Châtelard Emosson Historischer Bericht.

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Michael Meier
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Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von Michael Meier »

Mal ein Bilderbericht aus den Vorforumszeiten.
Von Martigny nach Chatelard und dann Emmosson.

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^^Zuerst vom Martigny mit der Martigny-Chatelard-Chamonix Bahn richtung Finhaut und Chatelard. Sehr spektakuläre Trassierung mit Zahnstangenabschnitten. Als kuriosum besitzt die Bahn auf den meisten Streckenabschnitten eine Dritte Schiene als Stromversorgung da es in den Engen Tunnels und Gallerien keinen Platz für Stromleitungen hatte. An manchen Stelle fährt nur die Bahn auf einem kleinen Felsvorsprung der Schlucht entlang links gehts 500m senkrecht runter und rechts 500m Senkrecht hoch. Darüber ein Halbrundes Blechdach das vor Steinschlag schützt.

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^^Ich Chatelard wird umgestiegen in die steilste Pendelstandseilbahn der Welt. Diese von der Firma Von Roll 1921 gebaute Bahn fährt mit 2.5m/s über eine Strecke von 1307m und überwindet dabei bei einer steigung von 87% 693 Meter. Uhrsprünglich als Baubahn für die Staumauer gebaut wurde die Bahn 1968 Stillgelegt und 1975 wurde sie wieder in Betrieb genommen. 1996 kam ein neuer Antrieb hinzu.

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^^Talstation

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^^Hier gehts ab. rechts daneben waren die alten Druckrohre des Kraftwerks.

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^^Wagen, Strecke und ehem. Druckrohr.

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^^Laufwerk ohne Federung. Die ganze Aludose kracht Ordentlich wenn der Wagen über die Schienenverschraubungen fährt. Dahinter ist das kleine Laufwerk welches das Gegenseil in den Flachen Passagen hinuter drückt. Im Oberen Teil brauchts dan noch einen Gegenwagen.

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^^Holterpolter gehts gemächlich den Berg hoch bis Chateau d'Eau auf Deutsch Wasserschloss. Oben die Abtsche-Ausweiche

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^^Holterpolter gehts weiter durch den Tannenwald. Das Ding da vorne dinet als Niederhalter für das Zugseil.

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^^Blick von der Bergstation runter. Spurweite 1m innerhalb von 12min sind fast 700m Höhe überwunden.

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^^Chateau d'Eau wird umgestiegen. Weiter gehts auf 60mm Spurweite mit einer Schmalspur Panoramabahn.

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^^Diese Kübel bieten 12 Leuten Platz. Die Schalensitze werden an den Endpunkten einfach gedreht damit man wieder in Fahrtrichtung sitzt.

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^^Die Station Wasserschloss. Das Wasserschloss ist bei einer Druckleitung für das Kraftwerk im Scheitelpunkt ein Senkrechter nach oben offener Schacht der gleich hoch liegt wie die Krohne der Staumauer so wird der Rückstau der beim Abschalten einer oder meherer Turbinen entsteht nach oben in diesen Schacht und nicht auf die Druckleitungen geleitet.

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^^Die Panoramabahn wird von einer Akkumulatorenlok gezogen. Alternativ stht noch eine Diesellock zur verfügung. Zum Jubiläum gabs auch Dampf.

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^^Uhrsprünglich war auch diese Bahn eine Feldbahn für den Kraftwerkbau.

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^^Eine Kurve und abwechslungsreiche fahrt führt an den Fuss der Emossonstaumauer.

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^^Unterwecht dem Hang entlang kann man immer einen Blick auf den Mont Blanc (4807NN) werfen.

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^^Blick auf die Emossonstaumauer. Die vordere ist neuer. Mitten im See ist die alte von 1920 versenkt.

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^^Endstation Barage hier wird umgesetzt. Die Bahn ging Uhrsprünglich noch durch den Tunnel weiter da die alte Mauer noch viel weiter hinten liegt. Übrigens wird der ganze Betrieb hier von Kindern geführt. Lockführer, Kontrolleu, Weichenwärter usw. alles Kinder und Jugentliche unter 18 die hier ihren Sommerjob haben

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^^Station Barage wird nochmals umgestiegen. Blick zurück auf die Schmalspurbahn.

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^^Hier wirds wieder modern. Bis 1991 stand hier ein Habegger 1 Schienen Zahnradtöffmonorail. Jetzt ist es eine vollautomatische Niederberger Niveaustandseilbahn für 8 Personen.

