Felssturz bedroht Blatten

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oli
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von oli »

Ich habe in den letzten Tagen in unterschiedlichen Medien gelesen, dass der Schutt sich an manchen Stellen "bis zu 200m" aufgetürmt hat. Ich halte das für maßlos übertrieben. Wenn ich mir dieses Bild (oberer Link) ansehe, dann sieht man (relativ verschont) den Ortsteil Weissenried. Er liegt/lag ca. 200 Höhenmeter oberhalb des Talbodens. Ich weiß nicht an welchen Stellen man gemessen haben will, dass das Gestein sich 200m dick auftürmt.
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ATV
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von ATV »

Blatten hatte übrigends mal einen Skilift. 1999 fotografiert:
img013.jpg
https://s.geo.admin.ch/1s1cc5xpv9n6

Die schweizer Landestopographie hat den Bereich nun als Bergsturzgebiet deklariert wobei der eingezeichnete Bereich über den effektiven Schuttkegel hinausgeht.
-> meine Fotos könnt ihr weiterhin auf meiner Webseite --> www.stahlseil.ch ansehen.
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Rusty1
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Rusty1 »

oli hat geschrieben: 06.06.2025 - 11:32Ich habe in den letzten Tagen in unterschiedlichen Medien gelesen, dass der Schutt sich an manchen Stellen "bis zu 200m" aufgetürmt hat. Ich halte das für maßlos übertrieben. Wenn ich mir dieses Bild (oberer Link) ansehe, dann sieht man (relativ verschont) den Ortsteil Weissenried. Er liegt/lag ca. 200 Höhenmeter oberhalb des Talbodens. Ich weiß nicht an welchen Stellen man gemessen haben will, dass das Gestein sich 200m dick auftürmt.
Man kennt doch die Medien: Höhe des höchstgelegenen Schuttpartikels minus der Höhe des niedrigstgelegenen Schuttpartikeln ergibt die Gesamthöhe der Verschüttung. :lach:
mark13
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von mark13 »

Das ist eben die traurige Wahrheit.
Diese Aussagen wie "die ganze Welt ist mit Blatten" stimmt insofern, dass die ganze (Medien-)Welt diese Katastrophe für Geld durch ein paar reißerischen Nachrichten ausschlachtet. Einige deutsche Leitmedien sprechen ja von 100m und selbst das halte ich für eine Übertreibung. Also diese Höhe würde ja bedeuten dass es irgendwo im Schutthaufen eine Vertikale Schuttsäule von 100m gibt. Wie eben von @oli erwähnt sieht man ja gut anhand der Ortschaft was ca. 200m wären...

Fühle mit allen Einwohnern von Blatten, die alles verloren haben und jetzt mühselig wieder aufbauen und neu anfangen müssen. Ich hoffe, dass sobald oder wenn überhaupt möglich nochmal eine Welle der Solidarität wie beim Flutunglück vom Ahrtal durchs Land geht. Mit Camps, Bussen und ganz vielen fleißigen Helfern.
Gruß Mark13
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Seilbahnjunkie
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Ich weiß jetzt nicht was verwerflicher ist, dass Medien möglicherweise übertriebene Zahlen verbreiten, oder, dass das hier scheinbar ein wichtiges Thema ist, dass man unbedingt diskutieren muss. Ob das jetzt 200 m sind oder 50 m ist ziemlich egal, der Ort ist zu großen Teilen weg, die Leute haben ihr Zuhause verloren und wahrscheinlich lässt sich das auch nicht mehr aufbauen. Das ist es doch worauf es ankommt.
Darüber hinaus ist es auch wichtig zu ergründen, warum das passiert ist und welche Konsequenzen man daraus ziehen muss. Aber wie hoch jetzt genau der Schuttkegel ist und wie genau das gemessen wurde Spielt doch keine Rolle.
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Fab
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Fab »

oli hat geschrieben: 06.06.2025 - 11:32 ...........................................
Ich habe in den letzten Tagen in unterschiedlichen Medien gelesen, dass der Schutt sich an manchen Stellen "bis zu 200m" aufgetürmt hat. Ich halte das für maßlos übertrieben.
......................
Die Aussagen wurden nicht von irgendwelchen Medienleuten, sondern schon von Fachleuten getätigt.
Guckt doch einfach das Bild 3 meines letzten postings an. Rechts am Bildrand kann man eine Teil des Schuttkegels sehen.

