagt, dass die Kommunikation da mehr als einmal schlecht gelaufen ist und daher grösseren Schaden angerichtet hat. Aber das mögen andere anders sehen. Ist einfach meine persönliche Meinung
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

waikiki83 hat geschrieben: 18.05.2020 - 13:06
1970 hat geschrieben: 17.05.2020 - 22:52 Vielleicht noch eine Erklärung zum Bürgermeister. Die ewige Leier "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt" geht mir auch auf die Nerven.
Man wünscht sich von so einem Amtsträger etwas mehr Aufklärung.
Angeblich ist man derzeit mit Medienexperten in Verbindung die an einer Aufklärung und einer Gegendarstellung arbeiten.
Diese Experten haben uns auch angeraten erst mal die Füße still zu halten, da in der aufbrausenden Situation uns eh niemand glaubt und alles ins Gegenteil gedreht wird.
Das ist vielleicht auch der Grund, dass derzeit von Ischgler Seite nicht viel kommt. Auf jeden Fall bin ich gespannt, so wie viele andere auch, was dabei herauskommt.
Ich bin mal gespannt, was ihm da geraten wird. Da es jetzt 2 Monate her ist, d.h. das "Kind ist eigentlich schon in den Brunnen gefallen". Meiner Meinung nach hätte er sich gleich am Anfang professionelle Hilfe holen sollen Alles, was jetzt noch kommt, reisst "alte Wunden" wieder auf, bzw. macht den Eindruck von "jetzt haben wir Ausreden gefunden". Ich hab ja schon einmal vor längerer Zeit geschrieben, dass er den Hut hätte nehmen sollen. Das wäre für das Dorf besser gewesen, weil es das richtige Signal nach aussen gesetzt hätte.
Und nein, das ist jetzt kein Schuld Vorwurf an Ischgl. Ich hab schon einmal gesagt, dass die Kommunikation da mehr als einmal schlecht gelaufen ist und daher grösseren Schaden angerichtet hat. Aber das mögen andere anders sehen. Ist einfach meine persönliche Meinung
Ja im Grunde bin ich da ganz bei Ihnen. Ich bin auch der Meinung, dass viel zu lange gewartet wird. Die professionelle Hilfe hat man sich schon gleich geholt. Und genau diese haben ihnen angeraten erstmal nichts zu sagen. Ob das klug ist weiß ich nicht.
Dass er den Hut nehmen soll ist derzeit glaube ich nicht der richtige Weg. Das würde einem, sich davonstehlen, gleich kommen. Er soll sich nur der Verantwortung stellen. Vor allem ist es in einem Dorf nicht so einfach, einen Nachfolger zu finden, der jetzt die Verantwortung übernimmt. Schon gar nicht in dieser schwierigen Zeit. Und wenn er sich an die Vorgaben der Behörden gehalten hat, ist auch ihm nichts vorzuwerfen. Ausser die Kommunikation mit der Bevölkerung. Und die wird man intern aufarbeiten. Was man so hört, hat er sich auch schon so einiges anhören dürfen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von der Wächter »

Es wurde am Anfang nicht Corona diagnostiziert dadurch gab es keine Meldung ans Gesundheitsamt nach Innsbruck. Da wurde versucht das unter
den Schnee zu kehren, was misslang

Erst als Corona bei dem Bar Keeper festgestellt wurde kam das langsam ins rollen. Der Austausch der Theken Besatzung
( Wenn das wirklich stimmen sollte ) wäre schon krass. Aber so wirklich kommt da meiner Meinung nach nichts raus. Evtl. gibt es ein Bauernopfer
aber es hängen da zu viele mit drin die Geld verdienen mit den Paket Ski.


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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von hch »

icedtea hat geschrieben: 15.05.2020 - 22:00 Zur Auflockerung hier im Topic 8) :lol:
Ein Arbeitskollege von mir bestellt sich jetzt aufgrund der Ischgl Berichterstattung die DVD Kollektion der Piefke-Saga :biggrin:
Etwas vor der Zeit vieler User hier :wink:
Hab ich schon Ende März um meine qualitativ eher minderwertige VHS-Sicherungskopie zu ersetzen. Und die Filme sind im Gegensatz zu anderen aus der Zeit seht gut gealtert. Sehr zu Empfehlen auch die Nachbesprechung bei der Premiere: https://www.youtube.com/watch?v=VfeMD-Vujeo
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von hch »

extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Eines ist aber klar - sowohl in Obertauern, als auch in Wien oder Innsbruck - schlossen Hotels nachdem sie einen einzigen Fall hatten. In Ischgl tauschte man ein paar Mitarbeiter aus und desinfizierte... Anderswo in Österreich hielt man sich definitiv enger an die Regeln. Und die Evakuierung/Quarantäne war definitiv nutzlos - so wie es gemacht wurde. Und das musste jedem klar gewesen sein der die Aktionen der Kreuzfahrtschiffe angeschaut hat. Ischgl hat genau denselben Fehler kopiert.
"Ischgl" hat da nicht gehandelt, sondern die BH Landeck. Und dort sitzt halt die Schwarze Mafia. Die Ischgler wirken auf mich inzwischen eher wie Opfer der Handlungen des Landes und seiner Behörden. Was mich nur wundert ist warum dort (inklusive dem User hier im Thread) noch eine gute Miene zum Bösen spiel gemacht wird.
extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Dazu Hoteliers am Arlberg und Ischgl welche teils die Mitarbeiter richtig scheiße behandelt haben - auch das passierte sicherlich anderswo auch, aber nirgends hat man halt soviel Dreck am Stecken wie in Ischgl - bzw zumindest wurde nirgends soviel bekannt.
Die schlechte Behandlung der Saisoniers ist leider sehr verbreitet, egal wo.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Chense »

hch hat geschrieben: 18.05.2020 - 21:08
extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Eines ist aber klar - sowohl in Obertauern, als auch in Wien oder Innsbruck - schlossen Hotels nachdem sie einen einzigen Fall hatten. In Ischgl tauschte man ein paar Mitarbeiter aus und desinfizierte... Anderswo in Österreich hielt man sich definitiv enger an die Regeln. Und die Evakuierung/Quarantäne war definitiv nutzlos - so wie es gemacht wurde. Und das musste jedem klar gewesen sein der die Aktionen der Kreuzfahrtschiffe angeschaut hat. Ischgl hat genau denselben Fehler kopiert.
"Ischgl" hat da nicht gehandelt, sondern die BH Landeck. Und dort sitzt halt die Schwarze Mafia. Die Ischgler wirken auf mich inzwischen eher wie Opfer der Handlungen des Landes und seiner Behörden. Was mich nur wundert ist warum dort (inklusive dem User hier im Thread) noch eine gute Miene zum Bösen spiel gemacht wird.
extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Dazu Hoteliers am Arlberg und Ischgl welche teils die Mitarbeiter richtig scheiße behandelt haben - auch das passierte sicherlich anderswo auch, aber nirgends hat man halt soviel Dreck am Stecken wie in Ischgl - bzw zumindest wurde nirgends soviel bekannt.
Die schlechte Behandlung der Saisoniers ist leider sehr verbreitet, egal wo.
Absolut deiner Meinung - Zu den Saisonniers vllt. noch soviel:

Nirgendwo in Europa werden gerade auch dank Hörl und Co. die Seilbahner insbesondere die Saisonkräfte derart schlecht bezahlt wie in Österreich. Und das obwohl die Gehälter in den vergangenen Jahren nachdem der Druck zu gross wurde (Androhung von Streiks in den Semesterferien ... hach wäre das lustig geworden) um 15% und mehr gestiegen sind.

Wie es bei den Saisonlern in der Gastro ist ist ja eh ein offenes Geheimnis.
Erst wenn der letzte SL stillgelegt,
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und die letzte Piste modelliert ist,
werdet Ihr herausfinden, daß der Skisport tot ist!

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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Kitzracer111 »

Eines ist klar. Die nächsten Jahre wird die Suche nach Mitarbeitern in Ischgl und Co. nicht einfacher, nachdem eine Reihe an Osteuropäern (Österreicher findet man in den Restaurants kaum mehr) 1.5 Monate früher gekündigt wurden und innerhalb einer Stunde das Quartier verlassen mussten.

Jeden Herbst beschweren sich die Hoteliers das keiner Wiener Arbeitsloser nach Tirol für die Saison kommen will..... ohne ein Wort zu verlieren warum diese Jobs bei vielen Betrieben so unbeliebt sind.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

1970 hat geschrieben: 18.05.2020 - 12:09
Dass den Mitarbeitern der Gang zum Arzt verwehrt wurde ist falsch. Jeder hat die Möglichkeit selbständig zum Arzt zu gehen. Das sind alles erwachsene Leute. Wenn sich hier wirklich jemand von Arbeitgeber einschüchtern hat lassen, ist er meiner Meinung nach selber schuld. Es wurden lediglich Personen nicht zum Test zugelassen, die keine Symptome hatten. Weil in ganz Österreich die Kapazitäten fehlten. Und diese Vorgangsweise war in ganz Europa so. Sie können sich nicht vorstellen was im Screening Zentrum in Zams los war. Da kamen von überall aus den ganzen Bezirken Imst und Landeck Verdachtsfälle zum Test. Die waren völlig überfordert.