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^^In der Gondel können 8 Personen stehen. Strecke ist 261m Lang und überwindet 140m mit 2.5m/s

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^^Direkt vom Tal hoch die Habegger Transportseilbahn.

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^^Bergstation. Von Finhaut fährt sogar ein Kursbus hoch (Hochgebirgszuschlag für GA)

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^^Letzte Standseilbahn vor der Bergstation

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^^Auf der Strecke. Bie Kabinen stehen immer Senkrecht egal wie steil die Schienen sind.

Tinel
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Beitrag von Tinel »

Schöner Bericht.
Gibts vielleicht bald noch mehr historisches Material von dir :D ?
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F. Feser
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Beitrag von F. Feser »

absolut geiler bericht. wirklich. sowas fettes vor allem der blick zurück (2. Sektion am Fels entlang) ... DAS wär doch mal was spektakuläres für die Japanischen Reisegruppen, nich immer Jungfrau hoch und runter ....
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Migi
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Beitrag von Migi »

Jo, diese Bahnen sind geil. Bin ich auch schon mehrmals gefahren. Die Strecke führt beim Barrage übrigens immer noch weiter bis ganz zur Staumauer. Dort steht noch n Betriebsgebäude, lässt sich von oben sehr gut erkennen.

Die Transportseilbahn führt übrigens net am selben Ort runter. Die Talstation steht schon an der Landesgrenze.

Naja, Kinder sinds net alle...Hat auch n paar ältere dabei so um die 20. Plus die Grossmütter an der Kasse in Chatelard *g*. Aber sind schon viele Minderjährige, die dort mitarbeiten.
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philippe ch
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Beitrag von philippe ch »

@migi

die gleise zur staumauer liegen nicht mehr. nur noch ein stück in den tunnel hinein. stand 2002
flo
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Beitrag von flo »

Super Bericht.

Ich kann mich erinnern, dass vor längere Zeit etwas über die drei Bahnen im Fernsehen kam.
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Migi
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Beitrag von Migi »

@philippe_ch: 2001 war noch alles dort. Naja, in den Tunnel hinein brauchts noch Gleise, damit die Wagen umfahren werden können.
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philippe ch
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Beitrag von philippe ch »

@flo, eisenbahnromantik

@migi, was war in dem betriebsgebäude? etwa ein depot für die wartung der loks?
als ich oben war fuhr ne dampflok der schbb. klasse sound im tunnel.
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Die Bilder habe ich vor 2000 gemacht und da waren die Gleise abgebaut. Die Dampfbahn war schon weg. War von der Baumschuhlbahn in Schinznach. Aber nid die Malet. Irgend so ne Kleine Tenderlok.

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starli
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Beitrag von starli »

goil.. wie lang ist man da unterwegs von unten bis oben? und was ist überhaupt "oben" - wo ist die Bergstation? An der Staumauer?

Ist das die SSB von GuyD's Avatar?
Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

So in ner Stunde bist oben. Oben ist ein Berghaus mit Restaurant und man kann über die Staumauer zum ewigen Schnee hochwandern. Baden ist nicht wirklich angebracht. aber der Blick auf den Mont Blanc ist es wert da hoch zu fahren. Zudem sieht man noch die schöne EUB die Theo mal ins Rateforum gestellt hat! :wink: Jo das ist GuyD's Bahn.
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Migi
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Beitrag von Migi »

Ich war 2000 (da war Dampfbetrieb) und 2001 oben. Und da lagen die Gleise noch.
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GMD
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Beitrag von GMD »

Ja, das ist mein Avatar.
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^^Das ganze etwas grösser. Man erkennt gut den Ballastwagen.

Diese Standseilbahn ist wegen ihren zahlreichen Spezialitäten wie Niederhalter und Ballastwagen sowie natürlich der grossen Steigung für mich eine der spektakulärsten ihrer Art. Als ich sie besuchte, war noch der alte Antrieb im Einsatz. Der schaffte maximal 1m/sec, die Fahrt dauerte 22 Minuten!

Noch ein paar Details zur ebenfalls beeindruckenden Staumauer. Die in den Jahren 1967/ 75 erbaute Bogenstaumauer ist 554 Meter lang und 180 Meter hoch. Ihre höchste Erhebung liegt auf 1931,5 Metern über dem Meeresspiegel und weist eine Stärke von neun Metern auf. Die maximale Stärke beträgt sogar 48,5 Meter! Über eine Million Kubikmeter Beton halten etwa 227 Millionen Kubikmeter Wasser zurück, welche eine Fläche von 327 Hektaren überfluten. Wenn der Emossonsee ganz gefüllt ist, befindet sich die alte Staumauer der Barberine-Werke von 1921 / 26 zweiundvierzig Meter unter dem Wasserspiegel.

