Wie üblich begann die Unternehmung mit einem ruhigen Tag in Kathmandu:
Neben diversen Erzeugnissen Nepalesischer Braukunst wurde außerdem mein Freund und Guide Chandi aufgesammelt. Am nächsten Morgen gings es dann in aller Frühe zum Domestic Terminal des Flughafens in Kathmandu:
Der Flug ging innerhalb von gerade mal einer Stunde geradewegs in den äußersten Südosten Nepals. Der Berg, und damit unser Ziel, befindet sich aber im Nordosten des Landes. Uns stand also eine ca. 9-stündige Jeepfahrt bevor:
Immerhin war die Straße fast durchgehend geteert. Das ist bei Nepalesischen Bergstraßen nicht immer so. Die Fahrt endete jedenfalls im Ort Taplejung - dem Ende der geteerten Straße:
Das Städtchen liegt zwar auf über 1800 Metern, damit aber noch tief im subtropischen Bambusdschungel:
Aber auch ca. 28 Stunden nach Abreise in Kathmandu und ca. 3 Tagen nach Abreise zuhause sind wir noch nicht an dem Punkt wo losgelaufen wird. Weiter geht's mit 5 weiter Stunden Jeep. Diesmal auf der Offroadpiste:
Unser Jeep war baugleich, allerdings ohne Ziege auf'm Dach.
Am frühen Nachmittags ging's dann endlich zu Fuß weiter.
Die Wanderung startet mit einer schon engen Schlucht. Dicht bewaldet. Immer wieder kleine Gehöfte und Kardamom-plantagen. Leider sehr wenig Fernsicht, weil das ganze Land zu der Zeit unter einer dichten Smog- und Feinstaub-schicht lag. Es gab auch viele Waldbrände in der Gegend. Der sich nähernde Sonnenuntergang war dann allerdings sehr atmosphärisch und sehr... orange.
Und so hatscht man dann drei Tage durch diese Schlucht.
Und man realisiert, dass die Sicht auch obenraus nicht viel besser wird. Es blaibt diesing. Bis...
Regen. Und nicht viel weiter oben plötzlich...
...Schnee. Und es schneite sich auf dem Weg in's Dorf Gunsa sogar richtig ein.
Patschnass aber happy kommt man dann in Ghunsa an. Es schneit immer noch. Und auch am nächsten Tag schneit es komplett durch. Das ist aber (in dem Moment) noch nicht super schlimm, weil an dem Tag eh ein Ruhetag zur Akklimatisierung geplant war. Außerdem war das Zimmer in der Lodge in Ghunsa schon extrem gemütlich.
Nach dem Ruhetag - also an dem Tag, an dem wir dann weiter wollten - eine traumhafte Winterlandschaft:
Und auch wenn wir an dem Tag extrem langsam voran kamen - die Optik war einfach spektakulär...
Und der Schnee tief.
Blick zurück das Tal runter Richtung Ghunsa.
Angekommen in unserer Lodge in Kambachen waren wir dann a) ziemlich fertig und alles unterhalb der Hüften b) ziemlich nass. Also Stiefel und Socken am Ofen trocknen...
Als nächstes dann ein Tagesausflug zur Akklimatisierung zum Jhannu Viewpoint. Der linke Berg ist knapp 8000 Meter. Mein Standpunkt gute 4000 Meter.
Natürlich war auch dieser Weg verschneit.
Als es dann weiter Richtung Kangchenjunga North Base Camp ging hatten einige der Südhänge schon mehr Yaks als Schneeflocken zu bieten:
Jener Gaul tarnt sich geschickt mit seinem Winterfell am verschneiten Wanderweg:
Auf dem Weg zu den letzten Lodges in Lhonak läuft man auch über... naja irgendwie eine Mischung zwischen einem gefrorenen Wasserfall und Büßereis:
An dem Tag, an dem wir dann endlich zum North Base Camp gewandert sind hat es sich leider vor unserer Ankunft zugezogen. Das hieß also keine Aussicht auf die Kangchenjunga Nordwand.
Nach diesem Fehlversuch ging es dann erstmal zurück nach Ghunsa um uns neu zu organisieren und den zweiten Teil des Treks zu planen. Und um Sachen zu trocknen...
...und Kuchen zu essen...
...und Tongba zu schlürfen (warmes Hirsebier).
Weiter gings dann am nächsten Tag durch einen wunderschönen Märchenwald...
...mit riesigen Bäumen...
.... zu einer Reihe von Pässen. Alle zwischen 4600 und 4700 Metern. Weil der Tag komplett im Whiteout stattfand gibt's davon an dieser Stelle keine Fotos. Sie wären einfach nur weiß gewesen.
Im anderen Tal angekommen geht's dann erstmal wieder aufwärts zum Talschluss und ein paar Lodges. Mit nett platzierten Sitzgelegenheiten. Ramche heißt der "Ort".
Und von da aus kommt man dann vergleichsweise einfach zum South Base Camp:
Die komplette Kangchenjunga Südwand
Der dritthöchste Berg der Welt, nur für Euch fotografiert (fast)
Der Weg runter nach Taplejung dauert dann nochmal zwei Tage. Das war zuviel für meine Meindels.
Von Taplejung dauert es mindestens noch zwei tage um nach Kathmandu zu kommen. Man kann den Trip aber gut in Kanyam unterbrechen, wo die berühmten Teegärten von Ilam liegen.
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Und wer des Englischen mächtig ist und mich gerne anderthalb Stunden dabei beobachten will, wie ich mich über's Wetter beschwere, kann das hier tun:
Der Weg bis Kambachen und zum Jhannu Viewpoint:
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Der Weg zum Kangchenjunga North Base Camp:
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Der Weg über die Pässe und zum South BAse Camp:
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Und außerdem ein weiteres Video, das als Guide gedacht ist, für alle, die den Trek selbst mal in Angriff nehmen wollen:
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