Der legendäre Gondellift zur Langkofelscharte soll bald stillgelegt werden- Grund genug für mich, noch eine Abschlussfahrt zu machen. Doch was macht ihn eigentlich so besonders? Die Antwort auf diese Frage dürfte für viele Fahrgäste lauten: Der Streckenverlauf. Während es im unteren Teil noch recht flach über eine Bergwiese geht, schwebt man schon bald über die "steinerne Stadt", hier liegen viele Felsen auf der Wiese- fast wie eine Stadt. Anschließend wird es immer steiler, wobei der Lift mit teils für einen Gondellift hohem Bodenabstand spektakulär durch das Geröll fährt. Doch auf die Frage, was ihn so besonders macht, gibt es noch eine weitere Antwort: Seine Technik und Geschichte. Denn der Lift wurde schon 1959 als Korblift von Trojer gebaut. 1971 bekam er dann die erste Generation Kabinen. Sie waren noch gelb, die Gehängearme blieben vermutlich original, sahen sie doch aus wie die vom Korblift Vellau. 1992 bekam er dann die heutigen, weißen Kabinen. Zwischenzeitlich wurde er auch von Leitner etwas erneuert. Die Stützen hingegen könnten noch immer die von 1959 sein, sind aber auf jeden Fall von Trojer. Es gab hier auch mal Winterbetrieb, dieser wurde jedoch wegen zu vielen Todesfällen auf der Skiroute eingestellt. 2023 wird jedoch vermutlich die Geschichte dieses trotz seiner Modernisierungen nostalgischen Lifts enden. Die Zukunft ist noch immer ungewiss, da die Bergbahnen am liebsten einen einspurigen Funifor als Ersatz aufstellen würden, es gibt jedoch Einsprüche der Umweltverbände. Aktuell dauert eine Fahrt rund 16 Minuten, was zwar für knapp 1500 m Länge recht lang ist, aber so hat der Fahrgast genug Zeit, das abwechslungsreiche Terrain zu genießen und/oder zu fotografieren. Eine schnellere Fahrgeschwindigkeit wäre hier für mich sogar eine Verschlechterung des Angebots.
Nun aber zu den Bildern:
#1-Blick auf nahezu die gesamte Strecke der Bahn. Ganz vorne sieht man die Kreuzung mit der Sechsersesselbahn Sasso Levante, deren Seil jeden Sommer aus eineinhalb Stützen gehoben wird (bei der Niederhalterollenbatterie wird das Seil nur auf einer Seite runtergezigen). In der Streckenmitte sieht man die Steinerne Stadt, oben die steile Langkofelscharte.
#2- Zoom auf den obersten Streckenteil. Man beachte, wie gut sich die Bahn in das Landschaftsbild einfügt.
#3- Die Ausfahrtsstütze, welche seit einigen Jahren mit Holz verkleidet ist.
#4- Früher dürfte es hier mal so ähnlich ausgesehen haben wie noch heute in Vellau.
#5- Rollenbatterie im Detail. Die Seilrollen dürften von Leitner sein.
#6-Hier sieht man die kuriose Konstruktion, durch die das Seil der Sesselbahn Sasso Levante dem Gondellift zur Langkofelscharte nicht im Weg ist.
#7- Einmal nicht aufgepasst, und schon war ich in einer Kabine mit getönter Frontscheibe . Mir ist aufgefallen, dass einige Kabinen einzelne getönte Scheiben haben. Für ungetönte Fotos sollte man daher darauf achten, dass die Scheiben ungetönt sind.
#8- So habe ich halt eine 2. Fahrt gemacht, um noch vernünftiges Bild- und Videomaterial der Bahn zu machen .
#9-Die Kreuzung mit der Sesselbahn.
#10- Der Rösselsprung der Bahn. Sie hat auf der Strecke 3 Niederhaltestützen, insgesamt also 4.
#11- Ankunft an der Steinernen Stadt.
#12- Stütze 5 . Wie alle anderen Stützen ist sie eine typische Trojer-Korbliftstütze, entweder original von 1959 oder von 1971, als hier noch gelbe Kabinen ihre Runden drehten.
#13- Weiter geht die Fahrt über die Steinerne Stadt.
#14- Stütze 6 mit Windsack. Die Kabinen schwankten teils recht stark im Wind.
#15-Niederhaltestütze 7 steht noch am Rande des Stadtzentrums .
#16- Das Ende der Steinernen Stadt rückt immer näher.
#17- Blick auf Stütze 9, welche die letzte in der Steinernen Stadt ist.
#18- Stütze 9 läutet zeitgleich das letzte Flachstück vor der Bergstation ein.
#19-Ab Stütze 10 ändert sich der Streckenverlauf schlagartig: Nun geht es steil und mit teils langen Spannfeldern und für einen Gondellift großen Bodensbatand durch das schroffe Gelände- alles, was man sich halt unter einer spektakulären Seilbahn vorstellt.
#20- Erstmal geht es mit einem langen Spannfeld weiter.
#21- etwas weiter hinten erkennt man schon den Felsen...
#22- ...auf dem Stütze 11 steht. Durch diese geschickte Platzierung kann die Stütze trotz des großen Bodenabstands davor und dahinter recht niedrig ausfallen.
#23- Auch danach geht es spektakulär weiter- so nah an einem Felsen verläuft keine andere Bahn, die ich kenne
#24- Doch auch danach bleibt das Gelände schroff und felsig.
#25- Weiter geht es durch das Schotterfeld.
#26- Dann folgt die letzte Gitterstütze der Strecke.
#27- An der Bergstation steht eine massive Betonstütze.