Beim Stausee Vieux Emosson, etwa 90 Minuten Marschzeit von der Bergstation, gibt es versteinerte Dinosaurierspuren zu sehen.

Noch was zur Schmalspurbahn im Tal. Die Stromschiene ist heutzutage nur noch auf dem Abschnitt Vernoyaz - Salvan vorhanden, in dem sich auch die Strubsche Zahnstange befindet. Die restlichen Abschnitte wurden auf herkömmliche Fahrleitung umgebaut. Das die Tunnels niedriger gebaut werden konnten war ein willkommener Nebeneffekt. Die dritte Schiene wurde damals hauptsächlich gewählt, weil ein Anschluss an die bereits teilweise bestehende Linie St-Germain - Vallorcine auf französischen Gebiet geplant war und die dieses System benutzte. Eröffnet wurde die Bahn 1906; die Verbindung zur französischen Bahn wurde zwei Jahre später hergestellt. Durchgehende Züge über die Gesamtstrecke beider Bahnen gibt es allerdings erst seit etwa fünf Jahren, vorher wurde jeweils ein Steuerwagen der Martigny - Châtelard (MC) übergeben, der bis Chamonix durchlief.
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Chasseral
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Re: Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von Chasseral »

Meier Michael hat geschrieben:Ich Chatelard wird umgestiegen in die steilste Pendelstandseilbahn der Welt. Diese von der Firma Von Roll 1921 gebaute Bahn fährt mit 2.5m/s über eine Strecke von 1307m und überwindet dabei bei einer steigung von 87% 693 Meter.
Ich dachte, die steilste Standseilbahn sei die Bahn Morschach-Stoos?!?

Meiner Meinung nach sind allerdings die steilsten Standseilbahnen diejenigen in den Eckstielen des Eiffelturm. Aber Bahnen in Bauwerken zählen vermutlich nicht dazu.

Noch eine Frage: Hat die hier von dir beschriebene SSB 2 Wagen und Ausweiche oder nur einen Wagen? Falls ersteres der Fall sein sollte stelle ich mir das mit dem Niederhalter schwierig vor. Die alte SSB Latschau-Golm hatte in der ersten Sektion auch nur einen Wagen und einen Niederhalter. Die zweite Sektion hatte 2 Wagen und Ausweiche; das waren geile alte Cabrio-Wagen :-)
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GMD
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Beitrag von GMD »

Doch, die erste Sektion hat zwei Wagen, deswegen gilt sie auch als steilste SSB mit zwei Wagen. Um nach der Kreuzung das Kabel des Gegenwagen niederzudrücken, besitzen die Wagen eine spezielle Vorrichtung.
Michael Meier hat geschrieben:Bild
^^Laufwerk ohne Federung. Die ganze Aludose kracht Ordentlich wenn der Wagen über die Schienenverschraubungen fährt. Dahinter ist das kleine Laufwerk welches das Gegenseil in den Flachen Passagen hinuter drückt. Im Oberen Teil brauchts dan noch einen Gegenwagen.
Noch ein Wort zur Transportseilbahn. Diese überquert die Genze zweimal, verläuft also quasi im Transit durch Frankreich. Die Baubewilligung wird vermutlich einen ziemlich Papierkrieg verursacht haben.
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Michael Meier
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Beitrag von Michael Meier »

Pendelstandseilbahn ist mit 2 Wagen.

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starli
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Beitrag von starli »