Was den Arzt angeht bin ich mir noch nicht sicher. Dass viele Ende Februar mit einem Grippeverdacht nach Hause geschickt wurden, war ja in anderen Orten nicht anders.
In Kärnten ging im Jänner eine angebliche Grippewelle um und niemand wurde getestet. Obwohl vorher noch viele Italiener hier auf Urlaub waren.
Sicher hat auch er die Lage unterschätzt. Warum er diese besagten Atteste ausgestellt hat wird sich sicher noch klären. Wenn er das auf Anweisung der Gesundheitsbehörde gemacht hat, kann man ihm keine Schuld anlasten.

Dass Fehler gemacht wurden ist sicher klar. Aber anfangs wurde das ganze Problem auch von den Medien heruntergespielt. Ist nicht schlimmer wie eine Grippe.
Der Virus wurde von uns allen unterschätzt. Nicht nur von uns, auch die meisten Gäste hatten keine Angst vor dem Virus. Als alle Apre Ski Lokale gesperrt wurden habe ich mich mit Gästen unterhalten, die auch meinten das wäre total überzogen. Wegen ein paar Infizierten im Ort. Niemand wusste wie der Virus schon verbreitet war. Viele Gäste und Mitarbeiter hatten den Virus, hatten aber keine Symptome.

Ich finde es einfach nicht gerecht, wenn man jetzt einem Ort alles anlastet und die Schuld an einer weltweiten Pandemie gibt. Es werden ja jetzt noch Fehler gemacht. Siehe Wien, wo sich ein neuer Cluster gebildet hat.
Von meiner Seite aus kann ich mich nur entschuldigen für die Fehler die im Ort begangen wurden. Obwohl ich nicht zu den Großen gehöre und keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen hatte.
Jeder darf zum Arzt. Aber wenn der Arzt nicht testet - und das hat euer Arzt wohl nicht, dann ist es das Problem des Arztes. Ich glaube auch, dass er aufgrund einer ruhigen und besonnenen Art wirklich ein guter Mediziner war. Aber trotzdem kann er in diesem Punkt versagt haben. Warum? Weil er auch den Virus unterschätzt hat. Jeder Arzt behandelt bei einem Virus die Symptome - im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen. Und es war für ihn einfach üblich in den Wintermonaten bei einer Grippe Fieber zu senken, Kopfschmerzmittel geben, Ruhe zu verordnen, Social Distancing! um Ausbreitung zu vermeiden. Und das hat er halt auch im Februar/März gemacht. Was auch ausreichend gewesen wäre... wenn nicht Corona dabei gewesen sein könnte - und an sich auch bei Corona die richtige Behandlung ist, es sei denn, es kommt zu Komplikationen! Corona sollte ihm aber zumindest bekannt gewesen sein. Und da ist dann die Frage, wie wurden in Österreich im Februar/März die Hausärzte durch die Gesundheitsämter auf Corona vorbereitet... Und dann wiederum, hat der Arzt die Maßnahmen auch so umgesetzt?

Die Schuldfrage ist hier nicht so einfach! Und alleine wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund zu stellen ist nicht strafbar, sondern notwendig bei Wirtschaftunternehmen. Nur wenn man wissentlich Gefahren, Hygienevorschriften und Gesetze/Verordnungen ignoriert wird es zum Thema! Das schließt auch eine Fürsorgepflicht für Mitarbeiter und Gäste ein. Dass die Hotels/Bergbahnen weitermachen wollten ist klar - weil ja noch 1,5 Monate Geschäft - also vermutlich 20% des Jahresumsatzes noch zu machen waren...

Die Frage ist: was war bekannt? Zumindest um den 10.3 rum - sollte es auch der letzte kapiert haben, was da sich zusammenbraut. Und da haben die Behörden echt schlecht gehandelt. Anstatt den Ort gleich dicht zu machen, und dann nur noch die rauszulassen, die Virusfrei sind - wurden alle unkontrolliert zurückgeschickt. Und für eine derart rigide Maßnahme, hätte man auch Hilfe aus den betroffenen Ländern anfordern können. Wir sind ja schließlich Europa. Und Ischgl muß sowas nicht alleine stemmen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

