Anfahrt: Ettlingen - A5 - Rheinfelden - A2 - Luzern - Stans - Engelberg in 3:40 h wegen problematischer Mischung aus sehr starkem Berufsverkehr und neuen Baustellen
Wetter: Sonnig über Hochnebelresten, im Tal auf 1000 m 0°C (morgens) bis +10°C (spätnachmittags), am Berg -5°C bis +5°C
Schnee: Im Skigebiet ca. 15 cm Neuschnee auf >2 m Altschnee; Schneefall am Vortag bis ins Tal
Anlagen in Betrieb: Alle außer Gerschnialp/Untertrübsee und Skigebiet Brunni (jeweils Saisonschluss)
Wartezeit: Keine außer 2 min im Tal für die EUB und 2 Kabinen bei der PB Titlis Rotair wegen der vielen asiatischen Reisegruppen
Gefallen: Perfekter Tag für Saisonabschluss; Schneeverhältnisse; Talabfahrt bis 1000 m geöffnet
Nicht gefallen: Erstmals seit Jahren mit Verkehrsbedingungen für die Anreise Pech gehabt; Kassenbereich Titlisbahnen immer noch im alten Gebäude mit entsprechend viel Lauferei für die Gäste
Bewertung: 6 von 6 Punkten
Internet: http://www.titlis.ch
Pistenplan: https://pas.titlis.ch/titlis/sismap/1/h ... ccordion=3
Neuschnee in Engelberg, und das in der Saisonabschlusszeit im April! Eigentlich war für die Skiabschlussfahrt von Familie Harzwinter der Ostersamstag oder -sonntag vorgesehen. Aber dann meldeten die Wetterberichte für Montag, den 15. April, Schönwetter nach Neuschnee. Also schnell einen Tag Urlaub genommen und die Aktion vorgezogen, zumal ich auf das oft wacklige Osterwetter ungern vertraue. Vom Winter 2018/19 verabschiede ich mich ausnahmsweise gern, da er mich mit viel zu späten Terminen für Fasching und Ostern, unglücklich terminierten Weihnachtsferien und einigen Wetterkapriolen diverse Skitage gekostet hat.
Erstmals seit Jahren hat unsere Anfahrt nach Engelberg diesmal nicht funktioniert. Trotz Osterferien in Baden-Württemberg ersoffen wir förmlich in einer Mischung aus extrem starkem Berufsverkehr und mehreren neuen Autobahnbaustellen auf der deutschen A5 und der Schweizer A2. Was wir sonst in 2:50 h abspulen, kostete uns diesmal nervige 3:40 h. Beim nächsten Besuch bleibt der Montag außen vor ...
In Engelberg hat man immer noch nicht den Kassenbereich in die neue EUB-Talstation umgezogen. Alle Skigäste müssen zunächst möglichst weit nach hinten zur Kasse im alten Gebäude laufen, um danach durch die Betriebsgebäude zurück nach vorn zum EUB-Einstieg zu laufen. Leute, das kann doch keine Dauerlösung sein ... Es waren bereits die gewohnten asiatischen Besuchergruppen eingetroffen und belagerten demonstrationsartig die Seilbahntalstation. Den Gästeanteil asiatische Besuchergruppen zu europäische Skifahrer schätze ich auf 2:1. Wegen des Schlechtwetters am vorangegangenen Wochenende kauften viele Wochengäste ihre Familienskipässe erst am Montagmorgen, was wegen der typischen Fragen und des Einlösens irgendwelcher Voucher zu Wartezeiten führte. Erfreulicherweise warteten wir am Einstieg in die EUB zum Stand nur kurz. Unsere Gondelpartner waren zwei Schweizer Skianfänger, die im Titlis-Gebiet blaue Pisten fahren wollten. Da waren sie am Titlis leider falsch; außer am Engstlensee gibt es keine. Auf die Gipfelfahrt mit der PB Titlis Rotair warteten wir zwei Kabinen unter begeisterten Sprechchören der asiatischen Gäste.