Das Ergebnis im Tal hat ja 2 Hauptursachen. Ein Teil des Gletscher/Bergsturzes ist ein paar hundert Meter über dem Tal auf einen Vorsprung geprallt, zerstoben und hat sich über 2 Kilometer verteilt. Der andere Teil ist klassisch bergab gerutscht und bildet den genannt hohen Schuttkegel.
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oli
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von oli »

Ich beteilige mich an dieser Diskussion jetzt nicht mehr. Fühle mich in eine Ecke gestellt, in der ich nicht stehen möchte.
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Fab
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Fab »

Besseres Bild zum Thema Höhe des Schuttkegels
https://img.chmedia.ch/https://img.chme ... 318542.873
judyclt
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von judyclt »

Irgendwie verstehe ich nicht recht, warum die Schutthöhe so wichtig ist. Vielleicht für die Planer, die irgendwann alles räumen, aber für alle anderen? Da erscheint mir der Verlust von Haus und Hab und Gut doch wesentlich schwerwiegender. Zumindest tun mir die Betroffenen furchtbar leid. Egal, ob da 20 oder 120m Schutt auf ihren Häusern liegen.

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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von gfm49 »

judyclt hat geschrieben: 07.06.2025 - 19:59 Irgendwie verstehe ich nicht recht, warum die Schutthöhe so wichtig ist.
Vielleicht für die Abschätzung, was in Zukunft dort passieren kann.
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von xxxforce »

judyclt hat geschrieben: 07.06.2025 - 19:59 Egal, ob da 20 oder 120m Schutt auf ihren Häusern liegen.
Also ich weiß ja nicht ob AUF den Häusern noch viel liegt denn bei dieser gewaltigen Kraft die hier frei wurde hat es die meisten Häuser wohl vermutlich in direkt in Trümmer zerlegt.

Die Ausmaße des ganzen sind wirklich gewaltig und trotzdem Hut ab an die Spezialisten die das Ereignis haben kommen sehen und dadurch unzählige Menschenleben gerettet haben..
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Lagorce »

Diverse Links, en vrac:

Noch diverse Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=xp8buqZkcj4
https://www.youtube.com/watch?v=1oewSPgTFA4
https://www.youtube.com/watch?v=rIc9OeZ2Tqg

NASA Bildmaterial:
https://www.earthobservatory.nasa.gov/i ... ss-village

Interaktives 3D Modell von Simeon Schmauß:
https://sketchfab.com/3d-models/blatten ... 885ab77a8d

https://eos.org/landslide-blog

Simeon Schmauß:
https://bsky.app/profile/stim3on.bsky.social

Melaine Le Roy:
https://bsky.app/profile/subfossilguy.bsky.social

ETHZ Factsheet:
https://polybox.ethz.ch/index.php/s/eazXqWn8z6rPNwo


Der Schuttkegel ist mittlerweile bei der Swisstopo Karte eingetragen wobei mir nicht klar ist, wie dessen Abgrenzung definiert wurde, siehe z.B. bei Weissenried wo die dargestellte Zone sich einiges höher erstreckt als den Fotos zu entnehmem ist.

RTS Reoportage (CH Staatsfernsehen):
https://www.youtube.com/watch?v=fphZ3n0Chjw
Leider falsche Prognose bei 10:47 (hier nicht als Vorwurf gemeint).

SRF Bericht, allgemein (insbes. Kandersteg), erstaunlich sachlich:
https://www.youtube.com/watch?v=EZKMRh9kW6c


In Sachen Geologie kenne ich mich gar nicht aus, habe mich lediglich früher mal mit Erdbebensicherheit für elektrische Anlagen befasst (der Bund hatte damals teuere Studien in Auftrag gegeben, in der Praxis wurden jedoch sogar die einfachsten Empfehlungen meist ignoriert, wie z.B. Trafos und Schaltschränke gegen Umkippen sichern).
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von MarcB96 »

Lagorce hat geschrieben: 09.06.2025 - 19:09 Diverse Links, en vrac:

Noch diverse Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=xp8buqZkcj4
https://www.youtube.com/watch?v=1oewSPgTFA4
https://www.youtube.com/watch?v=rIc9OeZ2Tqg

NASA Bildmaterial:
https://www.earthobservatory.nasa.gov/i ... ss-village

Interaktives 3D Modell von Simeon Schmauß:
https://sketchfab.com/3d-models/blatten ... 885ab77a8d

https://eos.org/landslide-blog

Simeon Schmauß:
https://bsky.app/profile/stim3on.bsky.social

Melaine Le Roy:
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ETHZ Factsheet:
https://polybox.ethz.ch/index.php/s/eazXqWn8z6rPNwo


Der Schuttkegel ist mittlerweile bei der Swisstopo Karte eingetragen wobei mir nicht klar ist, wie dessen Abgrenzung definiert wurde, siehe z.B. bei Weissenried wo die dargestellte Zone sich einiges höher erstreckt als den Fotos zu entnehmem ist.