#28-Die Betonstütze mit ihrer 16er-Rollenbatterie, wohl gebaut für die Ewigkeit.
#29- Blick auf die Strecke.
#30- Kabine 1 in der Bergstation.
#31- Blick "nach hinten". Es lag auch noch etwas Schnee.
#32-Nun trat ich aber auch die Talfahrt an .
#33-An einigen Stützen gibt es für die talfahrenden Kabinen auch Führungsschienen.
#34-Nun geht es wieder über das Geröllfeld. Weiter unten kann man anhand der Wanderer auch den Wanderweg erkennen .
#35- Nun nähere ich mich wieder dem Felsen.
#36-Stütze mit Felsen.
#37- Blick zu der Stütze mit der wohl spektakulärsten Position, welche...
#38-...die größten Führungsschienen der Bahn besitzt .
#39- Nun nähere ich mich wieder der steinernen Stadt.
#40- Nun wird wieder das oberste Flachstück eingeleitet. Ab da bleibt es mehr oder weniger flach.
#41- Kabnine mit Panorama .
#42- Das letzte halbwegs steile Stück, das nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es zur Talstation hin immer flacher wird.
#43- Die steinerne Stadt.
#44- Der zweite Streckenniederhalter.
#45-Die Kabine vor mir war leer und schwankte somit stärker als meine. Sie hat übringens eine getönte Frontscheibe, weswegen ich noch eine Kabine abgewartet habe- Einmal drauf reinfallen hat mir gereicht .
#46-Flach geht es durch die steinerne Stadt...
#47-...ehe diese endet.
#48- Gemächlich geht es nun über die sanfte Bergwiese .
#49- Nun kommt der Rösselsprung, bevor...
#50-...wieder die Sechsersesselbahn gekreuzt wird.
#51-Stütze 2
#52- Nun folgte die Stationseinfahrt.
#53- Blick in die Talstation.
#54- Blick auf die gesamte Strecke
Die Selbahn wird ihren letzten Betriebstag wohl im Oktober haben. Wer die Moglichkeit hat, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mal mit dieser einmaligen Bahn zu fahren.
Zuletzt geändert von Nocki am 17.08.2023 - 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Mitte der 1980er Jahre sind wir einige Male auch mit Schi da runter "gefahren". Bei geringer Schneelage und vielen Felsen wurden dann quer über die Rinne "Fangzäune" gespannt, damit man im Falle eines Sturzes nicht gegen die Felsen donnert....
directdrive hat geschrieben: ↑31.07.2023 - 17:34
Lieber Nocki
Vielen Dank für die schönen Bilder. Da haben wir uns knapp verpasst. Ich bin am 22.7. mit dem Rennrad über das Sellajoch gefahren.
Mit herzlichen Grüssen
Tom
Servus directdrive,
dann hoffe ich, dass Dir Deine Rennradtour auch Spaß gemacht hat!
Ja, es war eine schöne Tour. Es gibt wohl keine andere Gegend, bei der man vom Rennrad aus so viele Seilbahnen sehen kann. Wir sind dann weiter über das Sellajoch un den Passo Fedaja gefahren. Der ebenfalls legendäre Korblift, den ich vor Jahren einmal gefahren bin, ist ja leider nicht mehr in Betrieb.
Einem Kameraden hilft man. Einem Kollegen mißtraut man. Mit einem Freunde ist man albern.
(Peter Bamm, deutscher Schriftsteller, 1897-1975
Es wäre wirklich schade, wenn die Bahn eingestellt wird. Bin einige Male mit ihr gefahren und habe von der Gegend (Bahn, Steinerne Stadt, Scharte) Tausende Fotos, davon sicherlich ein Drittel mit Murmeltieren und Edelweiß.
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Oh, war mir gar nicht so klar, dass diese Seilbahn wohl nicht mehr so lang existieren wird, sonst wäre ich sicherlich auch noch eine Runde gefahren. Ich war gerade letzte Woche am Sellajoch mit meinem Gravelbike und ein zweites Mal dort zum Wandern. Eine Modernisierung bzw. eine Neuinstallation der Anlage hätte, so vermute ich, noch mehr Menschenmassen zur Folge, die ich auf der anderen Seite der Langkofelscharte in der Langkofelhütte dann sah - diese kamen im Grunde genommen alle von der Seilbahnstation; und das in der Nebensaison! War schon jetzt grenzwertig. Aber das ist nur ein anderer Aspekt.
Dem Einsteigen zuzusehen war schon ganz schön spassig, wenn gerade nicht so sportliche Personen vom Liftpersonal in die Kabine hineingedrückt wurden. Dann war die lange Fahrzeit wahrscheinlich nur gut, um sich wieder zu erholen...
Habe mir die Bahnfahrt heute auch mal gegönnt, ist wirklich eine sehr spezielle Bahn mit Paternoster-mässigen Auf- und Abspringen. Die Scharte selbst ist ein ähnlich surrealer Ort, mit einem eigentümlichen Echo und der Erosionslandschaft auf der Rückseite. Ist auf jeden Fall eine Reise wert.
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Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor sheridan für den Beitrag:
Angesichts Deines ersten Bildes scheinst Du auch Glück mit dem Wetter gehabt zu haben, so ähnlich sah es ~60min. bevor mein Bildmaterial entstanden ist auch aus... Das Auf- und Abspringen habe ich diesen Sommer glücklicherweise an so einigen Bahnen erlebt (Langkofel, Vellau und Prada)
. Mir ist aufgefallen, dass einige Kabinen einzelne getönte Scheiben haben. Für ungetönte Fotos sollte man daher darauf achten, dass die Scheiben ungetönt sind.
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