Ich weiß ja nicht, ob's im Zuge meines TV-Tips jemand gesehen hat

http://www.ski-world.net/forum/viewtopi ... 2648#92648
starli hat geschrieben: 20.Do 3:55 - 4:25 3SAT
Die Strecke des Mont-Blanc-Expresses verbindet schon seit fast 100 Jahren das schweizerische Martigny mit dem französischen Gebirgsort Chamonix. Von Chatelârd aus erreicht man über eine der steilsten Standseilbahnen der Welt den Emosson-Stausee. Zum Bau der Staumauer wurde in den 20er Jahren eine 600-Millimeter-Feldbahn installiert, die heute als Panoramabahn die Ausflügler anlockt. Nach 75 Jahren wurde im Jahr 2000 erstmalig wieder eine Dampflok auf dieser Strecke eingesetzt. Martigny ist auch Ausgangsort für eine weitere berühmte Gebirgsstrecke: Mit dem St.-Bernhard-Express erreicht man Orsière. Ein Ausflug zum Hospiz vom Großen St. Bernhard in fast 2.500 Metern Höhe und dem Zwinger mit den berühmten Bernhardinern sind ein 'Muss' für den Schweizurlauber.
.. der erste Teil mit der Bernhard-Bahn war nicht so besonders, aber der Teil von der Mont-Blanc-Bahn, in dem auch auf die von MM oben gezeigten Bahnen gezeigt wurden, inkl. der Dampflok am Stausee und GuyD's Avatar-Standseilbahn, war schon sehr beeindruckend! Auch die Luftaufnahmen zum Schluß, wo noch mal alle Bahnen und die Aussicht vom Mont Blanc gezeigt wurden, war sehr interessant..

Wenn's jemand verpaßt hat, noch hab ich die Folge auf DVD!

Kakadu
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Re: Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von Kakadu »

Mist - nun ist mir ein halber Roman flötengegangen wegen den doofen "zurückblättern-Tasten" auf dem Thinkpad - mal schauen, was ich noch im Hinterkopf hab' ...

Also - mal von oben nach unten resp. in Vallorcine angefangen ...

Die Talstation der EDF-LSB steht in Frankreich, die Bergstation in der Schweiz - sie überquert die Grenze insgesamt drei mal, also 1x F-CH, dann CH-F, und zum Schluss nochmal F-CH.

Zum Bau der Emosson-Mauer wurde damals am Gegenhang ein Stück Land abgetauscht, damit die Mauer gänzlich in die Schweiz zu liegen kam.

Vorgänger des Minifunic war ein Monorack (von Roll). Das war das einzige öffentlich zugängliche Monorack. Es stand zum Verkauf und müsste nach Moléson verkauft worden sein.

Die Tunnels zwischen der Talstation des Minifunic und der Mauer sind insoweit mit Schienen belegt, als dort bei Andrang ein ganzer Zug zwischengeparkt werden können muss resp. ein ganzer Zug denjenigen in der Station umfahren können muss. Ein Steinschlag zwischen Schienenende und Staumauer war im Aug. 2009 nicht geräumt.

Die Ausweichstellen wurden immer wieder verlängert, wozu das Trassee mit Mauern verbreitert werden musste. Es kam immer wieder mal vor, dass eine bestehende Mauer wieder eingemauert wurde.

Dampf ist rege im Einsatz, dazu gibt es sogar extra Einrichtungen und Wagen (u.a. für's Holz) und eine Vorwärm-Remise beim Kreuz.

Auch eine Schneeschleuder ist dort oben im Einsatz, ebenso wie ein Scheepflug.

Im Stationsgebäude werden nicht nur die Wagen und Loks geparkt, dort ist auch eine richtige Werkstatt und ein kleines Museum. Früher wurden sämtliche Fahrzeuge jeweils im Stollen links der Ankunft der Funiculaire de Barberine geparkt.

Die Ausweichstelle der Funiculaire de Barberine ist talseitig sehr langgezogen - wegen der Niederhalterstützen. Ich kenne keine andere Bahn mit entsprechend langgezogener Ausweichstelle infolge Niederhalter. Gibt es überhaupt eine? Im Bereich der Ausweichstelle ist übrigens die steilste Stelle von 87%.

Damit die Kabinen bei der Talfahrt nicht talseitig abheben, werden immer zuerst die untersten Abteile gefüllt.

Das Stationsschild bei Giétroz war mal zweiseitig und stand quer.

Das Aufnehmen und Stehenlassen des Gegengewichts wurde früher per Funk demjenigen mitgeteilt, der an der Bergstation den Antrieb bediente. Dazu hatte es auf der Mauer aufgemalte Markierungen. War ein Funkgerät ausgefallen, so musste derjenige in der anderen Kabine ansagen (unterhalb der Station Giétroz), was nicht nur mangels Markierungen sehr unpräzise war und die Passagiere in der Kabine beim Gegengewicht aufnehmen oder abladen zünftig durchschüttelte (knapp keine Sichtverbindung zur Bergstation). NB: das Gegengewicht dient zum Ausgleich der Seilmasse, überwindet die Bahn doch knapp 700m Höhendifferenz.