RTS Reoportage (CH Staatsfernsehen):
https://www.youtube.com/watch?v=fphZ3n0Chjw
Leider falsche Prognose bei 10:47 (hier nicht als Vorwurf gemeint).

SRF Bericht, allgemein (insbes. Kandersteg), erstaunlich sachlich:
https://www.youtube.com/watch?v=EZKMRh9kW6c


In Sachen Geologie kenne ich mich gar nicht aus, habe mich lediglich früher mal mit Erdbebensicherheit für elektrische Anlagen befasst (der Bund hatte damals teuere Studien in Auftrag gegeben, in der Praxis wurden jedoch sogar die einfachsten Empfehlungen meist ignoriert, wie z.B. Trafos und Schaltschränke gegen Umkippen sichern).
Täuscht das in dem 3D- Modell oder ist da deutlich mehr Fels in Bewegung als nur dieser (bisher immer gezeigte) obere Bergrücken? Weil fast auf Höhe des ehemaligen Gletschers mehrere Schuttströme sind, die ins Nachbartal gehen.

Bild

Taleinwärts scheint es auch noch eine recht instabile Bergflanke zu geben (dort sieht man auch nochmal mindestens 3 sehr frisch wirkende Felsabbrüche).
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Arlbergfan »

Ich habe das Ereignis natürlich auch sehr interessiert verfolgt und bin wie alle anderen auch sehr verblüfft über die Menge an Berg, die da in das Tal hinabstürtzte.
Die Frage, ob das ehemalige Dorf Blatten an der Originalstelle wieder aufgebaut werden kann, kann man wohl getrost mit NEIN beantworten. Manche reden von einem neuen Ort - bloß wo kann das sein? Die Besitzverhältnisse der Grundstück sollten doch wie sonst auch in den Alpen recht gut geklärt sein.
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Theo
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Theo »

Für einen allfälligen Wiederaufbau muss man in quasi allen Belangen komplett neue Wege gehen und auch bestehende Besutzverhältnisse sind davon nicht ausgenommen.
Für das was es braucht gibt es aktuell gar keine Gesetze usw, denn so ein Fall war schlicht nirgendwo eingeplant.
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Fab
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Fab »

Auf dem Schuttkegel bei Blatten. Die Fugängerperspektive ist noch mal anders.

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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Marmotte »

Gemeinde Blatten stellt Fahrplan für Wiederaufbau vor
Die Gemeinde Blatten hat am Donnerstagabend ihre erste Gemeindeversammlung seit der Katastrophe abgehalten – im benachbarten Wiler. Thema war der Wiederaufbau des Dorfes. Dazu hat der Gemeindepräsident Matthias Bellwald einen Fahrplan vorgestellt: In diesem Jahr gilt es die abgeschnittenen Weiler zu erschliessen. 2026 soll weiter aufgeräumt und der verschüttete Dorfkern freigelegt werden.

Ab 2027 soll – etwas ausserhalb vom aktuellen – ein neuer Dorfkern gebaut werden. Die Gemeinde will zudem in verschiedenen Weilern Neubaugebiete erschliessen. Die Weiler Weissenried und Gassen seien ausbaufähig, so der Gemeindepräsident.

Ziel ist es, dass bis 2030 wieder Menschen im neuen Blatten leben können.
Quelle:
https://www.srf.ch/news/schweiz/katastr ... orgestellt

Jay
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Jay »

Fab hat geschrieben: 12.06.2025 - 13:55 Auf dem Schuttkegel bei Blatten. Die Fugängerperspektive ist noch mal anders.

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Unfassbares Bild! Danke fürs Teilen...
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von bastian-m »

Fab hat geschrieben: 12.06.2025 - 13:55 Auf dem Schuttkegel bei Blatten. Die Fugängerperspektive ist noch mal anders.