1970 hat geschrieben: 18.05.2020 - 14:01
waikiki83 hat geschrieben: 18.05.2020 - 13:06
1970 hat geschrieben: 17.05.2020 - 22:52 Vielleicht noch eine Erklärung zum Bürgermeister. Die ewige Leier "Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt" geht mir auch auf die Nerven.
Man wünscht sich von so einem Amtsträger etwas mehr Aufklärung.
Angeblich ist man derzeit mit Medienexperten in Verbindung die an einer Aufklärung und einer Gegendarstellung arbeiten.
Diese Experten haben uns auch angeraten erst mal die Füße still zu halten, da in der aufbrausenden Situation uns eh niemand glaubt und alles ins Gegenteil gedreht wird.
Das ist vielleicht auch der Grund, dass derzeit von Ischgler Seite nicht viel kommt. Auf jeden Fall bin ich gespannt, so wie viele andere auch, was dabei herauskommt.
Ich bin mal gespannt, was ihm da geraten wird. Da es jetzt 2 Monate her ist, d.h. das "Kind ist eigentlich schon in den Brunnen gefallen". Meiner Meinung nach hätte er sich gleich am Anfang professionelle Hilfe holen sollen Alles, was jetzt noch kommt, reisst "alte Wunden" wieder auf, bzw. macht den Eindruck von "jetzt haben wir Ausreden gefunden". Ich hab ja schon einmal vor längerer Zeit geschrieben, dass er den Hut hätte nehmen sollen. Das wäre für das Dorf besser gewesen, weil es das richtige Signal nach aussen gesetzt hätte.
Und nein, das ist jetzt kein Schuld Vorwurf an Ischgl. Ich hab schon einmal gesagt, dass die Kommunikation da mehr als einmal schlecht gelaufen ist und daher grösseren Schaden angerichtet hat. Aber das mögen andere anders sehen. Ist einfach meine persönliche Meinung
Ja im Grunde bin ich da ganz bei Ihnen. Ich bin auch der Meinung, dass viel zu lange gewartet wird. Die professionelle Hilfe hat man sich schon gleich geholt. Und genau diese haben ihnen angeraten erstmal nichts zu sagen. Ob das klug ist weiß ich nicht.
Dass er den Hut nehmen soll ist derzeit glaube ich nicht der richtige Weg. Das würde einem, sich davonstehlen, gleich kommen. Er soll sich nur der Verantwortung stellen. Vor allem ist es in einem Dorf nicht so einfach, einen Nachfolger zu finden, der jetzt die Verantwortung übernimmt. Schon gar nicht in dieser schwierigen Zeit. Und wenn er sich an die Vorgaben der Behörden gehalten hat, ist auch ihm nichts vorzuwerfen. Ausser die Kommunikation mit der Bevölkerung. Und die wird man intern aufarbeiten. Was man so hört, hat er sich auch schon so einiges anhören dürfen.
Naja - warum sagt man nichts? Weil man sich da in eventuellen Schadensersatzprozessen schuldig machen könnte. Das ist aber sehr bedauerlich. Mitgefühl und Empathie sollte ja eher strafmindernd sein! Und genau das sollte ausgedrückt werden.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

hch hat geschrieben: 18.05.2020 - 21:08
extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Eines ist aber klar - sowohl in Obertauern, als auch in Wien oder Innsbruck - schlossen Hotels nachdem sie einen einzigen Fall hatten. In Ischgl tauschte man ein paar Mitarbeiter aus und desinfizierte... Anderswo in Österreich hielt man sich definitiv enger an die Regeln. Und die Evakuierung/Quarantäne war definitiv nutzlos - so wie es gemacht wurde. Und das musste jedem klar gewesen sein der die Aktionen der Kreuzfahrtschiffe angeschaut hat. Ischgl hat genau denselben Fehler kopiert.
"Ischgl" hat da nicht gehandelt, sondern die BH Landeck. Und dort sitzt halt die Schwarze Mafia. Die Ischgler wirken auf mich inzwischen eher wie Opfer der Handlungen des Landes und seiner Behörden. Was mich nur wundert ist warum dort (inklusive dem User hier im Thread) noch eine gute Miene zum Bösen spiel gemacht wird.
extremecarver hat geschrieben: 18.05.2020 - 09:15 Dazu Hoteliers am Arlberg und Ischgl welche teils die Mitarbeiter richtig scheiße behandelt haben - auch das passierte sicherlich anderswo auch, aber nirgends hat man halt soviel Dreck am Stecken wie in Ischgl - bzw zumindest wurde nirgends soviel bekannt.
Die schlechte Behandlung der Saisoniers ist leider sehr verbreitet, egal wo.
Warum sind die ganzen Ausbrüche jetzt bei Schlachthöfen, Paketdienstleistern, Kreuzfahrtschiffe, Logistikcentern - nur von den Erntehelfern hört man (bislang) wenig. Gerade dort, wo seit langem die Standards bemängelt werden... Und Gastro gehört auch dazu. Wir haben hier ein System entwickelt, das billige Arbeitskräfte ausbeutet, sie aus fernen Ländern holt und hier verheizt. Wegen Geld. Tagelöhner eben. Und da muss sich auch unsere Gesellschaft überlegen, wie man das besser lösen kann.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von 1970 »

fettiz hat geschrieben: 19.05.2020 - 11:06
1970 hat geschrieben: 18.05.2020 - 12:09
Dass den Mitarbeitern der Gang zum Arzt verwehrt wurde ist falsch. Jeder hat die Möglichkeit selbständig zum Arzt zu gehen. Das sind alles erwachsene Leute. Wenn sich hier wirklich jemand von Arbeitgeber einschüchtern hat lassen, ist er meiner Meinung nach selber schuld. Es wurden lediglich Personen nicht zum Test zugelassen, die keine Symptome hatten. Weil in ganz Österreich die Kapazitäten fehlten. Und diese Vorgangsweise war in ganz Europa so. Sie können sich nicht vorstellen was im Screening Zentrum in Zams los war. Da kamen von überall aus den ganzen Bezirken Imst und Landeck Verdachtsfälle zum Test. Die waren völlig überfordert.