Die Signalisationsleitungen (Kupferdrähte links des Trassees) müssten nach wie vor in Betrieb sein - dazu hat es in jeder Kabine eine Stange mit Griff, womit an den Leitungen gerieben wird (deren Oberfläche muss erst mal angekratzt werden, damit es da auch Kontakt gibt). Damit wurde auch jeweils im Tal Abfahrtsbereitschaft signalisiert, da dort unten im Loch die Funkverbindung nicht immer optimal ist.

Die drei Bahnen sind nach wie vor in Privatbesitz und ermöglichen auch einheimischen Schülern einen netten Ferienjob ... :)

Vor Ausrüsten der Martigny-Châtelard-Bahn mit Oberleitung konnte schweres Material über das Gleis angeliefert werden. In der Folge wurde der Zufahrtsweg neben dem Fabrikgebäude verbreitert, da die bisherige Zufahrt infolge Oberleitung weggefallen war.

Der Brunnen auf dem Parkplatz ist nicht mehr, da ihn ein Lastwagenfahrer übersehen und demoliert hatte.

Das Warnsignal beim Bahnübergang ist auch ein Kuriosum: damit die Blinklichter beidseitig sichtbar sind, wurden Drehlichter in ein Wechselblinklichtsignal (CH-Verkehrsschild Nr. 3.20) eingefügt.

Dass die MC Oberleitung erhielt, wurde vom Bundesamt für Verkehr so verfügt - damals in den 1980/90ern waren S-Bahn-Surfer ein Thema. Die seitliche Stromschiene war in den Stationen jeweils durch Holzplanen abgedeckt. Da die Fahrzeuge zwei Stromabnehmer hatten, waren Feldwegquerungen kein wirkliches Problem. Bei umgestürzten Bäumen musste nur kurz der Strom abgeschaltet und das Holz weggeräumt werden. Heute muss aufwendig wieder die Oberleitung gezogen werden. Die Steilstrecke zwischen Vernayaz und Salvan hat insofern keine Oberleitung, als die notwendige Tieferlegung des Tunneltrassees nicht nur zu teuer gekommen wäre - auch hätte die Bahn für längere Zeit stillgelegt werden müssen. Zudem ist dieser Streckenabschnitt für Personen äusserst unzugänglich. Die Ausrüstung mit Oberleitung erfolgte Stufenweise. Die Strecke zwischen Le Trétien und Châtelard-Barberine war lange noch nicht mit Oberleitung versehen, als die Strecke Salvan-Le Trétien es schon war.

Sodele ... soviel mal vorläufig ...
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Re: Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von Kakadu »

Ach ja, und nochwas: dieses Thema steht gleich doppelt im falschen Forum. Mal Abgesehen von Teilstrecken der TDF-Werksbahn stehen die für die Öffentlichkeit zugänglichen Bahnen gänzlich auf Schweizerboden - und werden zudem nur im Sommer betrieben (Skifahren kann man dort nicht; das nächstgelegene Skigebiet ist auf dem Gegenhang auf französischem Boden).
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Re: Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von TPD »

Ach ja, und nochwas: dieses Thema steht gleich doppelt im falschen Forum.
Beitrag wurde verschoben. Und somit hat sich dieses Thema erledigt.
Das Warnsignal beim Bahnübergang ist auch ein Kuriosum: damit die Blinklichter beidseitig sichtbar sind, wurden Drehlichter in ein Wechselblinklichtsignal (CH-Verkehrsschild Nr. 3.20) eingefügt.
Ist in der Westschweiz gar nicht so unüblich.
Auch auf dem Netz der TPC gibt es einige Bahnübergänge mit Drehblinklichter.
https://www.skichablais.net, seit 20 Jahren über Bergbahnen der Region Chablais und Umgebung.
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Re: Châtelard Emosson Historischer Bericht.

Beitrag von Kakadu »

TPD hat geschrieben:
Das Warnsignal beim Bahnübergang ist auch ein Kuriosum: damit die Blinklichter beidseitig sichtbar sind, wurden Drehlichter in ein Wechselblinklichtsignal (CH-Verkehrsschild Nr. 3.20) eingefügt.
Ist in der Westschweiz gar nicht so unüblich. Auch auf dem Netz der TPC gibt es einige Bahnübergänge mit Drehblinklichter.
Und auch die MIB nutzt solche Drehlichter; ist u.a. in Innertkirchen zu sehen ...

@Theo: kannst Du das hier mal etwas ausführen?
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