Quelle: Kleinezeitung-Kärnten
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05.06.2007 20:36
Aus für Lift auf dem Tschiernock
Aufgrund ausbleibender Förderungen verkaufte Hans Unterlerchner Alm und Lift an deutschen Investor. Der Lift wird demnächst abgebaut.
Foto: Stöflin
Wir lagen jedes Jahr leicht im Plus, aber es war einfach zu wenig um die laufenden Investitionen zu decken. Vom Land wurde uns mündlich eine Förderung zugesagt, wir wurden aber immer vertröstet", begründet Hans Unterlerchner junior den Schritt, den Tschiernock-Lift und die dazu gehörige Alm zu verkaufen.
80.000 Euro investiert. Wegen optimistischer Fremdenverkehrs-Aussichten investierten der Seebodener Landwirt und sein Vater über 80.000 Euro in die Alm, wo sie die Hansbauer-Hütte bewirtschaften: "1997 kauften wir zur Stärkung des Betriebs den Tschiernock-Lift. Wir hofften aber auf eine Beteiligung von Land oder Gemeinde."
Förderung. Um Sicherheitsvorgaben zu erfüllen, musste sofort investiert werden. Vom Land sollten 36.500 Euro als Förderung, für die sich laut Unterlerchner Bürgermeister Egon Eder einsetzen wollte, zurückgezahlt werden. Unterlerchner: "Ich war 26-mal beim Amt der Kärntner Landesregierung. Immer hieß es: Wir werden etwas tun. Passiert ist nichts!"
Alles getan. Das Geld wurde dann zwar von der Gemeinde als zinsloses Darlehen zur Verfügung gestellt, Unterlerchner musste dieses aber mit Grund und Boden besichern: "Wir taten alles für den Erhalt des Liftes." 2005 wurde die Beförderungsanlage aber nach einem Motorschaden eingestellt und soll nun in den nächsten fünf Jahren ganz abgebaut werden.
Betriebssanierung. Grund für den Alm-Verkauf sind nicht nur ausbleibende Förderungen: "Im Zuge einer Betriebssanierung unserer Landwirtschaft, für die auch Geld nötig ist, fand ich einen deutschen Investor, der die Alm übernahm. Ich habe die Option sie in sieben Jahren zurückzukaufen. Als gelernter Finanzkaufmann bin ich überzeugt, das zu schaffen", so Unterlerchner, nun Pächter der Hansbauer-Hütte.
Pläne. Aber auch der deutsche Investor Christian Ott hat Pläne für die Tschiernock-Alm: "Für die Zukunft überlege ich, wie man die Alm Sommer wie Winter im Sinne einer touristischen Nutzung mit regelmäßig geöffneter Gastronomie zugänglich machen kann. In absehbarer Zeit wird es aber keine Änderungen geben."
CAMILLA KLEINSASSER
Schade, schade, da verschwindet wieder still und heimlich ein Lift, bin leider nie oben gewesen!