Andermatt Gemsstock 30.04.2023 - Sulz und Lawinen

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Ams
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Andermatt Gemsstock 30.04.2023 - Sulz und Lawinen

Beitrag von Ams »

Diese Saison ist aus verschiedenen Gründen mit nur 5 Skitagen bescheiden ausgefallen, daher wollte ich am langen Wochenende zum 1. Mai einen Tag nachschieben. Für den Sonntag sah die Wettervorhersage am besten aus (Niederschlag am Nachmittag) und von der Anfahrtszeit kamen sowohl Engelberg/Titlis als auch Andermatt/Gemsstock in Frage. Da die Talabfahrt in Andermatt weiterhin gut machbar aussah, ich die langen Abfahrten vom Gemsstock toll finde und zudem jede Pistenpräparierung besser als die am Titlis ist ;D, ging es nach Andermatt.

Fakten
Wetter:
Mehr Wolken als Sonne
Leichte Minusgrade auf dem Gemsstock, sonst eher zu warm
Wenig Wind

Offen:
70/a, 73/a, 74a
71 bis mittag

Pistenzustand:
Früh oben hart
Sulz

Wartezeiten:
Keine, außer die PB ist mir vor der nasw weggefahren...

Gefallen:
Wetter besser als vorhergesagt
Enger Takt der PBs
Freundliches und motiviertes Personal
Gute Pistenpräparierung
Talabfahrt

Nicht gefallen:
Lawinenproblematik
Bremsschnee auf dem langen Schussstück der Gletscherabfahrt 71

Bilder und Bericht
Im Ort ist der Frühling definitiv bereits angekommen und die Großbaustelle sowie die lauten Motorradgeräusche vom offenen Oberalppass haben ihr übriges für die Alpenidylle getan. Was solls, oben sieht und hört man davon nichts mehr und hat dafür ein tolles Panorama - wenn auch die Wolken im Hintergrund den Wetterumschwung andeuten.
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Zuerst auf die Sonnenpiste, die ziemlich hart/geforen war. Ging aber trotzdem ganz gut zu fahren, vor allem da die Präparierung weder größere Absätze noch Eisbrocken hinterlassen hat. Definitiv eine gute Entscheidung hier her zu kommen.
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Danach wieder hoch und direkt auf die Gletscherpiste. Das oberste Teil war etwas zu hart, dann wurde es besser und der lange Steilhang am Ende war bereits weich, vermutlich kam der Nachtfrost nicht so weit runter.
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Im Anschluss gleich weiter gen Talabfahrt. Diese bestand zum größten Teil aus Sulzbuckeln, der Schnee war aber kaum bremsig und wenn Untergrund durch kam, dann eigentlich immer gut erkennbar. Ich musste mir also praktisch keine Sorgen um meine Ski machen und konnte die Abfahrt genießen. Insgesamt bin ich im Verlauf des Tages 4 mal ins Tal und die Schneebedingungen haben sich, im Gegensatz zu den Abfahrten im geöffneten Gebiet, kaum verändert.
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Bis auf die letzten 100 m war die Talabfahrt noch durchgängig befahrbar, wenn auch 2-3 Engstellen vermutlich die Nacht nicht überleben dürften und damit für den letzten Öffnungstag Abschnallen nötig wird. Die Pendelbahn ist den ganzen Tag unabhängig vom Andrang einen 10 min Takt gefahren, sodass ich auch nach der Talabfahrt keine zu großen Wartezeiten hatte.
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Der Lutersee-Lift ist leider schon im Sommerschlaf, obwohl die Abfahrten eine tolle Ergänzung darstellen würden und es auch genug Schnee hat.
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Den Sessellift habe ich über den ganzen Tag nur 2 mal genommen. Die Abfahrten um Gurschen herum waren bereits recht früh zerfahren und so bin ich lieber vom Gemstock oder ins Tal gefahren.
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Ein Glacier-Express Richtung Oberalppass begegnet einem Regionalzug.
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Nach dem Mittagessen waren die Abfahrten vom Gemsstock immer noch in guten Zustand ohne Buckelbildung, wenn auch der Sulz fast oben angekommen ist. Auch das Wetter hielt deutlich besser als vorhergesagt. Die Gemsstock PB ist vormittags und mittags dann ohne größere Standzeiten alle 7-8 Minuten gefahren, selbst wenn die Gondel nur halb voll war. Später ging es zurück auf den ebenfalls guten nutzbaren 10 min Takt.
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Gegen 13 Uhr wurde die Gletscherpiste gesperrt und kurz darauf sind die Ausläufer einer nicht so kleinen Lawine direkt in den letzten Steilhang gerutscht. Es wurde dann auch begonnen die Markierungen zu entfernen, da der ganze steile Osthang nach Aussage eines Mitarbeiters zu sehr durchnässt ist und mit dem ab Nachmittag und für den kompletten folgenden letzten Öffnungstag angekündigten Niederschlag praktisch jedes Stück Schnee oberhalb der Piste abrutschen kann.
Ich habe mich dann auf die Sonnenpiste beschränkt. Andere Skifahrer haben sich dagegen nicht abschrecken lassen und sind nicht mal den besonders stark gefährdeten Hanglagen ausgewichen, was ohne Probleme möglich gewesen wäre...
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Inzwischen zog es auch immer mehr zu und so habe ich den Skitag gegen 15:30 beendet. Der angekündigte Regen ließ zum Glück auf sich warten und der Kontrast blieb ebenfalls erstaunlich gut.
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Es hat sich definitiv gelohnt die etwas längere Strecke nach Andermatt zu fahren. Die Pisten waren für die Wetterverhältnisse top und mit der geschlossenen Talabfahrt Ende April gut 1500 Höhenmeter durchfahren zu können ist toll. Dazu kommt, dass mich die Taktung der PBs positiv überrascht hat (meiner Erinnerung nach war die früher schlechter) und auch das Personal war sowohl in den PBs als auch im Restaurant wirklich motiviert und freundlich - etwas, was ich in manch anderen Gebieten in letzter Zeit doch vermisse. Für die Lawinenproblematik können sie nur bedingt etwas. Ein Mitarbeiter meinte dazu, dass die recht neue Variante 71a eventuell in Zukunft die 71 auf dem Abschnitt als Standardpiste ersetzen soll, da sie außerhalb der problematischen Hanglage verläuft.

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