Sobald man am Kleintitlis die Besuchergruppen aus Fernost hinter sich gelassen hatte, wurde es ruhig. Wie ich im Forum gelernt habe, haben sowohl die Unterwaldner als auch Städte wie Zürich oder Luzern vor Ostern 2019 keine Schulferien. Das war auf den Pisten deutlich zu spüren. IceFlyer und Roteggschlepplift waren vormittags nahezu verwaist, am Stand und Laubersgrat war nur etwas mehr Betrieb. Die Pistenqualität am Laubersgrat war erfreulich - von der sonst im April üblichen morgendlichen Vereisung war dank Neuschnee keine Spur. Die Skiroute Rotegg war nicht präpariert, aber dank des Neuschnees geradezu simpel zu fahren. Die Sonnenterrasse des Restaurants Trübsee war während unserer Mittagspause nur halb gefüllt. Eine Neuerung dort finde ich unschön: Wer im Restaurant Trübsee als Eurobettler mittags ein günstiges Nudelgericht verspeisen möchte, bekommt dieses nicht mehr vom Buffetpersonal überreicht zum Festpreis. Nudelgerichte werden nun per Selbstbedienung zum Grammpreis verkauft, und die Waage steht natürlich nur an der Kasse. D.h. der Gast kann beim Selberfüllen des Tellers nicht wissen, wieviel er hinterher bezahlen muss.
Nach einer längeren Sonnenpause machten wir uns per Trübseehopper auf ins Jochpassgebiet. Am Jochstock machten die Abfahrten neuschneebedingt mehr Spaß als sonst im April. Selbst am Engstlensee war die blaue Abfahrt 13 großenteils auf nur feuchtem Schnee noch gut zu befahren. Den üblichen Sulz gab es nur auf der blauen 12. Die Fahrten mit der 2KSB Engstlensee habe ich ein wenig wehmütig genossen, waren es doch die letzten. Im Winter 2019/20 wird hier eine 6KSB mit Hauben fahren. Nach einer Kuchenpause auf der leeren Terrasse der Jochpasshütte begaben wir uns um 16:30 Uhr auf den Rückweg. Statt der Hauptabfahrt wählten wir hinab zum Trübsee die roten Abfahrten 7 und 9b. Letztere fror im Schatten einer Felswand bereits wieder an. Erfreulicherweise war die Talabfahrt nach Engelberg noch offiziell geöffnet, und ich habe auch keine Zweifel, dass sie das Osterwochenende überstehen wird. Der Schnee auf der Talabfahrt war natürlich nass, so dass ich Harzwinter Junior in den Flachstücken mehrfach neuen Schwung verabreichen musste. Man kam aber problemlos bis zur Seilbahntalstation durch.
Fazit: Für mich bleibt Engelberg die von uns aus erreichbare beste Frühjahrsskidestination für einen Saisonabschlusstag.
Damit beende ich meine Skisaison 2018/19 - rund zehn Tage früher als in den letzten Jahren, dafür aber bei besten Bedingungen. Denen, die noch im April oder Mai nach Engelberg fahren, wünsche ich dort viel Spaß!
Durch diese letzten 41 Berichtsfotos müsste Ihr in der zu Ende gehenden Saison noch durch:

(Tipp: Die Ansicht von Panorama-Fotos, die nicht im Format 4:3 sind, kann man per Mausklick vergrößern.)
Busparade an der EUB-Talstation. Auf dem nächsten Bild zähle ich morgens 43 (!) Reisebusse, wohl alle für asiatische bzw. Übersee-Reisegruppen.
Der Frühling gegenüber am Südhang im Gebiet Brunni scheint im April 2019 wegen des nächtlichen Schneefalls bis ins Tal nicht ganz so weit zu sein wie sonst.
Gerschnialp im April 2019 in reinweiß - die ist sonst grün. Hier auf 1200 m ist bereits Saisonschluss.
Rückblick aus der EUB - hier ist kein Grün mehr zu sehen!

Blick bergauf in Richtung Stand und Gipfelstation Kleintitlis.
Rückblick aus der EUB zum Trübsee.
Hingucker PB Titlis Rotair. So sähe eine prototypische, moderne Modellbahnkabine aus ...
Gedoppelt doppelt so nett anzusehen.