Was den Arzt angeht bin ich mir noch nicht sicher. Dass viele Ende Februar mit einem Grippeverdacht nach Hause geschickt wurden, war ja in anderen Orten nicht anders.
In Kärnten ging im Jänner eine angebliche Grippewelle um und niemand wurde getestet. Obwohl vorher noch viele Italiener hier auf Urlaub waren.
Sicher hat auch er die Lage unterschätzt. Warum er diese besagten Atteste ausgestellt hat wird sich sicher noch klären. Wenn er das auf Anweisung der Gesundheitsbehörde gemacht hat, kann man ihm keine Schuld anlasten.

Dass Fehler gemacht wurden ist sicher klar. Aber anfangs wurde das ganze Problem auch von den Medien heruntergespielt. Ist nicht schlimmer wie eine Grippe.
Der Virus wurde von uns allen unterschätzt. Nicht nur von uns, auch die meisten Gäste hatten keine Angst vor dem Virus. Als alle Apre Ski Lokale gesperrt wurden habe ich mich mit Gästen unterhalten, die auch meinten das wäre total überzogen. Wegen ein paar Infizierten im Ort. Niemand wusste wie der Virus schon verbreitet war. Viele Gäste und Mitarbeiter hatten den Virus, hatten aber keine Symptome.

Ich finde es einfach nicht gerecht, wenn man jetzt einem Ort alles anlastet und die Schuld an einer weltweiten Pandemie gibt. Es werden ja jetzt noch Fehler gemacht. Siehe Wien, wo sich ein neuer Cluster gebildet hat.
Von meiner Seite aus kann ich mich nur entschuldigen für die Fehler die im Ort begangen wurden. Obwohl ich nicht zu den Großen gehöre und keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen hatte.
Jeder darf zum Arzt. Aber wenn der Arzt nicht testet - und das hat euer Arzt wohl nicht, dann ist es das Problem des Arztes. Ich glaube auch, dass er aufgrund einer ruhigen und besonnenen Art wirklich ein guter Mediziner war. Aber trotzdem kann er in diesem Punkt versagt haben. Warum? Weil er auch den Virus unterschätzt hat. Jeder Arzt behandelt bei einem Virus die Symptome - im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen. Und es war für ihn einfach üblich in den Wintermonaten bei einer Grippe Fieber zu senken, Kopfschmerzmittel geben, Ruhe zu verordnen, Social Distancing! um Ausbreitung zu vermeiden. Und das hat er halt auch im Februar/März gemacht. Was auch ausreichend gewesen wäre... wenn nicht Corona dabei gewesen sein könnte - und an sich auch bei Corona die richtige Behandlung ist, es sei denn, es kommt zu Komplikationen! Corona sollte ihm aber zumindest bekannt gewesen sein. Und da ist dann die Frage, wie wurden in Österreich im Februar/März die Hausärzte durch die Gesundheitsämter auf Corona vorbereitet... Und dann wiederum, hat der Arzt die Maßnahmen auch so umgesetzt?

Die Schuldfrage ist hier nicht so einfach! Und alleine wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund zu stellen ist nicht strafbar, sondern notwendig bei Wirtschaftunternehmen. Nur wenn man wissentlich Gefahren, Hygienevorschriften und Gesetze/Verordnungen ignoriert wird es zum Thema! Das schließt auch eine Fürsorgepflicht für Mitarbeiter und Gäste ein. Dass die Hotels/Bergbahnen weitermachen wollten ist klar - weil ja noch 1,5 Monate Geschäft - also vermutlich 20% des Jahresumsatzes noch zu machen waren...

