
Ich selbst bin im Schulskilager in der 7. Klasse (ich war damals 12 Jahre alt) das erste Mal auf Ski gestanden, habe dann auch das zweite Schulskilager in der 8. Klasse mitgemacht, habe dann aber wieder aufgehört, weil in meiner Familie sonst niemand skifahren wollte. Auch mein Interesse hielt sich sehr in Grenzen. In den beiden Skilagern hatte ich überhaupt kein Interesse, aus der schwächsten Gruppe rauszuwollen.
Erst mit 25 Jahren hatte ich dann wieder Ski unter den Füßen (geliehene 2-Meter-Pommeslatten bei einer Körpergröße von 1,90 m). Das war am Großen Arber. Damals stand dort noch der 2er-Sessel, wo heute die Gondel steht. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich zunächst schon kaum aus dem Sessellift rausgekommen bin, und dann habe ich eine gefühlte (oder tatsächliche) Stunde gebraucht, um von der Bergstation den ersten Hang runter zu den Hütten zu kommen. Zwei Meter rutschen, hinfallen, aufstehen, wieder zwei Meter rutschen usw. etc. pp.
Ab diesem Zeitpunkt war ich so zwei oder drei Mal im Jahr beim Skifahren. Mit ungefähr 30 Jahren habe ich dann in unserem örtlichen Skiclub zwei Mal einen zweitägigen Skikurs am Geißkopf gemacht. Meine Frau und ich sind dann mit dem Skiclub oder auch alleine ca. sechs bis sieben Mal im Jahr skigefahren. Für mich war das immer ein rechter Krampf, mit viel Kraft unter Ausnutzung der vollen Pistenbreite, und spätestens ab Mittag war ich kräftemäßig am Ende. Wenn irgendwo ein Skilehrer mit seiner Gruppe unterwegs war, haben wir uns hingestellt und zugeschaut und dann versucht, das nachzumachen. Das war für mich nur begrenzt von Erfolg gekrönt.
Nach der Geburt unserer ersten Tochter bin ich dann fünf Jahre wieder nicht mehr gefahren. 2008 haben wir es dann gleich so richtig gepackt und sind mit Freunden an den Arlberg gefahren. Deren Sohn und unsere Tochter haben dort ihren ersten Skikurs gemacht (beide mit fünf Jahren). In den folgenden Jahren waren wir insgesamt neun Mal dort, die Kinder immer im Skikurs (später auch unsere zweite Tochter), und langsam hat sich mein skifahrerisches Können verbessert. Ich habe mich dann auch mehr mit der Skitechnik beschäftigt (ohne Skilehrer, dafür mit Youtube-Videos und -Tutorials).
Mittlerweile bin ich 49 Jahre alt, habe gut 20 Skitage in der Saison, mache ganzjährig Sport und bin immer noch nicht mit meinem Skifahren zufrieden

Eisige Pisten machen mir immer noch Probleme, das ist ein fürchterliches Gerutsche. Richtige Buckelpisten meide ich weiterhin. Und einen sauberen Kurzschwung bringe ich auch nicht zusammen.
Nächste Woche im Skiurlaub gönne ich mir den Luxus, für drei Stunden einen Privatskilehrer zu nehmen, damit mir der hoffentlich ein paar Dinge erklärt, die mich skitechnisch weiterbringen.
Mich würde interessieren, ob ihr, die ihr auch erst als Erwachsene so richtig angefangen habt, auch eine ähnliche Skihistorie habt und vielleicht auch mit vergleichbaren Problemen kämpft und was ihr zur Verbesserung eures Skifahrens unternehmt.
Dass ich nie so locker auf den Ski unterwegs sein werde wie jemand, der es bereits als Kind gelernt hat (da brauche ich nur unsere ältere Tochter, der Sohn der o.g. genannten Familie oder meinen Neffen anzuschauen), damit habe ich mich irgendwie schon abgefunden. Aber a bissl was muss da schon noch gehen.