Rückblick aus der PB Titlis Rotair zur Station Stand, nun wieder mit dem Grün des Talbodens.
Bergstation Kleintitlis, 3020 m. Die asiatischen Gäste suchen die besten Fotopositionen.
Meine ist auf der Aussichtsterrasse stets am Geländer mit Blick übers Gadmental auf die Berner Alpen.
Zoom über die Große Scheidegg in die Skigebiete der Jungfrauregion: Rechts mittig am Bildrand die Sesselbahn Schilt im Skigebiet First in Grindelwald, oberhalb der Bildmitte die Anlagen am Männlichen in Grindelwald, oben links das Schilthorn in Mürren. First und Männlichen sind schon im Saisonschluss. Auf Männlichen hat man eine Baustraße durch den Schnee bis zum Gipfel gefräst.
Schilthorn im Brachialzoom - sorry für die mäßige Bildqualität. Man erkennt auf 50 km Distanz gut die Gipfelstation sowie links unten die Station Birg mit der Sesselbahn Riggli.
Blick von der Bergstation Kleintitlis hinab ins Engelbergertal und zum Pilatus über Luzern.
Zoom hinüber ins benachbarte Melchsee-Frutt. Hier ist seit einer Woche Saisonschluss ... bei 2-4 m Schnee und gegen 1000 Gästebetten. Gut, unter der Woche muss man bei so späten Ostern nicht öffnen. Aber man muss bedenken, dass zumindest die Hotels und Chaletbesitzer über die Ostertage gern vermietet hätten. Denen geht das Geld verloren, das die Liftgesellschaft einspart.
Skywalk für die Nichtskifahrer am Kleintitlis auf 3000 m.
Abfahrt und 6KSB IceFlyer gegen Engelbergertal. Ab und zu drehte hier ein Sessel mit asiatischen Besuchern eine Berg-Tal-Berg-Runde.
Abfahrt und Skilift Rotegg gegen Engelbergertal. Wo sind die Skifahrer?? L-e-e-r ...
Skiroute Rotegg dank Neuschnee mit Bestbedingungen - sie war wirklich einfach zu befahren. Man konnte simpel hinunterschwingen.
Abfahrt Stand-Trübsee. Ab und zu etwas knollig präpariert, aber insgesamt prima zu befahren. Kein Eis, kein Sulz.
4KSB Laubersgrat und Abfahrten mit Station Kleintitlis.
Bergstation 4KSB Laubersgrat gegen den Trübsee.
Schwarze Abfahrt Erika am Laubersgrat.
Schwarze Abfahrt 3a unter der Sesselbahn Laubersgrat.
Hinunter zum Bergrestaurant Trübsee.
Verbindungsbahn Trübseehopper. Was muss das früher doof gewesen sein, zwischen den Teilskigebieten Jochpass und Titlis gefällelos hin- und herzuschieben.
Bei jedem Besuch in Engelberg lichte ich betrübt die Leiche des Skilifts Bitzi ab, an dem die Bergbahngesellschaft vor ein paar Jahren einen Funpark einrichten wollte. Realisiert wurde überhaupt nichts.

4KSB Jochpass nachmittags ausnahmsweise ohne Frühjahrs-Wasserschlacht.
Blaue Abfahrt 13 an der 2KSB Engstlensee, die nachmittags immer noch weitgehend ohne Sulz zu befahren war.
2KSB Engstlensee mit blauer Direktabfahrt 12. Mein letztes Foto dieser geliebten Bahn (vor allem der Talstation mit der ewigen Ländlermusik) - im Sommer 2019 weicht sie einer 6KSB.
6KSB Jochstock mit schwarzer Abfahrt.
In der 6KSB Jochstock.
Rote Abfahrt vom Jochstock. Links Engstlensee, rechts Engelbergertal.
Schwarze Abfahrt vom Jochstock, schön steil ... und ganz ohne Eis.
Berghaus Jochpass, unsere Nachmittagseinkehr - ungewohnt leer.
Rote Abfahrt 7 vom Jochpass zum Trübsee in Richtung Talabfahrt - sehr schön.
Talabfahrt im Flachstück des obersten Teils.
Auf dem Teilstück Kanonenrohr tauchten wir in den sich im Tal bildenden Dunst ein.
Talabfahrt auf Höhe Untertrübsee - immer noch mit viel Schnee auch abseits der Piste.
Das änderte sich allmählich auf Höhe Eienwäldli.
Die letzten Meter unserer Skisaison zur EUB-Talstation. Haben fertig.