Die Frage ist: was war bekannt? Zumindest um den 10.3 rum - sollte es auch der letzte kapiert haben, was da sich zusammenbraut. Und da haben die Behörden echt schlecht gehandelt. Anstatt den Ort gleich dicht zu machen, und dann nur noch die rauszulassen, die Virusfrei sind - wurden alle unkontrolliert zurückgeschickt. Und für eine derart rigide Maßnahme, hätte man auch Hilfe aus den betroffenen Ländern anfordern können. Wir sind ja schließlich Europa. Und Ischgl muß sowas nicht alleine stemmen.
Ab dem 13. März bekam er die Anweisung, dass er keine Tests mehr durchführen darf. Alle Tests müssen über die Gesundheitsbehörde laufen. Davor hat er ja getestet. Darum kam ja der Fall im Kitzloch erst auf.
Zu den Attests die er ausgestellt hat würde mich interessieren welcher Arzt sie unterschrieben hat. Es arbeiten ja noch zwei Ärzte in dieser Praxis. Macht ihn der Briefkopf schon verantwortlich?
Wie haben die anderen Ärzte in Sölden, St. Anton oder in den anderen Gemeinden das gehandhabt?
Die hatten ja die gleichen Vorgaben und die Mitarbeiter brauchten ja auch eine Bestätigung für die Ausreise.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von gfm49 »

1970 hat geschrieben: 19.05.2020 - 12:39Es arbeiten ja noch zwei Ärzte in dieser Praxis. Macht ihn der Briefkopf schon verantwortlich?
Ich weiß jetzt nicht, wie das in Österreich rechtlich genau abläuft. Bei uns würde ich das wie folgt interpretieren:
Wenn auf dem Briefkopf steht "Praxisgemeinschaft Dres. A, B und C", dann ist A, B oder C verantwortlich, je nachdem wer die Unterschrift geleistet hat.
Wenn auf dem Briefkopf nur steht "Dr. A" und ein mithelfender Arzt B unterschreibt unter diesem Briefkopf, dann ist Dr. A natürlich zunächst einmal dafür verantwortlich, weil entweder B berechtigterweise als Mitarbeiter im Namen der Praxis A unterschrieben hat oder weil ein Organisationsverschulden vorliegt, wenn B nicht hätte unterschreiben dürfen - dann hätte er nämlich B anweisen müssen, Atteste zur Unterschrift dem Chef vorzulegen. Nur wenn B dezidiert gegen organisatorische Anweisungen verstoßen hätte, wäre A aus dem Feuer.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Stiffmeister »

Ich bin so hin- und hergerissen, wenn ich den Ischgler Bürgermeister höre und sehe. Ich tendiere mittlerweile dazu, ihm den Durchblick und das Verständnis über die „Lawine“ abzusprechen, die über seinen Ort gerollt ist und sehr wahrscheinlich weiterhin rollt:
Er kann nicht ernsthaft Im ZDF sagen, dass sie nach „besten Wissen und Gewissen“ gehandelt haben (die Mimik wurde ja schon thematisiert).
Die Vorfälle in Ischgl mit den Isländern und dem Barkeeper waren fast zwei Wochen nach Heinsberg, als dort nach Karneval Mitte Februar die „Lawine“ losrollte. Dort gab es nach der Sitzung zahlreiche Infizierte.

Dann Alibimassnahmen zum Ablenken in Ischgl, weil leugnen oder aussitzen nicht mehr ging und hoffen, dass es gut geht:
Testen der anderen Hotelgäste, Personal in der Bar auswechseln...springt das Virus nicht über die Theke oder was...
Alles unter dem Motto „wir brauchen negative Tests“.

Wer das auch immer gesteuert hat bzw. das Vorgehen so gewählt hat, hat Ischgl und Tirol einen Bärendienst erwiesen.

Bei mir ist echt das Vertrauen nachhaltig beschädigt und das obwohl dort die Berge so schön sind und ich viele richtig nette Gastgeber kenne, die das Wort Gastgeber auch ausleben. Und wer muss es ausbaden...die kleinen Pensionen.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Chense »

gfm49 hat geschrieben: 19.05.2020 - 13:59
1970 hat geschrieben: 19.05.2020 - 12:39Es arbeiten ja noch zwei Ärzte in dieser Praxis. Macht ihn der Briefkopf schon verantwortlich?
Ich weiß jetzt nicht, wie das in Österreich rechtlich genau abläuft. Bei uns würde ich das wie folgt interpretieren:
Wenn auf dem Briefkopf steht "Praxisgemeinschaft Dres. A, B und C", dann ist A, B oder C verantwortlich, je nachdem wer die Unterschrift geleistet hat.
Wenn auf dem Briefkopf nur steht "Dr. A" und ein mithelfender Arzt B unterschreibt unter diesem Briefkopf, dann ist Dr. A natürlich zunächst einmal dafür verantwortlich, weil entweder B berechtigterweise als Mitarbeiter im Namen der Praxis A unterschrieben hat oder weil ein Organisationsverschulden vorliegt, wenn B nicht hätte unterschreiben dürfen - dann hätte er nämlich B anweisen müssen, Atteste zur Unterschrift dem Chef vorzulegen. Nur wenn B dezidiert gegen organisatorische Anweisungen verstoßen hätte, wäre A aus dem Feuer.
Bei der Arztgeschichte bin ich auch so ein wenig hin und hergerissen ... Grundlegend stimme ich rechtlich mal gfm49 zu. Was den konkreten Fall angeht. Herr Dr. Walser könnte ja klipp und klar sagen "Habe ich so nicht unterschrieben würde ich niemals und nachdem da ein Mitarbeiter definitiv gegen alles verstoßen hat was meiner Moral entspricht decke ich ihn auch nicht" - so wirkt es leider wie halt so vieles als ein unglücklicher Versuch sich herauszuwinden - egal ob der Herr Dr. selbst nun schuld ist oder einer seiner Mitarbeiter.
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von Kris »

