snowflat hat geschrieben: ↑26.11.2024 - 12:15
Puh, da war es gestern in der Tat sogar noch wärmer als ich am Mittwoch anhand der Modelle geschrieben hatte, die
Karte mit den Tageshöchstwerten in Deutschland zeigt die Rekordwerte für einen 25.11. Spitzenreiter war die Station Baden-Baden-Geroldsau auf 240m Höhe mit 22,3 Grad. Es war also deutlich zu warm und somit war der Wintereinbruch in Deutschland im Wahrsten Sinne des Wortes der Schnee von gestern.
Aber blicken wir nicht weiter zurück sondern nach vorne und da sieht man am Mittwoch , dass sich ein Tiefdruckgebiet über dem Ärmelkanal befindet (
Bodenwetterkarte 13 Uhr - ECMWF), das eine Lücke im existierenden Hochdrucklabyrinth findet und sich auf den Weg nach Deutschland macht (
Bodenwetterkarte Donnerstag 1 Uhr - ECMWF). Genauer gesagt nach Norddeutschland und wird in der Nacht zu Donnerstag über Hamburg liegen (
Bodenwetterkarte Deutschland Donnerstag 1 Uhr - ECMWF). Die Modelle sind sich da mittlerweile relativ einig, ist ja auch mal was. Das Sturmfeld wird dabei maßgeblich auf der Südflanke des Tief sein, aber mit dem Abzug nach Osten dann westseitig. Das
SwissHD 4x4 basierend auf ECMWF sieht das Sturmfeld von der niederländischen Küste (dort am stärksten) in einem Streifen über die Mitte Deutschlands bis rüber zur polnisch-tschechischen Grenze. Wobei es in Deutschland dann Nordrhein-Westfalen am stärksten treffen dürfte, je weiter östlich stechen dann die Höhenlagen hervor, aber auch im Flachland dürfte es recht zugig werden. Ist jetzt natürlich - zum Glück - kein riesiger Sturm ... und warum schreibe ich denn davon?
Weil das Sturmtief die warme Suppe verdrängt und das Potential hat, mit einer Kaltfront die SFG in den Alpen wieder auf ein hoffnungsvollen Niveau sinken zu lassen. Erkennbar ist dies am Wetter in der Nacht zum Donnerstag (
Swiss HD 4x4): Der Kringel im Norden ist das Sturmtief mit dem kreisförmigen Niederschlagsband und kräftigen Regen. Im Süden sieht man hingehen einen dünnen Streifen von Frankreich kommend über Frankfurt bis nach Thüringen ... das ist die Kaltfront, diese wird aber erst im Laufe des Donnerstags die Alpen erreichen; somit fallen die Niederschläge dort wohl auch erst als Regen. Im Schwarzwald/Schwäbische Alb dürfte es dann so ab den späten Morgenstunden in den Gipfellagen in Schnee übergehen (
siehe Karte 9 Uhr). So ab Mittag wird es dann auch im Alpenvorland und den Alpen winterlich bei sinkender Schneefallgrenze (siehe Karten
12 Uhr,
14 Uhr,
16 Uhr,
18 Uhr). Ich habe in den Karten mal weiter geschaut: Der Schneefall nimmt dann von Stunde zu Stunde an Intensität ab und wird im Süden der Alpen inkl. Osttirol (war ja hier zuletzt auch Thema) nicht viel bringen ... klassische Nordstaulage. Wunderbar kann man auch den Zug der Kaltfront an der Entwicklung der SFG erkennen:
Donnerstag 10 Uhr,
14 Uhr und
18 Uhr. Mengenmäßig wird sich das aber in überschaubarem Rahmen halten, den meisten Neuschnee gibt es dabei in der Schweiz, in Österreich zwischen Vorarlberg und Tirol sowie dem Allgäu in Deutschland (
Karte dazu).
Kurzer Blick was zum Wochenende kommen könnte: Wir gelangen in den Hochdruckeinfluss und ein Höhentief welches von Polen kommend zur Adria zieht und dort für massive Niederschläge sorgen könnte (
Höhenwetterkarte Sonntag 13 Uhr - ECMWF). Dieses Tief dürfte unser Wetter nicht mehr beeinflussen, so dass das sich das Wetter trocken und ruhig mit mehr Sonne präsentieren dürfte. Wo aber - wie so häufig im Herbst - dann die Sonne den Kampf gegen Nebelgrau gewinnen wird, ist halt so eine Frage. Auf den Bergen sollte es aber durchwegs sonnig werden dürfen. Es bleibt aber bei den Temperaturen tendenziell einstellig ... muss ja auch erwähnt werden.