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Ich kann die Quelle nicht mehr benennen, habe nur noch im Kopf wie ein Geologe in einem Interview sagte, man gehe davon aus, dass der Schuttkegel zu ca. 1/3 aus Gletschereis und 2/3 Gestein bestehe. Das klingt für mich nicht so, als ob man den in absehbarer Zeit bebauen könnte. Und wenn man sich diese gigantischen Massen anschaut - wegräumen erscheint da völlig utopisch. Den am Rand liegenden Ortskern teils wieder auszugraben - wie von der Gemeinde angekündigt - dürfte schon eine Mamutaufgabe sein.

@Theo Ich habe versucht mal selbst zu recherchieren und nichts dazu gefunden. Hast du eine Ahnung, wie viele der Häuser versichert waren? Ich hatte nur gelesen, dass im Wallis eine Gebäudeversicherung nicht obligatorisch ist und in manchen Bergregionen gegen Elementarschäden eh nur schwer eine Police zu bekommen sei.
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von talent »

bastian-m hat geschrieben: 13.06.2025 - 08:14
Fab hat geschrieben: 12.06.2025 - 13:55 Auf dem Schuttkegel bei Blatten. Die Fugängerperspektive ist noch mal anders.

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Ich kann die Quelle nicht mehr benennen, habe nur noch im Kopf wie ein Geologe in einem Interview sagte, man gehe davon aus, dass der Schuttkegel zu ca. 1/3 aus Gletschereis und 2/3 Gestein bestehe. Das klingt für mich nicht so, als ob man den in absehbarer Zeit bebauen könnte. Und wenn man sich diese gigantischen Massen anschaut - wegräumen erscheint da völlig utopisch. Den am Rand liegenden Ortskern teils wieder auszugraben - wie von der Gemeinde angekündigt - dürfte schon eine Mamutaufgabe sein.

@Theo Ich habe versucht mal selbst zu recherchieren und nichts dazu gefunden. Hast du eine Ahnung, wie viele der Häuser versichert waren? Ich hatte nur gelesen, dass im Wallis eine Gebäudeversicherung nicht obligatorisch ist und in manchen Bergregionen gegen Elementarschäden eh nur schwer eine Police zu bekommen sei.
Keine Zahlen, aber die Versicherungsquote muss schon substanziell sein wenn allein die Mobiliar von einem dreistelligen Millionenbetrag ausgeht:
Aufgrund der Lage ist es uns derzeit nicht möglich, vor Ort zu gehen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Für eine seriöse Ermittlung der Schadenssumme ist es zu früh. Im Wallis sind die Gebäude über die Privatversicherungen gedeckt. Zurzeit gehen wir davon aus, dass der Schaden für uns in dreistelliger Millionenhöhe zu liegen kommt. Wir sind im Kontakt mit betroffenen Kunden, beantworten ihre Fragen und leisten unbürokratisch Soforthilfe.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/mobiliar- ... ld.1886468

Ich hab auch sonst ein bisschen quergelesen. Man geht von einem Gesamtschaden von 500-1.000 Millionen Franken aus. Die Versicherungen gehen von "mehreren hundert Millionen" Franken aus, die durch Versicherungen gedeckt werden. Dennoch gibt es mehrere Probleme:
- generell sind durch die Privatversicherung wohl die Gebäude besichert, aber nicht die Grundstücke. Das ist ein Problem für den Wiederaufbau, denn das alte Grundstück dürfte nahezu wertlos sein.
- wer neugebaut hat und einen Kredit dafür gebraucht hat, ist idR versichert, da die Kreditgeber eine Versicherung verlangen
- es gibt natürlich einzelne Gebäude die gar nicht oder nur teilweise versichert sind - springt da jemand ein? Ist es richtig einzuspringen - schließlich schafft das den Anreiz, sich künftig nicht zu versichern, da der Staat das Problem eh regelt?

Und besonders interessant fand ich das hier:
Allerdings ist es nicht so, dass Kantone für Gefahrenzonen viel restriktiver Baubewilligungen erteilen. Im Gegenteil: Laut einer Datenanalyse der Universität Bern und von SRF wurden in den letzten acht Jahren schweizweit rund 600 Neubauten in roten Zonen errichtet - 430 davon im Wallis. Das Bundesamt für Umwelt zeigte sich alarmiert, weil es dem Kanton bereits zwei Jahre vorher dringend empfahl, das Bauen in der roten Zone zu verbieten. Doch der Kanton gewährte weiterhin grosszügig Ausnahmeregeln.