1970 hat geschrieben: 18.05.2020 - 12:09
Über die Schließung des Kitzloch und dann das Tauschen des Personals habe ich mich auch anfangs gewundert. Aber dann habe ich mir gedacht, wenn das ausreicht
wird es schon genügen.

...

in Obertauern, Wien und Innsbruck wurden auch nur diese Lokale gesperrt und nicht gleich der ganze Ort. Niemand hatte zu der Zeit eine Ahnung wie der Virus schon grassiert.

Ich meine das wäre näher zu untersuchen: Wie unterscheidet sich die Vorgehensweise nach dem Bekanntwerden der Coronainfektionen im Hotel Europa in Innsbruck im Februar(!) mit jener in Kitzloch?

* https://www.tt.com/artikel/16707237/cor ... ormalitaet

* https://www.sn.at/panorama/oesterreich/ ... t-83962423

Nach dem Bekanntwerden zweier Corona-Fälle in Tirol sind noch am [am gleichen 25.2] späten Dienstagnachmittag bzw. -abend in dem Innsbrucker Hotel, in dem die infizierte Italienerin arbeitet, insgesamt 62 Personen getestet worden, und 9 davon vorsorglich(!) unter Quarantäne - ohne dass bereits Testergebnisse vorlagen.
Ein systematisches Contract-Tracing hat sofort stattgefunden, ähnlich wie in DE zuvor bzgl. der Webasto Fälle. Letzteres kann man in Retrospektive als Vorbildlich bezeichnen.

Das Hotel Europa in Innsbruck wurde unverzüglich polizeilich abgeriegelt, also geschlossen.

Das war am 25.2., etwa zwei Wochen vor dem Kitzloch Ereignissen.

In Ischgl wurde offenbar anders verfahren?

Das gebietet weiterer Untersuchungen.


"Deep State" lauert durchaus im System Tirol zwischen Politik, Tourismus und Behörden. Freilich nicht für alle, sondern eingeschränkt für jene die Relevant und korrekt vernetzt sind....
Das Phänomen Deep State kann als gegeben betrachtet werden, da über Jahrzehnte gleiche Akteure und die gleiche Partei an der Macht stehen, d.h. kein "säubernder" Machtwechsel stattfindet, da seit Kriegsende demokratische Wahlen eh stets gleich ausgehen in quasi allen Seitentälern vom Inntal. ...

Die Skepsis insbesondere gegenüber Ischgl ist schon bis zu einem gewissen Grad rational erklärbar und wohl nicht ganz unbegründet...

Eine systematische Gegenüberstellung der Vorgangsweisen in Kitzloch und Hotel Europa wäre jedenfalls sehr interessant und ggf. Aufschlussreich.
>> Die unaufhaltsame Industrialisierung des Skiraums führt zu Banalisierung und somit zum Verlust der magischen Skisportfreude<<
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Re: ORF Doku "Am Schauplatz: Ausnahmezustand in Ischgl"

Beitrag von fettiz »

1970 hat geschrieben: 19.05.2020 - 12:39
fettiz hat geschrieben: 19.05.2020 - 11:06
1970 hat geschrieben: 18.05.2020 - 12:09
Dass den Mitarbeitern der Gang zum Arzt verwehrt wurde ist falsch. Jeder hat die Möglichkeit selbständig zum Arzt zu gehen. Das sind alles erwachsene Leute. Wenn sich hier wirklich jemand von Arbeitgeber einschüchtern hat lassen, ist er meiner Meinung nach selber schuld. Es wurden lediglich Personen nicht zum Test zugelassen, die keine Symptome hatten. Weil in ganz Österreich die Kapazitäten fehlten. Und diese Vorgangsweise war in ganz Europa so. Sie können sich nicht vorstellen was im Screening Zentrum in Zams los war. Da kamen von überall aus den ganzen Bezirken Imst und Landeck Verdachtsfälle zum Test. Die waren völlig überfordert.

Was den Arzt angeht bin ich mir noch nicht sicher. Dass viele Ende Februar mit einem Grippeverdacht nach Hause geschickt wurden, war ja in anderen Orten nicht anders.
In Kärnten ging im Jänner eine angebliche Grippewelle um und niemand wurde getestet. Obwohl vorher noch viele Italiener hier auf Urlaub waren.
Sicher hat auch er die Lage unterschätzt. Warum er diese besagten Atteste ausgestellt hat wird sich sicher noch klären. Wenn er das auf Anweisung der Gesundheitsbehörde gemacht hat, kann man ihm keine Schuld anlasten.

Dass Fehler gemacht wurden ist sicher klar. Aber anfangs wurde das ganze Problem auch von den Medien heruntergespielt. Ist nicht schlimmer wie eine Grippe.
Der Virus wurde von uns allen unterschätzt. Nicht nur von uns, auch die meisten Gäste hatten keine Angst vor dem Virus. Als alle Apre Ski Lokale gesperrt wurden habe ich mich mit Gästen unterhalten, die auch meinten das wäre total überzogen. Wegen ein paar Infizierten im Ort. Niemand wusste wie der Virus schon verbreitet war. Viele Gäste und Mitarbeiter hatten den Virus, hatten aber keine Symptome.

Ich finde es einfach nicht gerecht, wenn man jetzt einem Ort alles anlastet und die Schuld an einer weltweiten Pandemie gibt. Es werden ja jetzt noch Fehler gemacht. Siehe Wien, wo sich ein neuer Cluster gebildet hat.
Von meiner Seite aus kann ich mich nur entschuldigen für die Fehler die im Ort begangen wurden. Obwohl ich nicht zu den Großen gehöre und keinen Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen hatte.
Jeder darf zum Arzt. Aber wenn der Arzt nicht testet - und das hat euer Arzt wohl nicht, dann ist es das Problem des Arztes. Ich glaube auch, dass er aufgrund einer ruhigen und besonnenen Art wirklich ein guter Mediziner war. Aber trotzdem kann er in diesem Punkt versagt haben. Warum? Weil er auch den Virus unterschätzt hat. Jeder Arzt behandelt bei einem Virus die Symptome - im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen. Und es war für ihn einfach üblich in den Wintermonaten bei einer Grippe Fieber zu senken, Kopfschmerzmittel geben, Ruhe zu verordnen, Social Distancing! um Ausbreitung zu vermeiden. Und das hat er halt auch im Februar/März gemacht. Was auch ausreichend gewesen wäre... wenn nicht Corona dabei gewesen sein könnte - und an sich auch bei Corona die richtige Behandlung ist, es sei denn, es kommt zu Komplikationen! Corona sollte ihm aber zumindest bekannt gewesen sein. Und da ist dann die Frage, wie wurden in Österreich im Februar/März die Hausärzte durch die Gesundheitsämter auf Corona vorbereitet... Und dann wiederum, hat der Arzt die Maßnahmen auch so umgesetzt?

Die Schuldfrage ist hier nicht so einfach! Und alleine wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund zu stellen ist nicht strafbar, sondern notwendig bei Wirtschaftunternehmen. Nur wenn man wissentlich Gefahren, Hygienevorschriften und Gesetze/Verordnungen ignoriert wird es zum Thema! Das schließt auch eine Fürsorgepflicht für Mitarbeiter und Gäste ein. Dass die Hotels/Bergbahnen weitermachen wollten ist klar - weil ja noch 1,5 Monate Geschäft - also vermutlich 20% des Jahresumsatzes noch zu machen waren...

Die Frage ist: was war bekannt? Zumindest um den 10.3 rum - sollte es auch der letzte kapiert haben, was da sich zusammenbraut. Und da haben die Behörden echt schlecht gehandelt. Anstatt den Ort gleich dicht zu machen, und dann nur noch die rauszulassen, die Virusfrei sind - wurden alle unkontrolliert zurückgeschickt. Und für eine derart rigide Maßnahme, hätte man auch Hilfe aus den betroffenen Ländern anfordern können. Wir sind ja schließlich Europa. Und Ischgl muß sowas nicht alleine stemmen.
Ab dem 13. März bekam er die Anweisung, dass er keine Tests mehr durchführen darf. Alle Tests müssen über die Gesundheitsbehörde laufen. Davor hat er ja getestet. Darum kam ja der Fall im Kitzloch erst auf.
Zu den Attests die er ausgestellt hat würde mich interessieren welcher Arzt sie unterschrieben hat. Es arbeiten ja noch zwei Ärzte in dieser Praxis. Macht ihn der Briefkopf schon verantwortlich?
Wie haben die anderen Ärzte in Sölden, St. Anton oder in den anderen Gemeinden das gehandhabt?
Die hatten ja die gleichen Vorgaben und die Mitarbeiter brauchten ja auch eine Bestätigung für die Ausreise.
Die sind definitiv mit seiner Unterschrift! Auch wenn er es abgestritten hat. Und das macht ihn ja so unglaubwürdig in dem Fall... als hätte er im nachhinein gemerkt, dass es nicht richtig war.
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