Laut dem Versicherungsverband lehnen Versicherungen keine Hausbesitzer ab, die in der roten Zone ein Haus bauen, solange der Kanton den Bau erlaubt. «Aber wenn neue Häuser in der roten Zone gebaut werden, wird die Solidarität schon strapaziert», sagt eine Sprecherin. Auf die Frage, ob der Kanton die Restrisiken übernehme, wenn in roten Zonen etwas passiere, antwortet die Walliser Staatskanzlei: «In den Fällen, in denen keine Versicherung für die Schäden aufkommt und auch die persönlichen Ressourcen nicht ausreichen, könnte der Staat insbesondere in Härtefällen einspringen.»
Quelle: TagesAnzeiger vom 08.06.
Saison 24/25: Ischgl-Samnaun, Sonnenkopf, Hochlitten, Hochoetz, Kühtai, Kitzbühel, Arosa-Lenzerheide, Vals Dachberg, Adelboden-Lenk, Tschentenalp, Elsigenalp, Lenk-Betelberg, Elsigen-Metsch, St. Moritz Corviglia, Corvatsch

Saison 23/24: Ski Dubai, Serfaus-Fiss-Ladis, Ski Arlberg, Grasgehren, Ifen & Walmendinger Horn - Heuberg, Lermoos & Wettersteinbahnen, Crans-Montana, Grimentz-Zinal, St. Luc & Chandolin, Vercorin

Saison 22/23: Ladurns, Kronplatz, Gitschberg-Jochtal, Grimentz-Zinal, St. Luc & Chandolin, Malbun, Kühtai, Ratschings, Stubaier Gletscher, St. Moritz Corviglia
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Theo »

Ich denke versichert war da bis auf einzelne baufällige Ökonomiegebäude oder Minianteile eigentlich alles. Ob alle ( vor allem direkt geerbte oder in dem Zusammenhang unter dem Marktwert erstandene ) Gebäude alle hoch genug versichert waren ist eine andere Frage.
Das Bauland selber hingegen wird kaum jemand versichert gehabt haben. Da denke ich aber nicht dass das bei einem Wiederaufbau ein so grosses Problem sein wird, denn da müssen eh unkonventionelle Methoden angewendet werden was die Zuteilung betrifft
Wir selber haben übernächste Woche einen Termin. Unsere Versicherung hat so viele Kunden, dass sie sogar ein temporäres Büro in Wiler eingerichtet haben.
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Endmoräne »

Theo hat geschrieben: 13.06.2025 - 22:28
Das Bauland selber hingegen wird kaum jemand versichert gehabt haben. Da denke ich aber nicht dass das bei einem Wiederaufbau ein so grosses Problem sein wird, denn da müssen eh unkonventionelle Methoden angewendet werden was die Zuteilung betrifft
Das ist schon spannend! Wem gehört das in Frage kommende Land denn? Bei Privatbesitz müsste man ja im Zweifel enteignen. Und was setzt man dann an, Bauland- oder Weideflächenpreise? Für die öffentliche Hand scheint das richtig teuer zu werden.
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Seilbahnjunkie »

Natürlich wird das teuer, aber unsere Gesellschaft ignoriert halt die Folgekosten des Klimawandels noch immer. Da wird lieber vorgerechnet was das der Wirtschaft schadet wenn man Umweltauflagen verschärft.
Endmoräne
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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Endmoräne »

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Re: Felssturz bedroht Blatten

Beitrag von Theo »

Ich glaube das hier ist der falsche Platz um über Klimawandel zu diskutieren, vor allem wenn man bedenkt dass es ja dann 1865 bei einem Ereignis an diesem bach ja dann auch der gewesen sein müsste, damals einfach weil es viel zu viel schneite und es deshalb im Sommer zu einem Gletscherabbruch kam.
Wem das für Neubauten nötige Land derzeit gehört spielt glaube ich nicht so eine Rolle, denn die wo wenn es soweit kommt darauf bauen werden werden diese Flächen sicher nicht zum Baulandpreis bezahlen müssen und folglich werden die derzeitigen Besitzer bei einer Veräusserung auch nicht steinreich. Das Land hat jetzt nicht viel Wert und falls nicht gebaut werden kann ist dieser Wert noch geringer. Dass es da zu einer Neuparzellierung kommen wird ist klar, dass es dabei auch Enteignungen geben wird davon ist auszugehen.

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